Die Erfindung betrifft einen Treibstangenverschluss mit
einem Hauptschloss und wenigstens einem, mit dem
Hauptschloss über wenigstens eine Treibstange angekoppelten
Zusatzriegelschloss, wobei das Zusatzriegelschloss ein
Riegelgehäuse, einen Bolzenriegel mit Bolzenkörper und
einen Treibstangen-Anschlussschieber aufweist, wobei der
Bolzenriegel mit einem seitlich abragenden Führungszapfen
versehen ist und der Treibstangen-Anschlussschieber einen
Steuerschlitz für den Führungszapfen aufweist.
Aus der EP-A-0 891 465 ist ein Bolzenriegel-Zusatzschloss
bekannt, welches zwei Treibstangen-Anschlussschieber
aufweist, welche eine Antriebsachse beaufschlagen. Die
Treibstangen-Anschlussschieber sind zusammen mit dem
Bolzenriegel in einem einteiligen Gehäuse vorgesehen. Sie
werden in dieses durch dessen stulpseitige Öffnung
eingeschoben.
Aus der DE-U-88 03 839 ist ein Zusatzriegelschloss bekannt,
welches im Wesentlichen aus einem Schlosskasten, einer
Schlossdecke, einem Riegel und einem Riegelträger besteht.
Der Riegelträger weist einen Doppeldorn auf, welcher in
eine Haltenut eines Schiebers eingreift. Dieser Stand der
Technik hat den wesentlichen Nachteil, dass eine Vielzahl
an Bauteilen erforderlich ist, um das Zusatzriegelschloss
aufzubauen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
Treibstangenverschluss bereitzustellen, der einen
kostengünstigen, einfachen Aufbau aufweist und aus wenigen
Teilen besteht und in einem einfachen Herstellungsprozess
hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem
Treibstangenverschluss der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass das Riegelgehäuse einteilig ausgebildet und in
Ausschubrichtung des Bolzenriegels offen ausgeführt ist.
Bei einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass an
wenigstens einer der Innenwände wenigstens ein
Führungsvorsprung für den Bolzenriegel und/oder den
Treibstangen-Anschlussschieber vorgesehen ist.
Das Zusatzriegelschloss für den erfindungsgemäßen
Treibstangenverschluss besteht im Wesentlichen aus dem
Riegelgehäuse, dem Treibstangen-Anschlussschieber und dem
Bolzenriegel, wobei sowohl der Bolzenriegel als auch der
Treibstangen-Anschlussschieber über die stulpseitige
Öffnung in das einteilige Riegelgehäuse eingeschoben und im
Gehäuse über Führungsvorsprünge geführt werden. Es bedarf
somit keiner separaten Führungen und das Riegelgehäuse wird
durch Anschrauben an der Stulpschiene geschlossen.
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Führungsvorsprünge
als Führungsleisten ausgebildet sind. Diese
verlaufen insbesondere orthogonal zur Bewegungsrichtung des
Treibstangen-Anschlussschiebers, d.h. ein als Druckguss-
oder Spritzgussteil hergestelltes Riegelgehäuse ist
problemlos entformbar. Dabei sind die Führungsleisten so
angeordnet, dass sie den Treibstangen-Anschlussschieber in
jeder Verschiebelage optimal führen.
Insbesondere kann auch die Innenseite der Rückwand des
Riegelgehäuses mit einer Führungsnut versehen sein, in
welcher die der Rückwand zugewandte Kante des Treibstangen-Anschlussschiebers
geführt wird.
Bevorzugt sind die Führungsvorsprünge bzw. Führungsleisten
an einer Innenseite des Riegelgehäuses vorgesehen. Ein
weiterer Vorteil der Führungsvorsprünge bzw. Führungsleisten
ist, dass sie aufgrund der geringen Auflagefläche
die Reibung zwischen dem Riegelgehäuse und den bewegten
Teilen im Gehäuse, nämlich dem Treibstangen-Anschlussschieber
und dem Schwenkriegel, auf ein Minimum reduzieren.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel erstrecken sich
beidseits des Bolzenriegels Führungsleisten. Diese
Führungsleisten haben die Aufgabe, den Bolzenriegel zum
einen bei der Ausschubbewegung zu führen, zum anderen den
ausgeschobenen Bolzenriegel abzustützen, so dass er nicht
gewaltsam verschoben oder verschwenkt werden kann. Diese
Führungsleisten können verstärkt ausgeführt sein oder mit
Verstärkungen versehen sein. Insbesondere bei
Spritzgussgehäusen kann das Gehäuse selbst oder zumindest
können diese Führungsleisten mit Verstärkungsmaterial, z.B.
Glasfasern, Kohlefasern oder dergl., versehen sein.
Mit Vorzug ist der Bolzenriegel mit einem Bolzenfuß
versehen. Dieser Bolzenfuß dient zum einen zur seitlichen
Abstützung des Bolzenriegels, zum anderen ragt von diesem
Bolzenfuß der Führungszapfen ab, welcher in den
Steuerschlitz des Treibstangen-Anschlussschiebers
eingreift. Die Ausgestaltung des Bolzenriegels mit einem
Bolzenfuß hat den wesentlichen Vorteil, dass der Bolzenfuß
an die Gegebenheiten innerhalb des Gehäuses, insbesondere
an den Treibstangen-Anschlussschieber angepasst sein kann,
wohingegen der Bolzenkörper unabhängig vom Bolzenfuß
optimal hinsichtlich Größe und Form an die
Sicherheitsanforderungen angepasst sein kann.
Insbesondere weist der Bolzenfuß eine geringere Dicke auf
als der Bolzenkörper. Die größere Dicke des Bolzenkörpers
ist erforderlich, um Krafteinwirkungen standhalten zu
können. Die geringe Dicke des Bolzenfußes ist erforderlich,
um den Riegelbolzen nach wie vor problemlos innerhalb des
Riegelgehäuses verschieben zu können und um den
Riegelbolzen problemlos im Gehäuse neben dem Treibstangen-Anschlussschieber
lagern zu können.
Bei einem Ausführungsbeispiel weist der Bolzenfuß eine
geringere Höhe auf als die Tiefe des Riegelgehäuses.
Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass auch bei
ausgeschobenem Bolzenriegel der komplette Bolzenfuß sich
noch innerhalb des Riegelgehäuses befindet und lediglich
der Bolzenkörper ausgeschoben ist, wodurch die Sicherheit
weiter erhöht wird.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen,
dass der Bolzenfuß den Bolzenkörper zumindest an einer
Seite in Verschieberichtung des Treibstangen-Anschlussschiebers
überragt. An diesem den Bolzenkörper
überragenden Abschnitt des Bolzenfußes ist der
Führungszapfen vorgesehen und ist somit zur Längsachse des
Bolzenkörpers beabstandet. Dies hat den Vorteil, dass der
Treibstangen-Anschlussschieber mit Steuerschlitz dem
Bolzenkörper ausweichen kann, was nachfolgend noch näher
beschrieben wird.
Mit Vorzug weist der Bolzenkörper des Bolzenriegels einen
kreisrunden Querschnitt auf, wobei das aus dem Riegelgehäuse
auszuschiebende Ende des Bolzenkörpers mit Auflaufschrägen
versehen ist. Ein derartiger Bolzenkörper ist
äußerst widerstandsfähig und besitzt die Fähigkeit, z.B.
verzogene Türen beim Schließen des Zusatzriegelschlosses
heranzuziehen, um ein dichtes Schließen der Tür zu
erreichen.
Mit Vorzug ist der Treibstangen-Anschlussschieber mit einer
insbesondere trapezförmigen Aussparung versehen, die sich
stulpseitig bis in den Bereich des Steuerschlitzes erstreckt.
Dabei befindet sich bei eingeschobenem Bolzenriegel
der Bolzenkörper im Wesentlichen in der Aussparung.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen,
dass der Treibstangen-Anschlussschieber einen Abstützlappen
aufweist, der aus der Ebene des Treibstangen-Anschlussschiebers
vorsteht, insbesondere ausgeklappt ist, wobei der
Abstützlappen bei ausgeschobenem Bolzenriegel unter diesem
zu liegen kommt. Hierdurch wird eine zusätzliche Rückdrücksicherung
geschaffen, die den Führungszapfen, der eine
Rückdrücksicherung für den Bolzenriegel bildet, entlastet.
Sollte durch übermäßige Gewalteinwirkung der Führungszapfen
brechen, so wird der Bolzenriegel nach wie vor über den
Abstützlappen daran gehindert, in das Riegelgehäuse
eingeschoben zu werden.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der
unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein besonders
bevorzugtes Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben
ist. Dabei können die in der Zeichnung dargestellten und in
den Ansprüchen sowie in der Beschreibung erwähnten Merkmale
jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- einen Längsschnitt durch ein Zusatzriegelschloss
mit eingeschobenem Bolzenriegel;
- Figur 2
- einen Längsschnitt durch das Zusatzriegelschloss
gemäß Figur 1 mit ausgeschobenem Bolzenriegel;
- Figur 3
- einen Schnitt III-III gemäß Figur 2;
- Figur 4
- eine Ansicht in Richtung des Pfeils IV gemäß
Figur 2;
- Figur 5
- eine Seitenansicht eines Treibstangen-Anschlussschiebers;
- Figur 6
- eine Seitenansicht eines Bolzenriegels; und
- Figur 7
- einen Längsschnitt durch das Riegelgehäuse.
Die Figur 1 zeigt einen Längsschnitt durch ein Zusatzriegelschloss,
welches insgesamt mit 10 bezeichnet ist. Ein
derartiges Zusatzriegelschloss 10 ist Teil eines Treibstangenverschlusses
und wird von einem Hauptschloss mittels
einer Treibstange angetrieben. Die nicht dargestellte
Treibstange wird über entsprechende Kupplungen 12 mit einem
Treibstangen-Anschlussschieber 14, welcher im Riegelgehäuse
16 verschieblich gelagert ist, gekuppelt. Dieser Treibstangen-Anschlussschieber
14 liegt mit seiner rückwärtigen
Kante 18 (Figur 5) an der Rückwand 20 des Riegelgehäuses 16
an und stützt sich an dieser ab. Vorteilhaft weist die
Rückwand 20 eine Führungsnut zur Aufnahme des Treibstangen-Anschlussschiebers
14 auf. Der im Wesentlichen U-förmig
gestaltete Treibstangen-Anschlussschieber 14 besitzt
zwischen den beiden Kupplungen 12 einen Steuerschlitz 22,
in welchen ein Führungszapfen 24 eines Bolzenriegels 26
eingreift. Zwischen dem Steuerschlitz 22 und der in der
Zeichnung links dargestellten Kupplung 12 ist eine
Aussparung 28 vorgesehen, welche im Bereich des Steuerschlitzes
22 im Wesentlichen der Form des Steuerschlitzes
22 folgt. Die Aufgabe und Funktion dieser Aussparung 28
wird weiter unten erläutert.
Der Bolzenriegel 26, der in Figur 6 separat dargestellt
ist, weist einen Bolzenkörper 30 und einen Bolzenfuß 32
auf. Der Bolzenfuß 32 besitzt einen im Wesentlichen
rechteckförmigen Querschnitt, wohingegen der Bolzenkörper
30 einen kreisrunden Querschnitt besitzt, was deutlich in
Figur 4 dargestellt ist. In Richtung des freien Endes 34
ist der Bolzenkörper 30 mit einander gegenüberliegenden
Auflaufschrägen 36 versehen und bildet somit einen Keil,
wodurch eine z.B. verzogene Tür herangezogen wird, wenn der
Bolzenriegel 26 aus dem Riegelgehäuse 16 ausgeschoben wird.
Für den Bolzenkörper 30 weist das Riegelgehäuse 16 eine
teilkreisförmige Führungsaufnahme 38 auf, die zwischen zwei
als Führungsleisten 40 ausgebildeten Führungsvorsprüngen 42
vorgesehen ist. Diese Führungsleisten 40 dienen außerdem
zur seitlichen Abstützung des Bolzenfußes 32, der zwischen
diesen beiden Führungsleisten 40 zwischen der eingeschobenen
Stellung und der ausgeschobenen Stellung verschieblich
gelagert ist. Diese Führungsleisten 40 dienen außerdem,
zusammen mit einer Führungsleiste 44, zur Abstützung des
Treibstangen-Anschlussschiebers 14, der zwischen diesen
Führungsleisten 40, 44 und der Innenfläche der benachbarten
Seitenwand des Riegelgehäuses 16 verschieblich gelagert
ist. Weiterhin dienen die Führungsleisten 40, 44 der
Versteifung des Riegelgehäuses 16.
Aus der Zeichnung ist deutlich erkennbar, dass der
Führungszapfen 24 mit Abstand zur Längsachse 46 des
Bolzenkörpers 30 am Bolzenfuß 32 vorgesehen ist. Diese
seitlich versetzte Ankopplung des Bolzenriegels 26 am
Treibstangen-Anschlussschieber 14 hat zur Folge, dass der
Treibstangen-Anschlussschieber 14 unmittelbar seitlich
neben dem Steuerschlitz 22 mit der Aussparung 28 versehen
sein kann. Diese Aussparung 28 ist erforderlich, da die
Breite des Bolzenkörpers 30, insbesondere dessen Durchmesser,
in die Ebene des Treibstangen-Anschlussschiebers 14
eingreift. Die Aussparung 28 verhindert somit eine
Kollision des Treibstangen-Anschlussschiebers 14 mit dem
Bolzenkörper 30, wenn der Bolzenriegel 26 ins Riegelgehäuse
16 eingezogen wird. Der Bolzenkörper 30 wandert dabei in
die trapezförmige Aussparung 28 hinein.
Der Treibstangen-Anschlussschieber 14 ist außerdem mit
einem Abstützlappen 48 versehen, der in Richtung des
Bolzenfußes 32 absteht. Dieser Abstützlappen 48 ist als
Stanzbiegeteil aus der Ebene des Treibstangen-Anschlussschiebers
14 ausgeklappt. Ist der Bolzenriegel 26, wie in
den Figuren 2 und 3 dargestellt, vollständig aus dem
Riegelgehäuse 16 ausgeschoben, untergreift der Abstützlappen
48 die Unterseite des Bolzenfußes 32 und bildet eine
Rückdrücksicherung für den Bolzenriegel 26. Das Unterschieben
des Abstützlappens 48 unter den Bolzenfuß 32 wird
dadurch ermöglicht, dass der Steuerschlitz 22 in seinem
stulpseitigen Bereich einen in Verschieberichtung des
Treibstangen-Anschlussschiebers 14 verlaufenden Abschnitt
50 besitzt, in welchem der Bolzenriegel 26 nicht mehr
weiter aus dem Riegelgehäuse 16 ausgeschoben wird. Der
Abschnitt 50 bildet zusammen mit dem Führungszapfen 24 die
primäre Rückdrücksicherung für den Bolzenriegel 26. Am
anderen Ende des Steuerschlitzes 22 ist ebenfalls ein in
gleicher Richtung verlaufender Abschnitt 52 vorgesehen, der
verhindert, dass der eingeschobene Bolzenriegel 26 nicht
versehentlich aus dem Riegelgehäuse 16 ausgeschoben wird.
Aus der Zeichnung ist deutlich erkennbar, dass nach dem
Einsetzen des Führungszapfens 24 in den Steuerschlitz 22
der Bolzenriegel 26 zusammen mit dem Treibstangen-Anschlussschieber
14 durch die stulpseitige Öffnung 54 des
Riegelgehäuses 16 in dieses eingeschoben werden kann und in
diesem dann korrekt gelagert und geführt ist, ohne dass es
hierfür weiterer Bauteile bedarf. Das Schießen der Öffnung
54 und somit die Lagesicherung der Bauteile innerhalb des
Riegelgehäuses 16 ist durch Anschrauben des Riegelgehäuses
16 an der Stulpschiene bewirkt.