EP0227765A1 - Aufzuchtbehälter für regenwürmer - Google Patents
Aufzuchtbehälter für regenwürmerInfo
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- A01K67/033—Rearing or breeding invertebrates; New breeds of invertebrates
- A01K67/0332—Earthworms
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Description
Aufzuchtbehälter für Regenwürmer
Die Erfindung betriff einen Aufzuchtbehälter für Regenwürmer, bestehend aus einem Behälter mit einem Deckel.
Zur Kompostbereitung und zur Bodenverbesserung werden in zunehmendem Maße gezielt Regenwürmer eingesetzt. Zu diesem Zweck werden hierfür Regenwürmer besonders" geeigneter Arten ( beispielsweise "eisenia foetida) in speziell hierfür vorgesehenen Aufzuchtbehältern aufgezogen und- vermehrt. Es ist bekannt, als Aufzuchtbeh lter Kisten zu verwenden, die mit Erde und dem zu kompostierenden Material gefüllt und mit einer Abdeckung aus Sackleinen bedeckt werden. Um nach Ablauf einer Fortpflanzungsperiode die Würmer von dem mit Eikokons und Kleinstwürmern durchsetzten, kompostierten Material zu trennen, muß der Inhalt der Kisten ausgeleert werden und die Würmer herausgelesen oder herausgesiebt werden. Die Würmer werden dann in eine neu vorbereitete Kiste gegeben.
Hierfür ist ein verhältnismäßig großer Arbeitsaufwand erforderlich. Zur Vereinfachung des Vorgangs wird deshalb auch vorgeschlagen, als Aufzuchtbehälter eine durch eine herausnehmbare Trennwand unterteilte Grube vorzusehen. Hierbei erfolgt die Aufzucht und Vermehrung der
Regenwürmer jeweils in einem Grubenabschnitt, während in dem anderen Grubenabschnitt eine neue Materialfüllung vorbereitet wird. Wenn das Material in deπv einen Grubenabschnitt von den Regenwürmern durchgearbeitet ist, wird die Trennwand herausgenommen; die Würmer wandern dann in den anderen, frisch gefüllten Grubenabschnitt. Hierbei ist es zwar nicht mehr erforderlich, den Inhalt' des Aufzuchtbehälters auszuleeren, um einen neuen Aufzuchtbehälter zu besetzen; die Grube als Aufzuchtbehälter erfordert jedoch verhältnismäßig viel Platz und ist nicht ortsbeweglich. Der Aufzuchtbehälter kann somit nicht bei Witterungsänderungen, beispielsweise einem starken Kälteeinbruch, an einen anderen, geeigneteren Ort gebracht werden. Dies erscheint erforderlich, wenn die optimale Vermehrungstemperatur von 15 - 25°C eingehalten werden soll.
Eine weitere Schwierigkeit der bekannten Aufzuchtbehälter . besteht darin, eine ausreichende Belüftung des Behälterinhalts sicherzustellen, wobei dafür gesorgt werden muß, daß die Würmer durch vorzusehende Belüftungsöffnungen nicht entweichen können.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Aufzuchtbehälter der eingangs genannten Gattung zu schaffen, der ortsbeweglich ist und in einfacher Weise den Übergang der Regenwürmer auf einen anderen Aufzuchtbehälter ermöglicht, wenn der Fortpflanzungs- und Kompostierungsvorgang in einem Aufzuchtbehälter abgeschlossen ist, wobei insbesondere eine wirksame Belüftung des Aufzuchtbehälters erreicht werden soll, ohne daß die Regenwürmer entweichen können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Aufzuchtbehälter der eingangs genannten Gattung dadurch gelöst, daß der Behälter im Behälterboden eine Bodenöffnung aufweist, daß zwischen dem oberen
Behälterrand und" dem Deckel eine Lüf ungsöffnung besteht und daß im Behälter ein senkrechter perforierter Schacht herausnehmbar angeordnet ist, der unten offen ist und mit seinem unteren Ende am Rand der Bodenöffnung befestigbar ist.
Der perforierte Schacht bewirkt eine gründliche Belüftung des Behälterinhalts, wobei die Perforationsgröße des Schachtes so gewählt wird, daß die Würmer nicht in den Schacht gelangen können. Die Luft kann durch die Bodenöffnung am Behälterboden und durch die Lüftungsσffnung am oberen Behälterrand strömen, so daß ein ständiger Luftaustausch durch den perforierten Schacht sichergestellt ist.
Während die Regenwürmer in dem Aufzuchtbehälter gehalten werden und sich vermehren, wird der Behälterinhalt in hochwertigen Kompost umgewandelt. Nach Abschluß des Vermehrungs- und Kompostierungsvorgangs wird der perforierte Schacht vom Behälterboden gelöst und herausgenommen. Der Aufzuchtbehälter wird auf einen zweiten, vorbereiteten Aufzuchtbehälter gestellt, dessen Deckel abgenommen ist. Die Regenwürmer wandern aus dem oberen, verbrauchten Aufzuchtbehälter durch dessen Bodenöffnung in den darunter befindlichen Aufzuchtbehälter mit frischer Füllung. Im oberen Aufzuchtbehälter bleibt der mit Eikokons und Kleinstwürmern durchsetzte Humus zurück, der zur Bodenverbesserung verwendet wird.
Vorzugsweise ist der Behälter eine Kunststofftonne, deren Innendurchmesser am oberen Behälterrand größer als der Außendurchmesser am unteren Behälterrand ist. Daher paßt der obere Aufzuchtbehälter mit seinem Tonnenboden in den breiteren oberen Tonnenrand des unteren Aufzuchtbehälters und kann deshalb unmmittelbar auf dessen Behälterinhalt gestellt werden.
Wenn der Aufzuchtbehälter am oberen und unteren Rand mit gleichem Durchmesser ausgeführt ist, wird die Wanderung der Würmer aus dem oberen Aufzuchtbehälter in den unteren Aufzuchtbehälter dadurch ermöglicht und erleichtert, daß zunächst auf dem im unteren Behälter befindlichen Material eine Materialanhäufung vorgenommen wird, die bis in den Bereich der Bodenöffnung des darübergestellten oberen Aufzuchtbehälters reicht und den Übergang der Würmer ermöglicht.
Zweckmäßigerweise besteht der perforierte Schacht aus feinmaschigem, starrem Netzwerk, beispielsweise Fliegendrahtgewebe, oder Kunststoff üll, mit einem Versteifungsgerippe, beispielsweise aus Kunststoffrippen oder verrottungssicher imprägnierten Holzleisten.
Im oberen Bereich des Behälters kann ein aus entsprechendem Material bestehendes feinmaschiges Netz¬ allseitig abschließend eingelegt werden, um das Eindringen von Ungeziefer zu verhindern.
Zweckmäßigerweise hat der Deckel einen herabgezogenen Rand, dessen Innendurchmesser größer als der Außendurchmesser am oberen Behälterrand ist; mehrere am . Umfang des Deckels verteilte Abstandsstege liegen auf dem oberen Behälterrand auf und bilden zwischen sich die obere Lüftungsöffnung des Aufzuchtbehälters.
Der gleiche Deckel kann auch als Unterlagschale für den Behälter verwendet werden, wenn er in umgedrehter Stellung unter den Behälter gelegt wird. Um einen Luftzutritt zur Bodenöffnung zu ermöglichen,, werden zwischen dem Behälterboden und der Unterlagschale Abstandskδrper angeordnet, die entweder lose eingelegt sind oder die bereits am Deckel angebracht, beispielsweise angeformt sind.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:
Fig. 1 eine Kunststoff onne als Aufzuchtbehälter für Regenwürmer in einem senkrechen Schnitt,
Fig. 2 in einem senkrechten Schnitt zwei übereinandergestellte, gefüllte Kunststofftonnen,
Fig. 3 eine abgewandelte Ausführungsform eines
Aufzuchtbehälters in einem senkrechten Schnitt und ι ' • ■ ! .
Fig. 4 in räumlicher, vergrößerter Darstellungsweise eine Teilansicht des im Aufzuchtbehälter nach Fig; 3 angeordneten perforierten Schachtes.
Der in Fig. 1 gezeigte Aufzuchtbehälter für Regenwürmer besteht aus einer den Behälter 1 bildenden
Kunststofftonne, deren Wandung 2 leicht konisch ist, so daß der Innendurchmesser am oberen Behälterrand größer als der Außendurchmesser am unteren Behälterrand ist. Im Tonnenboden 3 ist zentrisch eine Öffnung 4 vorgesehen, in der ein nach unten herausnehmbarer Verschlußdeckel 5 angeordnet ist. Im Mittelteil des Verschlußdeckels 5 ist eine Bodenöffnung 6 vorgesehen. Das Mittelteil des Verschlußdeckels 5 bildet einen nach oben ragenden Rohrstutzen, auf den ein perforiertes Rohr 7 gesteckt ist, das senkrecht nach oben in den Behälter 1 ragt. Der Schacht 7 weist Perforationsöffnungen 8 auf, die in Fig. 1 der einfacheren Darstellung halber wesentlich vergrößert dargestellt sind.
Der perforierte Schacht 7 dient der Belüftung des Behälterinhalts. Außerdem können in der Behälterwandung 2 Lüftungsöffnungen 9 vorgesehen sein, wie in Fig. 1 angedeutet ist.
Der oben offene Behälter 1 ist mit einem abnehmbaren Kunststoffdeckel 10 verschlossen, der bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 einen den oberen Behälterrand übergreifenden, nach unten gezogenen Deckelrand 11 aufweist. Die Wandung 2 des Behälters 1 ist am oberen Behälterrand nach außen und unten umgebördelt. Der so gebildete Wulst am oberen Behälterrand dient einerseits zur Versteifung des Behälters 1 und bildet andererseits umlaufende Griffschalen zum Anheben des Behälters 1. Durch miteinander fluchtende radiale
Bohrungen am oberen Behälterrand und am Deckelrand 11 sind Verbindungszapfen gesteckt, die von den Schenkeln von im wesentlichen U-förmigen Metallklammerή 12 gebildet werden.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Deckel 10 Lüftungslöcher 13 auf. Es ist auch möglich, den Deckel 10 mit einer Abdeckhaube 14 zu überziehen, um das Eindringen von Wasser durch die Öffnungen 13 zu verhindern.
Zwischen dem oberen Behälterrand und dem Deckel 1 kann eine Lüftungsöffnung 15 gebildet werden, wie in Fig. 2 am Beispiel des oberen Behälters 1 gezeigt ist. Dazu wird der Deckel 12 mindestens einseitig angehoben und mittels der Metallklammer 12 gehalten.
Fig. 2 zeigt zwei Aufzuchtbehälter, die aufeinander angeordnet sind. Die in dem oberen Aufzuchtbehälter vermehrten Regenwürmer können durch die Bodenöffnung in den unteren, frisch gefüllten Aufzuchtbehälter gelangen, nachdem aus dem oberen Aufzuchtbehälter der perforierte Schacht 7 herausgenommen wurde. In dem unteren
Aufzuchtbehälter'kann der perforierte Schacht 7 (dort nicht gezeigt) angebracht sein.
Fig. 3 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform eines Aufzuchtbehälters für Regenwürmer. Der Behälter 1 ist hierbei ebenfalls eine konische Kunststofftonne, die jedoch keine Öffnungen in der Behälterwand 2 aufweist. Die Belüftung des Behälterinhalts 16 erfolgt ausschließlich über den zentrisch angeordneten, perforierten Schacht 7, der bei diesem Ausführungsbeispiel aus feinmaschigem, starrem. etzwerk besteht, beispielsweise aus Fliegendrahtgewebe oder Kunststoff üll, wobei Holz- oder Kunststoffleisten ein Versteifungsgerippe 17 (Fig. 4) für den perforierten Schacht 7 bilden. Die Öffnung am oberen Ende des Schachtes 7 ist ebenfalls mit feinmaschigem Netzwerk 7a überdeckt, damit die Würmer nicht über den oberen Rand in -den Schacht' 7 gelangen können.
Am unteren Ende des Schachtes 7 sind nach unten ragende Gewindebolzen 18 angebracht, die durch Bohrungen im Behälterboden ragen und mit von unten zugänglichen Flügelmuttern 19 befestigt sind. Man erkennt aus Fig. 3, daß der Schacht 7, der oben nur das Netzwerk 7a aufweist und unten offen ist, mit seinem unteren Ende am Rand der Bodenöffnung 6 liegt.
Die Maschenweite des Schachtes 7 ist so gewählt, daß die Würmer aus dem Behälterinhalt 16 nicht in das Innere des Schachtes 7 gelangen können. Die Würmer können daher nicht durch die Bodenöffnung 6 entweichen, solange der Schacht 7 im Behälter befestigt ist. Um ein Überwandern der Würmer in einen darunter befindliche Aufzuchtbehälter zu ermöglichen, wie dies in Fig. 2 angedeutet ist, wird der Schacht 7 nach dem Lösen der Muttern 19 herausgezogen.
Wie in Fig. 3 gezeigt, ist im oberen Bereich des Behälters 1 ein feinmaschiges Netz 20 so eingelegt, daß es allseitig
an der Behälter andung 2 abschließt. Hierfür ist das Netz 20 auf einen Abschlußring 20a gespannt, der oberhalb des Schachtes 7 und oberhalb der Behälterfüllung liegt. Das Netz 20 verhindert das Eindringen von Ungeziefer.
Der Deckel 10 ist bei der Ausführungsform nach Fig. 3 mit glatter, ebener Oberseite ausgeführt. Sein herabgezogener Deckelrand 21 übergreift den oberen Behälterrand mit Abstand, so daß dazwischen eine Lüftungsöffnung 22 gebildet wird.
Der Deckel 10 weist mehrere am Umfang verteilte Abstandsstege 23 auf, die auf dem oberen Behälterrand aufliegen und jeweils mit einem nach unten vorspringenden Zentrierabsatz 24 an der Innenseite des oberen
Behälterrandes liegen, um den Deckel 10 auf dem Behälter 1 zu zentrieren.
Ein zweiter Deckel 10 ist unter dem Behälter 1 als Unterlagschale angeordnet. Zu diesem Zweck weist der
Deckel 10 Abstandskörper 25 auf, die beispielsweise aus Kunststoff einstückig mit dem Deckel 1 geformt sind. In der umgedrehten Stellung des Deckels 10 als Unterlagschale bilden die Abstandskörper 25 eine Auflage für den Behälterboden 3. Sie ermöglichen das Hindurchstrδmen der Luft, so daß der Innenraum des Schachtes 7 durch die Bodenöffnung 6 und den Raum zwischen dem Behälterboden 3 und der Unterlagschale mit der Umgebung in Verbindung steht. Oben besteht diese Verbindung durch die Lüftungsöffnung 22.
Claims
1. Aufzuchtbehälter für Regenwürmer, bestehend aus einem Behälter (1 ) mit einem Deckel (10), dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) im Behälterboden (3) eine Bodenöffnung (6) aufweist, daß zwischen dem oberen Behälterrand und dem Deckel (10) eine Lüftungsöffnung (22) besteht und daß im Behälter (1 ) ein senkrechter perforierter Schacht (7) herausnehmbar angeordnet ist, der unten offen ist und mit seinem unteren Ende am Rand der Bodenöffnung (6) befestigbar ist.
2. Aufzuchtbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schacht (7) aus feinmaschigem, starrem Netzwerk besteht.
3. Aufzuchtbehälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schacht (7) ein Versteifunsgerippe (17) aufweist.
4. Aufzuchtbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schacht (7) an seinem unteren Ende mit Gewindebolzen (18) versehen ist, die durch Bohrungen im Behälterboden (3) ragen und mit von unten zugänglichen Muttern (19) befestigt sind.
5. Aufzuchtbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Bereich des Behälters (1) ein feinmaschiges Netz (20) allseitig abschließend eingelegt ist.
6. Aufzuchtbehälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein paßgenauer, allseitig abschließender, mit dem feinmschigen Netz (20) bespannter Abschlußring (20a) oberhalb des Schachtes (7) im Behälter (1) eingelegt ist.
7. Aufzuchtbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (10) einen herabgezogenen Rand (21) aufweist, dessen Innendurchmesser größer als der Außendurchmesser am oberen Behälterrand ist, und daß der Deckel (10)'mehrere am Umfang verteilte Abstandsstege (23) aufweist, die auf dem oberen Be'hälterrand aufliegen.
8. Aufzuchtbehälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandsstege (23) jeweils nach -_ unten vorspringende Zentrierabsätze (24) aufweisen, die an der Innenseite des oberen Behälterrandes liegen.
9. Aufzuchtbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite des Deckels (10) Abstandskörper (25) angeordnet sind und daß der Deckel (10) in umgedrehter Stellung als Unterlagschale für den Behälter (1 ) dient.
9. Aufzuchtbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) eine Kunststofftonne ist.
10. Aufzuchtbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser am oberen Behälterrand größer als der Außendurchmesser am unteren Behälterrand ist.
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