EP0328785B1

EP0328785B1 - Vlies mit verdichteten Verfestigungstellen

Info

Publication number: EP0328785B1
Application number: EP88121889A
Authority: EP
Inventors: Eberhard Wildt
Original assignee: Robert Casaretto Walzengravieranstalt und Walzenfabrik & Co KG GmbH
Current assignee: Robert Casaretto Walzengravieranstalt und Walzenfabrik & Co KG GmbH
Priority date: 1988-02-13
Filing date: 1988-12-30
Publication date: 1992-06-03
Anticipated expiration: 2008-12-30
Also published as: DE3804610A1; DE3871769D1; EP0328785A2; ATE76909T1; DE3804610C2; EP0328785A3

Description

Die Erfindung betrifft ein Vlies mit verdichteten Verfestigungsstellen oder Schweißpunkten oder dergleichen und dazwischen befindlichen flauschigen oder lockeren Bereichen, wobei jeweils einander benachbarte Verfestigungsstellen gegeneinander höhenversetzt sind und die flauschigen Bereiche diese Höhenunterschiede der Verfestigungsstellen überbrücken.
Ein derartiges Vlies ist aus der US-A-3 616 157 bekannt. Dabei soll die Herstellung zwischen zwei mit Noppen versehenen Platten erfolgen, wobei die Noppen der einen Platte jeweils in die Zwischenräume zwischen den Noppen der anderen Platte eingreifen. Es ist allerdings in dieser Druckschrift auch eine Herstellung mit Hilfe von Noppen aufweisenden Walzen erwähnt.
Bei diesem vorerwähnten Vlies ist vorgesehen, daß eine Verfestigung ausschließlich an der jeweiligen Oberfläche einer Noppe entsteht, wobei während dieser Verfestigung die flauschigen Bereiche unter Zugspannung stehen.
Das so gebildete Vlies hat zwar in unterschiedlichen Höhen liegende Verfestigungsstellen und somit in Ausgangsstellung eine größere Dicke als ein Vlies mit von vorne herein in etwa einer Ebene liegenden Verfestigungsstellen. Unter Druckbelastung können jedoch die Verfestigungsstellen aus ihren unterschiedlichen Höhenlagen in eine im wesentlichen übereinstimmende Höhenlage verformt werden. Dies wird bei einem Vlies gemäß der US-A-3 616 157, welches durch gegeneinander versetzte Noppen gebildet ist, dadurch begünstigt, daß die in unterschiedlichen Höhenlagen angeordneten Verfestigungsstellen nicht nur in sich flach, sondern auch noch seitlich gegeneinander versetzt sind, so daß jede Verfestigungsstelle gegenüber den benachbarten Verfestigungsstellen so viel Abstand und lockere Fasern aufweist, daß praktisch keine Eigenstabilität gegeben ist und somit die gewünschte größere Gesamtdicke schon bei der Lagerung durch Stapelung verloren gehen kann.
Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Vlies der eingangs erwähnten Art zu schaffen, welches an den vorbestimmten Stellen in unterschiedlichen Höhenlagen verfestigt ist und dazwischen flauschig und locker bleibt und bezüglich seiner Formgebung genügend stabil ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das eingangs erwähnte Vlies dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißpunkte oder Verfestigungsstellen jeweils eine Fortsetzung oder einen Übergang in die flauschigen Bereiche haben und jeweils etwa kappenförmig ausgebildet sind.
Auf diese Weise ergibt sich ein Vlies definierter Dicke mit guter Stabilisierung an den Verfestigungsstellen und dennoch großer Lockerheit dazwischen. Jeweils die allerletzten Enden der flauschigen Bereiche sind nämlich noch in ihrem schrägen Verlauf verfestigt, was sich sehr einfach realisieren läßt, wenn die Noppen zum Beispiel entsprechend stark beheizt sind, so daß eine Verfestigung auch noch etwas jenseits des Randes der Noppenoberfläche bewirkt wird, wo das Vlies immer noch relativ fest an einer solchen Noppe anliegt. Die Kappenform der Verfestigungsstellen verleiht diesen eine relativ gute Steifigkeit, so daß insgesamt die Form des Vlieses beständig ist, aber zwischen den Verfestigungsstellen lockere, flauschige und saugfähige Bereiche vorhanden sind.
Die flauschigen Bereiche können von den Verfestigungsstellen der einen Ebene zu denen der anderen Ebene schräg verlaufen. Entsprechend länger sind die flauschig bleibenden Bereiche zwischen den in unterschiedlichen Höhenlagen befindlichen Verfestigungsstellen.
Die Schweißpunkte oder Verfestigungsstellen können in zwei gegeneinander höhenversetzten, etwa parallelen Ebenen angeordnet sein und jeweils unmittelbar nebeneinander liegende Verfestigungsstellen der einen Ebene können zwischen sich eine Vertiefung haben, deren Grund eine Verfestigungsstelle in der parallelen Ebene darstellt. Auf diese Weise ergibt sich ein Vlies definierter Dicke mit guter Stabilisierung an den Verfestigungsstellen und dennoch großer Lockerheit dazwischen.
Dabei kann die Hälfte der Anzahl der Verfestigungsstellen in der einen Ebene und die zweite Hälfte in der anderen Ebene liegen. Erreicht werden kann dies praktisch mit zwei das Vlies bearbeitenden Walzen, deren Noppen gegeneinander derart versetzt sind, daß die Noppen der einen Walze in die Zwischenräume zwischen den Noppen der anderen Walze passen und eingreifen, dabei aber zwischen ihren Flanken einen Abstand einhalten, innerhalb welchem das Vlies unbearbeitet bleibt.
Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal des erfindungsgemäßen Vlieses kann darin bestehen, daß die Ausdehnung oder Fläche der Verfestigungsstellen kleiner als der in einer Ebene von Vefestigungsstellen umgrenzte Zwischenraum ist. Einerseits ergibt sich so durch die Verfestigungsstellen in unterschiedlichen Ebenen eine gute Stabilität, andererseits ist aber der Anteil an flauschigen Bereichen groß und somit eine gute Saugfähigkeit gegeben.
Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten an Hand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt in schematisierter Darstellung:

Fig 1: einen Längsschnitt eines Teiles des Berührbereiches zweier mit gegensinnig angeordneten Noppen versehener Walzen und einem dazwischen befindlichen Vlies, welches in unterschiedlichen Höhenlagen Verfestigungsstellen erhält, während die dazwischen befindlichen Bereich locker und flauschig bleiben,
Fig. 2: ein erfindungsgemäßes Vlies nach seiner Fertigstellung und
Fig. 3: ein Vlies, welches nach herkömmlicher Methode gefertigt wurde.

Ein Vlies 1 ist mit verdichteten Befestigungsstellen 2 oder Schweißpunkten und dazwischen befindlichen flauschigen oder lockeren Bereichen 3 versehen. Während bei konventionell gefertigten Vliesen gemäß Fig. 3 die Verfestigungsstellen 2 und die flauschigen Bereiche 3 praktisch in einer Ebene liegen, so daß ein solches Vlies nach seiner Fertigstellung relativ dünn ist, ist bei dem erfindungsgemäßen Vlies gemäß Fig. 2 vorgesehen, daß jeweils einander benachbarte Verfestigungsstellen 2 gegeneinander höhenversetzt sind und die flauschigen Bereiche 3 die Höhenunterschiede dieser Verfestigungsstellen 2 überbrücken. Beim Vergleich der Figuren 2 und 3 erkennt man deutlich, daß dadurch ein Vlies 1 von beachtlicher Dicke gefertigt werden kann, welches also auch eine entsprechend gute Polster- oder Saugwirkung haben kann. Gleichzeitig liegen aber die Verfestigungsstellen 2 jeweils an den einander gegenüberliegenden Oberseiten und schützen somit das Vlies 1.
Fig. 2 macht dabei deutlich, daß die Schweißpunkte oder Verfestigungsstellen 2 in zwei gegeneinander höhenversetzten, etwa parallelen Ebenen angeordnet sind. Jeweils nebeneinanderliegende Verfestigungsstellen 2 der einen Ebene haben dabei zwischen sich eine Vertiefung 4, deren Grund eine Verfestigungsstelle 2 in der parallelen Ebene darstellt oder aufweist. Auf diese Weise ergibt sich, daß die Hälfte der Anzahl der Verfestigungsstellen 2 in der einen Ebene und die zweite Hälfte in der anderen Ebene liegt.
Die Ausdehnung der Fläche der Verfestigungsstellen 2 ist dabei kleiner als der in einer Ebene jeweils von solchen Verfestigungsstellen 2 umgrenzte Zwischenraum und die flauschigen Bereiche 3 verlaufen von den Verfestigungsstellen 2 der einen Ebene zu denen der anderen Ebene schräg. Auf diese Weise können sie wesentlich größere Verformungswege aufnehmen, so daß also die Weichheit und Geschmeidigkeit des erfindungsgemäßen Vlieses 1 gegenüber einem konventionellen Vlies gemäß Fig. 3 erheblich erhöht ist.
In Fig. 1, wo die Entstehung dieser höhenversetzten Verfetigungsstellen 2 jeweils zwischen Noppen 5 und 6 und diesen jeweils gegenüberliegenden Walzenflächen 7 dargestellt sind, erkennt man ferner, daß die Verfestigungsstellen 2 jeweils eine Fortsetzung oder einen Übergang 3a in die schrägliegenden flauschigen Bereiche 3 haben und dadurch jeweils etwa kappenförmig ausgebildet sind. Sie haben dadurch eine relativ gute Steifigkeit und können dazu beitragen, daß die in Fig. 2 dargestellte Form des Vlieses relativ beständig ist.
Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung und Form des Vlieses besteht noch darin, daß bei einem Druck etwa senkrecht zu den Ebenen, in denen die Verfestigungsstellen 2 liegen, die lockeren und flauschigen Bereiche 3 sogar gestaucht und in ihrer eigentlichen Dicke evtl. noch vergrößert werden, so daß ihre Saugfähigkeit sogar noch etwas zunehmen kann.
Ein weiterer Vorteil der gegeneinander höhenversetzten Verfestigungs- oder Schweißstellen 2 und der dazwischen befindlichen flauschigen Bereiche besteht noch darin, daß dieses Vlies in einem einzigen Arbeitsgang, nämlich bei seiner Verfestigung und punktuellen Verschweißung in diese Form gebracht werden kann und eine nachträgliche Prägung des Vlieses vermieden wird, bei welcher die Gefahr bestünde, daß gerade flauschige Bereiche verpresst und verknickt werden könnten und somit ihr Volumen verlieren würden.
Insbesondere bei kappenförmiger Ausbildung der Schweiß- oder Verfestigungsstellen 2 ergibt sich dabei ein Vlies, welches zusätzlich zu seinen flauschigen und federnden Eigenschaften und seinem großen Gesamtvolumen auch noch besonders stabil ist.

Claims

Vlies (1) mit verdichteten Verfestigungsstellen (2) oder Schweißpunkten oder dergleichen und dazwischen befindlichen flauschigen oder lockeren Bereichen (3), wobei jeweils einander benachbarte Verfestigungsstellen (2) gegeneinander höhenversetzt sind und die flauschigen Bereiche (3) diese Höhenunterschiede der Verfestigungsstellen (2) überbrücken, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißpunkte oder Verfestigungsstellen (2) jeweils eine Fortsetzung oder einen Übergang (3a) in die flauschigen Bereiche (3) haben und jeweils etwa kappenförmig ausgebildet sind.
Vlies nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flauschigen Bereiche (3) von den Verfestigungsstellen (2) der einen Ebene zu denen der anderen Ebene schräg verlaufen.
Vlies nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißpunkte oder Verfestigungsstellen (2) in zwei gegeneinander höhenversetzten, etwa parallelen Ebenen angeordnet sind und jeweils unmittelbar nebeneinanderliegende Verfestigungsstellen (2) der einen Ebene zwischen sich eine Vertiefung (4) haben, deren Grund eine Verfestigungsstelle (2) in der parallelen Ebene darstellt.
Vlies nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hälfte der Anzahl der Verfestigungsstellen (2) in der einen Ebene und die zweite Hälfte in der anderen Ebene liegt.
Vlies nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausdehnung oder Fläche der Verfestigungsstellen (2) kleiner als der in einer Ebene von Verfestigungsstellen (2) umgrenzte Zwischenraum ist.