Die Erfindung bezieht sich auf ein Wasserklosett mit einer Klosettmuschel mit einem
Auslaufstutzen, einer Spülung und einer kippbaren, vorzugsweise schalenförmigen
Verschlußklappe, die den Auslaufstutzen der Klosettmuschel in der Schließstellung
von unten abdeckt und die auf einer Achse lagert, die über einen drehfest auf der
Achse befestigten Hebel mit einer von einer Feder gebildeten Schließ- und
Zuhaltevorrichtung verbunden ist, die die Verschlußklappe in die Schließstellung
bewegt und in dieser hält sowie mit einem Ablaßgehäuse.
Bei herkömmlichen Wasserklosetts wie sie in Wohnungen üblich sind, handelt es sich
um Vorrichtungen, welche zwecks Geruchverschluß mit einem Siphon versehen sind.
Beim Spülvorgang reinigt das fließende Wasser die Klosettschale und entfernt die
vorhandenen Fäkalien bzw. entleert den Siphon, wobei letzterer wieder zur Gänze mit
frischem Wasser aufgefüllt werden muß. Dieser Vorgang benötigt bei Klosetts nach
dem herkömmlichen Stand der Technik 6 bis 9 Liter Wasser.
Damit ein sicherer Geruchverschluß gewährleistet ist, wird von der Norm eine Mindestgeruchverschlußhöhe
von 50 mm verlangt. In dieser Geruchverschlußhöhe ist ein
Sperrwasserverlust, der beispielsweise durch Unterdruckschwankungen und
Absaugen sowie Verdunstung erfolgen kann, einkalkuliert.
Um den Wasserverbrauch herabzusetzen, sind Wasserklosetts eingeführt worden, die
bei der Ablaßleitung einen Klappverschluß aufweisen. Beispiele für derartige
Wasserklosetts sind in der europäischen Patentschrift 0 222 168 (E 53243 B) und in
der DE-PS 22 09 638 beschrieben.
Um einen effektiven Geruchverschluß zu schaffen, wurde in der australischen
Patentschrift AU B1 28766/77 vorgeschlagen, die Klappe schalenförmig auszuführen,
sodaß nach dem Spülvorgang Wasser in der Klappe angesammelt wird und wobei die
Öffnung der Klosettschale unterhalb der Wasseroberfläche liegt. Aus der
französischen Patentanmeldung 2712166 A1 ist es bekannt, hinter der schalenförmig
ausgebildeten Klappe eine weitere Klappe vorzusehen.
Damit die schalenförmige Klappe sicher schließt, wird diese von einem Gegengewicht
oder einer Feder in die Schließstellung gebracht. Es hat sich gezeigt, daß es zu einem
ungewollten Öffnen der Klappe kommen kann, wenn im Ablaßrohr ein starker
Unterdruck auftritt. In der Folge entleert sich die Klappe und der Geruchsverschluß ist
nicht mehr vorhanden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Wasserklosett der eingangs erwähnten Art
dahingehend zu verbessern, daß ein ungewolltes Öffnen der Klappe verhindert wird.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zusätzlich zur Schließ- und
Zuhaltevorrichtung ein verfahrbarer Sperriegel vorgesehen ist, der die
Verschlußklappe nicht bewegt, jedoch in der Schließstellung arretiert, indem er im
Schwenkweg des Hebels liegt und dessen Drehbewegung verhindert und der mit einer
Entriegelungseinrichtung gekoppelt ist.
Die erfindungsgemäße Schließ- und Zuhaltevorrichtung und der Sperriegel sind seitlich
neben dem Ablaßgehäuse bzw. unterhalb desselben angeordnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß der Sperriegel von einer Feder
beaufschlagt wird, die diesen in die Sperrstellung drückt.
Vorteilhaft ist vorgesehen, daß die Entriegelung einen pneumatisch oder hydraulisch
beaufschlagbaren Faltenbalg umfaßt, durch den ein Mitnehmer bewegbar ist, der am
Sperriegel angreift und diesen in die Entriegelungsstellung bewegt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß die Entriegelungseinrichtung
einen Elektromagneten umfaßt.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
Die Fig. 1 einen schematisch gehaltenen Vertikalschnitt durch ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Wasserklosetts, die Fig. 2 eine Seitenansicht des Ablaßgehäuses und der Schließeinrichtung, die Fig. 3 einen Schnitt der schalenförmigen Verschlußklappe, die Fig. 4 eine Draufsicht auf eine schalenförmige Verschlußklappe, die Fig. 5 einen Schnitt durch eine Seitenwand des Ablaßgehäuses im Bereich der
Achse der schalenförmigen Verschlußklappe, die Fig. 6 und 7 jeweils eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der
Schließ- und Zuhaltevorrichtung und des Sperriegels in der Schließstellung, die Fig. 8a bis 8d zeigen eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der
Schließ- und Zuhaltevorrichtung und des Sperriegels mit verschiedenen Stellungen der
Verschlußklappe, die Fig. 9 und 10 jeweils eine schematisch gehaltene Draufsicht auf verschiedene
Ausführungsbeispiele der Betätigungseinrichtung für den Sperriegel, und die Fig. 11 einen schematisch gehaltenen Vertikalschnitt durch ein weiteres
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wasserklosetts.
Die Klosettmuschel 1 weist einen Auslaufstutzen 2 auf, der in ein Ablaßgehäuse 3 ragt,
das zum Fallrohr führt. Im Ablaßgehäuse 3 ist eine Verschlußklappe 4 auf einer Achse
5 kippbar gelagert. Das Ablaßgehäuse 3 ist aus Kunststoff gefertigt und liegt dichtend
an der aus Keramik gefertigten Klosettmuschel 1 an.
Die Verschlußklappe 4 ist schalenförmig ausgebildet und nimmt in der Schließstellung
das freie Ende des Auslaßstutzens 2 auf. Der Rand des Auslaßstutzens 2 befindet sich
dabei unterhalb des Randes der Verschlußklappe 4. Das freie Ende des
Auslaßstutzens 2 befindet sich in der Schließstellung in geringem Abstand vom Boden
und im allseitigen Abstand von der Innenwandung der Verschlußklappe 4. Nach dem
eigentlichen Spülvorgang, bei dem die Verschlußklappe 4 durch das Spülwasser
geöffnet und die Fäkalien bzw. der Urin durch das Ablaßgehäuse 3 abgespült werden,
wird nach dem Verschließen der Verschlußklappe 4 Frischwasser aus dem Spülkasten
in die Verschlußklappe 4 abgegeben, bis letztere zumindest annäherend gefüllt ist.
Dadurch ist das freie Ende des Auslaßstutzens 2 vollständig vom Spülwasser
umgeben und es wird durch diesen Siphon ein 100%iger Geruchverschluß erreicht.
Die Verschlußklappe 4 wird von einer Feder 6 in der Schließstellung gehalten bzw. in
diese gedrückt.
Die Achse 5 der Verschlußklappe 4 ragt durch Öffnungen in den Seitenwänden 3a des
Ablaßgehäuses 3 und ist im Bereich dieser Öffnungen durch je eine Kunststoffmuffe 7
gasdicht abgedichtet.
Auf der Achse 5 ist ein Hebel 8 drehfest gelagert. Die Feder 6, die eine Zugfeder ist, ist
am Hebel 8 und an einem Zapfen 21 verankert. Der Zapfen 21 lagert an einer
Montageplatte 9, wobei sie den Hebel 8 und die Verschlußklappe 4 in die
Schließstellung zieht. Die Feder 6 und der Hebel 8 bilden somit die Schließ- und
Zuhaltevorrichtung für die Verschlußklappe 4. Der Hebel 8 ist im rechten Winkel
abgwinkelt, wobei der Abstand der Abwinkelung 24 von der Achse 5 in etwa ein Drittel
der Hebellänge beträgt.
Die Klappe 4 ist mittels Stiften 11, die in Bohrungen in der Rückwand 4c der
Verschlußklappe 4 eingesteckt sind und die durch radiale Löcher in der Achse 5 ragen,
drehfest mit der Achse 5 verbunden.
Damit die Verschlußklappe 4 nicht ungewollt gekippt und somit geöffnet werden kann,
ist ein Sperriegel 10 vorgesehen, der die Drehbewegung des Hebels 8 sperrt.
Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 bis 8 ist der Sperriegel 10 an einem Arm 16
angeordnet, der um eine horizontale Achse 23 drehbar ist.
Erfindungsgemäß sind verschiedene Betätigungsmechanismen vorgesehen, die der
Entriegelung des Sperriegels 10 dienen und die vorzugsweise gleichzeitig mit der
Spülung betätigt werden.
Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 7 ist der Sperriegel 10 mit einem als
Hubmagneten ausgeführten Elektromagneten 15 gekoppelt, der dann aktiviert wird,
wenn die Spülung betätigt wird.
Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 8a bis 8d ist ein Permanentmagnet 25
vorgesehen, der den Riegel 10 in der Riegelstellung hält. Der Permanentmagnet 25
wird bei der Spülung elektrisch deaktiviert.
Die Fig. 8a zeigt den Riegel 10 in der Riegelstellung. Der Hebel 16 wird vom
Permanentmagneten 25 gehalten. Der Haltezapfen 22 des Armes 8 liegt am Riegel 10
an.
Der Riegel 10 ist als Wippe ausgeführt mit einem Gegengewicht 10a, und lagert mittels
einer Achse 28 kippbar am Hebel 16.
Die Fig. 8b zeigt die Lösestellung. Die Spülung wurde betätigt, der Permanentmagnet
25 elektrisch deaktiviert, wodurch der Arm 16 im Uhrzeigersinn gekippt wurde und den
Zapfen 22 frei gab. Die Verschlußklappe 4 wird im Gegenuhrzeigersinn gedreht,
ebenso wie der Arm 8. Der Zapfen 26 am Arm 8 hat die Aufgabe, den Arm 16 beim
vollständigen Öffnen der Verschlußklappe 4 wieder an den Permanentmagneten 25
anzudrücken. (Fig. 8c)
Die Fig. 8d zeigt das Schließen der Verschlußklappe. Dabei wird der Zapfen 22 über
den Sperriegel 10 bewegt, wobei der Sperriegel 10 gekippt wird. Wenn der Zapfen 22
den Sperriegel 10 überwunden hat, wird der Sperriegel 10 durch sein Gegengewicht
10a wieder in die Sperrstellung gekippt und die gesamte Verriegelungseinrichtung
befindet sich in der in der Fig. 8a gezeigten Riegelstellung.
Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 9 und 10 ist der Sperriegel 10 an der
Montageplatte 9 mittels Führungen 12 verschiebbar gelagert und horizontal verfahrbar.
Der Sperriegel 10 wird dabei von einer Feder 14 beaufschlagt, die den Sperriegel 10 in
die in den Fig. 8 und 9 gezeigte Sperrstellung drückt.
Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 und 10 ist ein Balg 18 vorgesehen, der über
ein Rohr 20 mit einem Staurohr 17 verbunden ist, das in den Spülkanal der
Klosettmuschel 1 ragt. Wird die Spülung betätigt, entsteht im Staurohr 17 und in der
Folge im Balg 18 ein Überdruck, der den Balg 18 auseinanderdrückt und dabei einen
Mitnehmer 19 (Fig. 10) seitlich verschiebt oder den Arm (16) (Fig. 6) anhebt. Der
Mitnehmer 19 ist mit dem Sperriegel 10 verbunden und der Sperriegel 10 wird dadurch
aus der Bewegungsbahn des Hebels 8 gebracht. Nach erfolgter Spülung läßt der
Druck im Balg 18 nach und die Feder 14 oder das Eigengewicht des Arms 16 drückt
den Sperriegel 10 wiederum in die Sperrposition.
Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 11 ist unterhalb des Staurohres 17 ein
Pneumatikbalg 27 vorgesehen, der wieder über ein Rohr 20 mit einem weiteren Balg
18 beim Sperriegel 10 in Verbindung ist. Sobald bei der Spülung Wasser durch das
Staurohr auf den Pneumatikbalg 27 drückt, wird der Balg 18 auseinandergedrückt und
gibt den Sperriegel 10 frei bzw. bewegt diesen in die Entriegelstellung.
Sollte die Feder 6 den Hebel 8 und die Klappe 4 erst dann in die Schließstellung
bringen, wenn sich der Sperriegel 10 bereits in der Sperrposition befindet, schlägt der
Hebel 8 an der Schrägfläche 13 des Sperriegels 10 an, wodurch der Sperriegel 10
dem Hebel 8 ausweicht.