Die Erfindung betrifft ein Setzwerkzeug für einen Bolzenanker mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Ein derartiges Setzwerkzeug ist bekannt aus der DE 199 04 849 A1. Das bekannte
Setzwerkzeug dient zum Setzen einer sog. Spannhülse, deren eines Ende zu einem
nach außen stehenden Flansch umgeformt ist, in ein Bohrloch. Das bekannte
Setzwerkzeug weist einen Schaft auf, an dessen einem Stirnende eine flache
Ansenkung als Aufnahme für den Flansch der Spannhülse ausgebildet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Setzwerkzeug für einen insbesondere
massiven und ein Schraubengewinde an einem Ende aufweisenden Bolzenanker
vorzuschlagen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Das
erfindungsgemäße Setzwerkzeug weist eine Aufnahme für den Bolzenanker auf. Dies
kann bspw. ein zylindrisches Loch sein, in das ein Ende des Bolzenankers steckbar ist.
Durch Schlagbeaufschlagung des Setzwerkzeugs lässt sich der in die Aufnahme
eingebrachte Bolzenanker in ein Bohrloch eintreiben. Desweiteren weist das
erfindungsgemäße Setzwerkzeug eine zweite Aufnahme für den Bolzenanker mit
aufgeschraubter Mutter auf. Die zweite Aufnahme kann bspw. eine zylindrische
Vertiefung sein, deren Durchmesser größer als ein Durchmesser der ersten Aufnahme
ist, so dass der Bolzenanker mit einer aufgeschraubten Mutter in die zweite Aufnahme
einbringbar ist. Die zweite Aufnahme muss nicht zwingend rund sein, sie kann auch
einen Mehrkant, bspw. einen Sechskant aufweisen. Vorzugsweise fluchten die beiden
Aufnahmen miteinander und es mündet die erste Aufnahme in die zweite Aufnahme, so
dass die auf den Bolzenanker aufgeschraubte Mutter in der zweiten Aufnahme einliegt
und ein eventuell aus der Mutter vorstehendes Ende des Bolzenankers in die erste
Aufnahme hineinragt. Durch die zweite Aufnahme lässt sich mit dem
erfindungsgemäßen Setzwerkzeug ein Bolzenanker in ein Bohrloch eintreiben, wenn
bereits eine Mutter auf den Bolzenanker aufgeschraubt ist. Dies eignet sich
insbesondere für eine Durchsteckmontage, bei der der Bolzenanker durch ein
Durchgangsloch in einem zu befestigenden Gegenstand hindurch in ein Bohrloch in
einem Verankerungsgrund eingetrieben wird. Der Verankerungsgrund kann bspw. eine
Decke, eine Wand, ein Boden sein. Das erfindungsgemäße Setzwerkzeug hat den
Vorteil, dass mit ihm ein Bolzenanker sowohl mit wie auch ohne aufgeschraubter Mutter
in ein Bohrloch eintreibbar ist. Das erfindungsgemäße Setzwerkzeug erleichtert das
Setzen eines Bolzenankers und ist insbesondere bei einer Überkopfmontage, die wegen
der unergonomischen Haltung einiges anstrengender als bspw. eine Wandmontage ist,
von erheblichem Vorteil. Weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Setzwerkzeugs ist
eine zumindest nahezu zentrische Schlagbeaufschlagung des Bolzenankers, eine
Beschädigung des Endes und insbesondere eines Gewindes des Bolzenankers durch
schräge und/oder außermittige Schlagbeaufschlagung wird vermieden.
Grundsätzlich ist eine Schlagbeaufschlagung des Setzwerkzeugs mit einem
Handhammer möglich. Vorzugsweise ist das Eintreiben eines Bolzenankers in ein
Bohrloch mit dem erfindungsgemäßen Setzwerkzeug allerdings mit einer
Schlagmaschine, also bspw. einer Schlagbohrmaschine oder einem Bohrhammer
vorgesehen. Zu diesem Zweck weist eine Ausgestaltung der Erfindung eine Vorrichtung
zum Einspannen des Setzwerkzeugs in ein Spann- oder Bohrfutter einer
Schlagbohrmaschine oder eines Bohrhammers auf. Die Vorrichtung zum Einspannen
kann bspw. ein zylindrischer Schaft zum Einspannen in ein Backenfutter einer
Schlagbohrmaschine oder eines Bohrhammers sein. Auch kann die Vorrichtung zum
Einspannen einen speziell ausgebildeten Schaft zum formschlüssigen Einsetzen in ein
spezielles Schnellspannfutter einer Schlagbohrmaschine oder eines Bohrhammers sein.
Dies ist an sich bekannt.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht ein Setzwerkzeug mit einem Schaft und einer
auf den Schaft aufgesetzten, auf dem Schaft verschieblichen Schiebehülse vor. Die
Schiebehülse weist die beiden Aufnahmen für den Bolzenanker ohne Mutter und für den
Bolzenanker mit aufgeschraubter Mutter auf. Die Schiebehülse hat den Vorteil, dass sich
das Setzwerkzeug selbsttätig an unterschiedliche Einstecktiefen des Bolzenankers in die
Aufnahme anpasst.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Bolzenanker einschließlich einer
eventuell aufgeschraubten Mutter gegenüber dem Setzwerkzeug drehbar ist. Dies kann
dadurch erreicht werden, dass der Bolzenanker und die Mutter in den Aufnahmen
drehbar sind. Die Drehbarkeit kann auch dadurch erreicht werden, dass die Aufnahmen
gegenüber dem Setzwerkzeug drehbar sind. Eine Drehbarkeit der Aufnahmen
gegenüber dem Setzwerkzeug lässt sich insbesondere mit einer die beiden Aufnahmen
ausweisenden Schiebehülse erreichen, die auf einem Schaft verschieblich und drehbar
ist. Die Drehbarkeit des Bolzenankers einschließlich einer eventuell aufgeschraubten
Mutter ist insbesondere dann von Vorteil, wenn eine Schlagbohrmaschine oder ein
Bohrhammer zum Eintreiben verwendet werden, deren Drehantrieb nicht abschaltbar ist.
Bei Verwendung einer Schlagbohrmaschine oder eines Bohrhammers mit
abschaltbarem Drehantrieb ist eine Drehbarkeit des Bolzenankers gegenüber dem
Setzwerkzeug nicht zwingend erforderlich.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine bspw. klemmende oder magnetische
Halterung des Bolzenankers am Setzwerkzeug vor. Dies ist bei einer Überkopfmontage
nicht zwingend erforderlich, allerdings bei einer Wandmontage und insbesondere bei
einer Bodenmontage von Vorteil. Auch bei einer Überkopfmontage vereinfacht die
klemmende oder magnetische Halterung des Bolzenankers am Setzwerkzeug die
Handhabung. Eine klemmende Halterung kann bspw. durch einen Ring oder ein
sonstiges Element aus Gummi oder Kunststoff oder mit einer Federzunge erreicht
werden.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Vorrichtung zum Aufsetzen des
Setzwerkzeugs auf einen Bohrer vor. Die Vorrichtung kann bspw. ein zylindrisches Loch
sein, in das ein Bohrer steckbar ist. Das Loch ist tiefer als der Bohrer, so dass eine
Schlagenergie nicht über eine Bohrerspitze, sondern bspw. über einen Bund des
Bohrers auf ein Stirnende des Setzwerkzeugs übertragen wird.
Eine Weiterbildung sieht vor, dass das Setzwerkzeug gegenüber dem Bohrer drehbar
ist. Dadurch ist das Setzwerkzeug mit einer Schlagbohrmaschine oder einem
Bohrhammer, deren Drehantrieb nicht abschaltbar ist, verwendbar.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann am Schaft des Setzwerkzeuges ein
die Schiebehülse in einer Aufnahmeposition für den Bolzenanker fixierender und beim
Setzvorgang des Bolzenankers überwindbarer Anschlag angeordnet sein. Beim
Eindrücken des Bolzenankers mit Mutter in die Aufnahme kann sich die Schiebhülse auf
dem Schaft des Setzwerkzeuges soweit verschieben, dass die Stirnseite des
Setzwerkzeuges den aufgesetzten Bolzenanker wieder aus der Aufnahme herausdrückt.
Der am Schaft angeordnete Anschlag bildet eine Sperre für die Schiebehülse, die ein
Ausstoßen des Bolzenankers aus der Aufnahme verhindert. Beim Setzen des
Bolzenankers wird diese Sperre überwunden, so dass die Stirnseite des
Setzwerkzeuges zur Übertragung der Schläge am hinteren Ende des Bolzenankers
aufsitzt. Nach Beendigung des Setzvorgangs wird die Schiebehülse wieder über den
Anschlag und in ihre Ausgangsposition verschoben.
Um sowohl eine wirksame jedoch überwindbare Sperre als auch die Verschiebung in die
Ausgangsposition der Schiebehülse zu erreichen ist es vorteilhaft, den Anschlag als
Kunststoffring auszubilden und/oder das hintere Ende der Schiebehülse durch Schlitze
federnd zu gestalten.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Die Figuren 1 bis 3 zeigen Ausführungsformen der
erfindungsgemäßen Setzwerkzeuge im Achsschnitt.
Das in Figur 1 dargestellte, erfindungsgemäße Setzwerkzeug 10 ist zum Setzen eines
Bolzenankers 12 in ein nicht dargestelltes Bohrloch vorgesehen. Der Bolzenanker 12
weist einen stangenförmigen Schaft 14 mit einem Spreizkonus 16 an einem Ende auf.
Auf den Schaft 14 ist eine Spreizhülse 18 aufgesetzt, die zum Verankern des
Bolzenankers 12 in dem Bohrloch durch Einziehen des Spreizkonus 16 in die
Spreizhülse 18 aufspreizbar ist. An einem dem Spreizkonus 16 fernen Ende weist der
Schaft 14 des Bolzenankers 12 ein Schraubengewinde 20 auf, auf das wie in Figur 1
dargestellt eine Mutter 22 (mit Unterlegscheibe) aufgeschraubt sein kann.
Das Setzwerkzeug 10 weist einen Schaft 24 auf, auf den eine Schiebehülse 26
aufgesetzt ist. Die Schiebehülse 26 weist einen rundrohrförmigen Abschnitt 28 auf, mit
dem sie axial verschieblich auf den Schaft 24 des Setzwerkzeugs 10 aufgesetzt ist. Der
rundrohrförmige Abschnitt 28 dient zur Aufnahme des Bolzenankers 12 ohne die Mutter
22 und wird deswegen nachfolgend als Aufnahme 28 für den Bolzenanker 12 bezeichnet
werden.
An einem axial über den Schaft 24 des Setzwerkzeugs 10 überstehenden Ende geht die
Aufnahme 28 einstückig über eine ringstufenförmige Durchmessererweiterung in einen
axial kurzen, zylindrischen Abschnitt über, der zur Aufnahme der auf den Bolzenanker
12 aufgeschraubten Mutter 22 dient. Dieser Abschnitt wird deswegen nachfolgend als
Aufnahme 30 für die Mutter 22 bezeichnet werden. Der Bolzenanker 12 und die Mutter
22 sind drehbar in den Aufnahmen 28, 30 des Setzwerkzeugs 10. Die Schiebehülse 26
ist einstückig und besteht aus Kunststoff.
An ihrem verschieblich auf den Schaft 24 des Setzwerkzeugs 10 aufgesetzten Ende
weist die Schiebehülse 26 einen nach innen stehenden Ringbund 32 auf, der sich
zwischen zwei einander zugewandten Ringschultern 34, 36 des Schafts 24 einfindet. Die
beiden Ringschultern 34, 36 sind durch Durchmesserstufungen des Schafts 24 gebildet.
Sie begrenzen einen Verschiebeweg der Schiebehülse 26 auf dem Schaft 24. Die
Schiebehülse 26 ist drehbar auf dem Schaft 24.
Ein der Schiebehülse 26 abgewandtes Ende des Schafts 24 ist als Hohlschaft 38
ausgebildet. In den Hohlschaft 38 ist ein Bohrer 40 bspw. wie dargestellt ein Steinbohrer
steckbar. Der Bohrer 40 ist im Hohlschaft 38 drehbar. Der Bohrer 40 weist einen
Radialbund 42 auf, mit dem er an einem Stirnende des Hohlschafts 38 anliegt. Eine
Spitze des Bohrers 40 liegt nicht am Grund des Hohlschafts 38 an. Der Hohlschaft 38
bildet eine Vorrichtung zum Aufsetzen des Setzwerkzeugs 10 auf den Bohrer 40.
Zum Setzen des Bolzenankers 12 in ein nicht dargestelltes Bohrloch wird der
Bolzenanker 12 bspw. wie in Figur 1 mit aufgeschraubter Mutter 22 in die Aufnahme 30
des Setzwerkzeugs 10 eingesetzt und das Setzwerkzeug 10 wird mit seinem Hohlschaft
38 auf den Bohrer 40 aufgesetzt. Der Bohrer 40 wird mit einer nicht dargestellten
Schlagbohrmaschine oder einem Bohrhammer schlagend beaufschlagt. Die
Schlagenergie wird über den Bund 42 auf den Hohlschaft 38 und den Schaft 24
übertragen, der seinerseits den Bolzenanker 12 schlagend beaufschlagt. Der
Bolzenanker 12 lässt sich dadurch in das nicht dargestellte Bohrloch eintreiben. Durch
die Möglichkeit, den Bolzenanker 12 mit aufgeschraubter Mutter 22 in das Bohrloch
einzutreiben, kann der Bolzenanker 12 in sog. Durchsteckmontage durch ein
Durchgangsloch in einem zu befestigenden, nicht dargestellten Gegenstand hindurch in
das Bohrloch eingetrieben werden. Der Bolzenanker 12 wird eingetrieben bis die Mutter
22 bzw. die untergelegte Unterlegscheibe auf dem zu befestigenden Gegenstand
aufsitzt. Anschließend wird das Setzwerkzeug 10 abgenommen und durch Anziehen der
Mutter 22 der Spreizkonus 16 in die Spreizhülse 18 eingezogen, die Spreizhülse 18
dadurch aufgespreizt und der Bolzenanker 12 im Bohrloch verankert. Mit dem Anziehen
der Mutter 22 wird auch der nicht dargestellt, zu befestigende Gegenstand gegen eine
das Bohrloch aufweisende Decke, Wand oder Boden gespannt. Da der Bohrer 40 im
Hohlschaft 38, die Schiebehülse 26 auf dem Schaft 24 und der Bolzenanker 12 und die
Mutter 22 in den Aufnahmen 26, 30 drehbar sind, erfolgt keine Drehung des
Bolzenankers 12 und der Mutter 22, auch wenn der Bohrer 22 drehend angetrieben wird.
Das Setzwerkzeug 10 ist dadurch auch mit Schlagbohrmaschinen oder Bohrhämmern
verwendbar, deren Drehantrieb nicht abschaltbar ist.
Da das Setzwerkzeug 10 mit dem Hohlschaft 38 auf den Bohrer 40 aufgesteckt ist, lässt
sich der Bohrer 40 zum Bohren eines Bohrlochs, in dem der Bolzenanker 12 verankert
werden soll, aus dem Setzwerkzeug 10 herausziehen. Es ist daher einfach möglich,
zunächst mit dem Bohrer 40 das Bohrloch zu Bohren, anschließend das Setzwerkzeug
10 auf den Bohrer 40 zu stecken und mit dem Setzwerkzeug 10 den Bolzenanker 12 in
das Bohrloch einzutreiben.
In Figur 2 ist der Bolzenanker 12 ohne Mutter in die Aufnahme 28 des Setzwerkzeugs
10 eingesetzt dargestellt. Das Eintreiben des Bolzenankers 12 in ein Bohrloch erfolgt in
vorstehend zu Figur 1 beschriebener Weise. Das Setzwerkzeug 10 eignet sich
deswegen auch für eine sog. Vorsteckmontage, bei der der Bolzenanker 12 ohne Mutter
in ein Bohrloch eingetrieben wird und anschließend ein zu befestigender, ein
Durchgangsloch aufweisenden Gegenstand auf den Bolzenanker 12 aufgesetzt und die
Mutter aufgeschraubt und angezogen wird.
Anstelle des Hohlschafts 38 weist das in Figur 2 dargestellte Setzwerkzeug 10 einen
Schaft 44 zum Einsetzen in ein nicht dargestelltes Bohrfutter einer Schlagbohrmaschine
oder eines Bohrhammers auf. Der Schaft 44 bildet eine Vorrichtung zum Einspannen
des Setzwerkzeugs 10 in ein Bohr- oder Spannfutter einer Schlagbohrmaschine oder
eines Bohrhammers. Im übrigen ist das Setzwerkzeug 10 aus Figur 2 gleich ausgebildet
wie das Setzwerkzeug 10 in Figur 1 und funktioniert in gleicher Weise.
Das in Figur 3 dargestellte Ausführungsbeispiel weist an seinem Schaft 24 einen
Anschlag 46 auf, der entweder einstückig am Schaft 24 angeprägt ist oder durch einen
aufgesetzten Kunststoffring gebildet ist. Der Anschlag 46 hält die Schiebehülse 26 in
einer Aufnahmeposition, in der der Bolzenanker 12 mit aufgesetzter Mutter 22 in die
Aufnahme 30 der Schiebehülse 26 eingesetzt werden kann. Beim Setzen des
Bolzenankers 12 wird durch die auf den Schaft 24 wirkenden Schläge die Schiebehülse
26 über den Anschlag 46 geschoben, so dass die Stirnseite des Schafts 24 auf das
hintere Ende des Bolzenankers 12 auftrifft. Das Übergleiten der Schiebehülse 26 über
den Anschlag 46 beim Setzvorgang wird dadurch erleichtert, dass das hintere Ende der
Schiebehülse 26 Schlitze 48 aufweist, durch die Federzungen 50 gebildet werden. Nach
dem Setzvorgang wird die Schiebehülse 26 von Hand wieder in ihre Ausgangsstellung
und damit in die Aufnahmeposition für den Bolzenanker 12 verschoben.