Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Herstellung einer elektrischen Verbindung zwischen mindestens
einem Anschlußstück eines Werkstückes und mindestens
einer Leitung, auf eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens sowie auf ein Kontaktstück zum Anbringen am
Ende der Leitung.
Solche Verfahren werden z.B. eingesetzt, um Leitungen an
Schalter wie etwa Miniaturschnappschalter, anzuschließen.
Das Verfahren soll automatisierungsfähig, überwachungsfähig,
rationell und kostengünstig sowie prozeßsicher sein.
Für die Verbindung der Leitung mit dem Schalter wird gefordert,
daß sie qualitativ hochwertig ist und einen sicheren
elektrischen Kontakt zwischen Leitung und Schalter gewährleistet.
Herkömmliche Verfahren zur Herstellung elektrischer Verbindungen
zwischen Leitungen und Anschlußstücken von Werkstükken
basieren auf Löten oder Widerstandsschweißen.
Beim Lötverfahren wird das Ende der Leitung am Anschlußstück
des Schalters angelötet. Bei kleinen Schaltern und
großen Stückzahlen ist die Lötverbindung ungünstig, da sich
diese Art der Verbindung nur mit großem Aufwand überwachen
bzw. automatisieren läßt. Sehr große Stückzahlen sind daher
nur mit großem Personaleinsatz zu realisieren, und es ist
sehr schwierig, gleichbleibende Qualität der Verbindung zu
gewährleisten. Mögliche Ursachen für Qualitätsmängel sind
z.B. Zinnanhäufungen und Zinnspritzer, die einen Kurzschluß
herbeiführen können oder kalte Lötstellen, die nicht oder
nur zum Teil erkannt werden. Desweiteren kann es beim Löten
zu einer Überschreitung der maximal zulässigen Erwärmungszeit
der Schalteranschlüsse kommen, was zu Beschädigungen
des Schaltsystems und somit zum Ausfall des Schalters führen
kann. Zur Unbrauchbarkeit des Schalters können auch
falsch angelötete Kabelenden führen. Eine Korrektur falsch
angelöteter Kabelenden ist kaum möglich, weil durch die erneute
Erwärmung des Anschlußstücks die Schalter in der Regel
beschädigt werden. Weitere Möglichkeiten, die zu einer
Beschädigung des Schalters führen können, sind ungleichmäßige
Litzenpositionierung auf dem Anschlußstück, so daß der
Abstand zu stromführenden Teilen und zur Schalteraußenkante
teilweise unterschritten wird (kann zu Kurzschluß oder Undichtheit
führen), sowie die Beschädigung der Schalteraußenkontur
durch den Lötkolben.
Auch beim Widerstandschweißen ist bei großen Stückzahlen
sehr hoher Personaleinsatz erforderlich. Die Schweißqualität
läßt sich mittels Weg-/Meßsystemen bzw. motorisch angetriebenen
Schweißköpfen zwar wesentlich besser überwachen
als die Qualität der Lötverbindung, jedoch sind versteckte
Fehler z.B. durch Zinnspritzer aufgrund der Erwärmung, der
Versprödung von Leitungslitzen am Isolationsaustritt (was
zur Bruchgefahr bei Belastung führt), oder durch Verbiegen
der Anschlüsse beim Schweißen nicht auszuschließen. Beim
Widerstandsschweißen können falsch angeschweißte Leitungen,
wie beim Löten, nicht mehr nachbearbeitet werden.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein
verbessertes Verfahren zur Herstellung einer elektrischen
Verbindung zwischen mindestens einem Anschlußstücks eines
Werkstücks und mindestens einer Leitung zu schaffen.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein
Kontaktstück zu schaffen, das zur Durchführung des Verfahrens
besonders geeignet ist.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen.
Diese Aufgaben werden durch die Lehren in den Ansprüchen
1, 11 bzw. 17 gelöst.
Weitere Ausgestaltungen dieser Lehren sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Vorteil des Verfahrens nach Anspruch 1 ist es, daß das Laserverschweißen
vollautomatisch durchgeführt werden kann.
Damit ist aber das gesamte Verfahren vollautomatisch durchführbar.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens nach Anspruch 1 ist es,
daß, die Verschweißung des Kontaktstückes mit dem Anschlußstück
berührungslos und ohne die Hilfe von Zusatzstoffen
erfolgt. Außerdem sind beim Laserverschweißen nur sehr kurze
Laserpulse nötig. Daher ist die Wärmebeanspruchung des
Werkstückes sehr gering und das Auftreten von Zinnspritzern
kann vermieden werden.
Vor dem Laserschweißen kann die Position der Kontaktstücke
an den Anschlußstücken vollautomatisch kontrolliert werden.
Besitzt das Werkstück mehrere Anschlußstücke an die jeweils
eine Leitung angeschlossen werden, so kann auch die richtige
Zuordnung der Leitungen zu den Anschlußstücken vollautomatisch
kontrolliert werden, bevor sie verschweißt werden.
Fehler in der Anordnung der Leitungen relativ zu den Anschlußstücken
können daher vor dem endgültigen Verbinden
noch korrigiert werden.
Die Kontaktstücke können z.B. durch verquetschen mit den
Leitungsenden verbunden werden. Ferner können die Kontaktstücke
so gestaltet sein, daß die Positionierung an den Anschlußstücken
derart geschieht, daß sie auf die Anschlußstücke
aufgesetzt werden. Dazu können insbesondere Anschlußstücke
nach Anspruch 11 verwendet werden.
Sind zwei oder drei Anschlußstücke in einer Fluchtlinie am
Werkstück angeordnet, so ist es mit den Kontaktstücken nach
Anspruch 11 insbesondere möglich, die hülsenförmigen Abschnitte
der Kontaktstücke so abzuwinkeln, daß alle Leitungen
parallel zur Fluchtlinie der Anschlußstücke nebeneinander
verlaufen können.
Durch die Wahl der axialen Länge des hülsenförmigen Abschnittes
kann ein gleichförmiger Abstand der Leitungen vom
Werkstück bzw. Schalter gewährleistet werden.
Der Querschnitt der Hülsenöffnung kann an die Gestalt der
Anschlußstücke angepaßt sein.
Schließlich ist es möglich, daß Verfahren in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung vollautomatisch durchzuführen.
Weitere Eigenschaften und Vorteile des erfindungsgemäßen
Verfahrens, des erfindungsgemäßen Kontaktstücks sowie der
erfindungsgemäßen Vorrichtung werden anhand der nachfolgenden
Beschreibung konkreter Ausführungsformen, in der Bezug
auf die Zeichnungen genommen wird, deutlich werden.
- Fig. 1a - 1c
- zeigen eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kontaktstücks vor dem Anbringen
an die Leitung.
- Fig. 2
- zeigt eine Draufsicht auf einen Schalter mit
drei Anschlußstücken, an dem drei Leitungen
mittels der erfindungsgemäßen Kontaktstücke
positioniert sind.
- Fig. 3
- zeigt eine Seitenansicht des Schalters aus
Fig. 2.
- Fig. 4
- zeigt in Draufsicht auf eine Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
- Fig. 5
- zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Kontaktstücks.
Zuerst wird in den Figuren 1a - 1c eine Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Kontaktstücks beschrieben, die im erfindungsgemäßen
Verfahren Verwendung findet. Das Kontaktstück
1 besteht aus einem ersten Abschnitt 3, einem zweiten Abschnitt
5 sowie einer Materialbrücke 7, die die beiden Abschnitte
miteinander verbindet.
Der erste Abschnitt 3 weist eine U-förmige Form auf und
dient zur Aufnahme eines Leitungsendes. Nach dem Einlegen
des Leitungsendes in die U-förmige Aufnahme 2 des ersten
Abschnitts 3 werden die Schenkel der U-förmigen Aufnahme 2
umgebogen, um eine Crimpverbindung mit dem Leitungsende
herzustellen.
Der zweite Abschnitt 5 ist zu einer hülsenförmigen Öse zusammengerollt,
deren Mittelachse senkrecht zur Richtung der
in den ersten Abschnitt 3 eingelegten Leitungen verläuft.
Die axiale Länge der Öse des zweiten Abschnittes 5 ist größer
als die Breite des Verbindungsstegs 7. Es ist möglich,
den zweiten Abschnitt 5 relativ zum ersten Abschnitt 3 entgegen
der Öffnungsrichtung des U-förmigen ersten Abschnittes
3 um bis zu 90° zu biegen (siehe Fig. 2).
Der zweite Abschnitt 5 dient zum Aufstecken des Kontaktstücks
1 auf ein Anschlußstück 9 eines Werkstücks 11, wie
es in den Figuren 2 und 3 dargestellt ist.
Idealerweise sind die Abmessungen des hülsenförmigen zweiten
Abschnittes 5 derart gewählt, daß die Querschnittsfläche
der Hülsenöffnung 4 gerade groß genug ist, um das Anschlußstück
9 aufnehmen zu können, so daß ein zufälliges
Herabgleiten des Kontaktstückes 1 vom Anschlußstück 9 vermieden
wird. Außerdem ist die axiale Länge des zweiten Abschnitts
5 derart gewählt, daß das Anschlußstück 9 von der
hülsenförmigen Öse fast vollständig umfaßt wird (siehe Fig.
3).
Als Materialien für das Kontaktstück 1 sind insbesondere
Messing, Kupfer und Kupfer Beryllium-Legierungen geeignet.
Das in den Fig. 2 und 3 dargestellte Werkstück 11 stellt
einen Miniaturschnappschalter mit drei Anschlußstücken 9
dar. Die drei Anschlußstücke 9 des Miniaturschnappschalters
11 sind auf einer Linie fluchtend angeordnet. Oft ist es
wünschenswert, die Leitungen 6 in Richtung der Fluchtlinie
der Anschlußstücke 9 wegzuführen. Mit dem erfindungemäßen
Kontaktstück 1 kann dies realisiert werden, indem die mittlere
Leitung mit einem Kontaktstück 1 versehen wird, dessen
zweiter Abschnitt relativ zum ersten Abschnitt 3 nicht abgebogen
wird. Die beiden äußeren Leitungen 6 werden dagegen
mit Kontaktstücken 1 versehen, deren zweiter Abschnitt 5
beim Anbringen an die Leitungen jeweils um 90° gegenüber
dem ersten Abschnitt 3 abgebogen werden. Auf diese Weise
können die beiden Leitungen jeweils seitlich an den Anschlußstücken
9 sowie an der mittleren Leitung vorbeigeführt
werden.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform der Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Vorrichtung
20 besitzt ein Transportsystem 22 für Werkstücke, mit
denen die Werkstücke zu den einzelnen Stationen transportiert
werden. Die Stationen umfassen zwei Bestückungsstation
24 (in Fig. 4 als Handarbeitsplätze dargestellt), eine
Station zur Bestückungskontrolle 26, eine Laserschweißstation
28, eine Vergußstation 30, eine Station zur Fertigungskontrolle
32, eine Station zur Datumskennzeichnung und
Schlechtteilzerstörung 34 sowie eine Teileentnahme 36 mit
Gut-/Schlechtteilablage. Außerdem ist eine Steuereinheit
(nicht dargestellt) zur vollautomatischen Steuerung vorhanden.
Diese übernimmt auch die vollautomatische Steuerung
der Bestückung, falls die Bestückung nicht von Hand durchgeführt
werden soll.
In den Bestückungsstationen 24 werden die mit Kontaktstükken
1 versehenen Kabel 6 an den Anschlußstücken 9 des
Schalters 11 angeordnet. Dabei werden die hülsenförmigen
zweiten Abschnitte 5 der Kontaktstücke 1 auf die Anschlußstücke
9 des Schalters 11 aufgesteckt, so daß z.B. bei einem
mit drei Anschlußstücken ausgestatteter Miniaturschnappschalter
die Konfiguration von Fig. 2 bzw. Fig. 3
errreicht wird. Die Bestückungsstationen funktionieren
vollautomatisch, können jedoch bei Bedarf als Handarbeitsplätze
ausgestattet sein.
Das Versehen der Enden der Kabel 6 mit Kontaktstücken 1
wird in einer Vorbereitungsstation (nicht dargestellt)
vollautomatisch durchgeführt. Diese Station ist direkt mit
den Bestückungsstationen 24 verbunden, wenn die Vorrichtung
vollautomatisch arbeitet. In der Vorbereitungsstation werden
die Enden der Leitungen 6 jeweils in die U-förmig Aufnahme
2 des ersten Abschnittes 3 eines Kontaktstücks 1 eingelegt.
Die Schenkel des ersten Abschnittes 3 werden dann
umgebogen, um den Abschnitt 3 mit dem abisolierten Leitungsende
zu verpressen. Da das Verpressen mittels Crimpkraft-Überwachung
steuerbar ist, kann dieser Vorgang leicht
automatisiert werden. Beim Verbinden der Leitung 6 mit dem
Kontaktstück 1 wird der zweite Abschnitt 5 des Kontaktstücks
1 gegebenenfalls auch gleich abgebogen.
Danach wird das Werkstück vom Transportsystem 22 zur Bestückungskontrolle
26 transportiert. Dort werden die Hülsen
mittels eines Prüfstempels noch einmal auf die Anschlußstücke
aufgedrückt. Außerdem wird mittels eines Bilderkennungssystems
kontrolliert, ob alle Leitungen aufgesteckt
sind und den jeweiligen Anschlußstücken 9 richtig zugeordnet
sind. Dies geschieht anhand der unterschiedlichen Farbigkeit
der Leitungen 6. Mit dem Bilderkennungssystem kann
ferner die richtige Lage der Leitungen 6 überprüft werden.
Wird von der Bestückungskontrolle 26 ein Fehler erkannt, so
kann dieser noch vor dem Weitertransport des Werkstückes
zur Laserschweißstation 28 korrigiert werden.
Nach der Bestückungskontrolle wird das Werkstück zur Laserschweißstation
28 transportiert, wo die Kontaktstücke 1 und
die Anschlußstücke 9 mittels eines Laserstrahls miteinander
verschmolzen werden.
Von der Laserschweißstation werden die Werkstücke dann zur
Vergußstation 30 transportiert, und dort werden sie vergossen.
In der nachfolgenden Station, der Fertigungskontrolle
32, wird mittels eines Bilderkennungssystems das vergossene
Werkstück überprüft sowie die Kontaktierung der Schalter
und die Schalterbetätigung überprüft.
Danach findet in der Station zur Datumskennzeichnung und
Schlechtteilzerstörung 34 eine Datumskennzeichnung der
Werkstücke mittels Heißprägestempel statt. Teile, die in
der Fertigungskontrolle 32 als fehlerhaft erkannt worden
sind, werden in der Schlechtteilzerstörung zerstört. Dies
geschieht z.B., indem die Leitungen direkt hinter dem Werkstück
abgetrennt werden.
Danach werden die Werkstücke in die Teileentnahme transportiert,
wo sie nach Gut- und Schlechtteilen sortiert und
ausgegeben werden.
Außerdem umfaßt die Vorrichtung Steuergeräte z.B. zur
Steuerung des Lasers und/oder des Transportsystems.
Durch die Verwendung eines Lasers ist ein kontaktfreies
Verschweißen zwischen den Kontaktstücken 1 und den Anschlußstücken
9 möglich. Außerdem ist keine Zuhilfenahme
von Zusatzstoffen nötig. Die äußerst kurze Bestrahlung von
Kontaktstück 1 und Anschlußstück 9 hält die Wärmebelastung
des Schalters gering. Bis zur Laserverschweißung ist zudem
die Verbindung zwischen Kontaktstück 1 und Anschlußstück 9
noch lösbar, d.h. falsch bestückte Komponenten oder Teile
können vor dem Verschweißen noch ohne Qualitätsverlust
richtiggestellt werden. Dies führt zu einer Reduzierung des
Materialverbrauchs. Desweiteren kann durch die Kontrolle
der Stecktiefe der Kontaktstücke auf den Anschlußstücken
gleichbleibende Qualität gewährleistet werden.
Obwohl im Ausführungsbeispiel ein Handarbeitsplatz zur Bestückung
beschrieben worden ist, kann die Bestückung auch
mittels eines vollautomatischen Kabelkonfektionsautomaten
geschehen. Mittels Preßkraftüberwachung ist das Verpressen
der Kontaktstücke mit dem Kabelende einfach zu überwachen.
Obwohl eine Abwinkelung des zweiten Abschnitts gegenüber
dem ersten Abschnitt um 90° beschrieben worden ist, kann
der zweite Abschnitt stufenlos gegenüber dem ersten Abschnitt
abgewinkelt werden. Der Grad der Abwinkelung kann
an den Durchmesser der Leitung angepaßt werden.
Fig. 5 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Kontaktteils 1. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel
hat der hülsenförmig gebogene zweite Abschnitt
5 keine kreisförmige Grundfläche sondern eine polygonförmige.
Außerdem ist die axiale Länge der Hülse größer
als im ersten Ausführungsbeispiel.
Durch unterschiedliche Gestaltung des hülsenförmigen zweiten
Abschnittes 5 kann das Kontaktstück 1 an unterschiedlichen
Anschlußstücke 9 angepaßt werden.