Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Einleitung oder Ausleitung
von hohen Strömen in bzw. aus einer Leiterplatte.
Die Erfindung betrifft ein Hochstrom-Kontaktelement zur Befestigung
an einer Leiterplatte, mit einem metallischen Kontaktkörper
und mit einem mit dem Kontaktkörper verbindbaren
Schraubelement, wobei der Kontaktkörper an einer ersten Seitenfläche
ein Gewinde aufweist zur Befestigung eines Hochstrom-Kabels
mittels des Schraubelements. Die Erfindung betrifft
außerdem eine Leiterplattenanordnung sowie eine Verwendung
des genannten Hochstrom-Kontaktelements.
DE 198 42 590 A1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von
Schaltungsanordnungen.
Zum Einleiten niedriger Ströme in eine Leiterplatte oder zum
Ausleiten solcher Ströme von der Leiterplatte sind beispielsweise
aus DE 196 08 032 A1, US 5,281 166 A und DE 197 43 251
C1 Kontaktelemente bekannt, die eine Kontaktfläche aufweisen,
die auf einer leitenden Oberfläche einer gedruckten Leiterplatte
befestigbar ist. Die Befestigung geschieht durch Löten.
An dem Kontaktelement können Kabel z.B. über eine Steckverbindung
angebracht werden. Mehrteilige Anschlussklemmen
mit einer Anschlussschraube zum Befestigen des Anschlusskabels
sind in EP 0 878 868 A2 und in DE 39 11 108 C2 beschrieben.
Allgemeiner ausgedrückt werden Kontaktelemente für niedrige
Ströme unter Anwendung der "Surface Mounting Technologie
(SMT) bei Bearbeitung nur von einer Seite aus, nämlich der
Oberfläche, auf der Leiterplatte befestigt. Die SMT Technik,
hat daher den Vorteil einer einfachen Montierbarkeit. Weil
ein Zugriff auf die Leiterplatte von nur einer Seite aus nötig
ist, kann die Montage in einfacher Weise mit einem Bestückautomaten,
insbesondere unter Verwendung von Saugpipetten,
erfolgen.
Zur Übertragung von hohen Strömen in eine oder aus einer Leiterplatte
sind spezielle Hochstrom-Kontaktelemente bekannt,
die berücksichtigen, dass wesentlich größere Leistungen übertragen
werden können. Übermäßige Erwärmungen müssen ebenso
vermieden werden wie - aus Sicherheitsgründen - ein ungewolltes
Ablösen des Kontaktelements. Im Bereich hoher Ströme
kommt daher die sogenannte "Through Hole Technik" (THT) zum
Einsatz. Entsprechende Kontaktelemente können in Durchstecktechnik,
Einspresstechnik oder Verschraubtechnik mit der Leiterplatte
verbunden werden.
Eine Hochstrom-Kabelklemme für eine Leiterplattenanordnung
ist beispielsweise aus EP 0 784 354 A2 bekannt. Diese weist
Einpressstifte zur Befestigung an der Leiterplatte und am gegenüberliegenden
Ende eine Klemmschraube zur Befestigung eines
Hochstromkabels auf.
Aus DE 201 04 407 U1 ist ein Leitungsverbinder mit einer
Klemmschraube für einen elektrischen Leiter bekannt. Dieser
Leitungsverbinder ist ebenfalls in THT-Technik ausgeführt.
Die bekannten Hochstrom-Kontaktelemente in THT-Technik sind
schwieriger zu montieren. Eine Montage mittels Bestückautomaten
ist in der Regel nicht möglich, weil auch Bearbeitungsvorgänge
von der gegenüberliegenden Seite der Leiterplatte,
beispielsweise das Anbringen einer Mutter oder ein Verlöten,
notwendig sind. Außerdem können Bestückautomaten die für die
Einpresstechnik notwenigen Kräfte nicht aufbringen.
Da die integrierte Klemmschraube bei Verkanten des Kabelschuhs
während der Montage leicht abreißen kann, muss in solchen
Fällen unter Umständen eine gesamte Flachbaugruppe ausgetauscht
und entsorgt werden. Bei Flachbaugruppen, die auch
zur Abdichtung eines Vakuums oder einer Ölkammer dienen, kann
dies sehr aufwändig sein. Das THT-Hochstromkontaktelement
kann nämlich nicht ausgewechselt werden, ohne die Leiterplatte
zu delaminieren.
Ein weiterer Nachteil der THT-Technik besteht darin, dass die
dem Kontaktelement gegenüberliegende Seite auf der Leiterplatte
als Montagefläche benötigt wird und daher nicht zum
Anbringen anderer Bauteile auf der Leiterplattenordnung zur
Verfügung steht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hochstrom-Kontaktelement
anzugeben, mit dem diese Nachteile gemindert,
abgeschwächt oder vermieden sind. Zu diesem Zweck soll auch
eine Leiterplattenanordnung angegeben werden sowie eine Betriebsweise
für eine Leiterplattenanordnung.
Die auf ein Hochstrom-Kontaktelement bezogene Aufgabe wird
für das eingangs genannte Hochstrom-Kontaktelement gemäß der
Erfindung dadurch gelöst, dass der Kontaktkörper einstückig
oder einteilig ausgebildet ist und an einer zweiten Seitenfläche
eine leitende Lötzone aufweist, umfassend eine ebene
Kontaktfläche oder mehrere in einer Ebene liegende Kontaktflächen,
wobei die Lötzone derart dimensioniert ist, dass sie
auf einem leitenden Pad oder Feld der Leiterplatte platzierbar
ist.
Die erste Seitenfläche kann der Leiterplattenanordnung abgewandt
und die zweite Seitenfläche ihrerseits der ersten Seitenfläche
abgewandt sein. Vorzugsweise sind die Seitenflächen
einander parallel.
Der Erfindung liegt u.a. die Erkenntnis zugrunde, dass die an
sich bekannte SMT-Technik auch im Hochstrombereich einsetzbar
ist, ohne dass nennenswerte oder gar störende Erwärmungen
auftreten würden oder Abstriche bei der Festigkeit der Befestigung
der Kontaktelemente auf der Leiterplatte oder auf der
Leiterplattenanordnung gemacht werden müssten.
Das Hochstrom-Kontaktelement nach der Erfindung ist beispielsweise
als "Power-Element" im Bereich von Hochspannungsgeräten
einsetzbar. Es eignet sich insbesondere zur Fertigung
elektronischer Komponenten als Bestandteil von Röntgengeneratoren
oder von Transformatoren oder von Röntgenröhrenanordnungen.
Bei Anwendungen, beispielsweise bei den eben genannten, bei
welchen die Platte einer Leiterplattenanordnung nicht nur zur
Befestigung elektronischer Komponenten sondern gleichzeitig
als Wandelement zur Erzeugung eines gasdichten oder vakuumdichten
Innenraums verwendet wird, ergibt sich mit dem Hochstrom-Kontaktelement
in SMT-Technik nach der Erfindung der
zusätzliche Vorteil, dass Undichtigkeiten sicher vermeidbar
sind. Solche Undichtigkeiten entstehen beispielsweise bei der
Verwendung von Kontaktelementen in THT-Technik. Bei der Einpresstechnik
ist die Verbindung ohnehin nicht gasdicht. Bei
der Löttechnik erfolgt durch hohe Wärme oftmals eine ungewollte
Ablösung einer Kupferhülse von der Durchkontaktierung
von der Ober- zur Unterseite der Leiterplatte und somit ebenfalls
eine Undichtigkeit. Hier wäre bei THT-Technik ein zusätzliches
Abdichten mittels Kleber oder Vergussmasse nötig.
Demgegenüber benötigt das Hochstrom-Kontaktelement nach der
Erfindung nicht zwangsweise Löcher in der Leiterplatte.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist der Kontaktkörper
mit seiner ersten Seitenfläche zur Aufnahme eines Kabelschuhs
des Hochstrom-Kabels ausgebildet.
Vorzugsweise ist der Kontaktkörper an seiner ersten Seitenfläche
plan ausgeführt. Mit anderen Worten: Der Kontaktkörper
kann gewindeseitig völlig eben und ohne Vorsprünge abschließen.
Das Hochstrom-Kontaktelement nach der Erfindung ist insbesondere
für eine Überleitung eines Stroms von mehr als 50 A,
insbesondere von mehr als 100 A, geeignet. Um einen besonders
geringen elektrischen Übergangswiderstand und eine besonders
hohe mechanische Haftung zu erreichen weist die Lötzone vorzugsweise
eine Querschnittsfläche von mindestens 70 mm2, insbesondere
von mindestens 100 mm2, auf.
Das Gewinde ist insbesondere als Gewindebohrung (Innengewinde)
zur Aufnahme eines als Schraubelement fungierenden
Schraubstiftes ausgebildet. Mit dem Schraubstift ist es in
einfacher Weise möglich, ein Hochstromkabel, welches endseitig
mit einem U-förmigen oder einem ringförmigen Kabelschuh
versehen ist, durch eine Schraubverbindung an dem Kontaktelement
stabil zu befestigen. Für Hochstrom-Anwendungen kommen
insbesondere Gewinde M5, M6 oder größer in Betracht.
Nach einer anderen bevorzugten Ausgestaltung ist die erste
Seitenfläche als ebene Saugfläche für die Aufnahme des Kontaktkörpers
von einer Saugdüse ausgebildet. Damit ist das
Kontaktelement in einfacher Weise von einem Bestückautomaten
montierbar, wobei das Kontaktelement von der Saug- oder Vakuumdüse
des Bestückautomaten aufgenommen werden kann.
Für eine platzsparende Anordnung auf der Leiterplatte ist es
zweckmäßig, dass die erste Seitenfläche des Kontaktkörpers in
einer Draufsicht in Richtung Leiterplatte deckungsgleich mit
der zweiten Seitenfläche des Kontaktkörpers ist.
Nach einer ganz besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der
Kontaktkörper ausgehend von einem einzigen Rohling gefertigt.
Dadurch sind sowohl die mechanische Stabilität in vorteilhafter
Weise erhöht als auch ggf. auftretende unerwünschte elektrische
Übergangswiderstände unterbunden.
Die auf eine Leiterplattenanordnung bezogene Aufgabe wird gemäß
der Erfindung gelöst durch eine Leiterplattenanordnung,
an der ein Hochstrom-Kontaktelement nach der Erfindung angelötet
ist.
Die für das Hochstrom-Kontaktelement genannten Vorteile und
bevorzugten Ausgestaltungen gelten für die Leiterplattenanordnung
analog.
Eine solche Leiterplattenanordnung ist vorteilhaft derart
verwendbar, dass sich auch als Wandelement zur Erzeugung eines
gas- oder vakuumdichten Innenraums fungiert.
Nach einer ganz besonders bevorzugten Ausgestaltung weist eine
Leiterplatte der Leiterplattenanordnung, welche das leitende
Pad zur Aufnahme des Hochstrom-Kontaktelements trägt,
im Bereich des Pads ein Lochraster auf. Die Löcher dieses
Lochrasters dienen anders als bei der THT-Technik nicht dazu,
um Kontaktstifte oder Pins des Kontaktelements hindurch zu
stecken, sondern vielmehr dazu, eine Verbesserung des mechanischen
und elektrischen Kontakts des Kontaktelements zur
Platte der Leiterplattenanordnung zu erreichen, indem Lötzinn
in die Löcher eindringen kann.
Nach einer anderen bevorzugten Ausgestaltung ist das Lochraster
ein Mikro-Lochraster mit einem Lochdurchmesser von weniger
als 0,4 mm oder von weniger als 0,3 mm. Damit sind besonders
gute Kontaktwerte erzielt worden.
Die Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung eines
Hochstrom-Kontaktelements nach der Erfindung zum Einleiten
oder Ausleiten eines Stromes von mehr als 50 A, insbesondere
von mehr als 100 A, in eine bzw. aus einer Leiterplattenanordnung.
Außerdem liegt im Rahmen der Erfindung die Verwendung eines
Hochstrom-Kontaktelements nach der Erfindung zur Oberflächen-Montage
auf einer Leiterplattenanordnung unter Einsatz einer
Saugdüse eines Bestückautomaten, insbesondere eines SMT-Bestückautomaten.
Vier Ausführungsbeispiele eines Hochstrom-Kontaktelements
nach der Erfindung sowie Beispiele für Leiterplattenanordnungen
nach der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren
1 bis 8 näher erläutert. Es zeigen:
- FIG 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines Hochstrom-Kontaktelements
nach der Erfindung in perspektivischer
Ansicht,
- FIG 2
- das Hochstrom-Kontaktelement der FIG 1 in Seiten-,
Querschnitts- und Draufsicht,
- FIG 3
- eine Leiterplatte, die auf ihrer Oberseite zur Montage
eines Kontaktelements nach der Erfindung mit
Lotpaste vorbereitet ist,
- FIG 4
- die Leiterplatte der FIG 3, von der Rückseite aus
gesehen, noch ohne Blaulack-Abdeckung,
- FIG 5
- das Hochstrom-Kontaktelement der FIG 1 in montiertem
Zustand auf der Leiterplatte der FIG 3 und 4 in
einer Querschnittsansicht,
- FIG 6
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines Hochstrom-Kontaktelements
nach der Erfindung in zu FIG 5 analoger
Ansicht,
- FIG 7
- ein drittes Ausführungsbeispiel eines Hochstrom-Kontaktelements
nach der Erfindung in perspektivischer
Darstellung und
- FIG 8
- ein viertes Ausführungsbeispiel eines Hochstrom-Kontaktelements
nach der Erfindung in perspektivischer
Ansicht.
FIG 1 zeigt ein Hochstrom-Kontaktelement 1 nach der Erfindung,
das Bestandteil einer Leiterplattenanordnung 2 nach der
Erfindung ist. Die Leiterplattenanordnung 2 umfasst eine bedruckte
elektrische Platine oder Leiterplatte 2', auf der ein
elektrisch leitfähiges Feld oder Pad 3 mit Lötpaste zur lötenden
Befestigung eines metallischen Kontaktkörpers 4 des
Hochstrom-Kontaktelements 1 angebracht wurde. Die Befestigung
des Kontaktkörpers 4 auf dem leitfähigen Pad 3 erfolgte dann
durch Reflow-Löten.
Der Kontaktkörper 4 weist an seiner oberen ersten Seitenfläche
7 ein M6-Gewinde 9 auf zum Einschrauben eines als
Schraubstift ausgebildeten selbstsichernden Schraubelements 5
(mit unverlierbarer Scheibe). Äquivalent zu dem Schraubgewinde
können andere Verbindungstechniken zum Einsatz kommen, die
nur schwer lösbar sind, z.B. eine einrastende Steckverbindung.
Über einen Block 11 steht die erste Seitenfläche 7 mit einer
der Leiterplatte 2' zugewandten unteren zweiten Seitenfläche
13 (Lötfläche) in Verbindung, die auf das Pad 3 aufgelötet
ist.
Parallel zur Leiterplatte 2' verläuft durch den Block 11 eine
Bohrung oder Öffnung 15, die einerseits der Gewichtsersparnis
dient um die Aufnahmefähigkeit des Hochstrom-Kontaktelements
1 durch eine Saugdüse eines Bestückautomaten ("pick-and-place")
zu gewährleisten. Die Masse des Kontaktkörpers 4 beträgt
vorzugsweise weniger als 13 g, z.B. nur 10 g.
Da die Gewindebohrung 9 bis in die Öffnung 15 hinein durchgeführt
ist, kann die Öffnung 15 auch zur klemmenden Aufnahme
des Endes eines Hochstrom-Kabels verwendet werden. Bevorzugt
wird das Hochstromkabel, mit Hilfe dessen Strom in die Leiterplatte
2' oder aus dieser heraus geleitet werden soll, aber
befestigt, in dem ein Kabelschuh 16 des Hochstrom-Kabels
17 zwischen die Unterseite des Kopfes des Schraubelements 5
mit einer nicht dargestellten unverlierbaren Scheibe und die
erste Seitenfläche 7 gepresst wird. Der ein-/ ausgeleitete
Strom fließt dann in einer nur beispiel- und schemahaft dargestellten
Leitung 3' auf der Leiterplatte 2' und/oder auf
der Rückseite der Leiterplatte 2' (siehe z.B. Figur 5).
FIG 2 zeigt den aus verzinntem Buntmetall, insbesondere aus
Bronze oder Messing, beispielsweise aus CuZn39B63F51, gefertigten
Kontaktkörper 4 in einer Seiten-, Querschnitts- und
Draufsicht. Die Breite B der zweiten Seitenfläche 13 beträgt
ca. 11 mm, ihre Länge L ca. 15 mm. Die Höhe H des Kontaktkörpers
4 ist im Beispiel 13 mm und der Durchmesser D der Öffnung
15 ca. 8 mm. Der Gewichtsersparnis durch die Öffnung 15
sind Grenzen gesetzt insofern, dass der Kontaktkörper 4 im
Bereich des Blocks 11 noch eine ausreichende Stromtragfähigkeit
aufweisen muss. Die Dimensionierung dieses Bereichs kann
der Fachmann aufgrund an sich bekannter Berechnungen vornehmen.
Im Beispiel einer Ausgestaltung des Hochstrom-Kontaktelements
1 für Ströme bis zu 200 A beträgt die Höhe h 11 mm
und seine Breite b 7 mm.
Bei Beaufschlagung mit einer elektrischen Durchgangsleistung
von 63 kW wurde an dem Hochstrom-Kontaktelement 1 mittels einer
Thermokamera ein maximaler Temperaturanstieg von 2,1° C
gemessen. Die gemessenen Torsionsfestigkeiten lagen im Bereich
von 14 Nm bis 21 Nm, die gemessenen Biegefestigkeiten
(Scherung) im Bereich von 1000 Nm bis 1100 Nm. Für eine hohe
Festigkeit des Kontaktelements 1 zur Leiterplatte 2' sind
galvanisierte Buntmetall- oder Messingkontakte mit Zinn förderlich.
Ebenso zweckmäßig hierfür ist eine gute Wärmedurchdringung
der Kontakte im Reflow-Ofen während der Reflow-Phase
und eine hohe Haltekraft des Lotpads 3 auf der Leiterplatte
2'.
In der unteren zweiten Seitenfläche 13 ist eine runde Ausnehmung
20 vorhanden, durch die entstehendes Gas aus dem Flussmittel
der Lötpaste entweichen kann (Durchmesser d = 1,25
mm).
FIG 3 zeigt ein elektrisch leitfähiges Pad 3 als Bereich auf
einer Leiterplatte 2' mit einem Lötpastendruck (in Folienausprägung)
vor der Montage des Hochstrom-Kontaktelements 1. Der
Lötpastendruck, der zusammen mit ggf. vorhandenen weiteren
Leitungen auf der Platine in einem Arbeitsschritt hergestellt
wird, weist sich kreuzende Unterbrechungen 21, 23 auf. Diese
dienen dazu, ein Entweichen von Gasen zu unterstützen, die
beim Verdampfen von Flussmittel der Lötpaste entstehen.
FIG 4 zeigt die Leiterplatte 2' im Bereich des Pads 3 der FIG
3 von der Rückseite aus betrachtet. Es ist dort ein Mikro-Lochraster
mit einem Lochdurchmesser von ca. 0,3 mm vorhanden.
Ein solches Mikro-Lochraster könnte auch als Mikro-Via
bezeichnet werden. Das Lochraster weist insgesamt 216 Löcher
mit Bezugszeichen 25 auf. Damit wird eine besonders hohe
Stromtragfähigkeit der Verbindung des Kontaktelements 1 zur
Leiterplatte 2' gewährleistet. Als Faustregel kann gelten:
Ein Loch pro 2 A Stromtragfähigkeit. Außerdem wird durch die
Verwendung des Mikro-Lochrasters auch die mechanische Stabilität
erhöht. Die Löcher 25 der Mikro-Lochrasterung müssen
nicht notweniger Weise durchgehend sein. Vielmehr genügt es,
wenn sie von der Oberseite ausgehend als Sacklöcher ausgebildet
sind. Eine aufwändigere Variante könnte vorsehen, dass
die Sacklöcher in einem Innenlayer der Leiterplatte 2' quer
entflochten sind.
Zur Herstellung einer Leiterplattenanordnung nach der Erfindung
wird auf die gemäß den Figuren 3 und 4 vorbereitete Leiterplatte
2' das Hochstrom-Kontaktelement 1 der FIG 1 im Bereich
des Pads 3, aufgenommen von einer Saugdüse eines Bestückautomaten,
positioniert. Bei einem anschließenden nicht
dargestellten Lötvorgang in einer Reflow-Lötanlage wird eine
Lötverbindung zwischen der Leiterplatte 2' und dem Hochstrom-Kontaktelement
1 hergestellt, wobei die Lötpaste in die Löcher
25 der Rasterung eindringt, wie dies in FIG 5 näher dargestellt
ist.
Damit das Lötzinn im Falle von durchgehenden Löchern 25 beim
Reflowprozess nicht kapillarartig durch die Mikro-Via zur gegenüberliegenden
Seite der Leiterplatte 2' fließt und sich
auf dem gegenüberliegenden Pad absetzt, wurde dort zuvor eine
Blaulack-Lochabdeckung 26 angebracht.
Es ist vorteilhaft, die Geometrie des Pads 3 so zu dimensionieren,
dass das Hochstrom-Kontaktelement 1 während der
Reflow-Phase nicht verschwimmt. Das Pad 3 ragt hierzu nur maximal
0,5 mm über die Lötfläche 13 hinaus.
Die Lötpaste ist in Figur 5 mit 27 bezeichnet. Es wurde für
ein beispielhaftes Verfahren eine Lötpaste vom Typ "Heraeus
F360" verwendet. Dabei kam ein Bestückautomat "Siemens Siplace
80F" mit Saugpipette 0335761-01 zum Einsatz.
Die Leiterplatte 2' war vom Typ "FR 4" (Metric) mit Kupferdicke
105µm und Oberfläche HAL. Die Löttemperatur betrug im
Peak 220°C bei einer Transportgeschwindigkeit von 88 cm/min
und einer Vorwärme von 2,5°C/sec. Es wurde eine Edelstahl-Lotpastendruckfolie
mit einer Dicke von 250 µm verwendet.
In FIG 6 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Hochstrom-Kontaktelements
1 nach der Erfindung dargestellt, das im Wesentlichen
mit dem in FIG 5 dargestellten Ausführungsbeispiel
identisch ist, mit dem Unterschied, dass die untere zweite
Seitenfläche 13 nicht mit einer durchgehenden ebenen Kontaktfläche
ausgestattet ist, sondern mit mehreren in einer Ebene
liegenden Kontaktflächen 31. Anders formuliert ist bei diesem
Ausführungsbeispiel die untere Seitenfläche 13 mit Rillen,
Furchen oder Kanälen durchzogen. Dadurch wird die mechanische
Stabilität der Verbindung hin zur Leiterplatte 2' noch weiter
erhöht.
In FIG 7 ist ein drittes Ausführungsbeispiel eines Hochstrom-Kontaktelements
1 nach der Erfindung dargestellt, dass sich
im Wesentlichen bezüglich seiner Außenkontur von dem Kontaktelement
1 der Figuren 1, 2, 5 und 6 unterscheidet. Wogegen
die letztgenannten Ansichten ein im Wesentlichen doppel-Tförmiges
Hochstrom-Kontaktelement 1 zeigen, ist das Kontaktelement
1 der FIG 7 bezüglich seiner Außenkontur quaderförmig.
FIG 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Hochstrom-Kontaktelements
1 nach der Erfindung, das ebenso wie die bereits
dargestellten Ausführungsbeispiele mit einem einstückigen
Kontaktkörper 4 ausgestattet ist. Der Kontaktkörper 4 ist
durch Absägen oder Abschneiden von einem U-förmigen Längsprofil
entstanden. Die beiden Schenkel des U dienen als die beiden
Seitenflächen 7, 13. Der somit seitlich offene Kontaktkörper
4 könnte an seiner offenen Seite mit einem zweiten
vertikalen Steg ausgestattet sein, so dass sich - wie in FIG
7 - eine quaderförmige Außenkontur ergeben würde. Bei dem in
FIG 8 dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Kontaktkörper
4 an seiner unteren Seitenfläche 13 mehrere Bohrungen 35
mit einem Durchmesser von ca. 1 mm auf, um die Haltekraft und
die Gasableitfähigkeit noch weiter zu vergrößern. Bei diesem
Beispiel kann durch entsprechende Materialwahl (Festigkeit)
eine Torsionsfestigkeit von mindestens 8 Nm für Messing-Schraubelemente
5 gewährleistet werden.
Es ist auch möglich, den Kontaktkörper 4 einstückig ohne Gewinde
auszuführen und stattdessen eine Einpressmutter o. dgl.
vorzusehen.
Das Hochstrom-Kontaktelements 1 nach der Erfindung kann außer
zum Überleiten von elektrischen Strömen auch als rein mechanische
Halterung zur Befestigung von Bauteilen auf einer Platine
Verwendung finden.