Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühlgerät, insbesondere einen Haushalts-Kühlschrank.
Bei herkömmlichen derartigen Kühlgeräten ist an der Rückwand des Innenraums ein Verdampfer
angebracht, der sich ausgehend vom oberen Ende der Rückwand über einen
möglichst großen Anteil ihrer Fläche erstreckt. Eine große Ausdehnung des Verdampfers
ist wünschenswert, um den Innenraum mit hoher Leistung kühlen zu können. Der Verdampfer
muss herkömmlicherweise bis ans obere Ende der Wand reichen, da an ihm
abgekühlte Luft des Innenraums nach unten fließt. Dies führt zu einer Temperaturschichtung
im Innenraum, bei der jeweils der wärmste Bereich oben liegt. Wenn sich der Verdampfer
nicht bis zum oberen Ende der Wand erstrecken würde, wäre eine wirksame
Kühlung eines solchen oberen Bereiches nicht möglich.
Eine Folge dieses Konstruktionsprinzips ist, dass vor allem in der Stehzeit des Verdampfers
die Innenwand, an der er angebracht ist, großflächig feucht wird und dementsprechend
viel Feuchtigkeit in den Innenraum abgibt. Diese Feuchtigkeit kann zur Taubildung
im Innenraum und an darin gelagertem Kühlgut führen, was einen frühzeitigen Verderb
des Kühlguts fördert.
Die Feuchtigkeitsabgabe von der gekühlten Rückwand an den Innenraum könnte zwar
dadurch reduziert werden, dass die Fläche des Verdampfers kleiner bemessen wird, dies
führt jedoch zu dem Problem, dass die Effektivität der Kühlung im unteren Bereich des
Innenraums leidet, insbesondere wenn dieser untere Bereich durch ein abgeteiltes Fach,
insbesondere ein Gemüsefach eingenommen wird, in das ein am Verdampfer abgekühlter,
fallender Luftstrom nicht ohne weiteres eindringen kann.
Aus DE 41 31 211 C1 ist ein Kühlgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt.
Die Luftumwälzeinrichtung dieses Kühlgeräts saugt die Luft aus dem Innenraum an und
lässt sie durch einen sich entlang der Rückwand des Kühlschranks erstreckenden, vom
Innenraum durch eine Zwischenwand abgetrennten Kanal strömen, an dessen außenseitiger
Wand der Verdampfer angeordnet ist. Mit einem solchen Kühlgerät ist zwar bei geeigneter
Auslegung der Kanäle eine gleichmäßige Temperaturverteilung im Innenraum
erreichbar, dies geht allerdings auf Kosten des Nutzvolumens des Innenraums, da die
Strömungskanäle von diesem abgeteilt werden müssen. Außerdem trägt die intensive
Luftströmung dazu bei, dass auf dem Verdampfer niedergeschlagene Feuchtigkeit in den
Standphasen des Verdampfers wieder im Innenraum verteilt wird und so die Taubildung
an in dem Innenraum gelagerten Kühlgut fördert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Kühlgerät mit einem einfachen Aufbau anzugeben,
bei dem die von der gekühlten Innenwand verdampfbare Wassermenge und
damit die Luftfeuchtigkeit im Innenraum gering gehalten werden kann.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die vom Verdampfer belegte Fläche der Innenwand
im Vergleich zu herkömmlichen Kältegeräten verkleinert wird, so dass wenigstens
ein Viertel oder gar die Hälfte der Fläche der Wand von dem Verdampfer frei bleibt, und
dass der freie Bereich einen oberen Bereich der Wand bildet. Auf diese Weise wird die
Wirksamkeit der Kühlung im unteren Bereich, insbesondere im Bereich eines Gemüsefachs,
nicht vermindert, und eine effektive Kühlung im oberen Bereich, in den sich der
Verdampfer nicht erstreckt, wird durch einen mit Hilfe der Luftumwälzvorrichtung erzwungenen
Luftaustausch bewirkt.
Bei dem erfindungsgemäßen Kühlgerät ist es nicht erforderlich, dass der von der Luftumwälzvorrichtung
umgewälzte Luftstrom direkt über die gesamte Fläche des Verdampfers
geführt wird; eine Trennwand, die auf der gesamten Fläche des Verdampfers einen Strömungskanal
vom Innenraum abtrennt, wie in DE 41 31 211 C1 beschrieben, ist daher
nicht erforderlich. Da somit kein voluminöser Strömungskanal vom Innenraum abgetrennt
werden muss, wird eine gute Raumausnutzung erreicht.
Vorzugsweise ist der Verdampfer des erfindungsgemäßen Kühlgeräts als Cold-Wall-Verdampfer
ausgebildet, d.h. er ist zwischen der Wand des Innenraums und einer dahinter
liegenden Wärmeisolationsschicht eingebettet.
Die Luftumwälzvorrichtung ist vorzugsweise so angeordnet und konstruiert, dass eine von
ihr im Innenraum erzeugte Strömungsverteilung eine Zone maximaler Strömungsgeschwindigkeit
in einer Entfernung von der mit dem Verdampfer ausgestatteten Wand aufweist.
D.h. an der Wand des Verdampfers kann es relativ "windstill" sein, so dass daran
niedergeschlagene Feuchtigkeit in Standphasen des Verdampfers weitestgehend tauen,
abfließen und aus dem Innenraum des Kühlgeräts abgeführt werden kann, anstatt erneut
in diesen zu verdampfen.
Diese Art der Strömungsverteilung schließt nicht aus, dass das erfindungsgemäße Kühlgerät
für eine effektive Luftumwälzung mit von dem Innenraum abgetrennten Strömungskanälen
ausgestattet ist, in denen auch höhere Strömungsgeschwindigkeiten als im Innenraum
auftreten können.
Vorzugsweise ist der Innenraum des Kältegeräts in einen oberen Bereich und ein von
wenigstens einem kastenartigen Behälter belegtes unteres Fach unterteilt, und der Verdampfer
erstreckt sich bis in den Bereich des Fachs hinein, um auch den Inhalt des Behälters
wirksam zu kühlen. Um eine Ungleichverteilung der Temperatur in dem unteren
Bereich zu vermeiden, sind vorzugsweise die Außenseiten des Behälters wenigstens auf
einem Teil ihrer Fläche von einem von der Luftumwälzvorrichtung verursachten Luftstrom
umspült.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Figuren.
- Fig. 1
- zeigt in einem schematischen Schnitt ein erfindungsgemäßes Kühlgerät.
- Figs. 2 und 3
- zeigen jeweils schematisch einen Blick in den Innenraum eines Kühlgeräts
gemäß einer zweiten bzw. dritten Ausgestaltung der Erfindung.
- Fig. 4
- zeigt einen horizontalen Schnitt durch die Rückwand des Kühlgeräts aus
Fig. 3.
Ein als Mehrtemperaturen-Kühlschrank ausgebildetes Kühlgerät 10 weist im mittleren
Abschnitt seines wärmeisolierten Gehäuses 11 einen an seiner Frontseite mit einer Tür 12
verschließbaren Innenraum 13 auf. Die seitlich der Türöffnung am Gehäuse 11 angeschlagene
Tür 12 ist auf ihrer Innenseite mit vorspringenden, übereinander angeordneten
Ablagefächern 14 versehen, die zur Aufnahme von kleinformatigem Kühlgut dienen. Im
Innern des Kühlfaches 13 befindet sich an der Rückwand 16 des wärmeisolierten Gehäuses
11 ein flächenhafter Verdampfer 15 in Form eines sogenannten Cold-Wall-Verdampfers,
der sich in horizontaler Richtung über die volle Breite der Rückwand 16
erstreckt. Ein oberer Bereich 17 der Rückwand, der etwa wenigstens ein Viertel, besser
ein Drittel und beim hier gezeigten Beispiel etwa die Hälfte der Höhe des Innenraums
ausmacht, bleibt vom Verdampfer 15 frei; nach unten erstreckt sich der Verdampfer 15 bis
unter eine Trennplatte 18, die den Innenraum 13 in einen oberen Bereich 19 und ein unteres
Fach 20 unterteilt. Das untere Fach 20 ist von einem oder zwei nebeneinander angeordneten
Auszugkästen 21 zur Aufnahme von Gemüse oder dergleichen ausgefüllt. Die
Trennplatte 18 ist eine geschlossene Platte, z.B. aus Glas, die einen horizontalen Durchgang
27 entlang der Oberseite des Kastens 21 begrenzt. Ein zweiter Durchgang 28 verläuft
zwischen der Vorderseite des Kastens 21 und der Tür 12, unterhalb des Kastenbodens
und zwischen der Rückseite des Kastens 21 und der Rückwand 16.
Eine Luftumwälzvorrichtung 22 in Form eines Ventilators ist unter der Decke des Innenraums
13, bei diesem Ausführungsbeispiel in der Nähe der Tür 12, angeordnet und erzeugt
einen abwärts gerichteten Luftstrom 24.
Der vom Ventilator 22 erzeugte, abwärts gerichtete Luftstrom 24 wird an Fachböden 23
des Innenraums, die der guten Durchströmbarkeit wegen vorzugsweise als Gitter ausgebildet
sind, und gegebenenfalls an auf den Fachböden 23 abgestelltem (nicht dargestellten)
Kühlgut gestreut, so dass ein breit verteilter, diffuser Luftstrom die Trennplatte 18
erreicht, zum Teil durch die Durchgänge 27 und 28 fließt und entlang der Rückwand 16
langsam wieder nach oben strömt. Da die Fachböden 23 den Luftstrom nicht blockieren,
können sie sich bis unmittelbar an die Rückwand 16 erstrecken.
Selbstverständlich können die Fachböden 23 auch geschlossen sein, z.B. in Form von
Glasplatten. In diesem Fall sind jeweils Spalte 25 zwischen den Hinterkanten der Fachböden
23 und der Rückwand 16 vorgesehen, so dass der Aufwärtsluftstrom entlang der
Rückwand 16 durch die Spalte 25 verlaufen kann.
In beiden Fällen wird durch diese aufwärts gerichtete Strömung eine Kühlung des Innenraums
13 auch oberhalb des Verdampfers 15 erreicht. Da der Verdampfer 15 bzw. genauer
gesagt der Bereich der Rückwand 16, hinter der er angeordnet ist, nicht direkt vom
Luftstrom 24 des Ventilators 22 angeströmt wird, bewirkt die Strömung keine nennenswerte
Verstärkung der Verdunstung von Kondenswasser am Verdampfer 15.
Aufgrund der im Vergleich zu einer herkömmlichen Konstruktion relativ kleinen Fläche des
Verdampfers 15 sammelt sich in dessen Betriebsphasen pro Flächeneinheit des Verdampfers
und Zeiteinheit eine relativ hohe Kondensatmenge auf diesem. Die Zeit, die
vergeht, bis sich aus dem Kondensat Tropfen bilden, die groß und schwer genug sind, um
an der Rückwand 16 abwärts zu fließen und über einen an derem unteren Ende ausgebildeten
Ablaufkanal 26 ins Freie geführt zu werden, ist daher vergleichsweise kurz. Die
Menge an Kondenswasser, die während einer Standphase des Verdampfers 15 an diesem
verbleibt und wieder in den Innenraum 13 verdampfen kann, ist aus diesem Grund
relativ klein, so dass eine niedrige Luftfeuchtigkeit im Innenraum 13 eingehalten werden
kann.
Selbstverständlich kann der Ventilator 22 an diversen anderen Orten des Kühlgeräts so
angeordnet werden, dass er die benötigte Umwälzströmung in dessen Innerem erzeugt.
Er könnte z.B. an der Rückwand 16 oberhalb des Verdampfers 15 plaziert sein. Denkbar
ist auch, die Umwälzströmung in entgegengesetzter Richtung anzutreiben, so dass diese
am Verdampfer 15 abwärts strömt und zunächst auf die Trennplatte 18 zum unteren Fach
20 trifft, bevor sie entlang der Tür 12 wieder aufsteigt. Bei dieser Umwälzrichtung ist nicht
auszuschließen, dass Teilbereiche des Verdampfers durch einen direkten oder nur wenig
gestreuten Luftstrom vom Ventilator 22 getroffen werden, so dass in diesen Teilbereichen
kondensierte Feuchtigkeit wieder in den Innenraum 13 verdampfen kann. Dies kann jedoch
in Maßen in Kauf genommen werden, da, wie oben geschildert, bereits durch die
Verringerung der Verdampferfläche eine effizientere Ableitung von Kondenswasser aus
dem Innenraum 13 resultiert.
Fig. 2 zeigt eine schematische Vorderansicht eines Kühlgeräts gemäß einer zweiten Ausgestaltung
der Erfindung Elemente dieses Kühlgerätes, die auch in dem Kühlgerät der
Fig.1 vorkommen, sind mit gleichen Bezugszeichen wie dort versehen und werden nicht
im Detail erneut beschrieben. Der Übersichtlichkeit halber sind in der Fig. die Tür und
Auszugkästen im unteren Fach 20 fortgelassen. Der Verdampfer 15 erstreckt sich nicht
über die gesamte Breite der Rückwand 16, statt dessen bleibt ein Randbereich der Rückwand
16 vom Verdampfer frei, und in diesem Randbereich erstreckt sich hinter der Rückwand
16 erstreckt sich bei dieser Ausgestaltung ein Strömungskanal 29 über die gesamte
Höhe des Innenraums 13. Er ist jeweils an seinem oberen und unteren Ende sowie in
Höhe des Durchgangs 27 zwischen der Platte 18 und dem (nicht gezeigten) Auszugkasten
mit Lufteintritts- bzw. Austrittsschlitzen 30, 31 versehen. Ein (nicht dargestellter) Ventilator
ist im Strömungskanal 29 zwischen dem Niveau der Platte 18 und dessen oberem
Ende angeordnet.
Der Ventilator erzeugt einen aufwärts gerichteten Luftstrom im Strömungskanal 29, so
dass Luft durch die unteren Schlitze 30 abgesaugt und durch die oberen Schlitze 31 wieder
ausgestoßen wird. Auf diese Weise wird die Umströmung des Auszugkastens mit aus
dem oberen Bereich 19 des Innenraums zuströmender, mäßig kalter Luft gefördert, während
frisch am Verdampfer 15 abgekühlte Luft abgesaugt und am oberen Ende des Strömungskanals
29 wieder ausgestoßen wird. Auf diese Weise ist eine wirksame Kühlung
des gesamten oberen Bereichs 19 gewährleistet und gleichzeitig ist der Inhalt des Auszugkastens
vor einer Unterkühlung durch den eng benachbarten Verdampfer 15 geschützt.
Fig. 3 zeigt eine Abwandlung der Darstellung von Fig. 2, bei der der Strömungskanal 29
sich mittig über die Rückwand 16 erstreckt. Wie der horizontale Schnitt der Fig. 4 zeigt, ist
die Rückwand 16 im Bereich des Strömungskanals 29 in den Innenraum 13 hinein ausgebuchtet,
und der Luftstrom im Strömungskanal 29 verläuft unmittelbar entlang der Oberfläche
des Verdampfers 15. Die Wirkung ist bei dieser Ausgestaltung im wesentlichen die
gleiche wie bei der von Fig. 2; der einzige Unterschied ist, dass die Luft bei ihrem Durchgang
durch den Strömungskanal 29 noch eine zusätzliche Kühlung erfährt. Dabei können
im Strömungskanal 29 durchaus höhere Strömungsgeschwindigkeiten als im Innenraum
13 auftreten; dies ist jedoch für die erwünschte Trocknungswirkung nicht entscheidend.
Hierfür ist lediglich ausschlaggebend, dass die seitlichen Abschnitte 32 des Verdampfers
15 beiderseits des Strömungskanals 29, die jeweils nur durch das Material der Rückwand
16 getrennt in direktem thermischen Kontakt mit dem Innenraum 13 stehen und die den
überwiegenden Teil der Fläche des Verdampfers bilden, durch eine geeignete Strömungsverteilung
im Innenraum vor Anströmung geschützt sind, so dass sich Kondensat
an diesen Abschnitten 32 ungestört sammeln und abfließen kann.