Die Erfindung betrifft einen Verpackungsbehälter in Flaschenform für fließfähige
Produkte mit einer jeweils als Produktpräsentationsfläche ausgebildeten Vorder- und
Rückseite sowie mit einer oberseitigen Behälteröffnung.
Verpackungsbehälter dieser Art sind in vielfältigen Ausgestaltungen bekannt. Sie
dienen insbesondere zur Aufnahme von flüssigen Reinigungs- oder Waschmitteln
und bestehen üblicherweise aus Kunststoff. Zur Information über das im
Verpackungsbehälter befindliche Produkt ist dabei normalerweise die Vorderseite
mit einer werblich anpreisenden Produktinformation versehen, beispielsweise
einer deutlich sichtbaren Darstellung des Produktnamens, während die Rückseite
genauere Produktinformationen oder dgl. enthält. Diese Informationen sind
entweder direkt auf den Behältern aufgedruckt oder meist auf einem Etikett
enthalten, das auf die Vorder- bzw. die Rückseite des Behälters aufgeklebt wird.
Um den Wiedererkennungswert des Produktes zu steigern, ist es üblich, daß für
jedes Produkt eine individuelle Behälterform gewählt wird, was den Nachteil
bietet, daß produktabhängig eine Vielzahl von Behälterformen bereitgehalten und
insbesondere hergestellt werden müssen, wozu jeweils eigene Werkzeuge
bereitzuhalten sind, was mit entsprechenden Werkzeugkosten, beispielsweise für
ein Extrusionsblasverfahren, verbunden ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung zu schaffen, mit der der
Herstellungsaufwand für derartige Verpackungsbehälter für unterschiedliche
Produkte verringert und ggf. auch die Handhabung der Behälter verbessert
werden kann.
Diese Aufgabe wird mit einem Verpackungsbehälter der eingangs bezeichneten
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorder- und Rückseite
unterschiedliche Oberflächenprofilierungen aufweisen, die derart gestaltet sind,
daß sowohl die Vorder- als auch die Rückseite als
Hauptproduktpräsentationsfläche geeignet sind.
Es wird somit ein Verpackungsbehälter zur Verfügung gestellt, dessen Vorder- und
Rückseite unterschiedlich gestaltet ist, so daß sich ein unterschiedlicher
optischer Eindruck des Behälters ergibt, je nachdem, ob dieser von der Vorder- oder
von der Rückseite betrachtet wird. Dadurch ist es möglich, mit nur einem
Behältertyp zwei optisch unterschiedliche Verpackungsbehälter für zwei
verschiedene Produkte zur Verfügung zu stellen, indem für ein Produkt die
Vorderseite als Hauptproduktpräsentationsfläche genutzt wird, während für ein
zweites Produkt derselbe Verpackungsbehälter derart verwandt wird, daß die
Rückseite als Hauptproduktpräsentationsfläche genutzt wird. Dadurch entsteht
beim Betrachter der Eindruck, es handele sich um zwei verschiedene
Behältertypen, obwohl es sich eigentlich um denselben Behältertyp handelt.
Ersichtlich läßt sich dadurch der Herstellungsaufwand wesentlich verringern, da
eine Werkzeugeinsparung von 50 % gegeben ist.
Vorzugsweise können die Oberflächenprofilierungen von erhabenen und
zurückspringenden Flächenbereichen, von Riffelungen oder dgl. gebildet sein.
So können beispielsweise auf der Vorderseite geradlinige, harte Konturverläufe
vorgesehen sein, während auf der Rückseite abgerundete weiche Konturverläufe
vorgesehen werden und dgl. mehr, wobei dann die Bedruckung bzw.
Etikettierung entsprechend angepaßt auszubilden ist. Es entsteht somit entweder
ein harter markanter Eindruck vom Behälter oder ein weicher sanfter Eindruck,
was je nach Produkteigenschaften ausgenutzt werden kann.
Um eine einwandfreie Handhabung des Verpackungsbehälters unabhängig von
der Anordnung desselben zu gewährleisten, ist vorteilhaft vorgesehen, daß die
Behälteröffnung im wesentlichen mittig angeordnet ist. Es spielt dann bei der
Produktentnahme keine Rolle, wie der Behälter angeordnet ist.
Um die Gestaltung der Vorder- und Rückseite weiterhin zu unterscheiden, ist
ferner vorteilhaft vorgesehen, daß an zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils
Handhabungsgriffe vorgesehen sind, die unterschiedlich gestaltet sein können.
Diese Handhabungsgriffe führen darüber hinaus auch zu einer Verbesserung der
Handhabung des Verpackungsbehälters, so lassen sich größere
Verpackungsbehälter mit zwei Griffen besser handhaben, außerdem ist ein
solcher Verpackungsbehälter dann gleich gut sowohl für einen Rechts- als auch
für einen Linkshänder geeignet.
Weiterhin ist vorteilhaft vorgesehen, daß die Handhabungsgriffe derart
angeordnet sind, daß von der Vorder- bzw. Rückseite jeweils nur ein Griff
sichtbar ist. Sind dann die Griffe bzw. Griffausnehmungen noch unterschiedlich
ausgebildet, so ergibt sich ein völlig unterschiedlicher Eindruck des Behälters, je
nachdem, ob dieser von der Vorder- oder der Rückseite betrachtet wird.
Letzteres kann beispielsweise vorteilhaft dadurch erreicht werden, daß der
Verpackungsbehälter im Bereich der Griffe einen etwa parallelogrammförmigen
Innenquerschnitt aufweist, während ober- und unterhalb der Griffe der
Querschnitt etwa rechteckförmig ist und die Griffe jeweils in zwei diagonal gegenüberliegenden
Eckbereichen enden. Um einen solchen Behälter durch ein
Extrusionsblasverfahren oder dgl. herstellen zu können, ist dann vorteilhaft
vorgesehen, daß die Werkzeugtrennung diagonal verläuft, so daß beide
Griffdurchbrüche entformbar sind.
In weiterer Ausgestaltung kann vorteilhaft vorgesehen sein, daß der
Verpackungsbehälter an wenigstens einem Seitenrand Ein- und/oder
Auswölbungen aufweist. Auch dadurch läßt sich das Erscheinungsbild des
Behälters wesentlich verändern, je nachdem, welche Seite als
Hauptpräsentationsfläche genutzt wird.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher
erläutert. Diese zeigt in
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Verpackungsbehälter nach einer
ersten Ausgestaltung mit als Hauptproduktpräsentationsfläche
genutzter Vorderseite,
- Fig. 2
- den Verpackungsbehälter nach Fig. 1 mit als Hauptproduktpräsentationsfläche
genutzter Rückseite,
- Fig. 3
- einen erfindungsgemäßen Verpackungsbehälter nach einer
zweiten Ausgestaltung mit als Hauptproduktpräsentationsfläche
genutzter Vorderseite
- Fig. 4
- den Verpackungsbehälter nach Fig. 3 mit als Hauptproduktpräsentationsfläche
genutzter Rückseite und
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch den Verpackungsbehälter nach
Fig. 3 im Bereich der Griffausnehmungen in einem angedeuteten
Extrusionsblaswerkzeug.
Ein Verpackungsbehälter in Flaschenform für fließfähige Produkte ist in Fig. 1
allgemein mit 1 bezeichnet. Dieser Verpackungsbehälter weist eine oberseitige,
etwa mittig angeordnete nicht sichtbare Behälteröffnung auf, die mit einem
Verschluß 2 abgeschlossen ist. Dieser Verpackungsbehälter 1 weist einen etwa
ovalen Querschnitt auf, wobei die Vorderseite mit V und die Rückseite mit R (Fig.
2) bezeichnet ist.
Wie ein Vergleich der Fig. 1 und 2 zeigt, weisen die Vorderseite V und die
Rückseite R unterschiedliche Oberflächenprofilierungen auf, beim dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Vorderseite V mit einem zurückspringenden mittleren
Bereich 3 mit einem oberseitigen und einem unterseitigen erhabenen Bereich 4,
5 versehen, wobei diese Bereiche über geradlinige Konturlinien 6 voneinander
sichtbar abgesetzt sind.
Ferner sind im zurückspringenden Bereich 3 am rechten Seitenrand Riffelungen
7 vorgesehen und am linken Seitenrand ist eine Einwölbung 8 vorgesehen.
Demgegenüber weist die Rückseite R des Verpackungsbehälters 1 beim
dargestellten Ausführungsbeispiel eine weitgehend glatte Oberfläche auf, die
Einwölbung 8 befindet sich hier dementsprechend am rechten Seitenrand,
Riffelungen, zurückspringende oder erhabene Bereiche fehlen.
Erkennbar bietet somit der Verpackungsbehälter 1 ein völlig unterschiedliches
Erscheinungsbild, je nachdem, ob der Behälter 1 von der Vorderseite V oder der
Rückseite R betrachtet wird.
Wird nun der Verpackungsbehälter 1 so verwandt, wie er in Fig. 1 dargestellt ist,
so dient die Vorderseite V als Hauptproduktpräsentationsfläche, dort ist
beispielsweise im mittleren zurückspringenden Bereich 3 ein Etikett aufgeklebt,
das die wesentliche Produktinformation trägt. Auf der in Fig. 1 nicht dargestellten
Rückseite R können dann zusätzliche detaillierte Produktinformationen,
beispielsweise eine Dosieranleitung, vorgesehen sein.
Wird derselbe Verpackungsbehälter 1 gemäß Darstellung nach Fig. 2 nun für ein
anderes Produkt verwandt, so dient die Rückseite R als
Hauptproduktpräsentationsfläche, auf diese ist wiederum ein Etikett aufgeklebt.
Die Vorderseite V im Sinne der Fig. 1 dient dann zur Aufnahme eines weiteren
Etikettes für detailliertere Produktinformationen, Dosierungsanweisungen oder
dgl. Zur weiteren Unterscheidung des an sich identischen Verpackungsbehälters
1 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel in Fig. 2 ein anders gestalteter
Verschlußdeckel 2 vorgesehen.
Obwohl es sich bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Verpackungsbehälter 1 um
ein und denselben Behälter handelt, unterscheidet sich der Eindruck
offensichtlich sehr stark, je nachdem, ob die Vorderseite V oder die Rückseite R
als Hauptproduktpräsentationsfläche genutzt wird. So wirkt die Vorderseite V
aufgrund der Oberflächengestaltung streng geometrisch hart, während die
Rückseite R einen rundlichen, weichen, sanften Eindruck bietet.
In den Fig. 3 bis 5 ist eine alternative Ausgestaltung eines Verpackungsbehälters
dargestellt, wobei dieselben Bezugszeichen wie in den Fig. 1 und 2 verwandt
sind, sofern gleiche Teile betroffen sind. Hier ist allerdings zusätzlich den jeweiligen
Bezugszeichen der Index ''''' hinzugefügt.
Der Verpackungsbehälter 1' weist an zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils
Handhabungsgriffe auf die mit 9' bzw. 10' bezeichnet sind. Diese
Handhabungsgriffe 9', 10' sind dabei von Griffausnehmungen des Behälters 1'
gebildet, welche unterschiedlich geformt sind. So ist die Griffausnehmung des
Handhabungsgriffes 9' kissenförmig, während die Griffausnehmung des
Handhabungsgriffes 10' rechteckig ist.
In der Darstellung gemäß Fig. 3 ist die Vorderseite V' des Verpackungsbehälters
1' als Hauptproduktpräsentationsfläche ausgebildet. Diese Vorderseite V' weist
dabei wie beim Verpackungsbehälter 1 einen mittleren zurückspringenden
Bereich 3' auf, sowie einen ober-, unterseitigen und seitenrandseitigen
erhabenen Bereich 11' auf, welcher durch eine Konturlinie 12' deutlich sichtbar
abgegrenzt ist.
Die Rückseite R' ist ähnlich gestaltet, d.h. auch mit einem mittleren
zurückspringenden Bereich 13' und mit einem ober-, unterseitigen und
seitenrandseitigen erhabenen Bereich 14'. Die Bereiche 13', 14' weisen jedoch
eine ganz andere geometrische Gestaltung auf, die Konturlinie 15' ist
entsprechend anders gestaltet. Zusätzlich ist am rechten Seitenrand der Rückwand
R' eine außenseitige Riffelung 16' vorgesehen. Erkennbar ist auch hier der
Eindruck des Verpackungsbehälters 1' völlig anders, je nachdem, ob die
Vorderseite V' oder die Rückseite R' die Hauptproduktpräsentationsfläche bildet.
Zur weiteren Unterscheidung ist dabei die Anordnung der Handhabungsgriffe 9',
10' derart, daß von der Vorder- bzw. Rückseite jeweils nur ein Griff sichtbar ist.
Dies wird durch eine spezielle Querschnittsform des Verpackungsbehälters 1' erreicht,
welche aus Fig. 5 hervorgeht. Dabei weist der Verpackungsbehälter 1' im
Bereich der Griffe 9', 10' einen etwa pa-rallelogrammförmigen Innenquerschnitt
auf, während ober- und unterhalb der Griffe 9', 10' der Querschnitt etwa
rechteckförmig ist und die Griffe jeweils in zwei diagonal gegenüberliegenden
Eckbereichen enden.
Ein solcher Verpackungsbehälter 1' läßt sich in einem Extrusionsblasverfahren
auf einfache Weise dadurch herstellen, daß eine etwa diagonale
Werkzeugtrennung vorgesehen ist, die beiden schraffiert dargestellten
Werkzeuge W1 und W2 sind in Fig. 5 zu erkennen.
Natürlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu
verlassen. So können die Vorder- und die Rückseite selbstverständlich auch auf
andere Weise unterschiedliche Oberflächengestaltungen aufweisen. Wesentlich
ist jedenfalls, daß mit einem einzigen Verpackungsbehälter und damit mit nur
einem einzigen Werkzeug für zwei unterschiedliche Produkte jeweils ein Behälter
mit unterschiedlichem optischen Eindruck bereitgestellt werden kann.