Die Erfindung betrifft eine Armatur, insbesondere
Wasserarmatur, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Armaturen der hier angesprochenen Art sind bekannt.
Sie umfassen ein von einem Mediumstrom durchströmbares
Gehäuse, das einen Auslauf aufweist. Der Mediumstrom
wird mittels einer einen Sensor aufweisenden
Steuereinheit automatisch gesteuert. Hierzu
wird ein Magnetventil eingesetzt, das in zwei Funktionsstellungen
verlagerbar ist. In einer ersten
Funktionsstellung wird der Mediumstrom zum stromabwärts
angeordneten Auslauf durchgelassen und in der
zweiten Funktionsstellung abgesperrt. Eine Betätigung
des Magnetventils erfolgt durch eine signalabhängige
Ansteuerung der Steuereinheit. Nachteilig
bei der bekannten Armatur ist, daß bei Unterbrechung
oder Ausfall der Stromversorgung für die
elektrische Steuereinheit, die beispielsweise durch
eine Batterie erfolgt, der Mediumstrom unterbrochen
wird. Eine Betätigung der Armatur ist erst nach Reparatur- beziehungsweise Wartungsarbeiten wieder
möglich, was zu langen Ausfallzeiten führen kann.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Armatur
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der
eine Beeinflussung beziehungsweise Steuerung des
Mediumstroms auch dann möglich ist, wenn die
Steuereinheit außer Betrieb ist.
Zur Lösung der Aufgabe wird eine Armatur mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Diese
zeichnet sich durch ein Handbedienungselement aus,
das in eine Durchlaß- beziehungsweise eine Absperrstellung
für den Mediumstrom verlagerbar ist. Bei
einer Störung der Steuereinheit, beispielsweise einer
Unterbrechung der Stromversorgung, wird das Magnetventil
selbsttätig oder manuell durch einen Benutzer
in seine erste Funktionsstellung verlagert,
in der der Mediumstrom zum Auslauf der Armatur
durchgelassen wird. Der Benutzer kann nun durch
eine Verlagerung des Handbedienungselements in die
Absperrstellung den Mediumstrom absperren oder in
die Durchlaßstellung den Durchfluß des Mediumstroms
freigeben. Bei Unterbrechung oder Ausfall der
Stromversorgung für die Steuereinheit wird das Magnetventil
-vorzugsweise selbsttätig- in die erste
Funktionsstellung verlagert. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel
wird das Magnetventil manuell,
also von Hand, durch den Benutzer betätigt und in
die erste Funktionsstellung geschalten. Die Armatur
zeichnet sich durch eine hohe Funktionssicherheit
aus.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das
Handbedienungselement als schwenkbarer Handbedienungshebel
ausgebildet. Nach einer anderen Ausführungsvariante
ist das Handbedienungselement ein um
eine Achse drehbares Drehelement, beispielsweise
Drehknopf oder -rad.
Besonders bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel
der Armatur, bei dem im Gehäuse der Armatur eine
mittels des Handbedienungshebels bedienbare Kartusche
angeordnet ist, die um 180° verdreht, insbesondere
um ihre Hochachse um 180° verdreht, in das
Gehäuse eingebaut ist. Durch den verdrehten Einbau
der Kartusche ergeben sich folgende Besonderheiten:
Die Kartusche ist bei einem nicht verdrehten Einbau
und in gegenüber dem Gehäuse der Armatur hochgeklappten
Stellung des Handbedienungshebels in einer
Auf-Stellung, in der das Medium, beispielsweise
Wasser, zum Auslaß fließen kann, während bei heruntergedrücktem
Handbedienungshebel die Kartusche
eine Zu-Stellung einnimmt, in der der Mediumstrom
abgesperrt wird. Dadurch, daß die Kartusche um 180°
verdreht in das Gehäuse eingebaut ist, wird die Zuordnung
der Auf- und der Zu-Stellung der Kartusche
zur Stellung des Handbedienungshebels gegenüber dem
Gehäuse vertauscht. Das heißt, bei niedergedrücktem
Handbedienungshebel ist die Kartusche in Auf-Stellung
und bei hochgeklapptem Handbedienungshebel in
Zu-Stellung verlagert. Aufgrund dieser Ausgestaltung
wird bei ordnungsgemäßem Betrieb der
Steuereinheit zur Beeinflussung des Mediumstroms
eine bessere Optik der Armatur erzielt, weil deren
Optik bei niedergedrücktem Handbedienungshebel
schöner ist als mit hochgeklapptem Handbedienungshebel.
Überdies ist ein die Armatur mit niedergedrücktem
Handbedienungselement antreffender Benutzer
aufgrund der guten Optik der Armatur nicht irritiert
und nimmt eine ordnungsgemäße Funktion der
automatischen Mediumstromsteuerung an. Bei hochgeklapptem
Handbedienungshebel ist der Benutzer irritiert,
der von den bekannten Armaturen gewohnt ist,
daß das Medium bei hochgeklapptem Handbedienungshebei
fließen muß.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich
aus den übrigen Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Armatur mit einem Ausführungsbeispiel eines
Handbedienungshebels, der in Durchlaßstellung
verlagert ist;
- Figur 2
- eine Seitenansicht der Armatur gemäß Figur
1, bei der der Handbedienungshebel in
Absperrstellung verlagert ist und
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung einer
Kartusche.
Figur 1 zeigt eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
einer sanitären Armatur 1, die ein Gehäuse
3 mit einem Auslauf 5 aufweist. Im Gehäuse 3
ist eine nicht dargestellte Kartusche eingebaut,
die mit Hilfe eines Handbedienungselements 7 in
eine Auf-Stellung und in eine Zu-Stellung verlagerbar
ist. Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Handbedienungselement 7 als
Handbedienungshebel 9 ausgebildet, der zur Einnahme
der Zu- und Auf-Stellung um eine senkrecht zur
Bildebene der Figur 1 verlaufende Achse schwenkbar
gelagert ist. Der Handbedienungshebel 9 ist in der
in Figur 1 gewählten Darstellung in eine niedergedrückte
Stellung verlagert, die im folgenden als
Durchlaßstellung bezeichnet wird. In der Durchlaßstellung
des Handbedienungshebels 9 ist die Kartusche
in Auf-Stellung, in der diese ein im folgenden
als Wasserstrom bezeichneten Mediumstrom zum Auslauf
5 durchläßt.
Figur 2 zeigt einen Teil der in Figur 1 dargestellten
Armatur 1. Der in Richtung eines Doppelpfeils
12 schwenkbare Handbedienungshebel 9 ist hier in
einer hochgeklappten beziehungsweise -geschwenkten
Stellung dargestellt, die im folgenden als Absperrstellung
bezeichnet wird. Durch Verschwenken des
Handbedienungshebels 9 entgegen dem Uhrzeigersinn
aus der Durchlaßstellung (Figur 1) in die Absperrstellung
(Figur 2) wird die in Figur 2 gestrichelt
dargestellte Kartusche 8 im Gehäuse 3 der Armatur 1
von der Auf-Stellung in die Zu-Stellung verlagert,
in der der Wasserstrom abgesperrt ist. Um den Handbedienungshebel
9 von der Absperrstellung in die
Durchlaßstellung zu verlagern, wird dieser durch
Niederdrücken im Uhrzeigersinn verschwenkt.
Figur 3 zeigt schematisch in perspektivischer Darstellung
ein Ausführungsbeispiel einer in das Gehäuse
3 der Armatur 1 gebauten Kartusche 8, die
mittels eines mit dem Handbedienungshebel 9 zusammenwirkenden
Schalthebel 24 in Auf- und Zu-Stellung
schaltbar ist. Der Aufbau der Kartusche 8 ist allgemein
bekannt, so daß hier nicht näher darauf eingegangen
wird. Die einen kreiszylinderförmigen
Grundkörper umfassende Kartusche 8 ist bei dem in
den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
um ihre Hochachse 26 um 180° verdreht in das
Gehäuse 3 der Armatur 1 eingebaut. Die Hochachse 26
fällt hier mit der Längsmittelachse des Kartuschengrundkörpers
zusammen. Ein um 180° verdrehter Einbau
bedeutet, daß ein gedachter, gegenüber dem in
Figur 3 nicht dargestellten Gehäuse 3 eine definierte
Position aufweisender Punkt am Kartuschengrundkörper,
der auf einer gestrichelt dargestellten,
senkrecht die Hochachse 26 schneidenden Achse
liegt, vor der Drehung der Kartusche 8 in Richtung
eines Pfeils 28 die Position 22 und nach der Drehung
die Position 22' einnimmt. Durch den um 180°
verdrehten Einbau der Kartusche ist diese bei hochgeklapptem
Handbedienungshebel 9 (Figur 2) in Zu-Stellung
und bei niedergedrücktem Handbedienungshebel
9 (Figur 1) in Auf-Stellung.
Wie aus Figur 1 ersichtlich, umfaßt die Armatur 1
einen Warmwasserzulauf 11 und einen Kaltwasserzulauf
13, durch die Warm- beziehungsweise Kaltwasser
zum Auslauf 5 der Armatur 1 fließen kann. Im Warmwasserzulauf
11 ist ein erstes Magnetventil 15 und
im Kaltwasserzulauf 13 ein zweites Magnetventil 17
angeordnet, die Teil einer Steuereinheit zur Steuerung
des Wasserstroms zum Auslauf 5 sind. Das
zweite Magnetventil 17 ist bei diesem Ausführungsbeispiel
in eine Baueinheit 19 der Steuereinheit
integriert, die neben dem Magnetventil 17 noch eine
-nicht dargestellte- batteriebetriebene Elektronikeinheit
sowie eine Batterie für die Energieversorgung
der Elektronikheit umfaßt. Die Baueinheit
19 ist über eine elektrische oder hydraulische
Steuerleitung 20 mit dem Magnetventil 15 verbunden.
Die gegenüber dem Auslauf 5 und der im Gehäuse 3
eingebauten Kartusche stromaufwärts angeordneten
Magnetventile 15, 17 weisen jeweils zwei Funktionsstellungen
auf. In einer ersten Funktionsstellung
wird das Warm- beziehungsweise Kaltwasser zur Kartusche
durchgelassen und in der zweiten Funktionsstellung
abgesperrt.
Die Steuereinheit umfaßt ferner einen Sensor 21,
vorzugsweise Infrarot-Sensor, der über eine elektrische
Steuerleitung 23 mit der Elektronikeinheit
der Steuereinheit verbunden ist. Der Sensor 21 ist
bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
unterhalb des Auslaufs 5 angeordnet und in
das Gehäuse 3 der Armatur 1 integriert. Die Anordnung
des Sensors 21 ist variierbar, so daß dieser
beispielsweise auch in einem oberhalb des Auslaufs
5 liegenden Bereich befestigt sein kann.
Die Steuereinheit umfaßt überdies eine in den Figuren
1 und 2 nicht dargestellte Signaleinrichtung,
beispielsweise eine Lichtquelle oder eine Hupe,
Summer oder dergleichen, und ein -nicht dargestelltes- am oder im Bereich des Gehäuses 3 angebrachtes
Betätigungselement, beispielsweise Knopf oder
Schalter, das über eine Steuerleitung mit der Elektronikeinheit
verbunden ist.
Im folgenden wird die Funktion der Armatur 1 näher
beschrieben.
Die Magnetventile 15, 17 sind in der Darstellung
gemäß Figur 1 von der Steuereinheit in ihre zweite
Funktionsstellung geschalten, der Warm- und Kaltwasserzulauf
zum Auslauf 5 der Armatur 1 ist also
geschlossen. Bei Erfassung eines Benutzers mittels
des Sensors 21 wird über die Steuerleitung 23 ein
Signal an die Elektronikeinheit im Bauteil 19 übermittelt,
die daraufhin die Magnetventile 15, 17 in
ihre erste Funktionsstellung schaltet. Dadurch wird
der Durchlaß im Warm- und Kaltwasserzulauf 11 und
13 geöffnet, so daß das Wasser bei in Durchlaßstellung
(Figur 1) verlagerten Handbedienungshebel 9
zum Auslauf 5 der Armatur 1 fließt. Die Kartusche
ist derart ausgebildet, daß durch ein Verdrehen des
Handbedienungshebels 9 um die Hochachse der Kartusche
der Warm- und Kaltwasserstrom miteinander gemischt
und somit die Temperatur des Wassers am Auslauf
5 eingestellt werden kann. Wenn der Benutzer
den Erfassungsbereich des Sensors 21 verläßt, wird
über die Steuerleitung 23 der Elektronikeinheit ein
Signal übermittelt. Die Elektronikeinheit schaltet
daraufhin, gegebenenfalls mit einer vorzugsweise
einstellbaren Verzögerung, die Magnetventile 15, 17
in ihre zweite Funktionsstellung, so daß der Wasserstrom
abgesperrt wird.
Bevor die Batterie vollständig entladen ist, vorzugsweise
bei einer definierten niedrigen Batteriekapazität,
aktiviert die Steuereinheit automatisch,
also selbsttätig die Signaleinrichtung. Der Benutzer,
dem durch die Signaleinrichtung die bevorstehende
vollständige Entladung der Batterie angezeigt
wird, kann nun durch Betätigung des Betätigungselements
die Magnetventile 15, 17 noch einmal in die
erste Funktionsstellung schalten, also den Durchlaß
des Warm- und Kaltwasserstroms zum Auslauf 5 herbeiführen.
Der in Durchlaßstellung des Handbedienungshebels
9 aus dem Auslauf 5 austretende Wasserstrom
kann nun durch eine Verlagerung des Handbedienungshebels
9 entgegen dem Uhrzeigersinn in die
Absperrstellung (Figur 2) unterbrochen/abgesperrt
werden. Die Armatur 1 kann bis zum Austausch beziehungsweise
Aufladen der Batterie ohne weiteres von
Hand bedient werden, so daß eine hohe Funktionssicherheit
erreicht wird.
Bei einem weiteren -nicht dargestellten- Ausführungsbeispiel
der Armatur 1 ist vorgesehen, daß bei
einer Unterbrechung der Energieversorgung für die
Steuereinheit, also beispielsweise bei entladener
Batterie, die Magnetventile 15, 17 mechanisch in
ihre erste Funktionsstellung geschaltet werden,
beispielsweise selbsttätig oder manuell durch den
Benutzer.
Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Armatur 1
wird auch als Einhebelmischarmatur bezeichnet. Die
Vorteile, die sich durch den Handbedienungshebel 9
in Kombination mit der automatischen Steuerung des
Wasserstroms mit Hilfe der Steuereinheit ergeben,
stellen sich selbstverstandlich auch bei einer auch
als Einhebelarmatur bezeichneten Armatur ein, die
ausschließlich einen Kalt- oder Warmwasserzulauf
aufweist.
Zusammenfassend ist festzuhalten, daß aufgrund des
um 180° verdrehten Einbaus der Kartusche in das Gehäuse,
wodurch der Handbedienungshebel 9 in heruntergedrückter
Stellung (Figur 1) die Kartusche in
Auf-Stellung verlagert, so daß der Wasserstrom zum
Auslauf fließen kann, weist die Armatur eine gute
Optik auf und vermittelt dem Benutzer von vorneherein
den Eindruck einer ordnungsgemäß funktionierenden,
den Mediumstrom selbsttätig steuernden Armatur.
Besonders vorteilhaft ist, daß lange, durch
Unterbrechung oder Ausfall der Energieversorgung
oder einem Defekt der Steuereinheit verursachte
Ausfallzeiten der Armatur mit Hilfe des Handbedienungselements
sicher vermieden werden.