Beschreibung
Trichter, insbesondere aus Kunststoff, für Straßenabläufe, und Verfahren zu dessen Herstellung
Die Erfindung betrifft einen Trichter zur Verbindung des Aufsatzes oder Rahmens eines Straßenablaufes mit einem Sammelbehälter, wobei der Trichter vorzugsweise aus Kunststoff besteht, und ein Verfahren zur Herstellung eines Trichters aus Kunststoff.
Straßenabläufe, auch Schmutzwassereinläufe oder Gully genannt, bestehen aus einem Rahmen bzw. Aufsatz, in dem ein Gitterrost angeordnet ist, einem in dem Rahmen bzw. Aufsatz gehaltenem Schlammeimer und einem Sammelbehälter mit einem Ablauf, der über entsprechende Anschlußstücke mit dem Abwasserkanalnetz in Verbindung steht. Der Rahmen bzw. Aufsatz der Straßenabläufe besteht in der Regel aus Gußeisen oder aus einer Materialkombination Gußeisen/Beton. Der Sammelbehälter wird in an sich bekannter Weise aus Beton gefertigt oder kann aber auch aus Kunststoff oder Steinzeug bestehen. In der Praxis gibt es verschiedene Hersteller für die Rahmen bzw. Aufsätze und für die Sammelbehälter, die sich auch in ihren Abmessungen unterscheiden. Bei den Sammelbehältern handelt es sich außer den Betonteilen im Wesentlichen um Kunststoffbauteile, die im Konfektionsverfahren hergestellt werden. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit werden hohe Stückzahlen gefordert, so daß es nicht möglich ist, eine Vielzahl an Varianten für die jeweils am Markt befindlichen Systeme anzubieten. Marktseitig besteht jedoch der Wunsch, die veschiedenen Systeme mit unterschiedlichen Sammelbehältern kombinieren zu können. Wesentlich für die Funktionalität ist, daß zwischen dem Rahmen bzw. Aufsatz und dem Sammelbehälter eine hohe Dichtheit erreicht wird, damit das abzuführende Oberflächen- wasser, das auch mit umweltgefährdenden Verunreinigungen versehen sein kann, nicht in das Erdreich gelangt, sondern in das mit dem Ablauf verbundene Abwasserrohr.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, einen Trichter, insbesondere aus Kunststoff, zu schaffen, mit dem es möglich ist, zwischen unterschiedlichen Rahmen bzw. Aufsätzen und verschiedenen Sammelbehältern eine Verbindung herzustellen, die gewährleistet, daß das abzuführende Oberflächenwasser oder dgl. nicht in das Erdreich gelangt. Außerdem soll der Trichter kostengünstig herstellbar sein. Ferner
BESTATIGUNGSKOPIE
soll ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Trichters aus Kunststoff geschaffen werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Geeignete Ausgestaltungsvarianten sind in den Ansprüchen 2 bis 10 beschrieben. Ein geeignetes Verfahren zur Herstellung eines Trichters aus Kunststoff ist Gegenstand des Anspruchs 11. Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens ist im Anspruch 12 angegeben. Der erfindungsgemäße Trichter ist Bestandteil eines Straßenablaufes und stellt das Verbindungselement zwischen dem Rahmen des Straßenablaufes und dem im
Erdboden angeordneten Sammelbehälter dar, wobei der Auslauf des Trichters mit dem Abiaufrohr des Sammelbehälters verbunden ist, das in das Abwasserleitungsnetz eingebunden ist. Das Auslaufstück des Trichters ist druck- und belastungsfrei mit dem Oberteil des Sammelbehälters verbindbar. Der Trichter ist so ausgebildet, daß er mindestens an zwei einander gegenüberliegenden Seiten einen Rand aufweist, wobei die Ränder mit einem leicht nach oben geneigten Verlängerungsabschnitt verbunden sind, der als dicht sitzende Auflage an dem inneren Randbereich des Rahmens aufliegt. Die Verlängerungsabschnitte sind symmetrisch angeordnet und besitzen infoige der in den jeweiligen Rahmen befindlichen Vorsprünge in den inneren Eckbereichen eine geringere Breite als die Ränder. Die erfindungsgemäße Ausbildung des Trichters ermöglicht, unterschiedliche Rahmen für Straßenabläufe, die in der Regel aus Gußeisen bestehen, mit verschiedenen Sammelbehältern zu verbinden. Die Nennweite des Auslaufstückes des Trichters ist auf die Nennweite des Ablaufrohres des jeweiligen Sammelbehälters abgestimmt, die bei den am Markt befindlichen Systemen genormt ist. Die Sammelbehälter bestehen vorzugsweise aus Kunststoff. Die Erfindung gewährleistet somit die Kombination unterschiedlicher Rahmenkonstruktionen mit den jeweiligen Sammelbehältern. Dies führt zu wesentlichen Erleichterungen bei der Auswahl und Zusammenstellung der Bauteile für Straßenabläufe. Der Kunde kann zu dem gewünschten Sammelbehälter den für den jeweiligen Einsatzzweck geeigneten Rahmen bzw. Aufsatz bestimmen. Anbieter von Kunststoffsammelbehältern sind nunmehr nicht mehr an den Einsatz einer bestimmten Rahmen- oder Aufsatzkonstruktion gebunden. Der Trichter ist ein kostengünstig herstellbares Bauteil, das als Massenartikel auch als Kunststoffteil hergestellt werden kann. Im Vergleich zu aus Guß gefertigten Trichtern, bieten solche aus Kunststoff oder verstärktem Kunststoff vor allem den Vorteil geringerer Herstellungskosten. Die an dem Trichter angeformten Verlängerungsabschnitte ermöglichen den Ausgleich von bestimmten Abmessungsunterschieden der bestehenden Rahmenkonstruktionen. Bei größeren Abweichungen im Breitenmaß ist es zweckmäßig noch eine zusätzliche
Dichtung an den geraden Längsseiten des Trichters anzuordnen, damit das abzuleitende Wasser auch nahezu vollständig über den Trichter in das Abwassernetz gelangt. Bei einem Trichter aus Kunststoff ist es von Vorteil, wenn zumindest an den geraden Längsseiten des Trichters oder aber auch umlaufend eine flexible Manschette angeordnet wird, die nach dem Einsetzen des Trichters dicht an der Innenwandung des Rahmenteils anliegt.
Bei einer Ausführung als Kunststoffbauteil kann der an dem Rand angeformte Verlängerungsabschnitt auch als im Neigungswinkel veränderbares Teil angespritzt sein, z.B. über ein Filmscharnier. Die einzelnen, nach außen gerichteten Randabschnitte können auch aus Kunststoffen unterschiedlicher Art und Härte bestehen. Die Trichter können in einem Werkzeug im Zwei- oder Dreikomponenten- Spritzgießverfahren hergestellt werden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel erläutert.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Beispiel erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen
Fig. 1 die Einzelteile eines Straßenablaufsystems in Explosions- darstellung,
Fig. 2 die Draufsicht auf einen Trichter als Gußbauteil,
Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie A-A in Figur 2,
Fig. 4 ein Dichtungselement im Querschnitt,
Fig. 5 die Draufsicht auf einen aus Kunststoff gefertigten Trichter und Fig. 6 einen Schnitt gemäß der Linie B-B in Figur 5.
Das in Figur 1 gezeigte Straßenablaufsystem besteht aus einem Auflagering 1, der in einem bestimmten Abstand zur Straßenoberkante im Unterbeton der Straßendecke angeordnet ist. In die Öffnung 1a des Auflageringes 1 wird der Rahmen 2 eingesetzt, dessen umlaufender äußerer Absatz 2a auf der Oberseite 1b des Auflageringes 1 aufliegt. Im Einbauzustand des Rahmens 2 schließt dessen obere Kante 2b nahezu bündig mit der nicht näher dargestellten Straßendecke ab. Der Rahmen 2 besitzt an seiner Unterseite einen ringförmigen Fortsatz 2c mit einer nach innen gerichteten Schulter 2d, die als Auflagefläche für den in die obere Öffnung 2e des Rahmens 2 einzusetzenden Trichter 3 dient. Der Rahmen 2 ist in der Regel aus Gußeisen gefertigt und in der Figur 2 ist ein dazugehöriger Trichter 3 in gußeiserner Ausführung als Draufsicht dargestellt. Die am Markt befindlichen Rahmen verschiedener Hersteller unterscheiden sich vor allem durch unterschiedliche Abmessungen in der Länge und
der Breite der Austrittsöffnung. Durch den erfindungsgemäß vorgeschlagenen Trichter 3 ist es möglich, unterschiedliche Systeme miteinander zu kombinieren, insbesondere ein bestehendes Ablaufsystem aus Kunststoff an unterschiedliche Rahmen- bzw. Aufsatzsysteme anschließen zu können. Der Trichter 3 besitzt einen nach unten gerichteten rohrförmigen Abschnitt 3a als Auslaufstück, das paßgenau in die muffen- förmige Erweiterung 4a des Sammelbehälters 4 einsetzbar ist. Das Rohrstück 4b ist als Steckverbindung mit dem Auslaufrohr 4c des Sammelbehälters 4 verbunden. Das Auslaufrohr 4c steht über ein weiteres Rohrstück mit dem erdverlegten Kanalrohr in Verbindung. Der aus Kunststoff bestehende Sammelbehälter kann auch konstruktiv anders ausgebildet sein, wesentlich im Zusammenwirken mit dem Trichter 3 ist lediglich, daß das Auslaufstück 3a druck- und belastungsfrei mit dem Oberteil 4a des Sammelbehälters mediendicht verbunden ist. In die Öffnung 3b des Trichters 3 kann erforderlichenfalls ein Schlammeimer 5 eingehängt werden, der mit seiner schräg geneigten äußeren Randfläche 5a an der mit dieser korrespondierenden Innenfläche 3e des Trichters 3 anliegt. An dem oberen Teilstück des Schlammeimers 5 ist ein schwenkbarer Henkel 5b befestigt. In die Öffnung 2e des Rahmens bzw. Aufsatzes 2 wird abschließend ein Gitterrost 6 eingesetzt, der auf dem inneren Absatz 2f des Rahmens 2 aufliegt und dessen Oberkante bündig mit der Oberkante des Rahmens 2 abschließt.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Figuren 2 bis 6 verschiedene Ausführungsvarianten des Trichters 3 näher erläutert. In den Figuren 2 und 3 ist ein vorzugsweise aus Gußeisen gefertigter Trichter 3 dargestellt. Dieser besitzt an den beiden einander gegenüberliegenden Schmalseiten einen Rand 3c, der um einige wenige Grad nach oben geneigt ist. An die beiden Ränder 3c schließen sich nach außen und nach oben geneigte Verlängerungsabschnitte 3d an. Der Neigungswinkel dieser Verlängerungsabschnitte 3d beträgt ca. 30° und ist auf den Neigungswinkel der Schulter 2d des Rahmens 2, auf der der Trichter 3 aufliegt, abgestimmt. Da bei verschiedenen Ausführungsvarianten des Rahmens 2 die untere Öffnung 2g im allgemeinen einen rechteckförmigen Querschnitt besitzt, ermöglichen die Ränder 3c mit ihren Verlängerungsabschnitten 3d in Einbaulage einen guten Sitz auf der Schulter 2d des Rahmens 2 und gewährleisten, daß das abzuführende Wasser nahezu vollständig in den Trichter 3 gelangt. Infolge der Verlängerungsabschnitte 3d ist es möglich, unterschiedliche Einbautoleranzen bzw. geringfügige Unterschiede im Längen- und/oder Breitenmaß der Öffnungen 2g des Rahmens 2 auszugleichen. Der Übergangsbereich vom Rand 3c zu dem rohrförmigen Abschnitt bzw. Auslaufstück 3a des Trichters 3 ist als kreisförmiger Abschnitt 3e ausgebildet. Die Außenfläche des Ausiaufstückes 3a verjüngt sich geringfügig in Auslaufrichtung. Ist die Breite B des
Trichters kleiner als die entsprechende Breite der Öffnung 2g des Rahmens 2, so ist es zweckmäßig, den bestehenden beidseitigen Freiraum von einigen Millimetern durch den Einsatz einer Dichtung 7 abzudichten, um zu gewährleisten, daß das abzuleitende Wasser auch vollständig in den Trichter 3 gelangt. Die Dichtung ist in der Figur 2 nicht näher dargestellt und nur deren Lage durch die Position 7 angedeutet. Der Querschnitt einer geeigneten Dichtung 7 ist in Figur 4 gezeigt. Die Dichtung besitzt zwei flexible Seitenlippen 7a und 7b sowie einen nach unten gerichteten Fortsatz 7c, durch den der Längsspalt zwischen der Außenseite des Trichters 3 und der Innenseite des Rahmens 2 dicht verschlossen wird. Die Dichtung kann erforderlichenfalls in ihrem Querschnitt auch anders ausgebildet sein. Die Dichtung 7 kann auch an dem Trichter 3 befestigt sein, z.B. durch eine geeignete Klebverbindung, oder in einer am Außenumfang des Trichters angeordnete Führung fixiert sein.
Der in den Figuren 5 und 6 gezeigte Trichter 3 besteht aus Kunststoff und unterscheidet sich von dem in den Figuren 3 und 4 gezeigten Trichter durch eine andere Ausbildung des Randes. Der Trichter 3 besitzt an seinen beiden Schmalseiten einen stabilen Rand 3c. An diesem Rand ist ein biegsamer Randabschnitt 3f angeformt, z.B. durch einen Filmanschnitt, der sich innerhalb eines Neigungswinkels von ca. 30° selbsttätig an den Neigungswinkel der Schulter 2d des Rahmens 2 anpaßt. An dem Randabschnitt 3f ist eine umlaufende flexible Manschette 3g angeformt, die entlang der parallelen geraden Längsseiten verläuft. Nach dem Einsetzen des Trichters 3 in den Rahmen 2 liegt die flexible Manschette 3g umlaufend an der Innenseite des im Querschnitt rechteckförmigen Fortsatzes 2c des Rahmens 2 dicht an diesem an. Der Freiraum zwischen den Längsseiten des Rahmens 2 wird durch die flexible Manschette 3g überdeckt und ist somit vollkommen abgedichtet. Der vorgefertigte Kunststofftrichter kann nahezu vollkommen dicht in den Rahmen eingesetzt werden. Der eingehängte Schlammeimer mit seinem Gewicht sorgt dann dafür, daß die flexiblen Randabschnitte 3f mit ihrer Unterseite auf der Schulter 2d des Rahmens 2 aufliegen. Ein Trichter aus Kunststoff kann auch analog wie der Trichter gemäß den Figuren 2 und 3 ausgebildet sein, wobei es jedoch dann zweckmäßig ist, eine umlaufende Manschette analog wie bei der Ausführung gemäß den Figuren 4 und 5 anzuformen.
Eine weitere Variante eines Kunststofftrichters besteht darin, daß dieser analog wie der gemäß den Figuren 2 und 3 ausgebildet ist, aber zusätzlich an den Längsseiten eine flexible dichtende Abdeckung angeformt ist, die in Einbaulage einen etwaigen Freiraum zwischen dem Trichter und dem Rahmen überdeckt und zugleich abdichtet. Als weitere Ausführungsvariante kann auch an der Unterseite des Randes 3c bzw. des Verlängerungsabschnittes 3d eine umlaufende elastische Dichtung angespritzt sein,
die im Bereich der Längsseiten des Trichters straff an diesem anliegt und einen etwaigen freien Spalt zur benachbarten Innenseite des Rahmens abdeckt. Je nach Art der Ausbildung des Trichters, kann dieser als Spritzgießbauteil aus zwei oder drei Kunststoffkomponenten hergestellt werden, wobei lediglich ein Formwerkzeug erforderlich ist. Die in ihren Materialeigenschaften verschiedenen Randbereiche können aus Kunststoffen verschiedener Art und Härte hergestellt werden, wie z.B. thermoplastischen, thermoelastischen oder elastomeren Werkstoffen, wobei zu gewährleisten ist, daß bei einem Einsatz unterschiedlicher Kunststoffmaterialien, diese geeignet sein müssen, eine feste mechanische Verbindung miteinander einzugehen.
Der Rand 3c sollte aus einem relativ harten Kunststoffmaterial bestehen. Der biegsame Randabschnitt 3f kann aus dem gleichen oder einem Material geringerer Härte hergestellt werden und die flexible Manschette sollte aus einem weich-elastischen Material bestehen.