DEP0013305MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 30. Dezember 1954 Bekaimtgemacht am 14. Juni 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Für die Messung von Widerständen bei hohen Frequenzen hat sich die Hochfrequenzmeßleitung
sehr gut bewährt. Bei der Messung wird die Tatsache ausgenutzt, daß der Verlauf von Strom und
Spannung längs einer Leitung mit dem Wellenwiderstand Z durch den Abschlußwiderstand X bestimmt
ist. Die Gleichung für die Spannung lautet:
UlU0 = cos 2 π U λ + j (Z/X) sin 2 π Hl (ι)
U0 bezeichnet die Spannung am Leitungsende.
Die Länge / ist vom Leitungsende aus gerechnet, λ ist die Wellenlänge. Die Hochfrequenzmeßleitung
hat den Nachteil, daß ihre Verwendung bei längeren Wellen dadurch begrenzt ist, daß ihre Länge
mindestens gleich einer halben Wellenlänge sein muß; dadurch wird sie groß und unhandlich und
kann nicht mehr mit der nötigen Präzision hergestellt werden.
Es ist nun eine Meßanordnung zur Messung von Widerständen bei Hochfrequenz bekannt (USA.-Patentschrift
2 630 474), bei der von einer speisenden Leitung zwei Leitungen rechtwinklig abgehen,
von denen die eine mit einem Vergleichswiderstand, die andere mit dem zu messenden Widerstand
abgeschlossen ist, und der in einer elektrisch abgeschirmten magnetischen Koppelschleife induzierte
Spannungsverlauf, der zur Widerstandsbestimmung dient, in Abhängigkeit vom Drehwinkel
meßbar ist.
609 530/189
P 13305 VIIIc/21e
Die bekannte Anordnung bildet eine durchgehende Leitung zum Anschluß der beiden Widerstände,
in welche rechtwinklig die Speiseleitung eintritt. Die über der Verzweigungsstelle liegende
Koppelschleife mißt also das Magnetfeld aller drei Leitungen. Eine derartige Verzweigungsstelle ist
aber ein inhomogenes Gebilde, welches bei höheren Frequenzen Maßnahmen zur· Kompensation erforderlich
macht, die bei der bekannten Anordnung
ίο für alle drei Leitungen vorgesehen werden müssen.
Erfindungsgemäß ist die Meßanordnung so ausgebildet,
daß die von der Speiseleitung rechtwinklig abgehenden Leitungen aufeinander senkrecht
stehen und die Koppelschleife um eine in der Ver-
t5 längerung der Speiseleitung liegende Achse drehbar
ist. · ' - ';. ', '■ '
Auf diese Weise 'wirkt' auf die Schleife nur das
Magnetfeld der , beiden Widerstandsleitungen ein, während das Feld der Speiseleitungen herausfällt.
Die notwendige Kompensation kann damit, wie weiter unten ausgeführt wird, mit sehr einfachen
Mitteln vorgenommen werden.
Die neue Anordnung gemäß der Erfindung hat für die Messung die gleichen Eigenschaften wie
eine Meßleitung und ist auch bei relativ langen Wellen verwendbar:"
' Abb. ι veranschaulicht die neue Meßverzweigung,
es ist eine Leitungsverzweigung mit drei aufeinander senkrecht angeordneten Leitungen,
vorzugsweise aus Koaxialleitungen gebildet. Die eine Leitung ist mit einem Normalwiderstand abgeschlossen,
die andere mit dem unbekannten Widerstand. Als Normalwiderstand wird vorzugsweise
ein Blindwiderstand verwendet. Die dritte Leitung dient zur Einspeisung der Meßfrequenz
aus einer Spannungsquelle G. Die Zweigströme seien In und Ix. Senkrecht zur Ebene, die von den
beiden Verzweigungsleitungen gebildet wird, ist über dem Verzweigungspunkt eine elektrisch abgeschirmte,
drehbare -'Köppelschleife 51 angebrächt.
Sie ist um eine in der Verlängerung der Speiseleitung liegende Achse drehbar. Diese Koppelschleife
wird von dem durch die Ströme /„ und Ix erzeugten
Magnetfeld, jedoch nicht von dem Strom auf der Speiseleitung erregt. Steht die Koppelschleife unter
dem Winkel α zu der Leitung mit dem Strom /#,
so ist die induzierte Leerlaufspannung ■
U5 = K (cos a + j (Z/X) sin α)
K ist eine Konstante, die von der Größe der Kopplung abhängt..Der Klammerausdruck von (2)
entspricht formal genau der rechten Seite von (1). Dies bedeutet, daß'die' in der Schleife induzierte
Spannung in Abhängigkeit vom Drehwinkel genau den gleichen Verlauf hat wie die Spannung auf
einer, Meßleitung. Einer vollen Umdrehung der Schleife entspricht eine Wellenlänge auf der Meßleitüng.
. ·.■■.. 1: : ■
Wird die Meßverzweigung mit einem kapazitiven
Normälwiders'tand N== —■ JZ abgeschlossen,
so entspricht''sie· bei Umkehrung der Schleifendrehrichtung
· ebenfalls der Meßleitung. Vertauschung der Widerstände N und X gestattet dann,
die Stromverteilung auf der entsprechenden Leitung zu messen.
Voraussetzung für das richtige Funktionieren der Meßanordnung ist, daß die Schleife nur das
magnetische Feld aufnimmt und gegen das elektrische abgeschirmt ist. Abb. 2 zeigt, wie sich dies
sehr wirksam erreichen läßt: Die Schleife 1 liegt in einer Maske 2, die einen schmalen Schlitz 3
senkrecht zur Schleife besitzt, durch den die magnetische Kopplung erfolgt. Diese Anordnung gestattet
außerdem eine einwandfreie mechanische Zentrierung der Schleife. -75
Für die theoretische Ableitung der in der Koppelschleife
induzierten Spannung wurde an der _Verzweigurigsstelle das Bestehen eines homogenen
Feldes für die einzelnen Teilleitungen vorausgesetzt. Diese Homogenität ist jedoch an der Verzweigungsstelle
nicht gegeben, wodurch Meßfehler entstehen. Durch Anwendung von Kompensationsmaßnahmen an der Verzweigungsstelle läßt sich
aber der auftretende Fehler sehr klein halten.
Abb..3 zeigt ein Beispiel für eine solche Kornpensati'on.
Unter 45 ° zu den beiden mit den Widerständen abgeschlossenen Leitungen ragt ein Stempel
4 durch den Außenleiter, dessen Tauchtiefe eingestellt werden kann. Bei richtiger Einstellung,
des Stempels ist eine Fehlerkompensation bis zu sehr hohen Frequenzen möglich. Als einstellbarer
Normalwiderstand ist bei tieferen Frequenzen ein Drehkondensator, bei höheren Frequenzen auch
eine am Ende kurzgeschlossene Leitung veränderlicher Länge zu verwenden.
Der Meßvorgang mit der vorgeschlagenen Anordnung gleicht nahezu der Widerstandsmessung
mit einer Meßleitung. Es muß lediglich vorher der Normalwiderstand auf die Meßfreqüenz eingestellt
werden. Bei der Drehung der Schleife können die beiden für die Widerstandsmessung erforderlichen
Größen erhalten werden: Das Verhältnis m von maximaler, zu minimaler Spannungsamplitude und
die Größe -j- aus der Winkellage der Schleif enstel-
lung, bei der die Minimalspannung induziert wird. An einer mit der Meßschleife gekoppelten Skala
kann die Größe desWinkels direkt abgelesen werden.
Mit der »Meßverzweigung« wird die Größe des Widerstandes X am Ort der Verzweigungsstelle
gemessen. Soll an einem anderen Ort der Leitung zwischen der Verzweigung und.dem Meßobjekt der
Widerstand bestimmt werden, so ist vor der Messung dieser Ort der Leitung kurzzuschließen, die ,
Meß schleife so „weit zu.drehen, bis die Schleifen-Spannung
zu einem Minimum wird, und in dieser Lage · die Winkelskala auf NuJl zu stellen. Beim
Anschluß des Meßobjektes bezieht sich nun die Messung auf den gewählten Leitungsquerschnitt.
Wird als Normalwiderstand ein reeller Widerstand der Größe Z verwendet, so ist ebenfalls eine
Widerstandsmessung möglich. Es kann nunmehr jedoch das Vorzeichen der Blindkomponente, nicht
unterschieden werden. Durch zusätzliche kapazitive Belastung des Normalwiderstandes läßt sich
im Bedarfsfair aus der Veränderung der Lage be-
530/189
Claims (11)
1. Anordnung zur Messung von Widerständen bei Hochfrequenz mit zwei von einer speisenden"
Leitung rechtwinklig abgehenden Leitungen, von denen die eine mit einem Vergleichswiderstand,
die andere mit dem zu messenden Widerstand abgeschlossen und der in'
einer elektrisch abgeschirmten magnetischen Koppelschleife induzierte Spannungsverlauf,
der zur Widerstandsbestimmung dient, in Abhängigkeit vom Drehwinkel meßbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die von der Speiseleitung rechtwinklig abgehenden Leitungen aufeinander
senkrecht stehen und die Koppelschleife um eine in Verlängerung der Speiseleitung liegende
Achse drehbar ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verzweigung aus Koaxialleitungen aufgebaut ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vergleichswiderstand ein
reiner Blindwiderstand ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein kapazitiver Blindwiderstand
durch einen verluftfreien Kondensator, ein induktiver. durch eine am Ende kurzgeschlossene
Leitung veränderlicher Länge dargestellt ist.
5. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vergleichswiderstand
ein rein ohmscher oder ein komplexer Widerstand ist.
6. Anordnung nach einem oder, mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein in seiner Tauchtiefe einstellbarer Stempel an der Verzweigungsstelle durch
den Außenleiter geführt ist, der unter 450 zu den beiden mit den Widerständen abgeschlos-,
senen Leitungen steht.
7. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelschleife ständig
umläuft und zugleich die Zeitablenkung eines Sicht- oder Schreibgerätes steuert, dem die
induzierte Spannung nach Verstärkung zugeführt ist.
8. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die magnetische Kopplung
über eine Unterbrechung des Außenleiters und die elektrische Abschirmung durch eine Schlitzkopplung
erfolgt.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch 75'
gekennzeichnet, daß die Koppelschleife mitsamt ihrer Zuleitung drehbar ist.
10. Anordnung nach Anspruch 2, angewendet zum Abgriff einer Spannung, deren Betrag konstant
ist und deren Phase beliebig einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Verzweigungsleitung
mit einem reinen Blindwiderstand, die andere mit einem reinen Wirkwiderstand gleichen Betrages abgeschlossen und die
Koppelschleife mit einer Winkelteilung verbunden ist, an welcher der mit der gewünschten
Phase linear zusammenhängende Winkel ablesbar ist.
11. Verfahren nach Anspruch 1 zur Messung
von Widerständen für Reflexionsbestimmung, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Koppelschleife
bei den Winkelstellungen 45 und 1350
induzierten Spannungen gemessen werden.
Angezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 630 474.
USA.-Patentschrift Nr. 2 630 474.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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