EP0319510B1 - Verfahren zur Herstellung von Linien-Schneidmessern für kartonartiges Flächenmaterial - Google Patents

Description

• Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Linien-Schneidmessern für kartonartiges Flächenmaterial, insbesondere für Lebensmittelverpackungen gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
• Aus der GB-A-1 050 242 sind schneidende Gegenstände bzw. Rasierklingen bekannt, bei welchen zur Vermeidung einer Haftung an der Schneidfläche, zur Verbesserung und/oder zur Haltbarkeitssteigerung der Schneideigenschaften gegebenenfalls durch Erwärmung eine Beschichtung aus Molybdän-Disulfid- gemäß dem im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Verfahren eingebrannt wird.
• Weiters ist aus der GB-A-1 135 839 ein Verfahren zur Beschichtung der Schneidflächen von Schneidwerkzeugen bekannt geworden, bei welchem ein Beschichtungsmaterial aufgebracht und das Werkzeug in vorbestimmter Weise derart an einem Strom hocherhitzten Gases entlang geführt wird, daß der Gasstrom nur das Beschichtungsmaterial und die Schneidflächen erwärmt und eine ausreichend hohe Temperatur bewirkt, um eine Bindung zwischen Beschichtungsmaterial und Schneidfläche zu erreichen.
• Es ist bekannt, Schneidmesser zu erstellen, die biegbar sind, eine ausreichende Härte der Schneide aufweisen und gegebenenfalls nach herkömmlichen Verfahren beschichtet sind, um eine vertretbare Standzeit solcher Werkzeuge zu erreichen. Dazu werden Materialien, insbesondere ein Stahl verwendet, der eine durchgehende Härte aufweist und somit den Anforderungen Rechnung trägt. Auch ist es bekannt, nur die Schneide allein durch Hochfrequenzhärtung zu vergüten, um somit eine Erhöhung der Standzeit zu erreichen. Die Standzeit eines Linien - Schneidmessers hängt sehr von der Stahlqualität der Schneidauflage, der Härte der Messerschneide, dem Messer- bzw. Fasenwinkel, der Qualität des Nachschliffs bzw. des Abziehens sowie gegebenenfalls der Qualität der Beschichtung und nicht zuletzt von der Beschaffenheit des Schneidgutes ab.
• Diese Probleme und deren Lösungen sind bekannt und beispielsweise aus "Papier + Kunststoff-Verarbeiter", 1-82, Seiten 17, 18 und 20 " Das Messer im Schnellschneider" zu entnehmen.
• Es hat sich aber gezeigt, daß die herkömmlichen Methoden, die Standzeit zu erhöhen, nicht ausreichen. Da im erhöhten Maß die Wiederverwendung von Altpapier und damit verstärkt staubbildende Elemente beim Schnittvorgang die Messer rasch verunreinigen, ist z.B. in der Verpackungsindustrie für Lebensmittel ein solches Recyclingmaterial mitunter ungeeignet. Besonders tritt das Problem auf, wenn Etiketten oder ähnliche Aufkleber geschnitten werden, dann haftet auch zumindest stellenweise der Klebstoff an der Schneide und verringert somit arg die Standzeit des Messers. Es wäre denkbar, mit Hilfe von Lösungsmitteln für eine rasche Reinigung zu sorgen, aber damit wird das Werkstück durch Giftstoffe unbrauchbar.
• Ausgehend von diesem Stand der Technik lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verbesserung der Standzeit von Linien-Schneidmessern zu erzielen und darüberhinaus auch Recyclingmaterial zu verwenden, das auf Grund seiner Beschaffenheit zur Absonderung von Papierstaub neigt bzw. die Schneide durch Klebstoffe verunreinigt. Erfindungsgemäß wird das Ziel durch die Merkmale des Anspruchs 1 erreicht. Damit wird auch erreicht, daß eine gleichmäßige Beschichtung sowie ein niedriger Reibungskoeffizient gegeben sind und damit kein Staubanfall entsteht. Durch die geringe Haftfähigkeit für Klebstoffe infolge einer homogenen Beschichtung stellt sich eine hohe Standzeit der Messer ein.
• Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn die Beschichtungsstärke 1 bis 5 µm, vorzugsweise 3 µm, beträgt, da sich besonders gute Gleiteigenschaften ergeben.
• Als vorteilhaft sich erwiesen, wenn als Beschichtungsmaterial Molybdänpulver mit Lösungsmittel verwendet wird, da die gleichmäßige Verteilung auf der Schneidfläche verbessert ist.
• Anhand eines Ausführungsbeispieles sei die Erfindung näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1

Schrägriß eines Messerteiles

Fig. 2

Messerpaket für den erfindungsgemäßen Beschichtungsvorgang


Die Fig. 1 zeigt im Schrägriß einen Teil eines Linien-Schneidmessers 1, das aus einem Flachstahl 2 gefertigt ist. An der Oberseite ist beispielsweise eine Schneidkante 3 in der Mitte des Flachstahls 2 durch mechanische Bearbeitung erstellt. Die Beschichtung 4 wird auf die verbleibenden Seitenflächen bzw. Schneidflächen von der Schneide 3 weg durchgeführt. Hierzu eignet sich Molybdän-Disulfid, das bei Raumtemperatur durch Spritzen aufgetragen wird. Durch Einbrennen bei einer Temperatur von 120 bis 150°C und bei einer Einbrenndauer von 20 bis 40 Minuten, vorzugsweise 30 Minuten, wird die Beschichtung 4 aufgetragen. Der Flachstahl 2 wird an seinen seitlichen Flächen nicht beschichtet.
• Um erfindungsgemäß eine rationelle Fertigung bzw. eine Vereinfachung des Auftrages der Beschichtung durchzuführen, werden gemäß Fig. 2 die einzelnen Schneidmesser 1 zu einem Paket 5 zusammengefaßt, wobei die verbleibenden Schneidkanten 3 und die daran anschließenden, dachförmigen Schneidflächen eine Beschichtung 4 durch eine breite Sprühdüse 6 erfahren. Der Sprühnebel legt sich beidseitig der Schneidkanten 3 dann gleichmäßig an, wenn gemäß Pfeil 8 ein gleichmäßiger Vorschub eingerichtet ist.
• Wesentlich ist, daß eine gleichmäßige Beschichtung erfolgt. Durch die Beschichtung wird eine glatte Oberfläche erzielt, woraus eine höhere Standzeit resultiert, weil der Staubanfall sehr gering ist. Als besonders wichtig ist die Tatsache zu erwähnen, daß anhaftende Klebstoffe am Rohmaterial nicht an der Schneide haften bleiben. Wie Versuche ergeben haben, wird auch eine exakte Schneidkante des Kartons über lange Bearbeitungszeiten garantiert.

Claims (3)

1. Verfahren zur Herstellung von Linien-Schneidmessern (1) für kartonartiges Flächenmaterial, insbesondere für Lebensmittelverpackungen, bestehend aus einem bandförmigen Trägerteil (2) mit einer die Schneidkante (3) bildenden Schneidfläche und einer daran aufgebrachten, eingebrannten Beschichtung (4) aus Molybdän-Disulfid zur Vermeidung von Schnittstaubanfall und Haftung von Klebemitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die bandförmigen Trägerteile (2) mit ihren Schneidkanten (3) parallel zueinander aneinandergereiht zu einem Paket (5) zusammengefaßt und die frei verbleibenden Schneidflächen, die mechanisch erstellt sind, gemeinsam beschichtet werden, wobei eine Aufbringung der Beschichtung (4) in der Weise erfolgt, daß eine Sprühdüse (6) mit ihrer längs der Schneidkante (3) verbreiterten Düsenöffnung in Richtung (8) quer zu den Schneidkanten (3) bewegt und bei Raumtemperatur Molybdän-Disulfid (7) aufgesprüht wird, wonach dieses bei einer Temperatur im Bereich zwischen 120 C und 150 C während einer Zeitspanne von 20 bis 40 Minuten, insbesondere 30 Minuten, eingebrannt wird.
2. Verfahren zur Herstellung von Linien-Schneidmessern nach anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungsstärke 1 bis 5 µm, vorzugsweise 3 µm, beträgt.
3. Verfahren zur Herstellung von Linien-Schneidmessern nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Beschichtungsmaterial Molybdänpulver mit Lösungsmittel verwendet wird.

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