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Vorrichtung zum Eichen von Nebenschlüssen Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Eichen der Nebenschlüsse von starker Intensität in Gleichstrom (bis
zu 30 ooo Amp.).
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Man benutzt zur Zeit für das Messen stärker Intensitäten in Gleichstrom
eine bekannte Methode, welche darin besteht, daß man einer Strömung, die in einem
magnetischen Stromkreise durch den von dem Strom von starker Intensität durchflossenen
Leiter erzeugt ist, eine Strömung entgegensetzt, die durch eine Wicklung erzeugt
ist, welche auf demselben magnetischen Stromkreis angeordnet ist. Die Annullierung
dieser beiden Strömungen wird durch einen Drehanker angezeigt, der in dem magnetischen
Stromkreis angeordnet ist und von dessen Klemmen man einen Meßapparat abzweigt.
Bei Kompensation in dem magnetischen Stromkreis braucht man nur den Strom zu messen,
der in die Wicklung geht, um die Stromstärke in dem Leiter zu bestimmen, der durch
den magnetischen Stromkreis hindurchgeht.
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Diese Methode wird auch in bekannter Weise zum Eichen der Nebenschlüsse
gngewendet, doch weist sie die Unzuträglichkeit auf, daß sie eine sehr genaue Eichung
der Millivoltmeter erfordert, die auf den zu bestimmenden Nebenschlüssen anzubringen
sind, und des Amperemeters, welches die Stromstärke mißt, welche in die Wicklung
geht.
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Die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung scheidet die
Notwendigkeit dieser Eichungen und die denselben anhaftenden Fehlerquellen aus.
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Dies geschieht dadurch, daß man die bekannte Vorrichtung mit einem
Differentialgalvanometer kombiniert, von dessen beiden Wicklungen die eine mit dem
Normalnebenschluß und die andere mit dem zu eichenden Nebenschluß verbunden ist,
so daß man durch unmittelbare Ablesung den Fehler des zu eichenden Nebenschlusses
bestimmen und dem remanenten Magnetismus Rechnung tragen kann, indem man- den Nullpunkt
des Galvanometers um einen Betrag verschiebt, der dem Werte dieses remanenten Magnetismus
entspricht.
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Man vereinfacht auf diese Weise die Eichmethode für Nebenschlüsse
von starkem Kaliber, indem man mittels des gewünschten Verhältnisses zwischen den
Kalibern der beiden Nebenschlüsse, Normalnebenschluß und zu eichender Nebenschluß,
ermöglicht, den Fehler des zu eichenden Nebenschlusses unmittelbar zu messen.
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Die Zeichnung veranschaulicht beispielsweise eine Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes.
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Der Leiter i, der von dem Gleichstrom von großer Intensität I durchflossen
ist, geht durch den magnetischen Stromkreis a hindurch. 3 ist der zu eichende Nebenschluß.
Der
magnetische Stromkreis 2 trägt eine Wicklung 4, die durch eine Gleichstromquelle
bei 5 gespeist wird. Der Strom i in dieser Wicklung wird mittels eines Rheostaten
6 reguliert. Der Normalnebenschluß 7, zweckmäßig mit Mehrfachanschlüssen für die
Nebenschlußkaliber, die man bestimmen will, wird mit der Wicklung 4 in Reihe geschaltet.
Die Leitungsschnüre der Nebenschlüsse 3 und 7 werden mit den Wicklungen 8 und 9
eines Differentialgalvanometers io verbunden.
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Ein durch einen Motor angetriebener Drehanker i i wird in den magnetischen
Stromkreis eingeschaltet, und von seinen Klemmen wird ein Millivoltmeter 12 abgezweigt.
13 ist ein Amperemeter, welches bezweckt, die Stromstärke i für die Bestimmung
der Ströme I zu messen.
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Man gibt dem Strom in der Wicklung 4 eine solche Richtung und Größe,
daß die durch d e Wicklung im magnetischen Stromkreis 2 erzeugte Strömung die Strömung
vernichtet, welche durch den Leiter i erzeugt wird. Mittels des Millivoltmeters
12 kann man diese Vernichtung feststellen. In diesem Augenblick hat man ein Verhältnis
K zwischen den Stromstärken I und i:
Ist beispielsweise 1 - 2o ooo Amp. und K - 3 öoo, so ist i - 6,66 Amp.
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Ist die Vernichtung der Strömungen herbeigeführt, so kann man, anstatt
den Strom i und die Spannung U an den Klemmen des zu bestimmenden Nebenschlusses
zu messen,, welche Messungen man gleichzeitig machen muß wegen der im Strom I eintretenden
Änderungen, die Spannung U mit der durch den Normalnebenschluß 7 gegebenen Spannung
u mittels eines Differentialgalvanometers io vergleichen.
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Ist U -I- u, so steht das Differentialgalvanometer auf Null. Ist
u - U -f- E, so gibt das Differentialgalvanometer eine Abweichung
E an, welches auf diese Weise unmittelbar den Fehler des zu bestimmenden Nebenschlusses
anzeigt. Ist u - ioo, so wird dieser Fehler in Prozent angegeben. , Mißt man nach
der bisher üblichen Methode i und I mit Hilfe von u und
U, so ist der Fehler der Messung von
gleich der Summe der Messungsfehler von za - U und u, die von erster
Ordnung sind. Gemäß der Erfindung mißt man dagegen durch das Differentialgalvanometer
unmittelbar E, und der Fehler reduziert sich somit auf den Fehler des Differentialgalvanometers,
welcher zweiter Ordnung ist.
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Wegen des in dem magnetischen Stromkreis zurückbleibenden Magnetismus
kann die :Methode der Einandergegenüberstellung der Strömung bekanntlich ungenaue
Resultate ergeben, da der Nullpunkt des Millivoltmeters nicht mehr der Vernichtung
der Strömungen, die einzig und allein von i und I herrühren, entspricht.
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Um diese Unzuträglichkeit zu vermeiden, schaltet man den Strom 1 aus
und sättigt mittels der Wicklung 4 den magnetischen Kern. Dann läßt man diesen Strom
abnehmen bis zu einem solchen Wert, daß das Strömungsanzeigesystem Null angibt.
In diesem Augenblick stellt der Wert i. dieses Stromes den Wert der Abszisse bei
Beginn des Hysteresiszvklus dar. Man braucht ihn nur in absolutem Wert auf - dem
Differentialgalvanometer zu verzeichnen. Man schaltet auf diese Weise den Wert
i beim Ablesen von u - U selbsttätig aus.