Die Erfindung betrifft einen elektroakustischen Wandler
mit einer Membrane, die einen Zentralteil und einen Randteil
aufweist und eine an deren Übergangsbereich direkt
oder indirekt befestigte Spule, die in einen ringförmigen
Spalt zwischen zwei Jochteilen eines Magnetsystems ragt,
für extreme Druckbelastungen.
Elektroakustische Wandler, insbesondere solche für tragbare
Telefone, bestehen im wesentlichen aus einer Kapsel,
die wiederum aus einem Oberteil und einem Unterteil besteht,
aus einem Magneten mit einem zumeist zweiteiligen
Joch und einer Membrane, die eine Spule trägt.
Bei der Membrane ist zumeist ein im wesentlichen ringförmiger
Randteil und ein kalotten- bzw. kuppelförmiger Zentralteil
zu unterscheiden. Die Membrane ist mit ihrem
äußeren Rand fixiert, zumeist zwischen dem Ober- und dem
Unterteil der Kapsel eingeklemmt oder auch angeklebt. In
dem Bereich der Membrane, in dem der Randteil mit dem Zentralteil
zusammenkommt, ist die Spule befestigt. Die Befestigung
kann direkt an der Membrane oder auf einem Spulenträger
(der gegebenenfalls durch eine spezielle Ausbildung
der Membrane in diesem Bereich wegfallen kann) erfolgen.
Die Spule ragt in einen kreisförmigen Schlitz zwischen den
Jochteilen des Magneten, wodurch der elektroakustische
Wandler je nach Auslegung als Mikrophon oder Lautsprecher
funktioniert.
Beim Auftreffen extremer Druckstöße auf die Membrane kann
es nun zu Problemen mit der mechanischen Stabilität der
Membrane kommen. Ein weiteres Problem liegt darin, daß für
viele Anwendungen die Widerstandskraft elektronischer Geräte
gegen den Einfluß von Wasser in letzter Zeit stark
erhöht wurde, dies bei tragbaren Telefonen, Mikrofonen
etc. aber nicht ohne Änderungen (Schutzhüllen oder besondere
Ausgestaltung) möglich war, die den Gebrauchswert des
Gegenstandes im "Normalbetrieb" wesentlich herabsetzten.
Aus der DE 39 35 786 A1 ist es bei Lautsprechern bekannt,
zur Vermeidung des sogenannten Resonanzpeaks bei höheren
Frequenzbereichen an der Unterseite der konkav gewölbten
Membrane ein elastisch verformbarer Körper geklebt wird.
Aus der US 4,399,334 A ist es bei Lautsprechern bekannt,
zur Vermeidung des vollständigen Austretens der Spule aus
dem Spaltbereich an der Abdeckung des Lautsprechers einen
zur Membrane gerichteten Anschlag vorzusehen, der die
maximale Austrittshöhe der Membrane aus dem Spalt
begrenzt.
Die Erfindung zielt darauf ab, einen elektroakustischen
Wandler zu schaffen, der die aufgezeigten Nachteile nicht
aufweist und sowohl gegenüber extremen Druckstößen als
auch gegenüber Wasser stabil ist.
Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben dadurch gelöst, daß
als Membranenmaterial an sich bekannter wasserresistenter
Kunststoff wie Polycarbonat, Polyetheresterurethan oder
PETP-Folie, beispielsweise Mylar, verwendet wird und daß
zumindest im Zentralteil der Membran zwischen der Membran
und dem darunter liegenden Jochteil eine mechanische Abstützung
im Abstand von der Membrane vorgesehen ist. Auf
diese Weise wird beim Auftreten großer Drücke, wie sie
beispielsweise beim Transport im Wasser bis zu einigen Metern
Tiefe auftreten, die Membrane nicht flach an den
darunterliegenden Jochteil gedrückt und dabei irreversibel
deformiert sondern stützt sich noch in einem Deformationsbereich
auf der Abstützung ab, der sicher im elastischen
Bereich der Membrane liegt.
Der Abstand der Membrane von der Abstützung im "Ruhezustand"
- gleicher Druck zu beiden Seiten der Membrane
- muß größer sein als die größte im Normalbetrieb
auftretende Auslenkung der Membrane. Diese Auslenkung kann
in Kenntnis der jeweils verwendeten Membrane und deren mechanischer
Reaktion auf auftreffende Schallwellen (Mikrophon)
bzw. auf die größten vorgesehenen Ströme (Lautsprecher
bzw. Ohrkapsel) vom Fachmann leicht berechnet werden.
Dieser Abstand muß anderseits, wie oben kurz ausgeführt,
kleiner sein als es einer irreversiblen Deformation der
Membrane entspricht. Auch dieser Wert ist in Kenntnis der
Erfindung vom Fachmann für eine ins Auge gefaßte Membrane
leicht zu berechnen bzw. mit einigen wenigen einfachen
Versuchen zu bestimmen. Dazu kommt, daß der zwischen den
beiden Grenzen bestehende verfügbare Bereich relativ groß
ist und daß keine Nachteile auftreten, wenn die mechanische
Abstützung bis relativ knapp an die Membrane heranreicht.
Es sind Abstände zwischen der Membran und der mechanischen
Abstützung, die dem Doppelten, bevorzugt dem Dreifachen
und besonders bevorzugt dem Zehnfachen des oben angegebenen
Mindestabstandes entsprechen, gut verwendbar.
Die mechanische Abstützung muß nicht die gesamte, unter
dem Zentralteil der Membran befindliche Fläche abdecken,
sondern kann einen, bevorzugt kreisförmigen, Bereich im
Zentrum erfassen, dessen Durchmesser zwischen 20 %, bevorzugt
40 %, und 80 % des Durchmessers des unter dem Zentralteil
der Membran liegenden Jochteiles beträgt. Damit
beträgt die erreichte Stützfläche (in der Projektion) zwischen
4 %, bevorzugt 16 %, und besonders bevorzugt 64 %
dieser Fläche.
Die Mechanische Stützfläche kann in Abhängigkeit von der
gewünschten akustischen Beeinflussung des Wandlers ausgebildet
sein. So ist es möglich, die Kontaktfläche (darunter
wird in dieser Beschreibung die Fläche sowohl der Membran
als auch der Stützfläche verstanden, die miteinander
in Kontakt kommen) "dicht" oder auch "durchläßig" auszubilden.
Unter dicht versteht man jede im wesentlichen luftundurchläßige
Kontaktfläche, unter durchläßig jede luftdurchläßige
Kontaktfläche. Beispiele für durchläßige Kontaktflächen
sind Gitter oder siebartige Strukturen, gerüstartige
Streben (ähnlich einem Regenschirmgestell) und ähnliches,
dichte Kontaktflächen sind beispielsweise durch
Plättchen aus Kunststoff oder Metall zu erzielen.
Es ist aufgrund des Vorstehenden leicht ersichtlich, daß
es einen praktisch stetigen Übergang von dichten zu durchläßigen
Kontaktflächen gibt, wenn man nur die Möglichkeit
betrachtet, in einem Kunststoffplättchen keine oder verschieden
viele und/oder verschieden große Löcher vorzusehen,
bis es letztlich zu einer Art eines steifen Netzes
wird.
Durch die Festlegung der Geometrie und der Durchläßigkeit
der mechanischen Abstützung wird eine akustische Reibung
festgelegt, die auf vorhersehbare Weise die Charakteristik
des Wandlers beinflußt. Es ist auf diese Weise erfindungsgemäß
möglich, gewünschte Charakteristika durch eine entsprechende
Ausgestaltung der mechanischen Abstützung besser
als bisher oder überhaupt erstmals zu erzielen.
Bei verschiedenen Anwendungen kann es vorteilhaft sein,
auch den ringförmigen Randteil der Membran mit einer entsprechenden
mechanischen Abstützung zu versehen. Diese ist
im wesentlichen toroidförmig und weist eine der undeformierten
Randzone in etwa entsprechende Form ihrer Kontaktfläche
auf. Was in dieser Beschreibung über den Zentralteil
der Membrane gesagt wird, gilt mutatis mutandis
auch für deren Randteil.
Die Erfindung wird in der Zeichnung näher erläutert. Die
einzige Figur zeigt eine erfindungsgemäß ausgebildete Kapsel
im Schnitt.
Ein elektroakustischer Wandler weist eine aus einem Oberteil
1 und einem Unterteil 2 bestehende Kapsel auf. Im Unterteil
2 ist ein Magnet 3 auf einem unteren Jochteil 4
gelagert und trägt einen oberen Jochteil 5. Der untere
Jochteil 4 hat Napfform mit eingezogenem oberen Rand. Zwischen
den beiden Jochteilen 4, 5 bleibt ein ringförmiger
Spalt frei.
Eine Membrane 6 ist zwischen den beiden Kapselteilen 1, 2
eingeklemmt und/oder angeklebt. Die Membrane 6 weist einen
Randteil 7 und einen Zentralteil 8 auf. Am Übergangsbereich
ist eine Spule 9 befestigt, beispielsweise angeklebt.
Diese Spule ragt in den Ringspalt zwischen den beiden
Jochteilen 4, 5.
Im Raum unterhalb des Zentralteiles 8 der Membrane 6 ist
eine erfindungsgemäße mechanische Abstützung 10 vorgesehen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel hat diese
Abstützung 10 die Form eines Pilzes, d.h. sie ist mit
einem zentralen Fuß versehen, mit dem sie auf dem Jochteil
5 befestigt, beispielsweise angeklebt, ist.
Es sind selbstverständlich andere Ausbildungen möglich,
beispielsweise polsterartige mit einer großen Kontaktfläche
mit dem Jochteil 5. Der Jochteil 5 ist üblicherweise
kreisförmig, da er ja gemeinsam mit dem Jochteil 4 den
kreisförmigen Schlitz bildet, in den die Spule 9 ragt. Die
Größe der Fläche des Jochteiles 5 entspricht aus dem
gleichen Grund praktisch vollständig der Fläche des
Zentralteile 8 der Membrane 6, sodaß zwischen den beiden
Flächen bzw. deren Größen nicht unterschieden werden muß.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt der Durchmesser
der kreisförmig ausgebildeten Abstützung 10 fast 100 % des
Durchmessers des Jochteiles 5, doch ist dies, wie oben
ausgeführt, nicht notwendig.
Der eigentlich in Kontakt mit der Membrane kommende Teil
der Abstützung 10 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel mit
einer durchgehenden Linie dargestellt, doch ist dies kein
Hinweis auf die gewählte Durchläßigkeit der Kontaktfläche.
Diese Durchläßigkeit kann, wie oben angegeben, in weiten
Grenzen frei gewählt werden bzw. in Abhängigkeit von den
gewünschten akustischen Charakteristika gewählt werden.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind für den Randteil 7
der Membrane keine Abstützungen vorgesehen, doch ist es
dem Fachmann in Kenntnis der Erfindung ein Leichtes, auch
in diesem Bereich eine Abstützung anzuordnen. Bei der Ausbildung
des Kapselteiles 2 aus Kunststoff kann eine solche
Abstützung, z.Bsp. in Form von radial verlaufenden Rippen,
einstückig mit dem Kapselteil 2, somit praktisch ohne
Mehrkosten, hergestellt werden.
Die dargestellte Membran 6 und insbesondere die Art der
Befestigung der Spule 9 an der Membrane entspricht dem
wohlbekannten Stand der Technik, von dem es viele Varianten
und auch Weiterbildungen gibt, die aber auf die Erfindung
keinen Einfluß haben und daher hier nicht näher
erläutert werden müssen.
Es kann die Kapsel überhaupt in ihrem Aufbau anders als
dargestellt ausgebildet sein, ohne auf die Erfindung Einfluß
zu haben. Wesentlich ist die Begrenzung der Deformation
der Membrane unter äußerem Überdruck auf ein solches
Maß, daß sie ihren Elastizitätsbereich noch nicht verläßt.
Es ist selbstverständlich, daß die Vorrichtung, in die die
erfindungsgemäße Kapsel eingebaut ist, nicht unter Wasser
verwendet wird, doch ermöglicht es die Erfindung, ein derartiges
Gerät, beispielsweise ein Handy (Mobiltelefon)
auch im Wasser bei sich zu tragen und nach Verlassen desselben
das in die Kapsel eingedrungene Wasser auszuschütteln
und das Gerät zu verwenden.