EP0186188A2

EP0186188A2 - Schmierstoff für Wasserarmaturen, wie Wasserhähne und dergleichen

Info

Publication number: EP0186188A2
Application number: EP85116505A
Authority: EP
Inventors: Ulrich Fahl
Original assignee: Dow Corning GmbH
Current assignee: Dow Silicones Deutschland GmbH
Priority date: 1984-12-24
Filing date: 1985-12-23
Publication date: 1986-07-02
Also published as: JPS61159493A; US4784795A; DE3572508D1; EP0186188A3; DE3447346C2; EP0186188B1; DE3447346A1; JPH0412919B2; CA1250279A

Abstract

Beschrieben wird ein Schmierstoff für Wasserarmaturen, im wesentlichen bestehend aus einem natürlichen oder synthetischen hochviskosen Schmieröl oder Schmierfett, gegebenenfalls einem organischen oder anorganischen Verdickungsmettel, und einem Zusatzstoff in Form von (a) wenigstens einem Komplexbildner und (b) gegebenenfalls wenigstens einem Hydrophobiermittel. Ein solcher Schmierstoff zeichnet sich gegenüber bekannten Schmierstoffen für Wasserarmaturen durch eine wesentlich länger anhaltende Leistungsfäigkeit aus, da bei ihm die Bildung störender Ablagerungen, insbesondere in Form von Kalk und Rost, stark gehemmt ist. Die damit geschmierten Wasserarmaturen bleiben daher wesentlich länger funktionsfähig.

Description

Die beweglichen Teile aus dem Wasserversorgungssektor, nämlich von sogenannten Wasserarmaturen, wie sie beispielsweise Wasserhähne, Wasserpumpen, Wasserniveauwächter, Wasserschieber und sonstige Wasserabsperrvorrichtungen oder auch Termostatventile im Haushalt und in der Industrie darstellen, die beispielsweise aus Metall,wie Messing, oder auch aus Keramik, wie Aluminiumoxidkeramik, hergestellt sind, müssen zur Aufrechterhaltung ihrer Funktionsfähigkeit, nämlich einer Beweglichkeit und zugleich Dichtigkeit ihrer Gleitflächen, mit Spezialschmierstoffen behandelt werden. Für diesen Zweck gibt es bereits die verschiedensten Schmierstoffe. Sie bestehen im wesentlichen aus einem natürlichen oder synthetischen hochviskosen Schmieröl oder auch Schmierfett, das zur weiteren Erhöhung seiner Konsistenz gewöhnlich ein Verdickungsmittel enthält. Solche Schmierstoffe sind beispielsweise die unter der Bezeichnung UNISILIKON L Silikonfette vertriebenen Armaturen- und Dämpfungsfette der Firma Klüber Lubrication München KG, München. Diese bestehen aus einem hochviskosen Dimethylsiloxan als Schmieröl und einem feinteiligen Polytetrafluorethylen als Verdickungsmittel. Das UNISILIKON L 641 enthält 80 Gewichtsprozent eines Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 60 000 m_m ² sec^-1 und 20 Gewichtsprozent pulverförmiges Polytetrafluorethylen mit einem Schmelzpunkt von etwa 330°C, einer Schmelzviskosität bei 380°C von etwa 10³ Pa·sec, einer Dichte von etwa 2,2 und einer mittleren Teilchengröße von etwa 1 bis 6 µm. Bezüglich dieser UNISILIKON L Silikonfette wird beispielsweise hingewiesen auf die Seiten 6 und 7 des Prospekts der Firma Klüber mit der Kennung 02.11.2 d. Ein weiterer Schmierstoff dieser Art ist das DOW CORNING FS-3452 Dichtungsfett, das als Schmieröl ein hochviskoses Fluorsiliconöl und als Verdickungsmittel ein Polytetrafluorethylen der oben bereits beschriebenen Art enthält und beispielsweise im Prospekt 71-114-03 der Firma Dow Corning GmbH, München, beschrieben wird. Es gibt auch bereits Schmierstoffe für Wasserarmaturen ebenfalls auf Basis hochviskoser Dimethylpolysiloxane, die mit hochdispersem Siliciumdioxid verdickt sind, wie beispielsweise MOLYKOTE 111 COMPOUND und DOW _CORNING VALVE SEAL, die beispielsweise in den Merkblättern 22-063B-03 und 22-208-03 der Firma Dow Corning G.m.b.H., _München, beschrieben werden. Vergleichbare Schmierstoffe für Wasserarmaturen gibt es auch auf Basis natürlicher hochviskoser Schmieröle, die zur Erhöhung ihrer Konsistenz ebenfalls mit üblichen organischen oder anorganischen Verdickungsmitteln versetzt sind. Solche Schmierstoffe sind beispielsweise die Armaturenfette und Hahnfette MOLYKOTE 1011 und 1001, die als Schmieröl ein Paraffinöl (Paraffinum subliquidum 210 - extra schwer) und Bentonit als Verdickungsmittel enthalten und beispielsweise im Merkblatt 71-119-03 der Firma Dow Corning GmbH, München, beschrieben werden.
Die bekannten Schmierstoffe für Wasserarmaturen, wie Wasserhähne und dergleichen, haben leider den Nachteil, daß ihre Wirksamkeit mit zunehmender Zeitdauer immer stärker beeinträchtigt wird, da sich an den zu schmierenden Oberflächen Ablagerungen der verschiedensten Art bilden, und zwar insbesondere Ablagerungen durch Kalk und Rost. Hierdurch verkürzt sich die Funktionsfähigkeit der jeweiligen Armaturen ganz wesentlich, und es kommt durch Undichtigkeit und Verschleiß zu einem vorzeitigen Ausfall.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines neuen Schmierstoffs für Wasserarmaturen, wie Wasserhähne und dergleichen, der seine Wirksamkeit im Vergleich zu den bekannten Schmierstoffen wesentlich länger beibehält, da die Bildung von Ablagerungen, insbesondere in Form von Kalk und Rost, an den Berührungsflächen der geschmierten beweglichen Teile solcher Armaturen in einem hohen Ausmaß gehemmt ist, so daß solche Armaturen über eine wesentlich längere Funktionsfähigkeit verfügen.
Diese Aufgabe, wird erfindungsgemäß durch den aus den Patentansprüchen hervorgehenden Schmierstoff für Wasserarmaturen gelöst, der sich von den bekannten Schmierstoffen dieser Art im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß er als Zusatzstoff (a) wenigstens einen Komplexbildner und (b) gegebenenfalls wenigstens ein Hydrophobiermittel enthält.
Der erfindungsgemäBe Schmierstoff zeichnet sich gegenüber den bekannten Schmierstoffen für Wasserarmaturen bei vergleichbarer Schmierleistung vor allem dadurch aus, daß seine Schmierfähigkeit wesentlich länger erhalten bleibt, da die störende Bildung von Ablagerungen, insbesondere in Form von Kalk und Rost, bei diesem Schmierstoff langzeitig blockiert ist. Die hiermit behandelten Armaturen bleiben daher verhältnismäßig lange funktionsfähig.
Der erfindungsgemäße Schmierstoff ist- bezüglich der in ihm enthaltenen verschiedenen Bestandteile vorzugsweise selbstverständlich so konzipiert, daß er den jeweiligen lebensmittelrechtlichen Vorschriften entspricht, da er ja in erster Linie für Wasserarmaturen, wie Wasserhähne und dergleichen, verwendet werden soll. Für seine Zusammensetzung scheiden daher normalerweise all die Bestandteile aus, die dieser Bedingung nicht entsprechen.
Der überwiegende Bestandteil des erfindungsgemäßen Schmierstoffs ist natürlich ein bereits bei den bekannten Schmierstoffendieser Art verwendetes natürliches oder synthetisches hochviskoses Schmieröl oder Schmierfett, das jeweils in einer solchen Menge vorhanden ist, daß sich zusammen mit den anderen Bestandteilen eine Gesamtmenge von 100 % ergibt. Enthält der erfindungsgemäße Schmierstoff neben dem Schmieröl oder Schmierfett beispielsweise nur noch den Komplexbildner (a), dann kann der Anteil an Schmieröl oder Schmierfett beispielsweise sogar 97 bis 99,7 Gewichtsprozent ausmachen. Enthält er zusätzlich auch ein Hydrophobiermittel, dann erniedrigt sich der Anteil an Schmieröl oder Schmierfett entsprechend, so daß dieses in einer Menge von beispielsweise 85 bis 97,7 Gewichtsprozent vorhanden sein kann. Ist im erfindungsgemäßen Schmierstoff auch noch ein Verdickungemittel vorhanden, was in vermehrtem Ausmaß insbesondere dann gilt, wenn ein Schmieröl verwendet wird, dann erniedrigen sich die oben angegebenen Mengen an Schmieröl oder Schmierfett natürlich entsprechend dem Gehalt an Verdickungsmittel.
Als Schmieröle oder Schmierfette eignen sich erfindungsgemäß beispielsweise hochviskose Mineralöle, synthetische Kohlenwasserstofföle, aliphatische oder aromatische Polyether, fluorierte Polyether, Silikone oder florierte Silikone. Die Viskosität solcher Schmieröle oder Schmierfette liegt im allgemeinen zwischen etwa 40 000 und 150 000 mm²·sec^-1 bei 25°C, wobei Dimethylpolysiloxane mit Viskositäten in - diesem Bereich besonders bevorzugt sind. Statt dessen können jedoch auch Schmieröle oder Schmierfette auf Mineralölbasis verwendet werden, nämlich beispielsweise Weißöle mit einer in diesem Bereich liegenden Viskosität, wie mittelschwere, schwere und extraschwere Paraffinöle.
In Abhängigkeit von der Viskosität des im erfindungsgemäßen Schmierstoffs vorhandenen Schmieröls oder Schmierfetts oder sonstiger dabei erwünschter Eigenschaften, wie einer erhöhten Haftung und Auswaschbeständigkeit, enthält der erfindungsgemäße Schmierstoff entweder überhaupt kein Verdickungsmittel oder eine gewisse Menge an.einem üblichen organischen oder anorganischen Verdickungsmittel. Die Menge an vorhandenem Verdickungsmittel kann daher bis zu etwa 40 Gewichtsprozent reichen, und sie macht vorzugsweise etwa 5 bis 30 Gewichtsprozent, insbesondere 10 bis 20 Gewichtsprozent, des gesamten Schmierstoffs aus. Die Art der einzusetzenden Verdickungsmittel ist dem Fachmann bekannt, und hierzu gehören beispielsweise Metallseifen, Metallkomplexseifen, Polyharnstoffe, Terephthalamate, Kunststoffpulver der verschiedensten Art, wie Polyamidpulver, Polytetrafluorethylenpulver oder Polyfluorethylenpropylenpulver als organische Verdickungsmittel oder hochdisperse Siliciumdioxide, Bentonite, Montmorillonite, Hectorite und Metalloxide als anorganische Verdickungsmittel.
Die für die besondere Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Schmierstoffs in erster Linie verantwortliche Komponente ist der Zusatzstoff (a), bei dem es sich wenigstens um einen Komplexbildner handelt. Diese Komponente sorgt dafür, daß die sonst zu Ablagerungen führenden Ionen keine Ausfällungen ergeben, da sie komplexgebunden werden. Vorzugsweise wird erfindungsgemäß ein Komplexbildner verwendet, der verhältnismäßig schwer wasserlöslich ist, so daß er im Laufe der Zeit nur langsam verbraucht wird und eine anhaltende Wirkung ergibt, wobei insbesondere ein Komplexbildner eingesetzt wird, der in erster Linie zur Bindung von Calciumionen und Eisenionen befähigt ist. Es können selbstverständlich auch Mischungen aus verschiedenartigen Komplexbildnern angewandt werden.
Die Menge an Komplexbildner im erfindungsgemäßen Schmierstoff beträgt im allgemeinen 0,3 bis 3 Gewichtsprozent, und sie macht vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Gewichtsprozent aus.
Die Menge des als Zusatzstoff (b) dienenden Hydrophobiermittels kann demnach im allgemeinen 0 bis 15 Gewichtsprozent betragen, und vorzugsweise 3 bis 10 Gewichtsprozent ausmachen, und zwar wiederum bezogen auf das Gesamtgewicht aus den im erfindungsgemäßen Schmierstoff vorhandenen einzelnen Komponenten.
Auch hier eignen sich im Prinzip wiederum all die Stoffe, von denen man weiß, daß sie eine Verstärkung der hydrophoben Eigenschaften der in Rede stehenden Schmierstoffe ergeben. In Abhängigkeit von der Art des im erfindungsgemäßen Schmierstoff vorhandenen natürlichen oder synthetischen hochviskosen Schmieröls oder Schmierfetts sind jedoch gegebenenfalls verschiedenartige Hydrophobiermittel anzuwenden. So müssen bei synthetischen Schmierölen oder Schmierfetten auf Siliconbasis in erster Linie ebenfalls Hydrophobiermittel auf Siliconbasis angewandt werden, und Beispiele für solche Hydrophobiermittel sind Methylsiliconharze, Methylphenylsiliconharze, Siliconalkydharze, Kondensationsprodukte aus Polysiloxanen und Polyestern oder Polyepoxiden, Polysiloxanharze mit Vinylgruppen oder Allylgruppen oder Siloxan-Silazan-Copolymere.
Beruhen die beim erfindungsgemäßen Schmierstoff vorhandenen Schmieröle oder Schmierfette nicht auf Siliconbasis, so daß sie entsprechende natürliche oder synthetische Schmieröle oder Schmierfette darstellen, wie Mineralöle, synthetische Kohlenwasserstoffe, aliphatische oder aromatische Polyether-oder fluorierte Polyether, dann ist der als Hydrophobiermittel dienende Zusatzstoff (b) vorzugsweise ein Tallölharz oder ein Alkydharz.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Schmierstoffe erfolgt durch in der Schmierstofftechnik übliche Verfahren, indem man beispielsweise das jeweilige Schmieröl oder Schmierfett zunächst mit dem eventuell zu verwendenden organischen oder anorganischen verdickungsmittel vermischt und in das so erhaltene Gemisch dann die erfindungsgemäßen Zusatzstoffe, nämlich den Komplexbildner

(a) und gegebenenfalls das hydrophobiermittel
(b),einmischt. Es kann jedoch auch jede andere Reihenfolge des Vermischens der einzelnen Bestandteile miteinander angewandt werden, so daß sich beispielsweise alle Bestandteile auch zugleich miteinander vermischen und zu einem erfindungsgemäßen Schmierstoff verarbeiten lassen.

Der erfindungsgemäße Schmierstoff eignet sich, wie bereits erwähnt, vor allem als Schmierstoff für Wasserarmaturen, wie Wasserhähne und dergleichen, und er wird bevorzugt bei entsprechenden Armaturen aus Keramik, wie beispielsweise aus Aluminiumoxidkeramik, angewandt. Er verleiht den damit behandelten Armaturen dann neben der gewünschten hohen Schmierwirkung und Dichtigkeit vor allem auch eine besonders hohe Lebensdauer ohne vorzeitigen Verlust ihrer Funktionsfähigkeit.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen weiter erläutert.
Bei den folgenden Beispielen werden als Verdickungsmittel unter anderem Polytetrafluorethylen und Polyfluorethylenpropylen angewandt, wobei als Schmieröl außer den angegebenen _Dimethylpolysiloxanen unter anderem auch ein Weißöl eingesetzt wird. Hierbei handelt es sich um folgende Produkte mit den wenigstens teilweise angegebenen physikalischen Eigenschaften und der angeführten Bezugsquelle:

(a) Polytetrafluorethylen
- Als Polytetrafluorethylen wird durchweg HOSTAFLON TF 9202 der Firma Hoechst AG, Frankfurt, verwendet. Die wesentlichen Eigenschaften dieses Polytetrafluorethylens sind ein Schmelzpunkt von etwa 330°C, eine Schmelzviskosität bei 380°C von etwa 10³ Pa·sec, eine Dichte von etwa 2,2 und eine mittlere Teilchengröße von etwa 3 bis 6 µm. Anstatt dieses Verdickungsnüttels können mit vergleichbarem Erfolg jedoch auch andere Verdickungsmittel verwendet werden, wie beispielsweise die von der gleichen Herstellerin stammenden Verdickungsmittel HOSTAFLON TF 9205 oder TF VP 9203.
(b) Polyfluorethylenpropylen
- Als Polyfluorethylenpropylen wird das Produkt mit der Warenbezeichnung TL-120 der LNP Corporation, Pennsylvania, V.St.A, verwendet, das in deren Prospekt mit der Kennung P. D. 601-4-880 beschrieben ist. Die wesentlichen Eigenschaften dieses Polyfluorethylenpropylens sind eine Dichte von etwa 2,12 bis 2,18, eine mittlere Teilchengröße von 1 bis 2 µm und eine Oberfläche von 10 m²/g. Statt dieses Polyfluorethylenpropylens können natürlich auch andere Polyfluorethylenpropylene als organische Verdickungsmittel verwendet werden.
(c) Weißöl
- Als Weißöl wird Paraffinum subliquidum 210 (extra schwer) der Fa. Texaco verwendet. Hierbei handelt es sich um ein öl, das frei von Aromaten und ungesättigten Kohlenwasserstoffen ist und der Vorschrift DAB VII (Das Deutsche Arzneibuch) entspricht. Statt dessen können natürlich auch andere Weißöle verwendet werden.

Beispiel 1

In einem Homogenisator vermischt man 79 Gewichtsprozent eines Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität bei 25°C von 50 000 mm²·sec^-1, 20 Gewichtsprozent eines Polytetrafluorethylens (HOSTAFLON TF 9202) und 1 % Nitrilotriessigsäure miteinander. Der auf diese Weise erhaltene Schmierstoff sieht milchig weiß aus und eignet sich vor allem zur Schmierung und Dichtung von Wasserarmaturen, und zwar insbesondere Keramikarmaturen.

Beispiel 2

In einem Homogenisator vermischt man 69 Gewichtsprozent eines Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität bei 25°C 2 von 100 000 mm²·sec^-1 und 20 Gewichtsprozent Polytetrafluorethylen der oben angegebenen Art miteinander, worauf man unter weiterem Vermischen 10 Gewichtsprozent eines Dimethyltrimethylpolysiloxans mit einer Viskosität bei 25°C von 600 bis 1000 mm² sec^-1 und 1 Gewichtsprozent trans-1,2-Cyclohexylendinitrilotetraessigsäure zugibt. Man gelangt wiederum zu einem Schmierstoff mit milchig weißem Aussehen.

Beispiel 3

In einem Homogenisator vermischt man 60 Gewichtsprozent eines Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität bei 25°C von 60 000 mm²·sec^-1 und 20 Gewichtsprozent eines Polyfluorethylenpropylens (TL 120) miteinander und gibt dazu dann unter weiterer Durchmischung 10 Gewichtsprozent eines Methylphenylpolysiloxans mit einer Viskosität bei 25°C von 5000 mm²·sec^-1 und 10 Gewichtsprozent Vinylbenzyltrimethylammoniumpolymeres, wodurch man wiederum zu einem milchig weißen Schmierstoff gelangt.

Beispiel 4

In einem Homogenisator vermischt man 69 Gewichtsprozent eines Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität bei 25°C von 60 000 mm²-sec^-1 mit 20 Gewichtsprozent Polytetrafluorethylen und versetzt das ganze unter weiterer Durchmischung mit 10 Gewichtsprozent eines Dimethyltrimethylpolysiloxans mit einer Viskosität bei 25°C von 600 bis - 1000 mm²·sec^-1 und 1 Gewichtsprozent Ethylendiamintetraessigsäure. Der auf diese Weise erhaltene milchig weiße Schmierstoff zeigt eine Ruhpenetration mm/10 (50 g Konus) von 330 bis 350,eine Wasserbeständigkeit nach DIN 51807 bei 5 h/90°C von 0 und eine dynamische Zähigkeit bei 200 sec von 33 000 mm²·sec^-1(20°C), 29 000 mm² ·sec^-1(40°C) und 25 000 mm².sec^{- 1}(60°C). Der theoretische Temperaturbereich dieses Schmierstoffs reicht von -40°C bis +200°C.

Beispiel 5

In einem Homogenisator vermischt man 79 Gewichtsprozent eines Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität bei 25°_C von 60 000 mm²·sec^-1 und 20 Gewichtsprozent Polytetrafluorethylen miteinander und versetzt das erhaltene Gemisch dann unter weiterer Durchmischung mit 1 Gewichtsprozent Ethylendiamihtetraessigsäure, wodurch man zu einem Schmierstoff mit milchig weißem Aussehen gelangt.

Beispiel 6

In einem Homogenisator vermischt man 83 Gewichtsprozent eines Weißöls (Paraffinum subliquidum 210) mit 10 Gewichtsprozent Aluminiumstearatbenzoatkomplex und gibt dazu dann unter weiterer Durchmischung 5 Gewichtsprozent eines Tall- ölharzes (40 %) und 2 Gewichtsprozent Nitrilotriessigsäure. Man erhält einen etwas gelblich aussehenden Schmierstoff.

Beispiel 7 (Vergleich)

In einem Homogenisator vermischt man 80 Gewichtsprozent eines Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität bei 25°_C von 60 000 mm²·sec^-1 mit 20 Gewichtsprozent eines Polytetrafluorethylens, wodurch man zu einem herkömmlichen Armaturen- und Dämpfungsfett gelangt, das dem unter dem Handelsnamen UNISILIKON L 641 bekannten Siliconfett der Firma Klüber Lubrication München KG entspricht.

Vergleichsversuche

Für diese Vergleichsversuche wird die Wasserarmatur der Firma Rokal mit der Bezeichnung Karibik 2000 (Artikel Nr. 017005) verwendet, bei der zwei perforierte Keramikscheiben den Wasserdurchfluß und die Mischtemperatur steuern. Bei dieser Armatur handelt es sich um eine sogenannte Einhand-Waschbatterie mit glattem Körper. Der zu untersuchende Schmierstoff wird jeweils mittels der sogenannten Aufwalztechnik auf die gereinigten Oberflächen der zu schmierenden Keramikscheiben aufgebracht und dann folgendem Prüfzyklus unterworfen: Wassertemperatur = 80°C, Mischbetrieb = 15°C, Schließen und öffnen auf wechselnden Stellungen durch asynchrone Antriebe. Der Prüfstand arbeitet mit 19 radialen und 21 axialen Zyklen pro Minute.
Unter jeweils gleichen Bedingungen unterzieht man die aus der folgenden Aufstellung hervorgehenden Schmierstoffe einem Leistungsvergleich in der Haushaltswasserarmatur Karibik 2000 der Firma Rokal, wodurch man folgende Ergebnisse erhält:
Die obigen Versuchsdaten zeigen, daß der erfindungsgemäße Schmierstoff (Beispiel 4 = Gehalt an Schmieröl + Verdickungsmittel + Komplexbildner, Beispiel 5 = Gehalt an Schmieröl + Verdickungsmittel + Komplexbildner + Hydrophobiermittel) im Verhältnis zu einem bekannten Schmierstoff (Beispiel 7 = Gehalt an Schmieröl + Verdickungsmittel) eine wesentlich höhere Leistung ergibt, da er im Prüfstand mit der erwähnten Wasserarmatur-wesentlich mehr Zyklen aushält.

Claims

1. Schmierstoff für Wasserarmaturen,wie Wasserhähne und dergleichen, im wesentlichen bestehend aus einem natürlichen oder synthetischen hochviskosen Schmieröl oder Schmierfett, gegebenenfalls einem organischen oder anorganischen Verdickungsmittel, und wenigstens einem Zusatzstoff, dadurch gekennzeichnet , daß er als Zusatzstoff

(a) wenigstens einen Komplexbildner und

(b) gegebenenfalls wenigstens ein Hydrophobiermittel enthält.

2. Schmierstoff nach Anspruch 1, dadurch ge- kennzeichnet, daß der Zusatzstoff (a) ein Komplexbildner insbesondere für Calciumionen und Eisenionen ist.

3. Schmierstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daB der Zusatzstoff (a) Ethylendiamintetraessigsäure, Nitriloessigsäure, trans-1,2-Cyclohexylendinitrilotetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure, Polyphosphorsäure, Oxyethylendiamintriessigsäure, Bis(2-aminoethyl)glykolether-N,N,N',N'-tetraessigsäure, Ethylendiamin-N,N'-bis-(o-hydroxyphenyl- essigsäure), Ethylendiamin-N,N'-diessigsäure oder eine Aminopolycarbonsäure oder ein Salz, vorzugsweise ein Alkalisalz, einer dieser Säuren als Komplexbildner ist,

4. Schmierstoff nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß der als Zusatzstoff (a) dienende Komplexbildner in einer Menge von 0,3 bis 3 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Gewichtsprozent, vorhanden ist.

5. Schmierstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Zusatzstoff (b) ein Methylsiliconharz, Methylphenylsiliconharz, Siliconalkydharz, Kondensationsprodukt aus einem Polysiloxan und einem Polyester oder Polyepoxid, ein Polysiloxanharz mit Vinylgruppen oder Allylgruppen oder ein Siloxan-Silazan-Copolymers als Hydrophobiermittel für synthetische Schmieröle oder Schmierfette auf Siliconbasis ist.

6. Schmierstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Zusatzstoff (b) ein Tallölharz oder Alkydharz als Hydrophobiermittel für natürliche oder synthetische Schmieröle oder Schmierfette mit Ausnahme solcher auf Siliconbasis ist.

7. Schmierstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß das als Zusatzstoff (b) dienende Hydrophobiermittel in einer Menge von O bis 12 Gewichtsprozent, vorzugsweise 2 bis 10 Gewichtsprozent, vorhanden ist.