Die Erfindung betrifft eine Belüftungsvorrichtung zur Belüftung
eines Freiflächenarbeitsplatzes in einer Werkhalle, in
der gesundheitsschädliche Gas-, Dampf- oder Staubemissionen
auftreten.
In vielen Fällen müssen im Maschinen- und Schiffbau sowie in
der Luft- und Raumfahrttechnik große und sperrige Werkstücke,
Fahrzeuge und transportable Bauten lackiert, gestrahlt oder
geschliffen werden. Die Bearbeitung solcher großen und sperrigen
Werkstücke in geschlossenen Kabinen ist schwierig, da
neben den hohen Investitionskosten für ein entsprechend gro-ßes
Kabinengehäuse mit Toren, Beleuchtung usw. sich der
Transport der Teile in und aus der Kabine schwierig und zeitaufwendig
gestaltet.
Durch die Installation herkömmlicher Ausblas-Feinfilterdecken
in einer Halle oberhalb des Hallenkranes unter Verzicht auf
eine Kabinenumhausung kann keine gerichtete Luftströmung erreicht
werden, da die erwärmte Zuluft beim Austritt aus der
Filterdecke in die kühlere Hallenluft nur ca. 2...3 m nach unten
strömen würde, um anschließend seitlich auszuweichen, zu
verwirbeln und sich schließlich unter dem Hallendach anzusammeln.
Der Luftimpuls bei einer maximal erreichbaren Luftsink-geschwindigkeit
von 0,15 ... 0,20 m/s ist zu gering, um den Boden
und damit die Schadstoffquelle zu erreichen.
In der Klima- und Raumlufttechnik sind sogenannte Weitwurfdüsen
zur Hallenbelüftung bekannt (vgl. JOSEF HAAZ - "Luftdurchlässe
in der Raumlufttechnik" in: IKZ-Haustechnik 6/97, Stro-bel-Verlag,
Arnsberg; S. 164 ff.). Mit diesen Weitwurfdüsen
kann von der Hallendecke herab eine nach unten gerichtete
Luftströmung aufgebaut und unterhalten werden. Es können gro-ße
Strahllängen erzielt werden, so daß Weitwurfdüsen zur Belüftung
und Beheizung auch von sehr hohen Hallenbauten, beispielsweise
in Werften, geeignet sind. Beim Aufprall des von
der Hallendecke ausgeblasenen Luftstroms auf den Boden kommt
es zu Verwirbelungen, wodurch eine Durchmischung von frischer
und verbrauchter bzw. von warmer und kalter Luft erfolgt. Die
Durchmischung in der Bodenzone ist zwar in der Klimatechnik
vorteilhaft zur Erhöhung des Luftaustausches. Für die Verwendung
in mit Schadstoffpartikeln oder Aerosolen belasteten Atmosphären
in geschlossenen Hallen ist die in bekannter Weise
bewirkte Belüftung mit Weitwurfdüsen jedoch ungeeignet, denn
die gerade im Bodenbereich konzentriert vorliegenden Schwaden
von Lackpartikeln, Schleifstaub und anderen Schwebteilchen
würden sich infolge der Verwirbelung durch die gesamte Halle
verteilen und auch in sauber zu haltende Arbeitsbereiche gelangen.
Mit bekannten Belüftungsvorrichtungen ist es insbesondere
nicht möglich, eine gezielte Entlüftung unter einem aufgebockten
Werkstück oder unter einem Fahrzeug zu bewirken. Daher
ist beispielsweise der Lackierer bei Arbeiten am Fahrzeugboden
extremen Schadstoffbelastungen ausgesetzt.
Es stellt sich daher die Aufgabe, eine Versorgung eines definierten
Freiflächenlackierplatzes innerhalb einer Werkhalle
mit temperierter Zuluft und eine wirksame, gezielte Schadstoffabfuhr
aus dem Freiflächenarbeitsplatzes zu sichern,
durch welche die übrigen Bereiche der Werkhalle ohne Trennung
mittels Kabinenwänden schadstofffrei zu halten sind.
Weiterhin soll eine Entlüftung unterhalb von aufgeständerten
Werkstücken und/oder unter Fahrzeugen ermöglicht werden.
Diese Aufgaben werden mit einer Belüftungsvorrichtung für einen
Freiflächenarbeitsplatz in einer Werkhalle gelöst, die
folgende Einzelteile aufweist:
- wenigstens zwei Reihen von Weitwurfdüsen, die aus einem
oberhalb des Freiflächenarbeitsplatzes angeordneten Luftzuführungskanal
mit Frischluft gespeist sind und die jeweils
eine auf den Hallenboden gerichtete Zwangsluftströmung
erzeugen, die jeweils einen Stützstrahl und einen
diesen umgebenden, rotationsparaboloidförmigen Luftmantelstrom
umfaßt, und
- wenigstens einen im Bereich eines Hallenbodens angeordneten
Absaugkanal über die Abluft aus der Werkhalle ansaugbar
ist.
Hierzu finden Verwendung die aus der Klimatechnik bekannten
Weitwurfdüsen, die jeweils eine den Arbeitsplatz umgebende
Zwangsluftströmung erzeugen, der aus der Höhe bis zu 20 m auf
den Hallenboden gelangen kann.
Unter Saugkanal sollen runde und längliche Lufteinlaßelemente
verstanden werden, wie sie aus der Klimatechnik an sich bekannt
sind.
Der durch die Weitwurfdüse erzeugte Zwangsluftströmung besteht
aus einem Stützstrahl und einem diesen umgebenden, etwa
rotationsparaboloidförmigen Luftmantelstrom. Die sich während
des Arbeitsprozesses entwickelnden oder abscheidenden Schadstoffe
werden von dem Luftmantelstrom erfaßt und über eine
bekannte Ansaugvorrichtung abgeführt. So entsteht ein den jeweiligen
ausgewählten Arbeitsplatz schützender "Luftvorhang",
der dem Arbeiter stets saubere Atemluft gewährleistet.
Alle Werkstücke können an einer dem Kran zugänglichen Stelle
innerhalb der Halle bearbeitet werden. Beim Lackieren können
das Grundieren und das Decklackieren und auch das Abdunsten
bzw. Trocknen an der gleichen Stelle erfolgen, ohne daß ein
Umlagern der Werkstücke erforderlich ist. Dieses Lüftungssystem
eignet sich insbesondere für große und sperrige Konstruktionen,
die nicht in eine Lackierkabine eingebracht werden
können.
Vorteilhafterweise sind jeweils zwei Weitwurfdüsen unter Bildung
einer Belüftungssektion so nebeneinander angeordnet
sind, daß die Luftmantelströme überlappen, und der Absaugkanal
jeweils unterhalb des überlappenden Bereichs der Luftmantelströme
einer Belüftungssektion angeordnet ist. Die mit
Schadstoffpartikeln belastete Luft, die insbesondere im Luftmantelstrom
geführt wird, kann so gezielt abgesaugt werden.
Der starke Stützstrahl wird durch die außerzentrische Absaugung
kaum beeinträchtigt, wodurch Verwirbelungen von belasteter
mit reiner Raumluft vermindert werden. Von Vorteil ist
dabei, daß die Versorgung des Arbeiters mit erwärmter Zuluft
und die Schadstoffabfuhr nach Bedarf in einer Belüftungssektion
oder zwischen mehreren Belüftungssektionen erfolgen
kann, wobei die Wirksamkeit der Belüftung beispielsweise mit
einer Lackierkabine vergleichbar ist. Während der Arbeit,
beispielsweise beim Lackieren einer längeren Stahlkonstruktion,
werden nur dort Zwangsluftströmungen aufgebaut, wo gerade
gearbeitet wird. Es ist also nicht erforderlich, das gesamte
Werkstück mit einem Luftvorhang "einzuhüllen", um die Luftqualität
am Arbeitsplatz zu sichern und die Schadstoffemission
in angrenzende Bereiche in der Werkhalle zu unterbinden.
Durch das gezielte Ansteuern einer Belüftungssektion um die
tatsächlich benötigte Arbeitsfläche herum wird ein beachtliches
Frischluftersparnis und Energieeinsparung erreicht.
Vorteilhaft ist weiterhin, daß dem Luftzuführungskanal wenigstens
ein Lufterhitzer vorgeschaltet ist, der die angesaugte
Luft über die Lufttemperatur der Werkhalle erwärmt, so
daß zugleich mit der Belüftung und Schadstoffabfuhr eine Temperierung
der Raumluft zu bewirken ist.
Die Luftgeschwindigkeit im Arbeitsbereich liegt bei Arbeiten,
bei denen mit dem starken Anfall von Schwebteilchen und/oder
Aerosolen zu rechnen ist, vorteilhafterweise bei 0,30 bis
0,45 m/s und damit doppelt so hoch wie bei herkömmlichen Belüftungsvorrichtungen.
Hierdurch wird ein hoher Luftaustauschgrad
und eine hohe Reinigungswirkung erzielt.
Für einen Lacktrocknungsbetrieb kann die Strömungsgeschwindigkeit
auf bis zu 2 m/s erhöht werden. Hierdurch wird der
Wärmeübergang wesentlich verbessert und die Trocknungszeit
reduziert. Daher ist zu berücksichtigen, daß üblicherweise
ein solch rascher Trockungsvorgang sonst nur in engen, abgeschlossenen
Kabinen möglich ist.
Die Aufgabe, eine Entlüftung unterhalb von aufgeständerten
Werkstücken und/oder unter Fahrzeugen zu ermöglichen, wird
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung durch ein Verfahren zur
Belüftung eines Freiflächenarbeitsplatzes in einer Werkhalle
gelöst, das folgende Verfahrensschritte umfaßt:
a) Ansaugen von Frischluft; b) Weiterleitung der Frischluft in einen Luftzuführungskanal; c) Ausblasen eines ersten Zwangsluftstroms mit einer ersten
Ausblasleistung; d) Ausblasen eines seitlich dazu versetzten, zweiten Zwangsluftstroms
mit einer zweiten Ausblasleistung, die kleiner
ist als die erste Ausblasleitung; e) Ansaugen der Abluft aus dem Luftmantel am Hallenboden,
wobei unterhalb des ersten Zwangsluftstroms mit einer
ersten Ansaugleistung und unterhalb des zweiten Zwangsluftstroms
mit einer zweiten Ansaugleistung, die größer
ist als die erste Ansaugleistung, angesaugt wird; und f) Filtern der am Hallenboden angesaugten Abluft.
Die Ausblas- bzw. Ansaugleistung ist hier als das pro Zeiteinheit
strömende Luftvolumen definiert.
Mit diesem Verfahren wird mit der Belüftungsvorrichtung der
Erfindung eine gerichtete Querströmung am Hallenboden erzeugt,
die unter aufgeständerten Werkstücken oder abgestellten
Fahrzeugen herzieht und Schadstoffe von deren Unterseite
entfernt. Zugleich wird aber der den Arbeitsplatz abschirmende
Luftvorhang aufrechterhalten, so daß ebenfalls verhindert
wird, daß Schadstoff aus dem Arbeitsplatz in angrenzende Bereich
in der Werkhalle gelangen.
Besonders gute Ergebnisse in Bezug auf die Entfernung von
Schadstoffen aus dem Arbeitsbereich im Allgemeinen und von
der Werkstückunterseite im Besonderen werden erhalten, wenn
das Verhältnis zwischen der ersten Ausblasleistung und der
zweiten Ausblasleistung 6:4 bis 9:1 beträgt. Dabei entspricht
die Summe der Ausblasleistungen an den einzelnen Weitwurfdüsen
100% der pro Zeiteinheit verfügbaren Gesamtluftmenge im
Luftzuführungskanal. Bei den angegebenen Verhältnissen entfallen
dann 60% bis 90% auf die erste Ausblasleistung und 40%
bis 10% auf die zweite.
Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn das Verhältnis der ersten
Ansaugleistung zur zweiten Ansaugleistung dem Kehrwert des
Verhältnisses zwischen der ersten Ausblasleistung und der
zweiten Ausblasleistung entspricht. Wird also an der ersten
Weitwurfdüse mit 60% der verfügbaren Luftmenge pro Zeiteinheit
ausgeblasen, so wird bei dieser vorteilhaften Ausbildung
des Verfahrens an der unterhalb der ersten Weitwurfdüse angeordneten
Absaugkanal mit 40% der Leistung angesaugt und umgekehrt.
Die angesaugte Frischluft kann nach dem Schritt a) bis zur
Erreichung eines bestimmten Temperatur-Sollwerts um 2° bis 5°
über die in der Werkhalle gegebene Lufttemperatur erwärmt
werden. Damit wird eine fortschreitende Erwärmung der Raumluft
in der Werkhalle erreicht. Die angegebene Temperaturerhöhung
ist dabei so niedrig gewählt, daß es beim Ausblasen
der angewärmten Luft mittels der Weitwurfdüsen nicht zu Störungen
der Luftströmung infolge von Konvektion kommt.
Die Erfindung wird unter Bezug auf die Zeichnung mit Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die Figuren der Zeichnung
zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine in einer Werkhalle installierte
Belüftungsvorrichtung, mit einer vertikal gerichteten
Zwangsluftströmung,
- Fig.2
- die Belüftungsvorrichtung gemäß Fig. 1, mit zwei
sich überlappenden Zwangsluftströmungen.
In Figur 1 ist eine Belüftungsvorrichtung 100 gemäß der Erfindung
dargestellt, die in eine Werkhalle 200 eingebaut ist.
Die Belüftungsvorrichtung 100 besteht im wesentlichen aus einer
Reihe von Weitwurfdüsen 110.1,...,110.6, die an der Hallendecke
230 angeordnet sind, und aus Absaugkanaln
120.1,...,120.3, die in den Hallenboden 220 integriert sind.
Die Weitwurfdüsen 110.1,...,110.6 sind oberhalb eines Portalkrans
210 angeordnet, der auf einer Kranbahn 212 verfahrbar
ist, und werden durch einen gemeinsamen Luftzuführungskanal
112 gespeist. An jeder der Weitwurfdüsen 110.1,...,110.6 ist
eine motorisch betriebene, fernsteuerbarer Stellklappe angeordnet,
mit der die Strömung jeder Weitwurfdüse einzeln durch
eine nicht dargestellte Steuereinheit geregelt werden kann,
um so die Luft gezielt an die Schadstoffquelle zu bringen und
abzuführen.
Die Absaugkanäle 120.1,...,120.3 sind mit Gitterrosten abgedeckt
und sind über einen unterhalb des Hallenbodens 220 angeordneten
Ansaugkanal 122 miteinander verbunden. An jeder
Absaugkanal 120.1,...,120.3 ist eine motorisch betriebene,
fernsteuerbare Stellklappe angeordnet.
Durch Steuerung der ausgeblasenen Luftmengen mittels der
Stellklappen an den Weitwurfdüsen 110.1,...,110.6 und den Absaugkanälen
120.1,...,120.3 oder mittels Regulierung der Luftströmung
im Luftzuführungskanal 112 und Abluftkanal 122 läßt
sich ein Vertikallüftungsbetrieb oder ein Kreuzstrombetrieb
gemäß dem Verfahren der Erfindung einstellen.
Frischluft wird von einem Radialventilator 130 über einen
Vorfilter angesaugt. Der Verschmutzungsgrad des Vorfilters
wird beispielsweise über Signalanzeigen an der Steuereinheit
angezeigt. Die Frischluft wird in einem nachgeschalteten
Lufterhitzer 114, der mit Warmwasser oder direkt mit Gas oder
Öl beheizt ist, auf eine Temperaturdifferenz von ca. 2...5 K
über der Hallentemperatur erwärmt. Die Regelung der Zulufttemperatur
erfolgt dabei automatisch über die Steuereinheit.
Als Sicherung für den Lufterhitzer 114 ist ein Minimal- und
ein Maximal-Thermostat eingebaut, so daß ein Überhitzen unmöglich
ist.
Nach dem Austritt aus dem Lufterhitzer 114 wird die erwärmte
Luft durch den Luftzuführungskanal 112 und die Weitwurfdüsen
112.1,...,112.3 in die Werkhalle 200 geblasen.
Zwei nebeneinanderliegende Weitwurfdüsen 110.1 und 110.2 bilden
eine erste Belüftungssektion 112.1, in welcher schad-stoffbelastete
Luft nach unten geblasen und durch einen Absaugkanal
120.1 abgesaugt wird. Durch den Abluftkanal 122
wird die mit Schadstoffen befrachtete Abluft aus der Werkhalle
200 entfernt. Die Abluft wird in bekannter Weise ausgewaschen
und/oder trocken gefiltert und anschließend entweder
über einen Luftschacht 132 dem Kreislauf wieder zugeführt oder
über einen Kamin 134 ausgeblasen.
Hinter jeder der in Figur 1 dargestellten Weitwurfdüsen
110.1,...,110.6 sind über die Länge der Halle verteilt weitere
Weitwurfdüsen angeordnet. Damit wird in jeder Belüftungssektion
112.1,...,112.3, die durch die gestrichelten Linien 5.2
und 5.3 angedeutet sind, ein Luftvorhang erzeugt. Innerhalb
einer jeden Belüftungssektion 112.1,...,112.3 wird jeweils ein
Freiflächenarbeitsplatz geschaffen. Bevorzugt wird ein größerer
Freiflächenarbeitsplatz 240A zwischen den Belüftungsektionen
112.1 und 112.2 oder ein Freiflächenarbeitsplatz 240B
zwischen den Belüftungsektionen 112.2 und 112.3 geschaffen.
In der in Figur 1 dargestellten Werkhalle 200 sind damit zwei
Spritzbereiche gleichzeitig oder nacheinander nutzbar, die
vollständig im Wirkungsbereich des Portalkrans 210 liegen, so
daß auch sehr schwere und große Werkstücke in die Freiflächenarbeitsplätze
240A, 240B zu transportieren sind.
Im Vertikallüftungsbetrieb strömt die Luft, wie in Figur 1
dargestellt, von den Weitwurfdüsen 110.1, 110.2 der ersten
Belüftungssektion 112.1 nach unten zum Hallenboden 220. Dabei
bilden sich durch die Geometrie der Weitwurfdüse bedingt rotationsparaboloidförmige
Zwangsluftströme 4.1, 4.2. Jeder
Zwangsluftstrom 4.1, 4.2 setzt sich jeweils aus einem inneren,
zigarrenförmigen Stützstrahl 6.1, 6.2 und einem diesen
umhüllenden Luftmantelstrom 5.1, 5.2 zusammen. Die Absaugkanäle
120.1,...,120.3 sind so angeordnet, daß Luft jeweils aus
dem Luftmantelstrom 4.1 der Zwangsluftströme 4.1, 4.2 einer
Belüftungssektion 112.1 abgesaugt wird, während der Stützstrahl
6.1, 6.2 neben dem Absaugkanal 120.1 auf den Hallenboden
220 auftrifft.
Unter Bezug auf Figur 2 wird das erfindungsgemäße Verfahren
zur Belüftung eines Freiflächenarbeitsplatzes 340 in einer
Werkhalle 300 mit einer Belüftungsvorrichtung erläutert. Bei
dem in Figur 2 dargestellten Beispiel ist eine erfindungsgemäße
Belüftungsvorrichtung in eine Werkhalle 300 eingebaut,
in der ein Fahrzeug 350 allseitig, auch von der Unterseite,
lackiert werden kann.
Frischluft wird angesaugt, gegebenenfalls in einem nicht dargestellten
Lufterhitzer erwärmt und in einen Luftzuführungskanal
112 geleitet, der an der Decke 330 der Werkhalle 300
angebracht ist.
Die zugeführte Frischluft wird mit einer ersten Ausblasleistung
durch eine erste Weitwurfdüse 110.1 ausgeblasen, wodurch
eine erste Zwangsluftströmung 4.1 hervorgerufen wird, die auf
den Hallenboden 320 gerichtet ist. Seitlich dazu versetzt
wird ein zweiter Zwangsluftstroms 4.2 mit einer zweiten Ausblasleistung,
die kleiner ist als die erste Ausblasleitung,
durch eine Weitwurfdüse 110.2 ausgeblasen. Beispielsweise
wird 80% des im Luftzuführungskanal 112 zur Verfügung stehenden
Luftstroms durch die Weitwurfdüse 110.1 geleitet und 20%
durch die Weitwurfdüse 110.2. Die Regulierung erfolgt mittels
Stellklappen, die an den Weitwurfdüsen 110.1, 110.2 und/oder
im Luftzuführungskanal 112 angebracht sind. Eine Aufteilung
des Luftstroms kann auch in einem Verhältnis der Ausblasleistung
für die Luftströme 4.1, 4.2 von 60% zu 40% bis 90%
zu 10% vorgenommen werden.
In den Hallenboden 320 sind Absaugkanäle 120.1, 120.2 und eine
Arbeitsgrube 324 integriert, durch welche das darüber abgestellte
Fahrzeug 350 von der Unterseite her zugänglich ist.
Die Absaugkanäle 120.1, 120.2 und die Arbeitsgrube 324 sind
an einen gemeinsamen Abluftkanal 122 angeschlossen. Über die
Absaugkanäle 120.1, 120.2 wird am Hallenboden 320 die Abluft
aus dem Luftmantel 5.1, 5.2 abgesaugt. Hierbei wird unterhalb
des ersten Zwangsluftstroms 4.1 mit einer ersten Absaugleistung
an dem Absaugkanal 120.1 und unterhalb des zweiten
Zwangsluftstroms 4.2 mit einer zweiten Absaugleistung an der
Absaugkanal 120.2 abgesaugt.
Im gleichen Verhältnis wie die Aufteilung des ausgeblasenen
Luftstroms, jedoch seitenverkehrt, wird bei dem Verfahren der
Erfindung die Ansaugleistung an den Absaugkanälen 120.1 und
120.2 so eingestellt, daß die unter der mit 80% Leistung ausblasenden
Weitwurfdüse 110.1 angeordnete Absaugkanal 120.1
nur auf 20% der möglichen Ansaugleistung betrieben wird und
umgekehrt. Hierdurch wird bewirkt, daß der starke Luftstrom
4.1 zunächst aus der Weitwurfdüse 120.1 bis in die Nähe des
Hallenbodens 320 geworfen wird und dann durch den seitlich
versetzt angeordneten, mit hoher Leistung betriebenen Absaugkanal
120.2 umgelenkt wird. Es ergibt sich hierdurch im Bodenbereich,
unterhalb des in Figur 2 dargestellten Fahrzeugs
350 eine gerichtete Querströmung, die darunter herzieht und
dort vorhandenen Lacknebel, Schleifstaub und dgl. entfernt.
Der jeweils kleinere Anteil des Luftstroms 4.1, 4.2 beim Ausblasen
und Ansaugen dient zur Aufrechterhaltung eines seitlich
neben dem Fahrzeug 350 strömenden Luftvorhangs.
Auch im Trocknungsbetrieb wird die Belüftungsvorrichtung gemäß
dem Verfahren der Erfindung im Kreuzstrombetrieb eingesetzt,
um z.B. bei einem lackierten Nutzfahrzeug 350 den unteren
Bereich mit Warmluft zu bestreichen und eine verbesserte
und/oder beschleunigte Trocknung zu bewirken.
Die Luftgeschwindigkeit im Arbeitsbereich liegt im Spritzbetrieb
zwischen 0,30 bis 0,45 m/s. Bei einer Spritzkabinenfläche
mit den Abmessungen 20 x 10 x 7.5 m ist somit ein Luftstrom
von nur 50.000 m3/h erforderlich. Dieser Luftstrom entspricht
der Vorlage der europäischen Norm prEN 12215, sowie
der berufsgenossenschaftlichen Vorschrift ZH 1/140 "Sicherheitsregeln
für Anlagen zur Luftreinhaltung am Arbeitsplatz."
Mit der sektionalen Lüftung werden die vorgeschriebenen MAK-Werte
und die Unterschreitung der "unteren Explosionsgrenze"
bei der Verarbeitung lösemittelhaltiger Lacke sicher erreicht.
Sie bedeutet bei einwandfreier Absaugung von Schadstoffen
ein äußerst wirtschaftliches Arbeiten der Anlage.