EP0011294A1

EP0011294A1 - Elektrisch beheiztes Handgerät als Warmluftdusche zur Behandlung der Haare

Info

Publication number: EP0011294A1
Application number: EP79104519A
Authority: EP
Inventors: Eugen Rietsche; Winfried Gaiser
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1978-11-16
Filing date: 1979-11-15
Publication date: 1980-05-28

Abstract

Bei diesem Handgerät wird dem Warmluftstrom über eine Düse (4) Flüssigkeit, beispielsweise zur Haarformung oder -festigung, zugeführt.

Dabei besitzt das Austrittsteil (1,6) dieses Gerätes hinter der Düse (4) ein Mundstück (6), welches den austretenden Strom des Mischfluidums ohne vorherige Berührung mit festen Teilen des Behandlungswerkzeuges unmittelbar der Haaroberfläche zuzuführen gestattet.

Das beschriebene Handgerät ermöglicht es, unter sparsamster Verwendung von Behandlungsflüssigkeit und mit kleinen, den Handgebrauch nicht erschwerenden Vorratsbehältern nur diejenigen, meist also auf die äusseren Schichten beschränkten Haarteile, auf deren Behandlung es ankommt, mit der aufgesprühten, auf die optimale Reaktionstemperatur erhitzten Flüssigkeit anzufeuchten.

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein elektrisch beheizbares Handgerät als Warmluftdusche zur Behandlung der Haare mit einer versprühbaren Flüssigkeit.
Bei bekannten Geräten dieser Art, sei es zum Färben, Formen oder Festigen der Haare, ist die Vorrichtung zum Aufbringen der Flüssigkeit stets mit dem eigentlichen Behandlungswerkzeug, wie Kamm oder Bürste, verbunden, vergleiche die deutsche Patentschrift 387 855 und die Offenlegungsschriften 21 54 681, 22 12 280, 22 23 877 und 23 48 419.
Die Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Bedienbarkeit dieser Geräte lässt jedoch oft zu wünschen übrig. Sie erfordern eine verhältnismässig grosse Menge von Behandlungsflüssigkeit, die meist in keinem Verhältnis zu der oft auf nur recht kleine Teile des Kopfhaares beschränkten Behandlung steht. In solchen Fällen ist es durchaus unerwünscht, weil überflüssig, das ganze Haar bis zur Kopfhaut mit der Flüssigkeit zu befeuchten, wie es früher geschah, als das Aufbringen der Behandlungsmittel durch Einreiben von Hand erfolgte. Zum Beispiel ist für die gezielte Anbringung einer Welle an einer ganz bestimmten Stelle auch nur an dieser Stelle, und zwar auf der Oberfläche der Frisur, die Einwirkung der Behandlungsflüssigkeit nötig und erwünscht.
Die verschwenderische Benutzung von Behandlungsflüssigkeit, die auch zu unerwünscht grossen Behältern im Zufuhrsystem bzw. zu unerwünscht häufigem Nachfüllen dieser Behälter führt, hat noch den weiteren Nachteil, dass eine über das unbedingt nötige Quantum hinausgehende Flüssigkeitsmenge die Behandlungstemperatur am Wirkungsort senkt, ebenso wie es bei bekannten Geräten durch die vielfältigen Berührungen der Sprühflüssigkeit mit den Behandlungswerkzeugen (Kamm und dergleichen) und ihren Halterungen erfolgt. Da nach bekannten chemischen und physikalischen Gesetzen die Reaktionen, wie sie zum Beispiel bei der Haarverformung durch den Übergang des Aipha-Keratins in Beta-Keratin und umgekehrt vor sich gehen, umso schneller und gründlicher erfolgen, je höher die Reaktionstemperatur ist, so ist die bisher stets angewandte Verbindung des Sprühsystems mit den Behandlungswerkzeugen eine weitere Quelle von Wärmeverlusten.
Ziel der Erfindung ist es, den geschilderten Mängeln abzuhelfen. Zu diesem Zweck wird unter Trennung der elektrisch beheizbaren Warmluft-Sprühvorrichtung von dem eigentlichen Behandlungswerkzeug, wie Kamm, Bürste oder dergleichen, erfindungsgemäss die Anordnung so getroffen, dass die Sprühdüse zur regelbaren Einführung der Behandlungsflüssigkeit in den Warmluftstrom mit einem Austrittsmundstück ausgestattet ist, welches den austretenden Strom des Misch-Fluidums ohne vorherige Berührung mit festen Teilen des Behandlungswerkzeuges unmittelbar der Haaroberfläche zuzuführen gestattet.
Mit einem solchen Gerät ist es möglich, unter sparsamster Verwendung von Behandlungsflüssigkeit und mit kleinen, den Handgebrauch nicht erschwerenden Vorratsbehältern nur diejenigen, meist also auf die äusseren Schichten beschränkten Haarteile, auf deren Behandlung es ankommt, mit der aufgesprühten, auf die optimale Reaktionstemperatur erhitzten Flüssigkeit anzufeuchten und mit den üblichen dem Friseur zur Verfügung stehenden Werkzeugen unter günstigsten Bedingungen zu behandeln. Eine Benetzung des gesamten Haares ist nicht mehr erforderlich.
Um die Bedienung zu erleichtern und die Regelung des Dosierventils für die Sprühdüse mit der das Gerät haltenden Hand (also ohne Zuhilfenahme einer weiteren Hand) zu ermöglichen, erfolgt gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung die Bedienung des genannten Ventils durch einen am Handgriff der Warmluftdusche angebrachten zurückfedernden Drücker. Dieser Drücker kann zum Beispiel über ein Bowdenkabel auf das Dosierventil einwirken, oder er kann unmittelbar eine im Handgriff des Gerätes eingebaute Pumpe für die Sprühflüssigkeit betätigen.
Statt das Mundstück am Duschenkörper mittels einer Ansetzschraube zu befestigen, kann man auch das ganze Gerät als einheitlichen Körper ausbilden und dabei den Vorratsbehälter für die Sprühflüssigkeit zusammen mit den Bedienungsorganen im oder am Handgriff der Warmluftdusche anbringen, sei es mit eingebauter, durch den zurückfedernden Drücker betätigter Pumpe, sei es mit Motorpumpe oder Drucksprühdose, die dann durch den Drücker überwacht werden. Auch kann die Sprühflüssigkeit in einem gegebenenfalls auswechselbaren Behälter am Körper der Warmluftdusche gelagert und die Zuleitung zur Austrittsdüse durch die warme Luft erhitzt werden, alles wie es in den beispielhaften verschiedenen Ausführungsformen der Abbildungen dargestellt ist.
Weitere Erfindungsmerkmale ergeben sich aus den Ansprüchen anhand der Beschreibung einiger in den Zeichnungen schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele.
Es zeigen:

Fig. 1 die Seitenansicht eines Haarbehandlungsgerätes nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Ansicht dieses Gerätes von links in Richtung auf das Austrittsmundstück,
Fig. 3 die Seitenansicht eines ähnlichen, aus Mundstück und Warmluftdusche zusammengesetzten Ausführungsbeispiels mit Bedienung des Dosierventils der Sprühdose durch Drücker und Bowdenkabel,
Fig. 4 die Seitenansicht eines als einheitlicher Körper gestalteten Gerätes mit Vorratsbehälter im Griff eingebaut und Handpumpenbedienung durch den Drücker,
Fig. 5 die Teildarstellung eines entsprechenden Gerätes, aber mit elektrischer Motorpumpe, überwacht durch den Drücker als Kontaktknopf,
Fig. 6 die Teildarstellung einer weiteren ähnlichen Ausführungsform mit Sprühflüssigkeitsbehälter als Druckgasflasche (Drucksprühdose), deren Absperrventil durch den Drücker überwacht wird,
Fig. 7 die Teildarstellung eines einheitlichen Gerätes nach der Erfindung mit am Körper der Warmluftdusche fest angebrachtem Nachfüllbehälter für Sprühflüssigkeit und
Fig. 8 ein ähnliches Gerät mit als ganzes auswechselbarem, vom Körper der Warmluftdusche getragenem Nachfüllbehälter für das Sprühmittel.

Das im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 dargestellte Gerät nach der Erfindung besteht aus der Warmluftdusche 7 mit Handgriff 10 und elektrischem Anschlußstecker 11. Vorn ist ein angesetztes Luft-Austrittsstück 1 durch Schraube 8 befestigt.
Oben am Mundstück 1 sitzt ein Träger 12 für einen kleinen Tank 2, der entweder als lose verschlossenes Gefäss mit Nachfüll- öffnung 13 oder als Druckgas-Sprühdose 9 die Behandlungsflüssigkeit (zum Beispiel einen Haarfestiger) enthält. Ein Verbindungsschlauch 5 führt zu einem Dosierventil 3, welches eine Sprühdüse 4 überwacht.
Bei richtig eingestelltem Dosierventil 3 tritt der Strom, bestehend aus der auf optimale Temperatur erwärmten Trägerluft und der versprühten Flüssigkeit, ohne an irgendwelche festen Körper zu stossen, unmittelbar durch die vorzugsweise flache Austrittsöffnung nach aussen an die zu behandelnde Stelle. Der Friseur steuert also mit einer Hand die Warmluftdusche mit Zusatzgerät und hält mit der anderen zum Beispiel den Kamm. Durch das Öffnen oder Schliessen des Dosierventils kann gezielt gearbeitet werden.
Bei der Ausführungsform der Fig. 3 wird das Dosierventil gesteuert durch einen am Handgriff der Warmluftdusche sitzenden, mit einer Rückstellfeder 35 ausgestatteten Drücker 14, der mit einem Bowdenzug 15 zum Ventil führt.
Auf diese Weise hat der Friseur stets die den Kamm führende Hand frei und kann mit der anderen Hand gleichzeitig den Warmluftstrahl steuern und die Menge der aufgebrachten Behandlungsflüssigkeit genauestens überwachen.
Die Ausführungsformen der übrigen Figuren zeigen einheitliche Geräte, in denen die Sprühflüssigkeit unter Überwachung durch einen am Handgriff gelagerten Drücker durch eine Vorwärmkammer geführt und, wie bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1-3, ohne Berührung mit festen Teilen des Gerätes unmittelbar der Haaroberfläche zugeführt wird.
Die Fig. 4 zeigt die Warmluftdusche mit Anschlußstecker 11 und Handgriff 17, in welchem der Vorratsbehälter 19 und die Entnahmepumpe 18 gelagert sind. Durch den mit Rückstellfeder 35 ausgestatteten Drücker 16 wird die gewünschte Menge Flüssigkeit in die Leitung 26 durch die Heizschlange 34 zur Sprühdüse 20 gepumpt. Der Behälter oder eine Flasche können von unten in den Handgriff eingeführt und dort eingeschraubt, festgeklemmt oder durch einen Gummikonus eingedrückt werden. Der Ansaugstutzen der Pumpe 18 führt zum Behälter 19, und der Druckteil zur Zuführungsleitung 26 für die Sprühdüse 20.
Die Fig. 5 zeigt statt des Behälters 19 mit der Handpumpe 18 einen Behälter 23 mit elektrischer Motorpumpe 22 und Bedienungs-Druckknopf 21.
Die Fig. 6 zeigt eine im Handgriff 17 gelagerte Drucksprühdose 27 mit Absperrventil 25. Ein Drücker 24 überwacht die Verbindung zur Sprühdüse 20 durch die Zuführungsleitung 26.
Die Fig. 7 zeigt einen Nachfüllbehälter 31 der am Körper 30 der Warmluftdusche angebracht ist. Durch einen Drücker 28 wird aus dem Behälter 31 mittels Pumpe 29 die gewünschte Menge der Sprühflüssigkeit zur Sprühdüse gepumpt.
Die Fig. 8 zeigt im wesentlichen dieselbe Anordnung, nur wird statt des fest angebauten Nachfüllbehälters mit auswechselbaren Behältern 32 gearbeitet, was den Wechsel des Behandlungsmittels erleichtert und wesentlich beschleunigt.
In allen Fällen der Fig. 4 bis 8 durchläuft die Zuführungsleitung 26 eine vor der Austrittssprühdüse 20 gelegene Heizschlange 34, so dass die versprühte Flüssigkeit mit optimaler Wirkungstemperatur aus der Düse auf die zu behandelnde Haaroberfläche trifft.

Claims

1. Elektrisch beheiztes Handgerät als Warmluftdusche zur Behandlung der Haare mit durch eine Düse dem Warmluftstrom zugeführter versprühbarer Flüssigkeit, zum Beispiel zur Haarformung oder -festigung, dadurch gekennzeichnet, dass der Austrittsteil (1, 6) des Gerätes hinter der Düse ein Mundstück (6) besitzt, welches den austretenden Strom des Mischfluidums ohne vorherige Berührung mit festen Teilen des Behandlungswerkzeuges unmittelbar der Haaroberfläche zuzuführen gestattet.

2. Haarbehandlungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mundstück eine flache Austrittsöffnung (6) besitzt.

3. Haarbehandlungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mit der Einrichtung zur Zuführung der Behandlungsflüssigkeit (2 bis 5) ausgestattete Austrittsmundstück (1, 6) mittels einer Schraubverbindung (8) an eine trocken arbeitende Warmluftdusche (" Föhn" ) (7) aufsetzbar ist.

4. Haarbehandlungsgerät nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die durch ein Dosierventil (3) überwachte Leitung (5) für die Zuführung der Flüssigkeit zur Sprühdüse (4) auf ihrer der Sprühdüse gegenüberliegenden Seite mit dem Austrittsstutzen einer die Behandlungsflüssigkeit und ein indifferentes Druckgas enthaltenden Drucksprühdose (9) verbunden ist.

5. Haarbehandlungsgerät nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die durch ein Dosierventil (3) überwachte Flüssigkeits-Zuführungsleitung (5) an ihrer der Sprühdüse gegenüberliegenden Seite mit dem Auslaßstutzen eines die Behandlungsflüssigkeit enthaltenden höher gelegenen Vorratsgefässes (2) verbunden ist.

6. Haarbehandlungsgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Dosierventil (3) der Sprühdüse (4) durch einen am Handgriff (10) der Warmluftdusche (7) angebrachten zurückfedernden Drücker (14) bedienbar ist.

7. Haarbehandlungsgerät nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch ein zwischen Dosierventil (3) und Drücker (14) verlaufendes Bowdenkabel (15) (Fig. 3).

8. Haarbehandlungsgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucker (16) zur Betätigung einer im Handgriff (17) des Gerätes eingebauten Pumpe (18) dient, mittels welcher die in einem gleichfalls im Handgriff (17) des Gerätes eingebauten Vorratsbehälter (19) enthaltene Sprühflüssigkeit der Sprühdüse (20) zuführbar ist (Fig. 4).

9. Haarbehandlungsgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Drücker als Kontaktknopf (21) für eine im Handgriff (17) des Gerätes eingebaute Motorpumpe (22) ausgebildet ist, mit deren Hilfe die Sprühflüssigkeit aus einem im Handgriff gelagerten auswechselbaren Vorratsbehälter (23) der Sprühdüse (20) zuführbar ist (Fig. 5).

10. Haarbehandlungsgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Drücker (24) zur Betätigung des Absperrventils (25) einer im Handgriff (17) des Gerätes eingebauten, an eine Zuführleitung (26) zur Sprühdüse (20) angeschlossenen Drucksprühdose (27) mit Sprühflüssigkeit dient (Fig. 6).

11 . Haarbehandlungsgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Drücker (28) zur Betätigung einer Pumpe (29) dient, mit deren Hilfe die in einem am Körper (30) der Warmluftdusche angebauten Nachfüllbehälter (31) enthaltene Sprühflüssigkeit der Sprühdüse (20) zuführbar ist (Fig. 7).

12. Haarbehandlungsgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Nachfüllbehälter (32) auswechselbar vom hinteren Teil der Warmluftdusche (33) getragen wird (Fig. 8).

13. Haarbehandlungsgerät nach den Ansprüchen 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die durch den Drücker (14, 16, 21, 24, 28) überwachte Zuführleitung (26) für die Sprühftüssigkeit im Warmluftstrom verläuft (Fig. 4 bis 8).

14. Haarbehandlungsgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführleitung (26) für die Sprühflüssigkeit im Warmluftstrom eine Heizschlange (34) bildet (Fig. 4 bis 8).