Die vorliegende Anmeldung betrifft eine Belastungseinrichtung für die Oberwalzen
von Streckwerken gemäß dem Patentanspruch 1. Aus der
DE 38 14 340 A1 ist eine Belastungseinrichtung bekannt, bei der zur Erzielung
genügender Andrückkräfte auf die Oberwalzen die Kolben der Belastungseinrichtung
im wesentlichen rechteckige Gestalt aufweisen. Der
minimale Abstand der belasteten Walzen quer zu ihrer Achse soll dadurch
möglichst klein gehalten werden. Die dort eingesetzten Kolben benötigen
eine Membran, um sie gegenüber ihrer Zylinderwand abzudichten.
Aufgabe der vorliegenden Anmeldung ist es eine Belastungseinrichtung
vorzuschlagen, die die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und
einfach, kostengünstig, platzsparend und vielseitig ausgebildet ist. Diese
Aufgabe wird mit der Belastungsvorrichtung gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Belastungsvorrichtung wird vorteilhaft erreicht,
daß der Druckzylinder einfach und kostengünstig hergestellt werden kann,
z.B. mittels Spritzgießen, und daß er auf einfache Weise am Halter angeordnet
werden kann. Durch die Führungsfläche wird der Zylinder in Achsrichtung
der Walzen des Streckwerks positioniert und gleichzeitig wird eine
Führung beim Verstellen der Zylinder zur Verfügung gestellt. Über die
Anschlagfläche können die Kräfte, die auf das Streckwerk ausgeübt werden
auf einfache Weise abgestützt werden, ohne daß die Fixiermittel für das
Befestigen des Zylinders mit zusätzlichen Kräften belastet werden. Dadurch
kann die Befestigung des Zylinders einfach und schnell lösbar ausgestaltet
werden. Die Verstellbarkeit der Zylinder wird dadurch erleichtert. Unzulässige
Verformungen durch das Aufbringen der Kräfte können mittels Anschlagflächen
einfach verhindert werden.
Besonders vorteilhaft ist es, den Zylinder wenigstens teilweise aus Kunststoff
herzustellen, vorteilhaft als Spritzgußteil.
Besonders vorteilhaft ist es den Zylinder mehrteilig auszubilden, da er
dadurch einfach hergestellt werden kann und eine Montage wesentlich
vereinfacht ist. Am günstigsten besteht der Zylinder aus zwei Teilen, wobei
der eine Teile vorteilhaft den Zylinderraum aufnimmt und der andere eine
Führung für den Kolben bildet. Günstigerweise werden die Teile des Zylinders
mittels Befestigungselementen miteinander verbunden, so daß der
Zylinder ein komplettes einteiliges Baute ist. Vorteilhaft werden dazu Befestigungselemente
eingesetzt, beispielsweise Schrauben. Vorteilhaft wird
dabei bei der Herstellung des Zylinders eine oder mehrere Gewindebuchsen
in den Zylinder mit eingeformt. Eine besonders günstige Verbindung zwischen
mehreren Teilen des Zylinders bildet eine Klipsverbindung, da diese
leicht herstellbar und montierbar ist. In besonders günstiger Ausgestaltung
der Erfindung besitzt der Zylinder eine Haltevorrichtung für die Aufnahme
der Oberwalze. Diese ist dabei vorteilhaft als Aufnahme für ein Halteblech
ausgebildet. In weiterer besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung
besitzt der Zylinder einen Halter, der eine Aufnahme für eine Putzlippe für
die Oberwalze bildet.
Besonders vorteilhaft ist es, daß im Zylinder eine Abschaltvorrichtung für
das Streckwerk angeordnet ist. Dadurch ist die Abschaltvorrichtung vor
Verschmutzungen geschützt. Die Abschaltvorrichtung besitzt vorteilhaft
einen Schalter zum unterbrechen eines elektrischen Stromes. In vorteilhafter
Weiterbildung besitzt die Abschaltvorrichtung einen Kontaktstift, mit dem sie
mit einer Stromschiene der Textilmaschine einen elektrischen Kontakt
herstellt, wobei dieser Kontakt an verschiedenen Stellen einer Stromschiene
erfolgen kann und somit eine verschiebliche Verbindung hergestellt wird.
Vorteilhaft wird die Stromschiene als Stange ausgebildet, da dieser mehrere
Belastungsvorrichtungen gleichzeitig zugeordnet werden kann. In besonders
vorteilhafter Weiterbildung sind zwei Halter für den Zylinder vorgesehen, so
daß dieser zwischen den Haltern angeordnet werden kann. In vorteilhafter
Weiterbildung der Erfindung besitzt der Zylinder mehrere Führungsflächen,
wodurch er in der Lage ist mit mehreren Haltern gleichzeitig zusammenzuarbeiten.
In günstiger Weiterbildung der Erfindung besitzt der Zylinder eine
oder mehrere Führungsflächen, die günstigerweise im wesentlichen senkrecht
zu einer oder mehreren Anschlagflächen angeordnet sind. In günstiger
Weiterbildung der Erfindung ist die Anschlagfläche auf den der Oberwalze
benachbarten Bereich des Zylinders angeordnet, wodurch der Halter besonders
einfach ausgestaltet werden kann und der Zylinder einfach in richtiger
Position zu der ihm zugeordneten Oberwalze justiert werden kann. Bei einer
besonders günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist die Anschlagfläche auf
der der Oberwalze abgewandten Seite des Zylinders angeordnet, wodurch
das Abstützen der Kräfte am Halter besonders einfach erfolgen kann. Insbesondere
werden Befestigungselemente, die einen mehrteiligen Zylinder
zusammenhalten, nicht mit den Kräften belastet, die durch den Kolben auf
das Streckwerk ausgeübt werden. Vorteilhaft besitzt dazu der Halter einen
Anschlag, an dem sich die Anschlagfläche des Zylinders abstützen kann.
In besonders günstiger Ausgestaltung der Erfindung ist das unter Druck
stehende Fluid Druckluft, da diese einfacher handhabbar als beispielsweise
Hydrauliköl ist. Vorteilhaft wird Druckluft mit einem Überdruck von weniger
als 7 bar eingesetzt, da dieser Druck keine besonderen Maßnahmen erfordert
und häufiger zur Verfügung steht als Druckluft mit hohem Druck. Vorteilhafterweise
besitzt der Kolben des Zylinders der Belastungseinrichtung
einen kreisförmigen Querschnitt, da dies dessen Herstellung wesentlichen
vereinfacht. In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist der Durchmesser
des Kolbens kleiner als der Durchmesser der Oberwalzen, wodurch leichter
gewährleistet werden kann, daß die Achsabstände bei mehreren Streckwerkswalzen
klein gehalten werden können. Günstig ist dabei die Länge des
Zylinders, quer zur Achse der zugeordneten Oberwalze betrachtet, mit einer
Ausdehnung versehen, die dem Durchmesser der Oberwalze entspricht plus
einem Zumaß von 0 bis 10 mm. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von zeichnerischen Darstellungen
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Druckarm eines Streckwerks einer Strecke mit mehreren
erfindungsgemäßen Belastungseinrichtungen;
- Figur 2
- eine Belastungseinrichtung der Figur 1, geschnitten im Bereich
des Kolbens der Belastungseinrichtung;
- Figur 3
- die Belastungseinrichtung von Figur 2, geschnitten im Bereich
von Befestigungselementen des mehrteiligen Zylinders;
- Figur 4
- eine Belastungseinrichtung für eine Spinnmaschine zur Belastung
der Oberwalze einer Strecke, im Schnitt.
Figur 1 zeigt beispielhaft die erfindungsgemäße Belastungseinrichtung
eingesetzt an einem Belastungsarm für die Oberwalzen des Streckwerks
einer Strecke im Schnitt. Der Belastungsarm 55 besitzt zwei Halter 4
(vergleiche Figur 2) von denen in der Schnittdarstellung von Figur 1 nur
einer darstellbar ist. Das Streckwerk besitzt drei Oberwalzen 5, die auf
dazugehörigen Unterwalzen 51 aufliegen und in den Stanzen 50 gelagert
sind. In bekannter Weise sind die Oberwalzen der Streckwerke von Strecken
an beiden Enden über ein Lager 52 gelagert und von einem Belastungsmittel
belastet und gegen die Unterwalze gedrückt. Dazu ist der Belastungsarm
55 mit zwei Armen ausgestattet, von denen der eine die Belastungseinrichtungen
für die eine Seite der Oberwalzen trägt und der andere die entsprechenden
Belastungseinrichtungen für die anderen Enden der Oberwalzen.
Jedes dieser Teile des Belastungsarms ist mit zwei Haltern 4 ausgestattet,
zwischen denen die Belastungseinrichtungen 1 angeordnet sind (vergleiche
Figur 2). Der Schnitt in Figur 1 ist so geführt, daß er durch die Belastungseinrichtungen
1 der einen Seite des Streckwerks geführt ist.
Bekanntermaßen müssen die Abstände der Oberwalzen zueinander bei
einer Strecke verstellbar ausgebildet sein, da je nach dem zu verstreckenden
Fasermaterial verschiedene Abstände erforderlich sind. Dazu werden
die Stanzen in der Strecke quer zur Achse der Ober- und Unterwalze verschoben.
Entsprechend müssen auch die Belastungseinrichtungen der
entsprechenden Oberwalze mit verschoben werden. Dazu sind die Belastungseinrichtungen
gemäß der Erfindung verschieblich am Halter 4 des
Belastungsarms 55 angeordnet. Lediglich die Ausgangswalze 57 des
Streckwerkes braucht nicht verschoben zu werden, da hier das Faserband
das Streckwerk verläßt. Auf die Unterwalze 51 des Ausgangswalzenpaares
ist noch eine Umlenkwalze 58 aufgesetzt, die das Faserband nach dem
Verlassen des Streckwerkes umlenkt. Die erfindungsgemäße Belastungseinrichtungen
1 sind der Einfachheit halber von gleicher Bauart. Die Andrückkraft
auf die Oberwalzen wird über den Druck des Druckmediums
gesteuert, das den Belastungseinrichtungen 1 über Druckleitungen 22
zugeführt wird. Über den Druck des Druckmediums, beispielsweise Druckluft,
kann die Andrückkraft für jede Oberwalze individuell gesteuert werden.
Besonders vorteilhaft ist im Ausführungsbeispiel die Belastungseinrichtung
der Ausgangswalze 57 und die der Umlenkwalze mit dem gleichen Druck
beaufschlagt. Um jedoch für Umlenkwalze und Ausgangswalze verschiedene
Kräfte zu realisieren, ist im vorliegenden Beispiel die Kolbenfläche der
Belastungseinrichtung 1 für die Umlenkwalze geringer, so daß eine kleinere
Kraft auf die Umlenkwalze ausgeübt wird. Vorteilhaft wird dies dadurch
erreicht, daß in den Zylinderraum der normalen Belastungseinrichtung, die
für alle Oberwalzen Anwendung findet, eine Büchse 203 eingesetzt wird,
wodurch sich der Innendurchmesser verringert und damit ein kleinerer
Kolben Anwendung findet, der entsprechend eine geringere Kraft ausübt.
Dies ist vorteilhaft natürlich auch für die übrigen Belastungseinrichtungen
der Oberwalzen bei einer Maschine denkbar, so daß mit einem einzigen
Druck des Druckmediums trotzdem an den verschiedenen Oberwalzen
verschiedene Andrückkräfte realisiert werden können.
Der Belastungsarm 55 ist um einen Drehpunkt 550 drehbar gelagert, so daß
der Belastungsarm geöffnet werden kann, wodurch das Streckwerk zugänglich
wird. Im geschlossenen Zustand hält ein Befestigungshaken 56 den
Belastungsarm fest, so daß die Kraft auf die Oberwalzen zur Wirkung gebracht
werden kann.
Figur 2 zeigt einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Belastungseinrichtung
1, senkrecht zur Darstellungsebene von Figur 1. Der Schnitt ist mittig
durch Oberwalze und Belastungseinrichtung geführt. Die Belastungseinrichtung
1 besteht aus einem Zylinder 2, in dem ein Kolben 3 angeordnet ist.
Dieser wird über ein Druckmedium im Zylinderraum 21 mit einer Kraft beaufschlagt,
die er über die Kolbenstange 31 auf das Lager 52 der Oberwalze 5
überträgt. An ihrem nicht dargestellten anderem Ende besitzt die Oberwalze
5 in bekannter Weise ebenfalls ein Lager, das genauso von einer Belastungseinrichtung
belastet wird. Der Zylinder 2 ist zweiteilig ausgestaltet,
wobei der obere Teil im wesentlichen den Zylinderraum 21 bildet und der
untere Teil die Führung 23 für die Kolbenstange 31. Der Kolben 3 ist gegenüber
der Innenwand des Zylinders 2 über eine Dichtung 32 abgedichtet, die
besonders vorteilhaft, wie in Figur 2 dargestellt, als Lippendichtung ausgebildet
ist. Die Innenwand des Zylinders 2 ist im Bereich des Zylinderraums
21 gefettet, so daß ein leichtes Gleiten der Dichtung an der Innenwand des
Zylinders ermöglicht wird. Kolbenstange 31 und Kolben 3 sind mittels einer
Preßverbindung miteinander verbunden. Der obere, der Oberwalze 5 abgewandte
Teil des Zylinders 2 ist mit dem unteren Teil des Zylinders 2 über
Befestigungselemente 25 verbunden (vergleiche Figur 3).
Die Befestigung der Belastungseinrichtung 1 am Belastungsarm 55 erfolgt
durch Klemmen am linken und rechten Halter 2. Dazu besitzt der Zylinder 2
Anschlagflächen 200, mit denen er vorteilhaft an beiden Haltern 4 des
Belastungsarms 55 anschlägt, während er mit Fixiermitteln 20, die auf der
gegenüberliegenden Seite mit dem Zylinder zusammenarbeiten gegen die
Anschlagfläche 200 gezogen wird, wodurch ein Klemmen erfolgt. Dazu ist
über die Halter 4 eine Befestigungsplatte 40 gelegt, an der sich die Fixiermittel
20 abstützen. Die Fixiermittel 20 greifen in Gewindebuchsen 250 ein, die
im Zylinder 2 angeordnet sind. Bei einem vorteilhaften Zylinder, der als
Kunststoffspritzteil ausgebildet ist, werden die Gewindebuchsen 250 bei der
Ausformung des Kunststoffteils mit eingespritzt. Dadurch ist eine sichere
Befestigung möglich. Gegenüber dem Kolben 3 ist am Zylinder 2 ein Anschlußstück
220 für den Anschluß einer Druckleitung vorgesehen.
Am Zylinder 2 ist zusätzlich eine Haltevorrichtung 26 angeordnet, die die
Oberwalze 5 aufnimmt. Die Haltevorrichtung 26 ist aus einem aus Federstahl
geformten Blech gebildet, in dem in einem Langloch der Lagerzapfen
520 der Oberwalze 5 eingreift, wodurch diese beim Wegschwenken des
Belastungsarms 55 zusammen mit der Belastungsvorrichtung 1 von der
Oberwalze in bekannter Weise abgehoben wird. Besonders vorteilhaft ist
auch die Ausbildung eines Halters 27 am Zylinder, zur Aufnahme einer
Putzlippe 270 zur Reinigung der Oberwalze. Auch die Putzlippe 270 kann
dann beim Wegschwenken der Belastungseinrichtung mit weggeschwenkt
werden. Der Halter 27 besitzt ein Langloch, in dem ein Zapfen der Putzlippe
270 geführt ist.
Figur 3 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße
Belastungseinrichtung 1, wobei der Schnitt quer zur Achse der Oberwalze 5
gelegt ist, und zwar in der Ebene, in der sich die Befestigungselemente 25
befinden. Auf dem Halter 4 liegt die Befestigungsplatte 40, die mit den hier
nicht gezeigten Fixiermitteln 20 (vergleiche Figur 2) gegen den Zylinder 2
gezogen wird. Die als Schrauben ausgebildeten Befestigungselemente 25,
die den unteren Teil mit dem oberen Teil des Zylinders verbinden, sitzen in
Gewindebuchsen 250, die in den als Kunststoffspritzgußteil ausgebildeten
Zylinder mit eingeformt sind. Über die Anschlagflächen 200 liegt der Zylinder
am Halter 4 auf seiner den Oberwalzen zugewandten Seite an. Der auf die
Oberwalze ausgeübte Druck des Kolbens wird dadurch am Halter 4 abgestützt.
Zum Verschieben des Zylinders werden die Fixiermittel 20 (vergleiche
Figur 2) gelöst, wodurch die Befestigungsplatte 40 zusammen mit dem
Zylinder 2 auf seiner Führungsfläche entlang den Haltern 4 verschoben
werden kann.
Figur 4 zeigt eine erfindungsgemäß ausgebildete Belastungseinrichtung, bei
der die beiden Teile des Zylinders 2 vorteilhaft einfach über eine Klipsverbindung
25 miteinander verbunden sind. Dies ist vorteilhaft deshalb möglich,
weil sich der Zylinder 2 mit seiner Anschlagfläche 200 an der Seite des
Halters 4 abstützt, die von der Oberwalze 5 abgewandt ist. Dazu hat der
Halter 4 einen Anschlag 400, so daß die von dem Kolben 3 auf das Lager 52
ausgeübte Kraft sich über den Teil des Zylinders 2, der den Zylinderraum 21
enthält, direkt am Halter 4 abstützt. Die Verbindung zwischen dem den
Zylinderraum 21 enthaltenden Teil des Zylinders 2 und dem die Führung 23
für die Kolbenstange 31 enthaltenden Teil braucht keine Kräfte aufzunehmen,
wie dies bei der Ausführungsform nach Figur 2 und Figur 3 durch die
Schrauben 25 übernommen wird. Der Zylinder 2 wird wie bei dem von Figur
2 über die Befestigungsplatte 40 und den Fixiermitteln 20 am Halter 4 gegen
Verschieben gesichert. Die Fixiermittel 20 übernehmen hier ebenso keine
Kräfte, die durch die Abstützung des Kolbens am Lager 52 entstehen. Im
Bereich der Halterung 27 ist zwischen dem Halter 4 und dem Zylinder 2 ein
genügender Abstand 401 vorgesehen, damit die Klipsverbindung 25 nicht
belastet wird. Der Zylinder 2 liegt mit seiner Führungsfläche 201 verschieblich
am Halter 4 an, so daß beim Verstellen der Achsabstände die Belastungseinrichtung
am Halter 4 verschoben werden kann. Gleichzeitig übernimmt
die Führungsfläche in Achsrichtung der Oberwalze 5 die Positionierung
des Zylinders 2 im Verhältnis zu Halter 4 und damit auch zur Oberwalze
5. Die Befestigungsplatte 40 hat an ihrer Oberseite eine Durchbrechung,
durch die hindurch ein Anschlußstück 222 am Zylinder 2 angeordnet ist, um
den Zylinderraum 21 mit einem Druckmedium zu versorgen.
Die Abschaltvorrichtung 7 dient dazu die Textilmaschine zu steuern bzw.
Signale für deren Steuerung zu liefern. Bei Einsatz der Belastungsvorrichtung
1 an einer Strecke dient sie dazu die Position der Kolbenstange 31 zu
erkennen, um mit Hilfe dieses Signals das Streckwerk stillzusetzen und die
Belastung der Oberwalzen 5 des Streckwerkes aufzuheben, um diese zu
entlasten. Bei Betrieb von Streckwerken kann es immer wieder vorkommen,
daß sich an den Oberwalzen sogenannte Wickel bilden, d.h. daß sich Fasern
um die Oberwalze 5 herumwickeln. Dies führt zu einem kritischen
Betriebszustand, weil dadurch beispielsweise die Lager von Ober- und
Unterwalzen enorm belastet werden und weil auch die Bezüge der Oberwalzen
Schaden nehmen können, da die Wickel extrem fest um die Oberwalzen
herum gewickelt werden. Diese Wickel können manchmal nur sehr schwer
wieder gelöst werden. Die Abschaltvorrichtung generiert also ein Signal, das
das Streckwerk stillsetzt, so daß keine weiteren Fasern in das Streckwerk
hineingelangen und zusätzlich wird die Belastung der Oberwalzen weggenommen,
damit der Wickel sich nicht verfestigt. Bei einer Belastungseinrichtung
1 gemäß der Erfindung ist das Entlasten der Oberwalzen besonders
einfach möglich, weil durch ein Entlüften des Zylinderraumes 21 der Druck
von der Oberwalze 5 weggenommen werden kann.
Die Abschaltvorrichtung 7 besteht im wesentlichen aus einem Schalter 71,
der zwei Schaltpositionen einnehmen kann. In der einen liegt er an einer
Kontaktplatte 70 an, in der anderen Stellung liegt er am Zylinder 2 an oder
befindet sich zwischen Kontaktplatte 70 und Zylinder 2. Der Schalter 71 ist
als elektrisch leitende Scheibe ausgebildet, die mittels eines Schiebesitzes
auf der Kolbenstange 31 verschieblich geklemmt ist. Bei Bewegungen der
Kolbenstange 31 verschiebt sich der Schalter 71 entlang der Kolbenstange.
Wird die Belastungseinrichtung 1 ohne Druck im Zylinderraum 21 auf das
Lager 52 aufgesetzt, schiebt sich die Kolbenstange 31 in Richtung weg vom
Lager 52, wobei der Schalter 71 an der Kontaktplatte 70 anstößt, während
die Kolbenstange durch ihn hindurchgleitet. Wird nun zur Inbetriebnahme
der Belastungseinrichtung der Zylinderraum mit Druck beaufschlagt, bewegt
sich die Kolbenstange 31 in Richtung des Lagers 52 der Oberwalze 5 und
nimmt bei dieser Bewegung den Schalter 71 mit. Der Schalter 71 liegt dabei
am Zylinder 2 an. Der Zylinder 2 besteht aus einem nichtleitenden Kunststoff,
so daß keine elektrische Verbindung zwischen dem Lager 52 und der
Stromschiene 73 besteht. Die Kontaktplatte 70 hat keine elektrische Verbindung
zur Kolbenstange 31 aber eine zum Kontaktstift 72. Dieser seinerseits
ist elektrisch leitend mit der Stromschiene 73 verbunden. Dem Kontaktstift
72 ist eine Feder zugeordnet, die ihn auf die Stromschiene 73 aufdrückt. Es
ist dadurch gewährleistet, daß die Belastungsvorrichtung 1 am Halter 4
verschoben werden kann, ohne daß ein elektrischer Kontakt erneut hergestellt
werden muß. Weiterhin ist gewährleistet, daß Toleranzen bei der
Positionierung der Stange am Halter 4 keinen Einfluß auf den elektrischen
Kontakt haben. Die Stromschiene 73 ist im Zylinder 2 elektrisch isoliert
gelagert, da der Zylinder aus einem Kunststoff, der nicht elektrisch leitend
ist, geformt ist.
Figur 1 zeigt die Stromschiene 73 in ihrer Position am Halter 4. Sie ist
zweiteilig ausgebildet und am Halter 4 mittels Isolatoren 41 elektrisch isoliert
befestigt. Im Bereich der der Ausgangswalze 57 zugeordneten Belastungseinrichtung
macht die Stromschiene 73 im dort angeordneten Isolator 41
einen Knick. Die Belastungseinrichtung von Ausgangswalze 57 und Umlenkwalze
58 werden nicht verschoben, so daß der Knick nicht stört. Die
Stromschiene 73 ist mittels eines nicht gezeigten elektrischen Anschlusses
mit der Steuerung (nicht gezeigt) der Textilmaschine verbunden ist.
Im Falle einer Wickelbildung an einer der Oberwalzen wird die Oberwalze 5
von ihrer Unterwalze entgegen der Kraft des Kolbens 3 weggedrückt. Der
Kolben bewegt sich dabei mit seiner Kolbenstange in Richtung weg von der
Oberwalze 5. Da der Schalter 71 sich zunächst mit der Kolbenstange 31
mitbewegt, wird er gegen die Kontaktplatte 70 gedrückt, wodurch der Schalter
71 den Stromkreis schließt und eine elektrische Verbindung zwischen der
Textilmaschine und dem elektrischen Anschluß (nicht gezeigt) der Stromschiene
hergestellt ist.
Günstige Abmessungen für die erfindungsgemäße Belastungseinrichtung
ergeben sich, wenn diese sich am Durchmesser der Oberwalzen 5 des
Streckwerks orientieren, an dem die Belastungseinrichtung eingesetzt
werden soll. Um die Oberwalzen möglichst mit geringem Abstand zueinander
einsetzen zu können, hat der Zylinder eine Ausdehnung L quer zur
Achse der Oberwalze, die dem Durchmesser der Oberwalze entspricht. Ein
Aufmaß bis 10 mm ist immer noch günstig. Dadurch können mehrere Zylinder
in einer Ebene entlang dem Belastungsarm 55 angeordnet werden. Ein
axialer Versatz, wie beim Stand der Technik (DE 38 14 340 A1), ist nicht
erforderlich. Die Lager der Oberwalzen brauchen nicht in axialer Richtung
größer zu sein als die Breite der Belastungseinrichtung. Der Einsatz von
Druckluft als Fluid zum Beaufschlagen des Kolbens der Belastungseinrichtung
ist besonders günstig im Vergleich zu insbesondere flüssigen Druckmedien.
Der Einsatzbereich der Belastungseinrichtung ist besonders groß,
wenn diese so ausgestaltet ist, daß mit Druckluft von weniger als 7 bar
gearbeitet werden kann. Diese steht praktisch überall in den Produktionsstätten
der Textilindustrie zur Verfügung. Der Einsatz eines Kolbens 3 mit
einer Kreisfläche und einem Durchmesser kleiner dem Durchmesser der
Oberwalze ermöglicht auch bei Druckluft von weniger als 7 bar Überdruck
das Erreichen einer ausreichenden Kraft bei gleichzeitig günstigen Abmessungen
der Belastungseinrichtung. Dabei erscheinen Werte zwischen 75%
und 85% vom Durchmesser der Oberwalze besonders günstig.