EP0570332B1

EP0570332B1 - Aufgedoppeltes Profil für Ladeneinrichtungen

Info

Publication number: EP0570332B1
Application number: EP93810303A
Authority: EP
Inventors: Herbert Walter
Original assignee: Fehlbaum and Co
Current assignee: Fehlbaum and Co
Priority date: 1992-05-04
Filing date: 1993-04-27
Publication date: 1996-11-06
Anticipated expiration: 2013-04-27
Also published as: ATE144887T1; DE59304386D1; EP0570332A1; CH683313A5

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein kombiniertes Profil für Ladeneinrichtungen, bestehend aus einem hohlen Grundprofil rechteckiger bzw. U-förmiger Querschnittskontur und zumindest einem fest daran angefügten Formprofil, wobei im Grundprofil ein Raster von Einhängeschlitzen zur Aufnahme von variabel einhängbaren Warenträgern vorgesehen ist.
Derartige Profile werden bei der Konstruktion von Ladeneinrichtungen als Stütz-, Trag- oder Verbindungselemente verwendet, und die rasterartigen Reihen von Einhängeschlitzen im Grundprofil ermöglichen es, verschiedene Warenträger, wie Tablare, Abhänger usw., in wählbaren Positionen anzuordnen. Die Herstellung von Profilen mit komplizierteren Formen ist aufwendig und daher teuer, insbesondere bei Profilen in grösseren Stärken, z.B. bei Stahlprofilen ab etwa 3 mm und stärker. Für stabilere Ausführungen von Ladeneinrichtungen werden Profile solcher Stärke benötigt. Durch den weitverbreiteten Gebrauch sind gewisse Profilstärken, vorzugsweise 3 mm, zur Norm geworden. Übrige Systemteile der Ladeneinrichtungen hat man an diese Profilstärke angepasst.
Bei der Herstellung von Profilen mit grösserer Wandungsstärke muss man neben den erhöhten Produktionskosten überdies in Kauf nehmen, dass sich kleine Abkantungen, Eckradien sowie manche Querschnittskonturen nicht mehr mit vertretbarem Aufwand bzw. gar nicht mehr erzeugen lassen. Diese Situation führte zur Entwicklung von kombinierten Profilen, die sich jeweils aus mehreren, lösbar oder unlösbar miteinander verbundenen Teilprofilen zusammensetzen. In der GB-A-2 189 138 ist ein kombiniertes Profil offenbart, das aus einem rechteckigen Grundprofil besteht, welches von zwei halbschalenartigen Formprofilen nahezu vollständig umschlossen wird. Auf jeder Schmalseite des Grundprofils ist ein axial verlaufendes Raster von Einhängeschlitzen vorgesehen, das von den Formprofilen nicht überdeckt wird, wodurch die Einhängeschlitze für einzuhängende, die Warenträger halternde Hakenglieder zugänglich bleibt. Bei diesem kombinierten Profil muss das Grundprofil die volle, komplementäre Stärke zur Geometrie der Hakenglieder besitzen. Ferner ist es schlecht möglich, an diesem kombinierten Profil Wandtafeln anzufügen, die z.B. ein aus dem kombinierten Profil gebildetes Regalgerüst abdecken sollen.
Aus der GB-A-2 082 047 ist ein kombiniertes Profil bekannt, wo die beiden Formprofile mäanderartig beschaffen sind, so dass diese das Grundprofil in sich aufnehmen und nach aussen gewandte Kanäle zum eventuellen Einsetzen von Wandtafeln besitzen. Auch hier muss das Grundprofil die volle, zu den Hakengliedern komplementäre Stärke aufweisen; überdies besitzt das Formprofil eine immer noch relativ komplizierte Kontur. Schliesslich muss das Dickenmass der Wandtafeln mit der Breite der Kanäle stets aufeinander abgestimmt sein.
Insgesamt verbleibt somit zu resümieren, dass die bisher existierenden, kombinierten Profile noch nicht als optimal hinsichtlich ihres konstruktiven Aufbaus, des Herstellungsaufwandes und ihrer Variabilität gelten können. Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein kombiniertes Profil einfacher Kontur vorzuschlagen, das mit einem Grundprofil geringerer Stärke und kostengünstiger herstellbar ist. Überdies soll das Profil vielfältig einsetzbar sein und dabei auch das Anfügen von Wandtafeln ermöglichen.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich mit dem erfindungsgemässen Profil, welches durch die im unabhängigen Patentanspruch 1 angegebenen Kennzeichen definiert ist; bevorzugte Ausführungsbeispiele gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor. Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass das zusammengesetzte Profil aus einem hohlen, rechteckigen, quadratischen oder U-förmigen Grundprofil und wenigstens einem daran angefügten Formprofil besteht. Das Grundprofil weist zumindest eine Schlitzseite mit einem Raster von Einhängeschlitzen auf. Das Formprofil besitzt eine U-förmige Querschnittskontur mit einem Mittelsteg und daran beidseitig ansetzenden Seitenstegen. Im Mittelsteg befinden sich ebenfalls Einhängeschlitze, welche zu den im Grundprofil vorhandenen Einhängeschlitzen komplementär sind. Der Mittelsteg des Formprofils ist schmäler bemessen als die Schlitzseite des Grundprofils. Formprofil und Grundprofil sind fest zusammengefügt, wodurch sich die Einhängeschlitze des Grundprofils und des Formprofils decken. Die Seitenstege des Formprofils bilden mit der jeweils angrenzenden, freiliegenden Kantenpartie des Grundprofils Winkelanschläge zur eventuellen Aufnahme der Seitenpartien von eingefügten Wandtafeln.
Das erfindungsgemässe, kombinierte Profil erbringt im Vergleich zum Stand der Technik erhebliche Vorteile. Als Grundprofil ist ein schwächeres Standardprofil einsetzbar, auf welches das Formprofil aufgedoppelt wird, so dass sich im Bereich der Einhängeschlitze eine aus beiden Wandstärken addierende Nutzstärke des kombinierten Profils ergibt. Hierdurch können in die Einhängeschlitze Hakenglieder solide eingehangen werden, die an sich für ein stärkeres Profil vorgesehen sind. Ferner erreicht man durch die Schichtstruktur gegenüber gewöhnlichen Profilen gleicher Stärke verbesserte Festigkeitswerte. Die insoweit erzielte Materialersparnis und Gewichtsreduzierung wirkt sich bei der Oberflächenbehandlung, beim Transport und bei der Montage wirtschaftlich positiv aus. Die Materialabfälle verringern sich, da Grundprofilstücke Stoss an Stoss aneinander gefügt werden können - z.B. durch Verschweissen -, ohne dass die Schweissstellen von aussen sichtbar sind, da diese vom Formprofil überdeckt werden. Das Grundprofil ist somit nahezu vollständig, fast ohne Verschnitt, verwendbar. Auf einfache Weise lässt sich ein mit dem kombinierten Profil aufgebautes Gestell - seine vertikalen Stützsäulen bestehen daraus - durch Einfügen von Wandtafeln verkleiden, wobei diese in ihrem Dickenmass in gewissen Grenzen variieren können.
Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen detaillierter beschrieben. Dabei zeigen:

Figur 1: eine Perspektivdarstellung des kombinierten, erfindungsgemässen Profils mit einem rechteckigen Grundprofil und zwei Schlitzseiten zusammen mit angefügten Wandtafeln und
Figur 2: die Darstellung gemäss Figur 1 im Querschnitt mit eingehängten Hakengliedern.

Gemäss den Figuren 1 und 2 setzt sich das kombinierte Profil 1 aus einem hohlen, hier im Querschnitt rechteckigen Grundprofil 2, und zwei U-förmigen Formprofilen 3 bzw. 4 zusammen. Das Grundprofil 2 besitzt zwei sich gegenüberliegende Schlitzseiten 2.1 und 2.2 sowie zwei unperforierte Längsseiten 2.3 und 2.4. In der vorderen Schlitzseite 2.1 ist eine axial verlaufende Doppelreihe von Einhängeschlitzen 5 vorgesehen, während sich in der hinteren Schlitzseite 2.2 beispielhaft eine Einfachreihe von Einhängeschlitzen 5 befindet.
Das auf die vordere Schlitzseite 2.1 aufgedoppelte Formprofil 3 besitzt einen mit der Schlitzseite 2.1. fest verbundenen - z.B. durch Punktschweissen - Mittelsteg 3.1 sowie beiderseits daran ansetzende Seitenstege 3.2 und 3.3. Im Mittelsteg 3.1 ist ebenfalls eine Doppelreihe von Einhängeschlitzen 5 vorgesehen, wobei die in der Schlitzseite 2.1 und im Mittelsteg 3.1 vorhandenen Einhängeschlitze 5 zueinander komplementär sind und kongruent liegen. Analog zur hinteren Schlitzseite 2.2 des Grundprofils 2 ist das dort aufgedoppelte Formprofil 4 gestaltet. In dessen Mittelsteg 4.1, der fest mit der Schlitzseite 2.2 verbunden ist, befindet sich eine Einfachreihe von Einhängeschlitzen 5. Auch hier sind die Einhängeschlitze 5 komplementär und kongruent vorgesehen. An den Mittelsteg 4.1 setzt beiderseits je ein Seitensteg 4.2 bzw. 4.3 an.
Die Mittelstege 3.1 und 4.1 sind schmäler bemessen als die Schlitzseiten 2.1 bzw. 2.2, so dass die Seitenstege 3.2 und 3.3; 4.2 und 4.3 im Verhältnis zu den Längsseiten 2.3 und 2.4 des Grundprofils 2 nach innen versetzt sind und im Prinzip senkrecht auf den Schlitzseiten 2.1 und 2.2 stehen. Hierdurch bilden die Seitenstege 3.2 und 3.3; 4.2 und 4.3 mit den jeweils angrenzenden, freiliegenden Kantenpartien 2.5 bis 2.8 des Grundprofils 2 Winkelanschläge 6.1 bis 6.4 zur Aufnahme der Seitenpartien 7.1 bis 10.1 der Wandtafeln 7 bis 10, falls das erstellte Profilgerüst mit Wandtafeln 7 bis 10 verkleidet ist. Werden die Wandtafeln 7 bis 10 in einer Dicke vorgesehen, die der Breite der Seitenstege 3.2 und 3.3; 4.2 und 4.3 entspricht, so schliessen die Wandtafeln und die Seitenstege miteinander bündig ab. Die Winkelanschläge 6.1 bis 6.4 dienen sowohl der seitlichen Führung und Arretierung der Wandtafeln 7 bis 10 als auch dem Kantenschutz ihrer Seitenpartien 7.1 bis 10.1.
In die Einhängeschlitze 5 der Doppelreihe auf der vorderen Schlitzseite 2.1 und dem vorderen Mittelsteg 3.1 greift ein Warenträger halterndes, paariges Hakenglied 11 ein, während in den einfachen Einhängeschlitz 5 auf der hinteren Schlitzseite 2.2 und dem hinteren Mittelsteg 4.1 ein einfaches Hakenglied 12 eingehangen ist. Der Eingriff der Hakenglieder 11 und 12 bzw. deren Verlängerung, hin zum jeweiligen Warenträger, erfolgt durch die U-förmige Öffnung der Formprofile 3 und 4. Somit entsteht auch für die Hakenglieder 11 und 12 eine Führung.
Als Werkstoff für das Grundprofil 2 sowie für die Formprofile 3 und 4 kommen grundsätzlich alle adäquaten Arten von Kunststoffen oder Metallen in Frage, die sich allgemein zum Bau von Ladeneinrichtungen eignen. Vorzugsweise werden Stahlprofile, insbesondere gewalzte Stahlprofile, verwendet. Beispielsweise setzt man ein Grundprofil 2 in der Stärke von 2 mm ein und kombiniert dieses mit einem Formprofil 3 und 4 in der Stärke von 1 mm. Auf diese Weise ergibt sich in den Bereichen des Verbundes beider Profile 2 mit 3 bzw. 2 mit 4 eine gesamte Profilstärke von 3 mm. Die Formprofile 3 und 4 müssen nicht durchgängig einlagig ausgebildet sein, sondern je nach erwünschter Stabilität und Dicke ist auch eine mehrlagige Struktur innerhalb bestimmter Stege realisierbar.
Ob am Grundprofil 2 tatsächlich zwei Schlitzseiten 2.1 und 2.2 vorgesehen sind oder nur eine Schlitzseite benötigt wird, und ob Einfach- oder Doppelreihen von Einhängeschlitzen 5 erforderlich sind, hängt von der jeweils beabsichtigten Verwendung des kombinierten Profils 1 ab. Die Schlitzseiten 2.1 und 2.2 könnten sich auch auf den Längsseiten 2.3 und 2.4 des Grundprofils 2 befinden. Schliesslich ist auch ein Grundprofil 2 von quadratischem bzw. U-förmigem Querschnitt einsetzbar.

Claims

Kombiniertes Profil für Ladeneinrichtungen mit einem hohlen Grundprofil (2) rechteckiger, quadratischer oder U-förmiger Querschnittskontur, wobei das Grundprofil (2) zumindest eine Schlitzseite (2.1,2.2) mit darin systematisch angeordneten Einhängeschlitzen (5) aufweist und an das Grundprofil (2) wenigstens ein Formprofil (3,4) angefügt ist, wodurch Bereiche der Oberflächen des Grundprofils (2) und des Formprofils (3,4) aneinanderliegen sowie fest miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass
a) das Formprofil (3,4) eine U-förmige Querschnittskontur besitzt und aus einem Mittelsteg (3.1,4.1) sowie daran beiderseits ansetzenden Seitenstegen (3.2,3.3;4.2,4.3) besteht und

b) der Mittelsteg (3.1,4.1) ebenfalls Einhängeschlitze (5) aufweist, die zu den auf der Schlitzseite (2.1,2.2) des Grundprofils (2) sich befindenden Einhängeschlitzen (5) komplementär angeordnet sind und

c) der Mittelsteg (3.1,4.1) des Formprofils (3,4) schmäler bemessen ist als die Schlitzseite (2.1,2.2) des Grundprofils (2) und

d) der Mittelsteg (3.1,4.1) auf die Schlitzseite (2.1,2.2) so aufgesetzt ist, dass sich die in beiden befindlichen Einhängeschlitze (5) decken und die Seitenstege (3.2, 3.3;4.2,4.3) mit der jeweils angrenzenden, freiliegenden Kantenpartie (2.5 bis 2.8) des Grundprofils (2) Winkelanschläge (6.1 bis 6.4) zur eventuellen Aufnahme der Seitenpartien (7.1 bis 10.1) der Wandtafeln (7 bis 10) bilden.
Profil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundprofil (2) eine grössere Stärke als das Formprofil (3,4) aufweist.
Profil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Grundprofil (2) eine oder zwei sich gegenüberliegende Schlitzseiten (2.1,2.2) mit Einfach- oder Doppelreihen von Einhängeschlitzen (5) vorgesehen sind, wobei das Formprofil (3,4) auf eine oder auf beide Schlitzseiten (2.1,2.2) aufgebracht ist.
Profil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundprofil (2) und das Formprofil (3,4) durch Schweissung, vorzugsweise durch Punktschweissung, miteinander verbunden sind.
Profil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Grundprofil (2) abstehenden, durch das Formprofil (3,4) gebildeten Seitenstege (3.2,3.3;4.2,4.3) durch eine zwei- oder mehrlagige Faltung geformt sind.
Profil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Seitenstege (3.2,3.3;4.2,4.3) nicht grösser bemessen ist als die Dicke der zur Verkleidung eines Profilgerüstes eingefügten Wandtafeln (7 bis 10).