Die Erfindung betrifft einen Rollvorhang nach dem Oberbegriff
des unabhängigen Patentanspruchs 1.
Bei herkömmlichen Rollvorhängen besteht die Schwierigkeit,
dass häufig das Vorhangtuch beim Heraufziehen nicht achsparallel
auf die vorhandene Rolle aufgewickelt wird und dass das
Vorhangstuch sich dann beim späteren Herunterlassen schräg abwickelt.
Bei Rollvorhängen mit geringer Breite und Länge wirkt
sich dies weniger gravierend aus als bei sehr langen Vorhängen,
wie sie beispielsweise bei grossen Fensterfronten in Büro-
und Industriegebäuden Anwendung finden. Ein Ausrichten des
Vorhangtuches erweist sich insbesondere bei diesen langen Vorhängen
als sehr schwierig. In den meisten Fällen ist es notwendig
das gesamte Vorhangtuch abzunehmen und wieder neu anzubringen.
Häufig sind mehrere Versuche notwendig, um das Tuch
achsparallel auszurichten, ein Vorgang, der zudem von mindestens
zwei Personen ausgeführt werden muss.
In der CH 678.644 wird ein Rollvorhang beschrieben, bei dem
das Vorhangtuch mittels eines Klettverschlusses an einer Rolle
derart lösbar befestigt ist, dass sich ein Band des Klettverschlusses
am oberen Rand des Vorhangtuches befindet und das
andere Band in einer Vertiefung der Rollenoberfläche angeordnet
ist. Auf diese Weise kann eine Wulstbildung durch den
Klettverschluss verhindert werden, was unter anderem zu einem
ungleichmässigen Auf- und Abrollen des Vorhangtuches führt.
Ist dennoch eine Verschiebung des Vorhangtuches aufgetreten,
muss das Vorhangtuch mitsamt der Rolle abgenommen, der gesamte
Klettverschluss gelöst, neu angebracht und die Rolle mit dem
Vorhangtuch an Decke oder Wand wieder befestigt werden. Darüberhinaus
eignet sich diese Art der Befestigung nicht für
lange und schwere Vorhänge.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Befestigung für
einen Rollvorhang der genannten Gattung zu schaffen, der die
genannten Schwierigkleiten vermeidet und dennoch kostengünstig
hergestellt werden kann und mit welchem auch sehr lange und
schwere Vorhänge in einfacher Weise achsparallel ausgerichtet
werden können. Die Aufgabe ist durch die Erfindung gemäss Anspruch
1 gelöst.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1a
- eine räumliche Ansicht eines an einer Gebäudewand
befestigten achsparallel aufgerollten Vorhangs,
- Figur 1b
- eine räumliche Ansicht eines an einer Gebäudewand
befestigten ungleichmässig aufgerollten
Vorhangs,
- Figur 2
- eine Ansicht einer Rolle eines Rollvorhangs,
- Figur 3a-c
- der Befestigung und Ausrichtung des Vorhangs
dienenden Träger in verschiedenen Positionen in
dem Kanal der Rolle im Querschnitt,
- Figur 4a-c
- Aufsicht auf die Rolle, in der sich der Träger
in mittlerer, nach links und nach rechts verschobener
Postion im Kanal befindet,
- Figur 5
- einen Schnitt durch eine Befestigungsvorrichtung,
und
- Figur 6a
- räumliche Ansicht einer Rolle mit einem Träger
in mittlerer Position,
- Figur 6b
- eine räumliche Ansicht einer Rolle mit schräg
aufgewickeltem Vorhang,
- Figur 6c
- eine Rolle mit korrigiertem achsparallel gewikkeltem
Vorhang.
Ein Vorhangtuch 2 ist beispielsweise mittels einer Stange 5,
die in einen in dem Kanal 7 der Rolle 3 befindlichen Träger 6
eingeführt wird, mit der genannten Rolle 3 verbunden. Der Träger
6 ist an einem Ende 6a mit einem die Rolle 3 seitlich abdeckenden
Deckel 11 gelenkig verbunden und am anderen Ende 6b
mit einem Lager 14 drehfest verbunden, wodurch Unregelmässigkeiten
beim Auf- oder Abwickeln des Vorhangs 1 durch Drehen
des Deckels 11 ausgeglichen werden können (Fig. 5).
Der in den Figuren 1a und 1b gezeigte Rollvorhang 1 ist vor
einem Fenster 12 mit zwei Halterungen 8 an einer Gebäudedecke
9 befestigt. In den Halterungen 8 ist eine Rolle 3 auf einer
Seite mittels eines Lager 15 auf einer Achse 3a drehbar und
auf der anderen Seite mittels des Lager 14 drehbar auf dem von
einer Kugelkette 4 angetriebenen Antrieb 16 gelagert (siehe
auch Figur 5), auf welcher das Vorhangtuch 2 in bekannter Weise
auf- und abgerollt werden kann. Am unteren Ende des Vorhangtuchs
2 ist eine Beschwerungsleiste 10 angebracht. Mit einem
in der Rolle 3 angeordneten Antrieb 16 kann mit einer
endlosen Kugelkette 4 über ein Kettenrad 13 das Vorhangtuch 2
auf- und abgewickelt werden. Ein Zapfen 16a des Antriebs 16
ist drehfest mit dem becherförmigen Lager 14 verbunden. Der
Handantrieb 4 kann auch durch einen motorischen Antrieb ersetzt
sein.
Die in Figur 2 dargestellte Rolle 3 ist vorzugsweise aus Aluminium
hergestellt. Über die gesamte Breite der Mantelfläche
14 der Rolle 3 erstreckt sich ein Kanal 7. In diesen Kanal 7
ist der Träger 6 eingelegt, dessen Breite etwas kleiner ist,
als diejenige des Kanals 7 (siehe auch Figur 3a-3c). Der Träger
6 weist mittig eine Rinne 6a mit einem Schlitz 6b sowie
zwei Arme 6c auf, die an ihren Enden im Querschnitt C-förmig
ausgebildet sind. Aufgrund seiner geringeren Grösse ist der
Träger 6 in dem Kanal 7 im Uhrzeiger- oder Gegenuhrzeigersinn
begrenzt verschwenkbar. Die Figuren 3a-c zeigen den Träger 6
in der mittleren und in den zwei maximal verschwenkten Positionen.
Am oberen Ende des Vorhangtuchs 2 ist eine Stange 5 befestigt,
die beispielsweise in das Vorhangtuch 2 eingenäht ist. Diese
Stange 5 erstreckt sich im wesentlichen über die gesamte Länge
des oberen Randes 2a des Tuches 2. Um das Vorhangtuch 2 an der
Rolle 3 zu befestigen, wird die Stange 5 mit dem an ihr befestigten
Vorhangtuch 2 in den Schlitz 6b der Rinne 6a des Trägers
6, beispielsweise durch seitliches Einschieben, eingeführt.
Die Rolle 3 ist, wie in Figur 5 gezeigt, an ihrem einen
Ende mit dem Lager 15 und am anderen Ende mit dem drehfesten
Lager 14 verbunden. Im Deckel 11 ist der Träger 6 derart gelagert,
dass er durch Drehen des Deckels 11 im Gegenuhzeigersinn
(siehe Pfeil in Figur 4b) oder im Uhrzeigersinn (Pfeil in Figur
4c) relativ zur Rolle 3 verschwenkt und in der eingestellten
Position gehalten werden kann.
Ist das Vorhangtuch 2, wie in Figur 5 gezeigt, an der Rolle 3
befestigt, so kann die Rolle 3 und das Vorhangtuch 2 mittels
der Kugelkette 4 um die Achse 3a und Antrieb 16 gedreht und
das Vorhangtuch 2 aufgewickelt werden. Wickelt sich das Vorhangtuch
2 in seiner Breite nicht gleichmässig, d.h. nicht
achsparallel auf (siehe Figur 6b), so hängt das Vorhangtuch 2
auch beim späteren Herunterlassen schief. Um das Tuch 2 wieder
achsparallel auszurichten, wird am Deckel 11 gedreht, wodurch
der Träger 6 in dem Kanal 7 in einer der Richtungen des Doppelpfeiles
der Figur 6c verschwenkt wird, mit seinem anderen
Ende 6b jedoch in der ursprünglichen Position verbleibt. Durch
diese Schwenkbewegung des Trägers 6 kann das Vorhangtuch 2 des
Rollvorhangs 1 genau achsparallel ausgerichtet werden, so dass
das Vorhangtuch 2 vertikal hängt.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung wird darin gesehen,
dass zum Ausrichten des Vorhangtuches 2 dieses an der Rolle 3
verbleibt und nicht, wie bei den bisher üblichen Rollvorhängen
vollständig abgenommen werden muss. Darüberhinaus eignet sich
der erfindungsgemässe Rollvorhang besonders für sehr lange und
schwere Vorhangstoffe, wie sie in hohen Räumen verwendet werden.
Bei einer Korrekturarbeit ist die Bediennungsperson nicht
durch die Last des Vorhangtuches 2 belastet, was im Hinblick
auf die Arbeitssicherheit wesentlich ist. Das Korrigieren des
Verlaufs des Vorhangtuches 2 könnte somit auch auf einer Leiter
gefahrlos durchgeführt werden.