Die Erfindung betrifft eine Adapterhülse zur Anpassung eines Vierkantstifts
an eine Vierkantöffnung einer Schloßnuß oder eines Tür- oder Fenstergriffs,
insbesondere mit vier Längsseitenflächen zum Umgreifen des
Vierkantstifts.
Derartige Vierkantstifte dienen bekanntlich zur Verbindung eines Tür- oder
Fenstergriffs, insbesondere eines Türdrückers, mit einem Schloßmechanismus,
insbesondere einem Einsteckschloß. Sie ermöglichen dabei
die Übertragung einer Drehbewegung. Hierfür befindet sich der Vierkantstift
seitens sowohl des Tür- bzw. Fenstergriffs als auch der Schloßnuß in
Eingriff mit einer Vierkantöffnung, wobei ein möglichst spielfreier Sitz gewünscht
ist.
Zur Verringerung der Teilevielfalt sowie zur Erhöhung der Flexibilität bei
der Montage kann es erwünscht sein, mittels des Vierkantstifts einen Türdrücker
und eine Schloßnuß miteinander zu verbinden, deren Vierkantöffnungen
unterschiedliche Abmessungen haben. Beispielsweise kann es
erforderlich sein, eine 10 mm-Vierkantöffnung einer Schloßnuß mit einer
8 mm-Vierkantöffnung eines Türdrückers zu verbinden. Als besonders
vorteilhaft hinsichtlich der Stabilität und der Spielfreiheit hat sich hierfür
ein einstückiger Vierkantstift erwiesen, der an seinem dem Türdrücker
zugeordneten Ende eine Querschnittskantenlänge von 8 mm und an seinem
für die Schloßnuß vorgesehenen Bereich eine Querschnittskantenlänge
von 10 mm besitzt. Derartige Vierkantstifte sind jedoch vergleichsweise
aufwendig in der Herstellung.
Es ist auch versucht worden, den Außenquerschnitt beispielsweise eines
8 mm-Vierkantstifts durch Aufsetzen einer Adapterhülse der eingangs genannten
Art zu vergrößern. Diese Versuche haben sich jedoch als nachteilig
hinsichtlich der Spielfreiheit in Drehrichtung sowie auch der Stabilität
in axialer Richtung erwiesen.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Adapterhülse zu schaffen, durch
die der Außenquerschnitt eines Vierkantstifts an den Innenquerschnitt
einer Vierkantöffnung einer Schloßnuß oder eines Tür- oder Fenstergriffs
angepaßt werden kann, wobei ein spielfreier Sitz hinsichtlich einer Drehung
des Vierkantstifts sowie auch ein möglichst sicherer Halt in axialer
Richtung des Vierkantstifts gewährleistet sein soll.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Adapterhülse mit wenigstens einer
Außenwölbung zur Herstellung eines Kraftschlusses mit der Vierkantöffnung.
Diese Adapterhülse wird zur Vergrößerung des Umfangs des Vierkantstifts
auf diesen aufgesetzt oder aufgesteckt. Sie besitzt zumindest eine konvexe
Außenwölbung, die nach außen, also in Richtung der inneren Begrenzungsfläche
der zugeordneten Vierkantöffnung gerichtet ist. Mit dieser Begrenzungsfläche
der Vierkantöffnung tritt die Adapterhülse zumindest in
einen Reibungsschluß oder auch in einen Rastschluß, so daß bei einer
Drehbewegung von Vierkantstift und Schloßnuß bzw. Tür- oder Fenstergriff
eine spielfreie Kraftübertragung möglich ist. Das Angreifen der Adapterhülse
an dem Vierkantstift erfolgt zumindest dadurch, daß sie an wenigstens
zwei Seitenflächen des Vierkantstifts anliegt. Bevorzugt umgreift
die Adapterhülse den Vierkantstift mit vier Längsseitenflächen.
Es ist bevorzugt, wenn jeweils wenigstens eine Außenwölbung an zwei der
Längsseitenflächen der Adapterhülse vorgesehen ist. Dabei kann es sich
um zwei bezüglich des Umfangs des Vierkantstifts benachbarte Längsseitenflächen
handeln. In diesem Fall ergibt sich ein Kraftschluß zwischen
Vierkantstift und Vierkantöffnung in zwei zueinander senkrechten Richtungen.
Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, die Außenwölbungen an
zwei einander gegenüberstehenden Längsseitenflächen der Adapterhülse
auszubilden.
An einer Längsseitenfläche der Adapterhülse können auch mehrere Außenwölbungen
vorgesehen sein, die insbesondere entlang der Längsrichtung
der Adapterhülse bzw. des Vierkantstifts verteilt sind, um dadurch
den gewünschten kraftschlüssigen Sitz auch bei ungenauer axialer Anordnung
der Adapterhülse relativ zur Vierkantöffnung zu gewährleisten.
Die Außenwölbung kann an der Adapterhülse durch Einprägung eines
Radius angebracht sein. Vorzugsweise ist die Außenwölbung zwischen
zwei Längsschlitzen in der Adapterhülse eingeprägt, die entlang der
Längsrichtung der Adapterhülse bzw. des Vierkantstifts verlaufen und die
Außenwölbung seitlich begrenzen. Die Außenwölbung ist in diesem Fall
also als eine Art Mittensteg gebildet, dessen rückfedernde Wirkung aufgrund
der Längsschlitze erhöht ist.
Während eine derartige Auswölbung im Querschnitt der Adapterhülse an
den Längsschlitzen jeweils als abgesetzte Stufe erscheint, bildet sie im
Längsschnitt durch die Adapterhülse einen stetig, d.h. ohne Stufen verlaufenden
Kreisbogen. Dadurch kann die Adapterhülse vorteilhaft leicht in
die zugeordnete Vierkantöffnung eingeführt werden. Die erwähnte Kreisbogenform
der Außenwölbung kann im Längsschnitt beispielsweise einen
Radius zwischen 10 mm und 30 mm aufweisen.
Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die Adapterhülse auch an der Innenseite,
also in Richtung des zugeordneten Vierkantstifts, eine Fixiereinrichtung
besitzt, durch welche die Adapterhülse in axialer Richtung stabilisiert
werden kann. Die Fixiereinrichtung verhindert also beispielsweise, daß die
auf den Vierkantstift aufgesetzte Adapterhülse nach vollendeter Montage
und bei anschließendem Gebrauch des betreffenden Tür- bzw. Fenstergriffs
sich unbeabsichtigt in axialer Richtung von der Schloßnuß entfernt.
Diese Fixiereinrichtung kann beispielsweise durch zumindest eine konkave
Einbuchtung innerhalb der betreffenden Längsseitenfläche der Adapterhülse
gebildet sein.
Vorzugsweise ist eine Vielzahl derartiger konkaver Einbuchtungen vorgesehen,
und zwar in einer regelmäßigen Anordnung. In diesem Fall kann
an dem zugeordneten Vierkantstift eine komplementäre Anordnung von
konvexen Ausbuchtungen vorgesehen sein, so daß ein gegenseitiges Verrasten
von Adapterhülse und Vierkantstift gemäß dem durch die jeweilige
Anordnung gebildeten Rastmuster möglich ist.
Insbesondere kann auf diese Weise die Adapterhülse in axial stabiler Weise
auf einen solchen Vierkantstift aufgesetzt werden, der mit einem die
konvexen Ausbuchtungen aufweisenden Federelement versehen ist. Ein
solches Federelement eignet sich zur Erzielung eines spielfreien Sitzes
zwischen dem Vierkantstift und jener Vierkantöffnung, die hinsichtlich
ihres Querschnitts keiner Anpassung an den Vierkantstift bedarf. Somit
dienen die Ausbuchtungen an einem solchen Federelement gleichzeitig zur
Verrastung mit der erfindungsgemäßen Adapterhülse.
Die erwähnten konkaven Einbuchtungen an der Innenseite eine Längsseitenfläche
der Adapterhülse können beispielsweise eingeprägt sein, und
zwar vor einem Biegen der Längsseitenflächen in eine Hülsenform. Außerdem
kann für die konkaven Einbuchtungen ein Schlitzmuster vorgesehen
sein, ähnlich den bereits erwähnten Längsschlitzen der Außenwölbung.
Außerdem ist es möglich, die erwähnte, in Richtung der Vierkantöffnung
gerichtete Außenwölbung gleichzeitig als Einbuchtung hinsichtlich der Innenseite
der Adapterhülse vorzusehen.
Auch hinsichtlich der erläuterten Einbuchtungen ist es bevorzugt, wenn
diese an wenigstens zwei insbesondere benachbarten Längsseitenflächen
der Adapterhülse ausgebildet sind.
Die Einbuchtungen können beispielsweise die Form einer Raute besitzen,
wobei vorzugsweise zwei einander gegenüberliegende Seitenkanten der
Rautenform parallel zu der Längsrichtung der Adapterhülse bzw. des
Vierkantstifts verlaufen, um ein leichtes axiales Aufstecken der Adapterhülse
auf den Vierkantstift zu gewährleisten.
Alternativ können die Einbuchtungen beispielsweise auch als Riefen ausgebildet
sein, die quer oder senkrecht zur Längsrichtung der Adapterhülse
verlaufen.
Zudem ist es möglich, als Fixiereinrichtung anstelle der erwähnten Einbuchtungen
eine oder mehrere konvexe Innenwölbungen vorzusehen, die
sich an der Innenseite der betreffenden Längsseitenfläche der Adapterhülse
in Richtung des Vierkantstifts erheben und mit diesem einen Reibungsschluß
und/oder Rastschluß eingehen.
Die Adapterhülse kann zur Umgreifung des Vierkantstifts einen geschlossenen
Umfang besitzen. Es ist jedoch bevorzugt, wenn entlang einer
Längskante der Adapterhülse, also zwischen zwei benachbarten Längsseitenflächen,
eine durchgehende Schlitzkante vorgesehen ist. Eine derertige
Adapterhülse läßt sich sehr einfach durch einen Stanz-/Biegeprozeß
herstellen.
Außerdem ist es bei einer solchen Adapterhülse mit Schlitzkante möglich,
den jeweiligen Winkel zwischen der an die Schlitzkante anschließenden
Längsseitenfläche einerseits und der hiermit verbundenen Längsseitenfläche
andererseits geringer als 90° vorzusehen, insbesondere als Winkel
zwischen 77° und 87°, beispielsweise von 85°. Falls in diesem Fall der
Winkel zwischen den beiden Stützkante gegenüberstehenden Längsseitenflächen
ungefähr 90° beträgt, besteht zwischen dem Vierkantstift und der
aufgesteckten Adapterhülse eine zusätzlich Klemmwirkung, welche die
Stabilität der gebildeten Anordnung insbesondere hinsichtlich einer unerwünschten
axialen Verschiebung noch weiter verstärkt.
Die Adapterhülse kann eine Länge zwischen 15 mm und 30 mm besitzen.
Eine Länge von beispielsweise 24 mm gewährleistet die gewünschte kraftschlüssige
Anpassungswirkung auch bei ungenauer axialer Anordnung.
Bei einer Halbgarnitur, also bei Verbindung eines Einsteckschlosses mit
lediglich einem einzigen Tür- bzw. Fenstergriff ist eine Länge von ca.
16 mm bevorzugt.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen erläutert; in diesen zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Adapterhülse,
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht entlang der Ebene A-A gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Längsschnittansicht entlang der Ebene B-B gemäß Fig. 2,
und
- Fig. 4
- eine Längaschnittansicht entlang der Ebene C-C gemäß Fig. 2.
Die in den Figuren gezeigte Adapterhülse dient zur Anpassung des Außenumfangs
eines nicht dargestellten Vierkantstifts an einen vergleichsweise
größeren Innenumfang einer ebenfalls nicht gezeigten Vierkantöffnung.
Sie besitzt zwei durch einen Längsschlitz 11 voneinander getrennte äußere
Längsseitenflächen 13 sowie zwei daran angrenzende und miteinander
verbundene mittlere Längsseitenflächen 15.
An den beiden mittleren Längsseitenflächen 15 ist jeweils eine Außenwölbung
17 eingeprägt. Diese erscheint im Querschnitt gemäß Fig. 2 als abgestufter
Vorsprung und im Längsschnitt gemäß Fig. 3 als konvexe Kreisbogenform.
In der Draufsicht gemäß Fig. 1 ist der Übergang zwischen der
Außenwölbung 17 und der restlichen Längsseitenfläche 15 als Lichtkante
19 dargestellt.
Die Außenwölbung 17 ist seitlich von zwei parallel zur Längsrichtung der
Adapterhülse verlaufenden Längsschlitzen 21 begrenzt, so daß die Außenwölbung
17 als Mittensteg erscheint (Fig. 1).
Die Außenwölbungen 17 dienen nach Einführen des mit der Adapterhülse
versehenen Vierkantstifts in die zugeordnete Vierkantöffnung zur Gewährleistung
eines stabilen, spielfreien Sitzes.
Die beiden äußeren Längsseitenflächen 13 besitzen an ihrer Innenseite,
und zwar jeweils in einem dem Längsschlitz 11 benachbarten Bereich, eine
regelmäßige Anordnung von rautenförmigen Einbuchtungen 23. Diese
sind zur Aufnahme entsprechender Ausbuchtungen an dem zugeordneten
Vierkantstift vorgesehen. Dadurch ist ein stabiler Sitz der Adapterhülse an
dem Vierkantstift bezüglich eines unbeabsichtigten axialen Verschiebens
gewährleistet.
Dieser stabile axiale Sitz wird außerdem durch folgende Maßnahme verstärkt:
Die beiden mittleren Längsseitenflächen 15 schließen im Querschnitt gemäß
Fig. 2 einen Winkel von ca. 90° miteinander ein. Dagegen ist der
Winkel zwischen einer mittleren Längsseitenfläche 15 und der hieran jeweils
anschließenden äußeren Längsseitenfläche 13 deutlich geringer als
90° Dadurch üben bei aufgesteckter Adapterhülse die beiden äußeren
Längsseitenflächen 13 eine Klemmkraft auf den Vierkantstift aus, so daß
insbesondere bei Vorsehung von Einbuchtungen 23 und hiermit zusammenwirkenden
Ausbuchtungen an dem Vierkantstift ein unbeabsichtigtes
axiales Verschieben der Adapterhülse entlang des Vierkantstifts noch besser
verhindert wird.
Um das Aufsetzen der dargestellten Adapterhülse auf den zugeordneten
Vierkantstift zu erleichtern, kann dieser an seinen beiden Stirnseiten angefast
sein.
Außerdem können an den Querkanten der Längsseitenflächen 13, 15 -
und zwar zur Außenseite, also zu der zugeordneten Vierkantöffnung hin -
Fasen 25 vorgesehen sein (vgl. Fig. 1). Diese erleichtern das Einführen des
mit der Adapterhülse versehenen Vierkantstifts in die betreffende Vierkantöffnung
an der Schloßnuß bzw. dem Tür- oder Fenstergriff.
Bezugszeichenliste
- 11
- Längsschlitz
- 13
- äußere Längsseitenfläche
- 15
- mittlere Längsseitenfläche
- 17
- Außenwölbung
- 19
- Lichtkante
- 21
- Längsschlitz
- 23
- Einbuchtung
- 25
- Fase