EP1231157A1 - Anordnung und Verfahren zum Binden von Kabelbäumen sowie Verfahren zum Herstellen von Bändern - Google Patents
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Abstract
Bindeanordnung bestehend aus einem mindestens einseitig gezahnten Band und einem zur Aufnahme zweier Enden (9, 10) eines Abschnitts des Bands bestimmten Schloß (3), das mindestens eine Sperreinrichtung (7, 8) enthält, die passend zur Zahnung (6) des Bands gezahnt ist. Um die Köpfe der Bandzähne (6) bei mehrfachem Schloßdurchlauf zu schonen, sind sie zumindest auf ihren beim Spannen des Bands vorauslaufenden Seiten abgerundet oder abgeschrägt. Eine solche Anordnung wird vorzugsweise bei Bindeverfahren angewendet, bei denen das freie Bandende (9) nach dem Durchlaufen einer den zu bindenden Gegenstand umgebenden Führung konstanten Durchmessers in das Schloß (3) zurückgeführt wird. Die Abrundung der Zahnköpfe gestattet es, das gezahnte Band mit hoher Genauigkeit durch Einprägen des Zahnprofils in einen heißplastischen Strang herzustellen. <IMAGE>
Description
Es sind Bänder zum Binden von Kabelbäumen und anderen Gegenständen
bekannt, die abschnittsweise verarbeitet werden, wobei
die Enden der um den zu bindenden Gegenstand geschlungenen
Enden mittels eines Schlosses gesichert werden. Innerhalb
des Schlosses sind zwei gezahnte Sperreinrichtungen vorgesehen,
die mit einer Zahnung des Bandes sperrend zusammenwirken
(EP-B-297 337). Zu Beginn des Bindevorgangs mittels eines
Werkzeugs wird ein Abschnitt des Bands entgegen den Sperreinrichtungen
durch ein Schloß geschoben, wobei seine Zähne von
den entgegenstehenden Zähnen der Sperreinrichtungen ferngehalten
werden. In einer Schlaufe, deren Länge größer ist als
der Umfang des zu bindenden Gegenstands, wird das Band um den
Gegenstand herumgeführt. Sein vorlaufendes Ende wird dann in
das Schloß zurückgeführt und dort mittels einer der
Sperreinrichtungen gesichert, während der andere im Schloß
befindliche Bandstrang zum Zwecke des Spannens zurückgezogen
wird. Dabei gleiten seine Zähne an denen der zweiten Sperreinrichtung
entlang, wobei sie Schaden erleiden können. Wenn
Gegenstände zu binden sind, deren Umfang wesentlich kleiner
ist als die ursprünglich gebildete Schlaufe, kann es geschehen,
daß Bandzähne mehrfach beim Spannen an den Zähnen eines
Schlosses vorbeilaufen und dadurch mehrfach beansprucht werden,
bis sie schließlich selbst in einem späteren Bindevorgang
zur Sperrfunktion herangezogen werden. Die zuvor eingetretenen
Verformungen können sich dann sperrkraftmindernd
auswirken.
Die Aufgabe, diese Sperrkraftminderung zu vermeiden, wird
durch die Merkmale der Ansprüche gelöst.
Gemäß Anspruch 1 sind die Zahnköpfe des Bandes zumindest auf
ihren beim Spannen des Bandes vorauslaufenden Seiten abgerundet
oder abgeschrägt. Dadurch wird erreicht, daß die Zahnköpfe
weniger empfindlich sind als die herkömmlich spitz oder
kantig begrenzten Zahnköpfe. Außerdem hat diese Formgebung
den Vorteil, daß die Zähne des Bandes beim anfänglichen
Durchführen durch das Schloß weniger leicht an den schloßseitigen
Sperreinrichtungen hängen bleiben, sondern auch dann
leicht darüber hinweggleiten, wenn sie zufälligerweise und
unbeabsichtigt in geringfügigen Kontakt oder Eingriff damit
treten sollten. Dies widerspricht herkömmlichen Bestrebungen,
die auf eine möglichst scharfkantige Ausbildung der Zahnflanken
sowohl am Band als auch an den Sperreinrichtungen des
Schlosses abzielten, um sicheren Sperreingriff zu erzielen.
Dieser leidet jedoch nach den der Erfindung zugrunde liegenden
Erkenntnissen nicht oder nicht nennenswert, wenn die Abrundung
oder Abschrägung sich auf nicht mehr als etwa ein
Viertel der Gesamthöhe der Bandzähne beschränkt und sich
zweckmäßigerweise über nicht mehr als 0,1 mm erstreckt. Ferner
steht die Erfindung in Widerspruch zu dem bisherigen Bestreben,
die gesamte Zahnhöhe des Bandes für die Kraftübertragung
zu nutzen. Jedoch hat die Erfindung erkannt, daß die
erfindungsgemäß hingenommene Einbuße am Tragen der Zahnhöhe
im Bereich der Kopfabrundung bzw. Kopfabschrägung geringer
ist als die Einbuße, die bei bekannten Bändern durch Zahnkopfbeschädigung
stattfinden kann.
Wenn nur eine Reihe von Zähnen am Band vorgesehen ist, die
sowohl in der einen als auch in der anderen Richtung von den
Sperreinrichtungen des Schlosses erfaßt werden können, sind
die Zahnköpfe zweckmäßigerweise auf beiden Seiten abgerundet
bzw. abgeschrägt. Auch sind sie vorteilhafterweise im Querschnitt
symmetrisch ausgebildet. Ferner kann es zweckmäßig
sein, auch die Zahnköpfe der Sperreinrichtung abzurunden bzw.
abzuschrägen. In diesem Fall kann man eine entsprechende Abrundung
bzw. Abschrägung auch an den Zahnfüßen des Bandes
vorsehen. Auch die Zahnfüße der Sperreinrichtung können abgerundet
sein.
Weiterhin hat sich herausgestellt, daß die Beanspruchung der
Zähne beim Durchrutschen durch das Schloß weniger leicht zu
Schäden führt, wenn auch der Flankenwinkel der Zähne (d.h.
der Winkel zwischen einer Flanke und einem auf die Bandrichtung
gefällten Lot) verhältnismäßig groß gewählt wird, nämlich
über 25°.
Die beschriebene Anordnung bewährt sich vor allem in solchen
Bindeverfahren, bei denen das Band mittels einer Vorschubeinrichtung
zunächst entgegen den Sperreinrichtungen durch das
Schloß geführt, um den Gegenstand geschlungen und bei konstanter
Umschlingungslänge in das Schloß zurückgeführt wird,
weil in der Funktionsphase, in welcher das Bandende in das
Schloß zurückgeführt wird, der andere Bandstrang sich noch
entgegen der Sperreinrichtungen bewegen muß. Zwar werden die
auf der Seite dieses Bandstrangs liegenden Sperreinrichtungen
in dieser Phase zwangsweise immer noch von den Bandzähnen
entfernt gehalten. Wenn aber durch die erfindungsgemäße Abrundung
bzw. Abschrägung der Zahnköpfe dafür gesorgt wird,
daß bei zufällig geringem Kontakt der Zähne mit den Sperreinrichtungen
die Bewegung nicht gestoppt wird, braucht kein
großer Sicherheitsabstand zwischen den Bandzähnen und den
Sperreinrichtungen eingehalten zu werden. Da Schloß kann entsprechend
knapper bemessen werden. Die steigert die Verläßlichkeit
und verringert den Materialbedarf.
Ein großer Vorteil der erfindungsgemäßen Abrundung bzw. Abschrägung
der Zahnköpfe und ggf. Zahnfüße des Bandes besteht
darin, daß dadurch eine genaue Formung des Bandes aus dem
heißplastischen Zustand heraus erleichtert wird, insbesondere,
wenn das Zahnprofil einem Strang heißplastischen Kunststoffs
eingeprägt wird, was zweckmäßigerweise unmittelbar im
Anschluß an einen Extrusionsprozeß oder während desselben geschieht.
Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf
die Zeichnung erläutert, die vorteilhafte Ausführungsbeispiele
veranschaulicht. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine stark vergrößerte Querschnittsdarstellung der aus Band und Schloß bestehenden Bindeanordnung,
- Fig. 2 bis 4
- die Bindeanordnung in unterschiedlichen Funktionsstadien und
- Fig. 5 und 6
- Einzelheiten einer abgerundeten und einer abgeschrägten Zahnform
Ein Gegenstand, beispielsweise ein Kabelbündel 1, soll mittels
des Bandes 2 und des Schlosses 3 so gebunden werden, wie
es in Fig. 4 noch vor dem Abschneiden des Bandstrangs 10 gezeigt
ist. Dafür wird ein Werkzeug von dem Typ verwendet, das
in der EP-A-297 337 gezeigt ist. Das Band 2 weist auf einer
Seite Zähne 6 auf, auf deren Köpfe abgerundet sind. Darauf
wird weiter unten eingegangen. Das Schloß 3 enthält eine erste
Sperrklinke 7, die mit dem freien Enden 9 des Bands 2 zusammenwirkt,
und eine zweite Sperrklinke 8, die mit dem
Strang 10 des Bands 2 zusammenwirkt, auf den die Vorschuborgane
innerhalb eines Bindewerkzeugs einwirken und der mit einem
Bandvorrat zusammenhängt. Die Sperreinrichtungen 7,8 weisen
zu diesem Zweck Zähne 11 auf, deren Gestalt auf diejenige
der Bandzähne 6 abgestimmt ist. Sie ragen derart schräg von
einem Gelenkpunkt 12 in die im Schloß befindliche Öffnung 13
vor, daß sie das jeweils mit ihnen zusammenwirkende Bandende
9, 10 an einer Bewegung in Richtung des Pfeils 14 hindern.
Diese Richtung wird als Sperrichtung bezeichnet.
Der Bindevorgang vollzieht sich folgendermaßen. Zunächst wird
gemäß Fig. 2 der Strang 10 des Bands 2 in der Sperrichtung 14
durch das im Werkzeug gehaltene Schloß 3 hindurchgeschoben
und mittels nicht dargestellter Führungseinrichtungen um den
zu bindenden Gegenstand 1 geschlungen, so daß das vorlaufende
Bandende 9 wieder vor dem Schloß 3 erscheint. Damit die Zahnung
des durch das Schloß geführten Strangs 10 nicht von den
Zähnen der zugehörigen Sperrklinke 8 festgehalten wird, wird
diese mittels einer im Werkzeug vorgesehenen Zunge 15 daran
gehindert, in den Bewegungsbereich des Bandes 10 vorzuragen.
Die Zunge 15 bildet auch eine Führungsfläche für die gezahnte
Oberfläche des Bandes 10. Sie ragt zu diesem Zweck mindestens
ebenso weit in die Bandöffnung 13 des Schlosses 3 vor wie die
Zähne der Sperrklinke 8. Der Strang 10 des Bands wird dadurch
sicher an den Zähnen der Sperrklinke 8 vorbeigeleitet. Mit
den Zähnen der Klinke 7 kann er nicht kollidieren, weil er
auf deren Seite ungezahnt ist. Falls er ausnahmsweise auf
dieser Seite doch gezahnt sein sollte, kann bei der Sperrklinke
7 ebenso eine diese zurückhaltende Zunge 15 vorgesehen
sein, wie bei der Sperrklinke 8.
Während der Führung der Bandschlaufe 2 um den zu bindenden
Gegenstand 1 ist die Länge der Bandschlaufe größer, in vielen
Fällen sogar mehrfach größer, als der Umfang des zu bindenden
Gegenstands 1.
Wenn am Ende des Umschlingungsvorgangs das vorlaufende Bandende
9 das Schloß 3 wieder erreicht (Fig. 2), tritt es gemäß
Fig. 3 auf der Seite der Sperrklinke 7 in die Öffnung des
Schlosses 3 ein, bis es auf einen Widerstand oder Sensor 16
trifft, der den weiteren Bandvorschub beendet.
Wenn die Führungseinrichtung, die das Band um den zu bindenden
Gegenstand herumführt während dieses Vorgangs konstante
Länge hat, wie es im allgemeinen der Fall ist, geschieht das
Einschieben des Bandendes 9 in das Schloß 3 aufgrund der Vorschubbewegung,
die dem Strang 10 des Bandes im Werkzeug erteilt
wird. Das bedeutet, daß der Strang 10 im Schloß sich in
der Sperrichtung 14 der Sperrklinke 8 und entgegen der Bewegungsrichtung
des Bandendes 9 durch das Schloß 3 bewegen muß.
Dies ist deshalb möglich, weil auch noch in diesem Verfahrensstadium
die mit dem Strang 10 zusammenwirkende Sperrklinke
8 durch die Zunge 15 am Eingriff in die Zahnung des
Strangs 10 gehindert wird.
Wenn der Vorschub des Bandes 9 in das Schloß 3 hinein auf andere
Weise zustande kommt, beispielsweise durch eine Verkürzung
des Umfangs der Umschlingungsführung, kann der Strang 10
währenddessen stillstehen; die Sperrklinke 8 darf dann in die
Zahnung des Strangs 10 eingreifen.
Sobald das Bandende 9 in das Schloß 3 eingedrungen und durch
die Sperrklinke 7 gesichert ist, wird der Strang 10 des Bandes
gemäß Fig. 4 in Pfeilrichtung 17 zurückgezogen. Dadurch
wird die Schlaufe 2 um den zu bindenden Gegenstand 1 gespannt.
Sobald die gewünschte Bandspannung erreicht ist, wird
der Strang 10 durch eine Klinge 18 abgeschnitten.
Beim Spannen des Bandes wird ein großer Teil der weiträumig
um den Gegenstand 1 geschlungenen Schlaufe 2 durch das Schloß
3 zurückgezogen. Wenn der Umfang des Gegenstands 1 mehrfach
kleiner ist als der Umfang der anfänglich gebildeten Schlaufe,
kommt es vor, daß bestimmte Bandabschnitte bei aufeinanderfolgenden
Bindevorgängen mehrfach nach vorne durch ein
Schloß hindurchgeschoben und zum Spannen durch dasselbe
Schloß wieder zurückgezogen werden, bevor sie selbst mit einer
Sperrklinke 7, 8 verriegelnd zusammenwirken. Es ist daher
wichtig, daß sie bis zum Erreichen ihres endgültigen Verriegelungszustands
unbeschädigt bleiben. Dies ist mit vorbekannten,
spitz oder kantig ausgebildeten Zahnköpfen schwerer zu
erreichen als mit den unempfindlicheren Zähnen, die gemäß
Fig. 5 abgerundet oder gemäß Fig. 6 abgeschrägt sind. Die Abrundung
20 oder Abschrägung 21 erfaßt nur den obersten Teil
des Zahnkopfs, dessen Höhe 22 so gering sein soll, wie es im
Hinblick auf die Funktion möglich ist. Sie ist in der Regel
nicht größer als etwa ein Viertel der Zahnhöhe und/oder
0,1 mm.
An den Zähnen der Sperrklinken 7, 8 ist eine Kopfabrundung
weniger erforderlich, weil sie nicht bei mehrfachen Bindevorgängen
beansprucht werden. Dennoch ist eine Abrundung hier
vorteilhaft, weil dadurch ihre Widerstandsfähigkeit erhöht
wird und sie die daran vorbeigleitenden Zähne des Bandes weniger
beanspruchen. Die Zahnfüße 24 des Bandes können entsprechend
abgerundet sein, ebenso wie die Füße der Zähne 11
der Sperrklinken entsprechend der Kopfrundung der Bandzähne
abgerundet sind.
Ebenfalls im Hinblick auf die Widerstandsfähigkeit der Zähne
wird der Flankenwinkel 25 verhältnismäßig groß gewählt, nämlich
im vorliegenden Beispiel bei 30°. Es versteht sich, daß
der Eingriffswinkel der Sperrklinken 7, 8 (der Winkel zwischen
der Bandrichtung und der Linie, die das Gelenk der
Sperrklinke mit der Eingriffsstelle am Band verbindet) stets
größer als der Flankenwinkel sein muß.
Claims (7)
- Bindeanordnung bestehend aus einem mindestens einseitig gezahnten Band (2) und einem zur Aufnahme zweier Enden (9, 10) einer Schlaufe des Bands (2) bestimmten Schloß (3), das mindestens eine Sperreinrichtung (7, 8) enthält, die eine Zahnung (11) passend zur Zahnung (6) des Bands aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnköpfe (20, 21) des Bandes (2) zumindest auf ihren beim Spannen des Bands vorauslaufenden Seiten abgerundet oder abgeschrägt sind.
- Bindeanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnköpfe (20, 21) auf beiden Seiten abgerundet bzw. abgeschrägt sind.
- Bindeanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Zahnköpfe der Sperreinrichtung (7, 8) sowie die Zahnfüße (24) mindestens des Bandes (2) abgerundet sind.
- Bindeanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne (6) des Bandes (2) im Querschnitt symmetrisch ausgebildet sind.
- Bindeanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Flankenwinkel der Zähne mindestens 25° beträgt.
- Verfahren zum Binden eines Gegenstands (1) mittels einer Schlaufe eines gezahnten Bandes (2) und eines Schlosses (3), das die Enden (9, 10) der Schlaufe aufnimmt und zwei mit der Bandzahnung (6) zusammenwirkende Sperrklinken (7, 8) enthält, bei dem das Band (2) durch eine Vorschubeinrichtung in der Sperrichtung (14) der Klinken (7, 8) durch das Schloß (3) geführt, um den Gegenstand (1) geschlungen und bei konstanter Umschlingungslänge in das Schloß (3) zurückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bandanordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 verwendet wird.
- Verfahren zum Herstellen eines Bandes (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß einem Strang heißplastischen Kunststoffs das Zahnprofil eingeprägt wird.
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