EP0226046B1

EP0226046B1 - Scharnier

Info

Publication number: EP0226046B1
Application number: EP86115768A
Authority: EP
Inventors: Franz-Peter Welsch; Fritz Otto; Friedhelm Bick
Original assignee: Carl Suelberg & Co GmbH; Carl Sulberg GmbH and Co
Current assignee: Carl Suelberg & Co GmbH; Carl Sulberg GmbH and Co
Priority date: 1985-12-07
Filing date: 1986-11-13
Publication date: 1989-01-18
Also published as: EP0226046A1; US4756055A; ATE40172T1; DE3661854D1; ES2005809B3; DE8534442U1

Description

Die Erfindung betrifft ein Scharnier gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einem bekannten Scharnier dieser Art (DE-A1 -33 41 855, Fig. 4 bis 9) weist der Lagerkopf 10' an jeder Stirnseite als ersten Vorsprung zwei an den Scharnierbolzen 9 angrenzende, diametral angeordnete Flügel 17,17 auf. Die Flügel 17,17 (aufen in einer Ringnut 19 des zugehörigen Schenkels 7'. Radial ausserhalb jeder Ringnut 19 befindet sich ein die Flügel 17,17 axial überlappender, ringförmiger zweiter Vorsprung, der nur an der von der Basis 6 des Scharnierlagers 4 abgewandten Seite eine Durchlassöffnung 20 für die Flügel 17, 17 bei entferntem Scharnierbolzen 9 aufweist. Nachteilig ist, dass nach Entfernung des Scharnierbolzens 9 und nach Öffnen des Verschliesselements 3 um den ersten Schwenkwinkel die Flügel 17, 17 sogleich mit der Durchlassöffnung 20 fluchten und ausserdem die Durchlassöffnung 20 ganz aussen, also in derjenigen Richtung liegt, in die das Verschliesselement 3 mit seinen Scharnierblättern 5 von den Scharnierlagern 4 abzufallen neigt. Dadurch entsteht bei Demontage und Montage des Verschliesselements 3 von den bzw. an die Scharnierlager 4 eine Gefährdung für das Personal. Auch ist die Sicherung gegen unbefugtes Öffnen des Verschliesselements nicht ausreichend, weil der Scharnierbolzen 9 durch die Trennfugen zwischen den Schenkeln 7', 7' und dem Lagerkopf 10' sichtbar und z.B. mit einem Sägeblatt erreichbar ist.
Aus der CH-A-531 436 ist ein Bordwandscharnier an sich bekannt. Ein Angelflügel 1 ist an der Bordwand 11 angeschraubt und greift mit zwei sich von einem Mittelsteg 2 nach aussen erstrekkenden Angeln 3, 4 in Scharnierlager 13, 14 ein, die an einem Brückenboden 21 eines Fahrzeugs angeschraubtsind. Die Angeln 3,4sind kreiszylindrisch und einseitig in Längsrichtung abgeflacht, so dass sich in Querrichtung eine Minimaldimension ergibt. Etwas weiter als die Minimaldimension sind Durchlassöffnungen 15, 16 oben in den Scharnierlagern 13, 14. Wenn daher die Bordwand 11 so weit herabgeschwenkt ist, dass die Minimaldimension jeweils parallel zu der Durchlassöffnung 15, 16 liegt, kann die Bordwand 11 nach oben hin aus den Scharnierlagern 13,14 ausgehoben werden.
Ein an sich bekanntes Türscharnier mit senkrechter Scharnierachse und einer Zollsicherung zeigt die DE-A1-3245205. Dort ist jeder zweite Vorsprung 13 kreiszylindrisch und jeder erste Vorsprung 18 als Schale ausgebildet. Jede Schale 18 untergreift bei geschlossener Tür 3 den zugehörigen kreiszylindrischen zweiten Vorsprung 13. Bei entferntem Scharnierbolzen 15 geraten die Schalen 18 schon nach verhältnismässig geringer Öffnung des Türflügels 3 ausser Eingriff mit den zweiten Vorsprüngen 13. Dadurch sind die Bedienungspersonen gefährdet, weil der Türflügel 3 frühzeitig verkanten und abfallen kann. Dabei kann es auch zu, Beschädigungen der Scharniere 4, Türflügel 3 und Türrahmen 2 kommen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Scharnier gegen unbefugtes Öffnen des Verschliesselements zu sichern, also insbesondere die Zoll-, Manipulations- und Diebstahlsicherung zu gewährleisten, und die Betriebssicherheit des Scharniers bei entferntem Scharnierbolzen zu erhöhen.
Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist grundsätzlich jede Neigung der Scharnierachse, und insbesondere deren waagerechte oder senkrechte Anordnung, realisierbar. Die erfindungsgemässen Scharniere eignen sich also gleichermassen für Türen und Deckel von Containern, Fahrzeugen und Behältern. Die Zollsicherheit ist in allen Einsatzfällen des erfindungsgemässen Scharniers gegeben. Der Zollbeamte hat stets ungehinderten Einblick in die der Zollsicherheit dienenden Scharnierteile. Manipulationen an diesen Teilen sind daher für den Zollbeamten von aussen ohne weiteres feststellbar. Allgemein ist durch die gute Einsichtmöglichkeit in das Scharnier eine hohe Sicherheit gegen unbefugtes Öffnen des Verschliesselements, also insbesondere gegen Manipulation und Diebstahl, erreicht. Darüber hinaus ist die Betriebssicherheit des neuen Scharniers ganz erheblich gesteigert. Das Scharnierblatt, und damit der daran befestigte Türflügel oder Deckel, ist auch bei entferntem Scharnierbolzen auf dem grössten Teil seines möglichen Schwenkwinkelbereichs gegen unbeabsichtigtes Herausfallen aus dem Scharnierlager gesichert. Diese Sicherung erfolgt durch die besondere relative Ausbildung des ersten und zweiten Vorsprungs und die besondere Anordnung der Durchlassöffnungen. In der Praxis lässt sich erreichen, dass das Türblatt oder der Deckel nur in einem ganz bestimmten ersten Schwenkwinkel, der mit beliebig geringer Toleranz festzulegen ist, von dem Scharnierlager abgenommen oder in das Scharnierlager eingesetzt werden kann. Dieser bestimmte Schwenkwinkel ist den Bedienungspersonen bekannt, so dass bei entferntem Scharnierbolzen besondere Aufmerksamkeit der Bedienungspersonen nur in eben diesem bestimmten Schwenkwinkel erforderlich ist, um Türflügel oder zu Deckel zu montieren oder demontieren. Montage und Demontage des Scharnierblatts müssen relativ zu dem Scharnierlager unter Richtungsänderung der Arbeitsbewegung erfolgen. Das erhöht einerseits die Konzentration des Bedienungspersonals und verhindert andererseits unbeabsichtigtes Abfallen des Verschliesselements von dem Scharnierlager.
Gemäss Anspruch 2 können die ersten Vorsprünge kreisringförmig sein, während der Nocken sich in günstiger Weise über die ganze axiale Länge des Lagerkopfes bis zu den ersten Vorsprüngen erstrecken kann. Auf diese Weise ist ein sicheres Klemmgesperre in allen Schwenkwinkelbereichen mit Ausnahme des vorerwähnten bestimmten Schwenkwinkels erreicht, in dem Montage und Demontage des Verschliesselements erfolgen.
Die Ausbildung gemäss Anspruch 3 ermöglicht eine besonders einfache Gestaltung des Lagerkopfes bei gleicher Funktionssicherheit.
Der Schutzrand gemäss Anspruch 4 bietet eine zusätzliche Sicherung gegen unzulässige Manipulation, insbesondere durch Sägen, an dem Übergang.
Gemäss Anspruch 5 kann die Lagerbuchse z.B. aus Lagermetall oder einem Kunststoffgewebe bestehen. Der Werkstoff der Lagerbuchse wird nach den jeweiligen Betriebsbedingungen optimal ausgewählt.
Das Merkmal des Anspruchs 6 steigert die Betriebssicherheit. Bei entferntem Scharnierbolzen kann das Verschliesselement nicht unkontrolliert aus dem Scharnierlager fallen. Das Verschliesselement muss vielmehr bewusst nach oben hin aus dem Scharnierlager ausgehoben werden oder von oben her in das Scharnierlager eingesetzt werden. Dort wird es dann sicher gehalten, bis der Scharnierbolzen montiert und gesichert ist.
Die Ausbildung gemäss Anspruch 7 gewährleistet hohe Betriebssicherheit und in den meisten Fällen ausreichende Überprüfbarkeit durch die Zollbeamten.
Gemäss Anspruch 8 ist die Sichtkontrolle für die Interessierten erleichtert. Ausserdem ist ein unbeabsichtigtes Herausfallen des Verschliesselements bei entferntem Scharnierbolzen ausgeschlossen, insbesondere bei einer Ausbildung gemäss Anspruch 6.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer, in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele. Es zeigt:

Fig. 1 die Draufsicht auf ein Scharnier mit senkrechter Scharnierachse,
Fig. 2 die Ansicht gemäss Linie 11-11 in Fig. 1, teilweise als Schnitt,
Fig. 3 die Schnittansicht nach Linie 111-111 in Fig. 4,
Fig. 4 die Ansicht gemäss Linie IV-IV in Fig. 1, teilweise im Schnitt, und gegenüber Fig. 1 um 90° im Uhrzeigersinn gedreht,
Fig. 5 die Fig. 4 entsprechende Ansicht eines anderen Scharniers mit ebenfalls senkrechter Scharnierachse,
Fig. 6 die Schnittansicht nach Linie VI-VI in Fig. 5,
Fig. 7 einen Fig. 2 entsprechenden Querschnitt durch ein wiederum anderes Scharnier mit waagerechter Scharnierachse,
Fig. 8 einen Fig. 3 entsprechenden Querschnitt durch das Scharnierlager des Scharniers gemäss Fig. 7,
Fig. 9 einen Fig. 8 entsprechenden Querschnitt durch ein anderes Scharnierlager eines Scharniers mit wiederum waagerechter Scharnierachse, und
Fig. 10 einen Fig. 3 entsprechenden Querschnitt durch ein wiederum anderes Scharnierlager eines Scharniers mit senkrechter Scharnierachse.

Fig. 1 zeigt ein Scharnier 1 für ein in diesem Fall als Türflügel ausgebildetes Verschliesselement 2 für eine Öffnung 3 eines Containers 4. An dem Verschliesselement 2 ist mit Flachrundschrauben mit Vierkantansatz 5 gemäss DIN 603, von denen in Fig. 1 nur eine gezeigt ist, ein Scharnierblatt 6 befestigt. Das Scharnierblatt 6 ist mit einem Lagerkopf 7 auf einem die Scharnierachse 8 definierenden Scharnierbolzen 9 schwenkbar gelagert.
An einem die Öffnung 3 definierenden Rahmen 10 des Containers 4 ist am Rand der Öffnung 3 ein Scharnierlager 11 mit einer Basis 12 angeschweisst. Das Scharnierlager 11 weist Schenkel 13 und 14 auf, zwischen denen der Lagerkopf 7 angeordnet ist und die den Scharnierbolzen 9 tragen. Eine Mutter 15 des Scharnierbolzens 9 ist durch einen Federring 16 und einen Schweisspunkt 17 gesichert.
Der Lagerkopf 7 weist zwei sich axial nach aussen erstreckende, zu dem Scharnierbolzen 9 konzentrische, kreisringförmige erste Vorsprünge 18 und 19 auf. Die Schenkel 13,14 sind jeweils mit einem sich axial nach innen erstreckenden, den zugehörigen ersten Vorsprung 18, 19 axial überlappenden zweiten Vorsprung 20 und 21 versehen. Jeder zweite Vorsprung 20, 21 ist als radial ausserhalb des zugehörigen ersten Vorsprungs 18, 19 angeordnete Umfangshalterung ausgebildet, die gemäss Fig. 2 an einer Stirnseite 22 des Schenkels 14 eine Durchlassöffnung 23 für den zugehörigen ersten Vorsprung 19 aufweist. An dem Schenkel 13 befindet sich eine gleichartige Durchlassöffnung für den ersten Vorsprung 18.
Das Scharnierblatt 6 ist in seiner Längsrichtung mit einer Versteifungsrippe 24 versehen. Das Scharnierblatt 6 könnte auch anstelle der Befestigung durch die Flachrundschrauben mit Vierkantansatz 5 an das Verschliesselement 2 angeschweisst sein.
Ein von der Basis 12 abgewandter Übergang 25 und 26 von dem Lagerkopf 7 zu den ersten Vorsprüngen 18, 19 ist durch einen Schutzrand 27 und 28 an dem zugehörigen zweiten Vorsprung 20, 21 überdeckt. So ist es ausgeschlossen, das Scharnier im Bereich der Übergänge 25, 26 durchzusägen, ohne dass diese Manipulation den Interessierten auffallen würde.
Zwischen dem Scharnierbolzen 9 einerseits sowie dem Lagerkopf 7 und den ersten Vorsprüngen 18, 19 andererseits ist eine Lagerbuchse 29 aus einem mit Kunststoff imprägnierten Gewebe angeordnet.
In Fig. 2 ist das Verschliesselement 2 mit dem Scharnierblatt 6 mit vollausgezogenen Linien in der geschlossenen Stellung dargestellt, in der eine Achse 30 des Scharnierblatts 6 wie angegeben geneigt ist. Das Verschliesselement 2 und das Scharnierblatt 6 lassen sich gemäss Fig. 2 aus dieser geschlossenen Stellung im Gegenuhrzeigersinn um die Scharnierachse 8 bis in die in Fig. 2 mit strichpunktierten Linien angedeutete Grenzstellung schwenken, in der das Verschliesselement 2 praktisch parallel zur Aussenwand des Containers 4 verläuft. In dieser Grenzstellung ist die Versteifungsrippe 24 teilweise in eine komplementäre Ausnehmung 31 in der Basis 12 eingetaucht. Eine Hälfte dieser Ausnehmung 31 ist in Fig. 4 in einer anderen Ansicht zu erkennen.
Zwischen den beiden, in Fig. 2 eingezeichneten Grenzstellungen kann das Verschliesselement 2 mit dem Scharnierblatt 6 im Betrieb bewegt werden. Das geschlossene Verschliesselement 2 mit seinen Scharnierblättern 6 ist gesichert. Selbst, wenn unbefugterweise der Scharnierbolzen 9 aus dem Scharnier 1 entfernt würde, liesse sich das Verschliesselement 2 nicht ausheben, weil dann die ersten Vorsprünge 18,19 an die umgebenden zweiten Vorsprünge 20, 21 anstossen würden. Für diese Sicherung würde es ausreichen, wenn nur der erste Vorsprung 19 und der zugehörige zweite Vorsprung 21 vorhanden wären. Mit dem ersten Vorsprung 19 stützt sich das Scharnierblatt 6 bei dieser senkrechten Anordnung der Scharnierachse 8 im Sinne eines Axiallagers an dem Schenket 14 des Scharnierlagers 11 ab.
Soll nun das Verschliesselement 2 von dem Container 4 abgenommen werden, wird in jedem zugehörigen Scharnier 1 der Scharnierbolzen 9 entfernt. Das Verschliesselement 2 wird um einen ersten Schwenkwinkel 32 (Fig. 2) geschwenkt, dessen Grösse je nach den konstruktiven Besonderheiten des Verschliesselements 2 und des Containers 4 festgelegt werden kann. Nach dieser Schwenkung nimmt die Achse 30 die Schwenkstellung 30' ein. In dieser Schwenkstellung 30' liegt eine flachste Stelle 33 eines an dem Lagerkopf 7 ausgebildeten Nockens 34 in grösster Nähe zu einerAnschlagfläche 35 der Basis 12. Zwischen der flachsten Stelle 33 des Nockens 34 und einer diametral gegenüberliegenden Stelle 36 am Umfang des ersten Vorsprungs 18 ist eine Minimaldimension 37 definiert, die kleiner als die lichte Weite der Durchlassöffnung 23 ist. Ist die Differenz zwischen der Durchlassöffnung 23 und der Minimaldimention 37 fast Null, kann das Verschliesselement 2 mit seinen Scharnierblättern 6 praktisch nur in deren Achsstellung 30' durch die Durchlassöffnungen 23 hindurchbewegt werden. Je grösser die vorerwähnte Differenz gemacht wird, umso grösser wird auch der Toleranzwinkel zu beiden Seiten der Achsstellung 30', innerhalb dessen Montage oder Demontage des Verschliesselements 2 mit seinen Scharnierblättern 6 relativ zu den Scharnierlagern 11 möglich ist. Durch diese Festlegung einer in beliebig engen Grenzen zu haltenden Montage- oder Demontagestellung für das Verschliesselement 2 ist die Betriebssicherheit erheblich gesteigert. Das Bedienungspersonal weiss, dass nur in dieser bekannten Montage- oder Demontagestellung eine Gefahr besteht, dass das Verschliesselement 2 bei entferntem Scharnierbolzen 9 unbeabsichtigt aus den Scharnierlagern 11 herausfallen bzw. montiert oder demontiert werden kann.
Zweckmässigerweise wird der Nocken 34 auf der gesamten axialen Länge des Lagerkopfes 7 und derart ausgebildet, dass er im wesentlichen Kreisförmig und zu der flachsten Stelle 33 hin mit abnehmendem Radius ausgebildet wird.
Fig. 3 zeigt das Scharnierblatt 6 in zwei für die Montage und Demontage wichtigen Stellungen, in denen sich jeweils die Achse in der Schwenkstellung 30' befindet. Das in Fig. 3 obere Scharnierblatt 6 soll aus dem Scharnierlager 11 entnommen werden. Dazu ist der Scharnierbolzen schon entfernt. Das Scharnierblatt 6 wird nun mit der flachsten Stelle 33 in Berührung mit der Anschlagfläche 35 der Basis 12 bewegt. Sodann wird die flachste Stelle 33 in Fig. 3 nach unten hin parallel zu der Anschlagfläche 35 bewegt, bis das Scharnierblatt 6 gemäss seiner unteren strichpunktierten Darstellung in Fig. 3 gerade durch die Durchlassöffnung 23 hindurchtritt. Statt dieser rechtwinkligen Bewegungsänderung bei der Entnahme des Scharnierblatts aus dem Scharnierlager 11 kann die Längsachse des Lagerkopfes auch auf einem in Fig. 3 eingetragenen Viertelkreis 38 bewegt werden. Selbstverständlich sind auch alle anderen Bewegungstypen zwischen diesen beiden Grenzbewegungen denkbar.
In allen Stellungen jenseits der Achsstellung 30' - und gegebenenfalls jenseits eines Toleranzwinkels um diese Grenzstellung 30' herum - kann das Scharnierblatt 6 nicht aus dem Scharnierlager 11 entnommen werden, wenn der Scharnierbolzen 9 entfernt wurde. In diesen anderen Schwenkstellungen verhindert entweder ein Rücken 39 oder der Nocken 34 im Zusammenwirken mit der Anschlagfläche 35 einerseits und der erste Vorsprung 18 im Zusammenwirken mit der in Fig. 2 unteren Kante der Durchlassöffnung 23 andererseits eine Entfernung des Scharnierblatts 6 aus dem Scharnierlager 11.
In den nachfolgenden Ausführungsbeispielen sind jeweils gleiche Teile wie bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 1 bis 4 mit gleichen Bezugszahlen versehen.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss den Fig. 5 und 6 besteht die Lagerbuchse 29 aus Lagermetall. Ferner ist bei diesem Ausführungsbeispiel auf einen Schutzrand entsprechend den Schutzrändern 27, 28 in dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel verzichtet.
Die Fig. 6 verdeutlicht an den dort strichpunktierteingetragenen drei unterschiedlichen Stellungen des Scharnierblatts 6, dass das Scharnierblatt 6 auch in einem verhältnismässig geringen ersten Schwenkwinkel (vgl. 32 in Fig. 2) relativ zu dem Scharnierlager 11 montiert und demontiert werden kann. In diesem Fall liegt lediglich die flachste Stelle 33 des Nockens 34 an einer anderen Umfangsstelle als in dem Ausführungsbeispiel gemäss den Fig. 1 bis 4. Alle übrigen Funktionen des zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiels bleiben auch in den Fig. 5 und 6 erhalten.
Bei demAusführungsbeispiel gemäss den Fig. 7 und 8 ist eine Scharnierachse 40 waagerecht angeordnet. Die Scharnierblätter 6 tragen hier ein als Deckel für die Öffnung 42 eines Behälters 43 ausgebildetes Verschliesselement 41. Die Durchlassöffnung 23 befindet sich unten an dem Scharnierlager 11. I n Aufbau und Funktion gleicht das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 7 und 8 demjenigen nach den Fig. 1 bis 4.
Das Scharnierlager 11 gemäss Fig. 9 ist ohne einen Schutzrand entsprechend den Schutzrändern 27 und 28 in den Fig. 7 und 8 ausgeführt. Es kann jedoch auch in Fig. 9 ein solcher Schutzrand vorgesehen sein.
Der zweite Vorsprung 21 an dem Schenkel 14 gemäss Fig. 9 weist über den Umfang des Schenkels 14 verteilte, zinnenartige Teilstücke 44 auf. Jeweils zwischen benachbarten Teilstücken 44 und zwischen einem der Teilstücke 44 und der Anschlagfläche 35 der Basis 12 ist eine Umfangsdurchbrechung 45 definiert. Die lichte Weite jeder Umfangsdurchbrechung 45 ist kleiner als eine kleinste Dimension 46, im Fall der Fig. 9 der Durchmesser, des ersten Vorsprungs 19. Obwohl daher der erste Vorsprung 19 praktisch auf dem gesamten Umfang des Schenkels 14 von dem Interessierten zu sehen ist, kann der erste Vorsprung 19 bei entferntem Scharnierbolzen dennoch nicht unbeabsichtigt aus dem Scharnierlager 11 herausfallen. Vielmehr muss das Scharnierblatt 6 zu seiner Entfernung aus dem Scharnierlager 11 zunächst aus der in Fig. 9 nicht eingetragenen geschlossenen Stellung, in der das Verschliesselement 41, wie in Fig. 9 eingezeichnet, die Öffnung 42 verschliesst, im Uhrzeigersinn geschwenkt werden. Diese Schwenkung bringt die Achse 30 des Scharnierblatts 6 aus ihrer Schliessstellung in die Montage- und Demontagestellung 30'. Der dabei zurückgelegte erste Schwenkwinkel 32 ist kleiner als der gemäss Fig. 7 zur Montage und Demontage des Scharnierblatts 6 nötige erste Schwenkwinkel 32. Es ist jedoch nicht erforderlich, dass der erste Schwenkwinkel 32 gemäss Fig. 9 kleiner als derjenige gemäss Fig. 7 ist. Dies ist allein eine Frage der konstruktiven Auslegung und der Gestaltung des Nockens 34, wie zuvor schon erläutert wurde.
Im Fall der Fig. 9 ist die Durchlassöffnung 23 nur oben an dem Schenkel 14 vorgesehen, so dass eine Entnahme des Scharnierblatts 6 und damit des Verschliesselements 41 nur nach oben hin, z.B. auf dem Viertelkreis 38, erfolgen kann. Gleiches gilt sinngemäss in der umgekehrten Richtung für die Montage des Verschliesselements 41 und des Scharnierblatts 6. Dadurch ist in manchen Einsatzfällen das Unfallrisiko gemindert und die Bedienung erleichtert.
Das in Fig. 10 mit vollausgezogenen Linien dargestellte Scharnierlager 11 besitzt eine senkrechte Scharnierachse 8, könnte in gleicher Weise aber auch mit waagerechter Scharnierachse ausgebildet sein.
Im Fall der Fig. 10 sind an dem Schenkel 14 zwei gegenüberliegende Durchlassöffnungen 47 und 48 vorgesehen, die jeweils zu beiden Seiten von Abschnitten des zweiten Vorsprungs 21 begrenzt werden.
Gemäss Fig. 10 ist ein Nocken 49 an dem ersten Vorsprung 19 ausgebildet. Eine Minimaldimension 50 ist im Fall der Fig. 10 ausschliesslich durch den Nocken 49 und damit durch den ersten Vorsprung 19 definiert.
In Fig. 10 ist das Verschliesselement 2 in seiner geschlossenen Stellung angedeutet, in der die Achse 30 des Scharnierblatts 6 wie in Fig. 10 eingetragen liegt. Wird nun das Verschliesselement 2 mit dem Scharnierblatt 6 um den ersten Schwenkwinkel 32 im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt, befindet sich die Achse in der Schwenkstellung 30'. In dieser Schwenkstellung kann das strichpunktiert angedeutete Scharnierblatt 6 entweder aus der Durchlassöffnung 47 oder aus der Durchlassöffnung 48, z.B. auf dem Viertelkreis 38, aus dem Scharnierlager 11 entfernt werden. Es könnte auch ein grösserer oder kleinerer erster Schwenkwinkel 32 verwendet werden, dann allerdings müsste der Nocken 49 entsprechend derart an dem Scharnierblatt 6 angeordnet sein, dass in der Montage- und Demontagestellung die Minimaldimension 50 zumindest annähernd parallel zu der betreffenden Durchlassöffnung 47 oder 48 liegt.
In Fig. 10 könnte auch eine der Durchlassöffnungen 47, 48 entweder durch kontinuierliche AusbildungdeszweitenVorsprungs21 oder durch Einfügung einesTeilstücks entsprechend den Teilstücken 44 in Fig. 9 für den Nocken 49 unpassierbar gemacht werden.
Andererseits könnten die Schenkel 13, 14 aller zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele auch mit zwei gegenüberliegenden Durchlassöffnungen entsprechend den Durchlassöffnungen 47,48 in Fig. 10 ausgestattet werden. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 10 tritt also der Lagerkopf 7 des Scharnierblatts 6 nie in Berührung mit der Basis 12 des Scharnierlagers 11.

Claims

1. Scharnier (1), insbesondere für Verschliesselemente (2; 41), wie Türen und Deckel, für Öffnungen (3; 42) von Containern (4), Fahrzeugen und Behältern (43),miteinemandemVerschliesselement (2; 41 ) befestigten Scharnierblatt (6), das mit einem Lagerkopf (7) auf einem die Scharnierachse (8; 40) definierenden Scharnierbolzen (9) schwenkbar gelagert ist,

und mit einem mit einer Basis (12) am Rand der Öffnung (3; 42) befestigten Scharnierlager (11) mit Schenkeln (13, 14), zwischen denen der Lagerkopf (7) angeordnet ist und die den Scharnierbolzen (9) tragen,

wobei der Lagerkopf (7) wenigstens einen sich axial nach aussen erstreckenden, zu dem Scharnierbolzen (9) konzentrischen, ersten Vorsprung (18, 19) aufweist,

wobei wenigstens einer der Schenkel (13, 14) einen sich axial nach innen erstreckenden, den ersten Vorsprung (18, 19) axial überlappenden zweiten Vorsprung (20, 21) aufweist,

wobei jeder zweite Vorsprung (20, 21) als radial ausserhalb des zugehörigen ersten Vorsprungs (18, 19) angeordnete Umfangshalterung des zugehörigen Schenkels (13, 14) ausgebildet ist, die eine Durchlassöffnung (23; 47, 48) für den zugehörigen ersten Vorsprung (18, 19) aufweist, und wobei nach Entfernung des Scharnierbolzens (9) und erst nach Öffnen des Verschliesselements (2; 41) um einen ersten Schwenkwinkel (32) das Scharnierblatt (6) mit dem Verschliesselement (2; 41 ) von dem Scharnierlager (11 ) dadurch entfernbar ist, dass eine sich rechtwinklig zu der Scharnierachse (8; 40) erstreckende, durch den wenigstens einen ersten Vorsprung (18, 19) definierte Minimaldimension (37; 50) des Lagerkopfs (7) das Hindurchbewegen des wenigstens einen ersten Vorsprungs (18, 19) durch die zugehörige Durchlassöffnung (23; 47, 48) gestattet,

dadurch gekennzeichnet, dass jeder erste Vorsprung (18, 19) ringförmig ausgebildet ist,

dass bei eingesetztem Scharnierbolzen (9) ein Abstand der Scharnierachse (8; 40) von der Basis (12) des Scharnierlagers (11) grösser als die Minimaldimension (37; 50) ist,

und dass die Durchlassöffnung (23; 47, 48) an wenigstens einer Stirnseite (22) des Schenkels (13,14) derart angeordnet ist, dass Montage und Demontage des Scharnierblatts (6) relativ zu der Scharnierachse (8; 40) unter Richtungsänderung in Abweichung von der radialen Richtung erfolgen müssen.

2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Lagerkopf (7) ein mit einer Anschlagfläche (35) der Basis (12) des Scharnierlagers (11) zusammenwirkender Nokken (34) vorgesehen ist, und dass in der dem ersten Schwenkwinkel (32) entsprechenden Schwenkstellung des Verschliesselements (2; 41) die durch den Nocken (34) und den ersten Vorsprung (18,19) definierte Minimaldimension (37) zumindest annähernd parallel zu der Durchlassöffnung (23) angeordnet ist.

3. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem wenigstens einen ersten Vorsprung (18, 19) ein Nocken (49) ausgebildet ist, und dass in der dem ersten Schwenkwinkel (32) entsprechenden Schwenkstellung des Verschliesselements (2) die durch den Nocken (49) definierte Minimaldimension (50) zumindest annähernd parallel zu der Durchlassöffnung (47, 48) angeordnet ist.

4. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei eingesetztem Scharnierbolzen (9) zumindest ein von der Basis (12) des Scharnierlagers (11) abgewandter Umfangsbereich eines Übergangs (25, 26) von dem Lagerkopf (7) zu dem wenigstens einen ersten Vorsprung (18, 19) durch einen Schutzrand (27, 28) der zugehörigen Umfangshalterung des Scharnierlagers (11) überdeckt ist.

5. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Scharnierbolzen (9) einerseits sowie dem Lagerkopf (7) und dem wenigstens einen ersten Vorsprung (18, 19) andererseits eine Lagerbuchse (29) angeordnet ist.

6. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei waagerechter Scharnierachse (40) die Durchlassöffnung (23) an dem betreffenden Schenkel (14, Fig. 9) des Scharnierlagers (11) nur oben vorgesehen ist.

7. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangshalterung kontinuierlich ausgebildet ist.

8. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass jede Umfangshalterung wenigstens zwei Teilstücke (44) des zweiten Vorsprungs (20, 21) aufweist, dass durch die Teilstücke (44) am Umfang des zugehörigen Schenkels (13,14) Umfangsdurchbrechungen (45) definiert sind, und dass die lichte Weite jeder Umfangsdurchbrechung (45) kleiner als eine kleinste Dimension (46) des zugehörigen ersten Vorsprungs (18, 19) rechtwinklig zur Scharnierachse (40) ist.