Die Erfindung bezieht sich auf einen Dreheinsatz, insbesondere für Küchenschränke,
mit einem scheibenförmigen, aus sektorförmigen Teilstücken zusammensetzbaen Einsatzteil
und mit einem zur Drehlagerung auf einen Lagerzapfen eines Drehbeschlages
aufsteckbaren, zweiteiligen Träger für die sektorförmigen Teilstücke, die einen an umfangsseitigen
Halterungen des Trägers abstützbaren und verrastbaren Stützansatz und
einen Öffnungswinkel von höchstens 180° aufweisen.
Dreheinsätze dienen zur Aufnahme verschiedener Gegenstände, die durch ein Verdrehen
des die Gegenstände tragenden Einsatzteiles in Griffnähe gebracht werden können,
so daß ein Einbau dieser Dreheinsätze in einen Schrank den Schrankraum besser
nutzbar macht und die mit Hilfe des Dreheinsatzes im Schrankraum untergebrachten
Gegenstände bequem zugänglich bleiben. Die Einsatzteile können dabei als Körbe, Teller,
Tassen od. dgl. vorgesehen sein und bestehen im allgemeinen aus scheibenförmigen
Einheiten mit integrierten, ein Lagerauge bildenden Naben, was eine individuelle
Anpassung der Einsatzteile an unterschiedliche Gegebenheiten ausschließt, Schwierigkeiten
beim nachträglichen Ein- und Ausbau mit sich bringt und den Anwendungsbereich
beschränkt.
Um verschiedene Einsatzteile verwenden zu können, ist es bei Dreheinsätzen außerdem
bekannt (DE 37 11 535 A1), den scheibenförmigen Einsatzteil aus sektorförmigen
Teilstücken zusammenzusetzen und für diese sektorförmigen Teilstücke einen Träger
vorzusehen, der auf einen Lagerzapfen eines Drehbeschlages aufsteckbar ist. Der Träger
wird dabei durch ein V-förmiges Profil gebildet, das umfangseitig Halterungen für
Stützansätze der sektorförmigen Teilstücke bildet. Nachteilig bei dieser bekannten Konstruktion
ist allerdings, daß sich aufgrund der Profilform des Trägers nur mit entsprechenden
Gegenprofilen versehene, sektorförmige Teilstücke an den Träger anschließen
lassen. Dazu kommt noch, daß der Träger nur in axialer Richtung auf den Lagerzapfen
aufgesteckt werden kann, obwohl er zweischalig ausgebildet ist. Die zweischalige Ausbildung
des Trägers dient der einfacheren Herstellbarkeit Da die beiden Schalen des
Trägers einander im Verbindungsbereich überlappen und im Überlappungsbereich die
Durchtrittsöffnung für den Lagerzapfen aufweisen, kann ein solcher Drehbeschlag nur
vor dem Einbau des Lagerzapfens montiert werden.
Schließlich ist es bekannt (DE 2 206 067 B), eine beispielsweise auf einer Säule eines
Gardarobenständers aufsetzbare Büchse zur Aufnahme von radial abstehenden Armen
aus zwei Schalenteilen zusammenzusetzen, die miteinander durch Schwalbenschwanzführungen
verbunden sind, so daß die beiden Schalenteile um die Säule gelegt und
durch ein axiales Verschieben miteinander verbunden werden können, bevor die in dieser
Art und Weise zusammengesetzte Büchse in einer gewünschten Axiallage auf der
Säule mit Hilfe von Klemmschrauben festgelegt wird. Solche an einer Lagersäule festgeklemmten
Buchsen sind allerdings zur Aufnahme von Einsatzteilen eines Dreheinsatzes
ungeeignet.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Dreheinsatz der eingangs geschilderten
Art so auszugestalten, daß unterschiedliche Einsatzteile bei besonders einfachen
Montageverhältnissen Verwendung finden können, und zwar weitgehend unabhängig
von ihrer jeweiligen Konstruktion.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Träger aus einer Lagerhülse
mit zwei um den Lagerzapfen schließbaren Lagerschalen besteht, daß die Lagerhülse
als Halterungen radial vorstehende Haken aufweist und daß die Stützansätze der Teilstücke
des Einsatzteiles den Haken zugeordnete Einhängefenster bilden.
Durch die Ausbildung des Trägers als Lagerhülse mit zwei um den Lagerzapfen
schließbaren Lagerschalen wird zunächst die Montage des Trägers auf dem Lagerzapfen
erheblich vereinfacht, weil bei montiertem Lagerzapfen lediglich die beiden Lagerschalen
um den Lagerzapfen zur Lagerhülse zusammengesetzt werden müssen. Da
außerdem die Lagerhülse als Halterung radial vorstehende Haken aufweist, brauchen
die Teilstücke des Einsatzteiles nur den Haken zugeordnete Einhängefenster zu bilden,
um solche Teilstücke an der Lagerhülse befestigen zu können. Das Vorsehen von Einhängefenstern
ist weitgehend unabhängig von der übrigen Konstruktion der Teilstücke,
die daher den jeweiligen Anforderungen entsprechend ausgewählt werden können. Die
Abnahme der mit den Trägern verbundenen Teilstücke ist aufgrund der in die Haken
eingehängten Einhängefenster der Teilstücke ebenfalls einfach möglich. Die Teilstücke
können zwar auch jeweils für sich als Einsatzteile verwendet werden, doch dienen sie
vorzugsweise zum Zusammensetzen von Einsatzteilen unterschiedlicher Größe und
Form, wobei eine zusätzliche gegenseitige Verbindung der Teilstücke durch Klammern
od. dgl. möglich, aber nicht notwendig ist. Selbstverständlich lassen sich auch hier die
Teilstücke als Korb-, Teller- oder Tassenteile u. dgl. vorfertigen, so daß die Einsatzteile
wunschgemäß variiert werden können.
Liegen die Haken innerhalb zweier zueinander paralleler Tangentialebenen an die
Lagerhülse und sind vorzugsweise die Haken mit Keilflächen versehen, kommt es zu
einer einwandfreien Zuordnung der Haken auch zu Teilstücken mit 180°igem Öffnungswinkel,
wobei Keilflächen beim Einhängen der Teilstücke zu einem zentrierten und
spielfreien Sitz führen.
Zweckmäßig ist es weiters, wenn die Lagerhülse gegeneinander um 90°-winkelversetzte
Halterungen aufweist und für den Einsatzteil Teilstücke mit einem Öffnungswinkel
von 180° und 90° vorgesehen sind, so daß wahlweise viertelkreisförmige, halbkreisförmige
oder dreiviertelkreisförmige und auch vollkreisförmige Einsatzteile zusammengestellt
werden können, wobei zwei Haken für ein 180°iges Teilstück und jeweils
ein Haken für ein 90°iges Teilstück die Halterungen bilden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht, und
zwar zeigen
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Dreheinsatz in schematischer Draufsicht und
- Fig. 2 und 3
- den Nabenbereich dieses Dreheinsatzes in einer Explosionsdarstellung
größeren Maßstabes in Draufsicht bzw. im Querschnitt nach der Linie
III-III der Fig. 2.
Ein Dreheinsatz 1 für Küchenschränke umfaßt einen scheibenförmigen Einsatzteil 2,
der sich aus einzelnen sektorförmigen Teilstücken 21, 22, 23 zusammensetzt. Zur
Drehlagerung des Einsatzteiles 1 auf einem nur angedeuteten Lagerzapfen 3 eines
nicht weiter dargestellten Drehbeschlages ist eine lose auf den Lagerzapfen 3 aufsteckbare
Lagerhülse 4 vorgesehen, die aus zwei Schalenteilen 41 besteht. Umfangseitig
trägt die Lagerhülse 4 Halterungen in Form radial vorstehender Haken 5 zur Befestigung
des Einsatzteiles 2, wobei die Teilstücke 21, 22, 23 ihrerseits Stützansätze 6 mit
Einhängefenstern 7 zur Abstützung an der Lagerschale 4 bzw. zum Verrasten mit den
Haken 5 bilden. Die Haken 5 sind gegeneinander um 90° winkelversezt, wobei sie
innerhalb zweier paralleler Tagentialebenen T an die Lagerhülse 4 liegen, und die
Stützansätze 6 der Teilstücke weisen einen maximalen Öffnungswinkel von 180° auf,
wobei das eine Teilstück 21 einen Stützansatz 61 mit einem Öffnungswinkel von 180°
und die anderen Teilstücke 22, 23 Stützansätze 62, 63 mit einem Öffnungswinkel von
90° aufweisen, so daß die Teilstücke 21, 22, 23 entweder auf zwei Haken oder jeweils
nur auf einem Haken 5 der Lagerhülse 4 aufgehängt werden können.
Im veranschaulichten Ausführungsbeispiel sind die Teilstücke 21, 22, 23 als Drahtkörbe
hergestellt und die Lagerhülse 4 besteht aus Kunststoffschalen 41, wobei angepaßte
konvexe Schalenteile, die an Bügelteilen der Teilstücke befestigt sind, die Stützansätze
61, 62, 63 bilden. Es entsteht ein Dreheinsatz, dessen Einsatzteil 1 sich wunschgemäß
aus verschiedenen Teilstücken zusammensetzen läßt und jederzeit einfach zu montieren
und zu demontieren ist.