DEN0006061MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 11. September 1952 Bekanntgemacht am 27. Dezember ISC J
DEUTSCHES PATENTAMT
Es ist bekannt, durch Kaltspritzen aus duktilen Metallen, z. B. Aluminium, Aliuiminiumlegiertmgen
u.dgl., becherförmige Gegenstände herzustellen. Daihei wiird unter »Kaltspritzen« ein Arbeitsverfahren,
verstanden, bei dem der Werkstoff in Form einer Platine dem Werkzeug dm kaltem Zustand zugeführt
und dann unter Einwirkung eines hohen, rasch erfolgenden Druckes zum Fließen gebracht
wird, wobei er an dem sich beispielsweise senkrecht nach unten bewegenden Spritzstempel entlang
entgegen dessen Bewegung«richtung nach oben steigt und so den gewünschten Gegenstand aus der
Platine formt. Auf diese Weise hat man auch schon Gegenstände hergestellt, die aus einem gemeinsamen
Boden und einer Anzahl senkrechter Zylindermäntel bestehen, die koaxial ineinander
angeordnet sind. Solche Gegenstände, die gewöhnlich, aus Zink oder Aluminium bestehen, finden in
der elektrotechnischen Industrie z. B. als Kondensatorenbecher weitverbreitete Anwendung.
Bisher ist es praktisch nicht gelungen, mit dem Kakspritzverfahren dünnwandige, becherförmige
Gegenstände herzustellen, die durch mindestens eine zwei gegenüberliegende Seiten des Bechermantels
in ganzer Länge des Bechers verbindende Querwand in zwei oder mehr eckige Kammern
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unterteilt sind. Die Herstellung solcher Becher bietet keine Schwierigkeit, solange die Wandstärke
..,. des Bechertnantels verhältnismäßig groß ist, sie
wird aber außerordentlich schwierig, sobaldWandstärkenden
.-i mm.und: weniger in Betracht kommen."
Bei dünnwandigen Bechern macht sich dies so stark bemerkbar, daß deren Herstellung bislang
praktisch unmöglich war.
Die Becher konnten zwar durch Einpressen des
ίο Stempels in die Platine gespritzt werden, aber es
gelang nicht, den unregelmäßig gespritzten Becher vom Stempel abzustreifen.
Zum Abstreifen sind Vorrichtungen in Form von Platten oder Nasen bekannt, die am oberen
Beoherrand angreifen. Sie setzen ausreichend dicke
und knickfeste Mäntel/voraus. Ferner ist es bekannt, den Becher ah einem Außenrand des Bodens
zurückzuhalten, was geteilte Matrizen und verhältnismäßig dicke Böden bedingt und damit zu
teuren Werkzeugen und zusätzlichem Werkstoff-*!"
aufwand führt. Es ist auch bekannt, den Becher durch einen gegen den Boden geblasenen Luftstrom
vom Stempel abzulösen. Dazu muß der Stempel axial durchbohrt, also geschwächt werden;
außerdem bedarf es einer Ventilsteuerung. Ferner 'müssen hierbeiinsbesondere bei unrunden
Formen dünnwandige Mäntel, zur Verhütung -d'es
Ausbauchens'von' außen abgestützt werden.'
Die Erfindung beruht auf. ..der Erkenntnis, daß
eine bestimmte Gestaltung der Becherform genügt,. um das Abstreifen und damit die Erzeugung von
aus duktilen Metallen bestehenden kaltgespnitzten Bechern, die durch Querwände in Kammern unterteilt
siod], zu ermöglichen. Sie besteht darin, daß
bei Bedherformen mit mindestens einer zwei gegenüberliegende
Seiten des Becifoermantels in ganzer Länge des Bechers verbindenden Querwand,, die
den Becher in eckige Kammern unterteilt, und bei Mantelwandistärken unter 1 mm wenigstens eine
der Querwände durchgehend mindestens i,8mal so stark als der Bechermantel, ist oder daß wenigstens
zwei sich gegenüberliegende Übergänge einer Querwand in den Mantel oder die Kreuzung zweier
Querwände so. stark·.ausgebildet/sind, daß ein dem
Querschnitt der Übergänge einbesohriebener Kreis einen Durchmesser von mindestens dem i,8fächen
der Mantelstärke hat.
Eine derartige Becherform hat sich als brauchbar für die Herstellung mittels des Kaltspritzverfahrens
erwiesen, Das Abstreifen des gespritzten Bechers vom Spritzstempel bietet hierbei praktisch
keine Schwierigkeiten, da die AbstreifVorrichtung
an mindestens einer verstärkten Querwand oder an mindestens zwei verstärkten Wandteilen des
Bechers oder der verstärkten Kreuzung zweier Querwände angreift.
Ein Becher nach der Erfindung wird nach seinem
Formen zusammen mit dem Stempel aus der Matrize herausgezogen. Um den Gegenstand von dem
Stempel entfernen zu können, wird dabei eine Abstreifvorrichtung bekannter Art benutzt, die am
oberen Becherrand -im Bereich der' verstärkten
Zonen angreift. Diese Zonen übertragen den Druck nach Art von .yerstärkuhgsrippen auf den. Becherboden,
wo der Widerstand gegen das Abstreifen liegt. Wohl ist es schon vorgeschlagen worden, bei
runden, ovalen oder viereckigen Hülsen aus duktilem Metall in Längsrichtung vom Boden bis zum
Rand sich erstreckende Verstärkungsrippen mit- < zuspritzen. Diese sollen die Widerstandsfähigkeit
dar Hülsenmäntel erhöhen. Es ist nicht ,erkannt
worden, daß sich solche Verstärkungein an den
Wandübergängen der Kammern zu dem Zweck !herausbilden lassen, um das Abstreifen und damit
die Erzeugung von aus den angegebenen Gründen bisher nicht kaltgespritzten Becherformen zu ermöglichen«.
Die Erfindung erstreckt sich vorzugsweise auf die Herstellung von. Bechern, bei denen das Verhältnis
zwischen der kleinsten, in einer beliebigen Kammer des Bechers vorliegenden Querabmessung
und der Höhe dieses Abteils mindestens. 1 :2,5 beträgt. Beim Kältspritzen läuft hierbei mindestens
ein Teil, der Stempel. Gefahr, daß sie sich infolge
des geringen· Trägheitsmomentes-in einer Richtung
etwas, verbiegen. Infolgedessen treten beim Spritzen
geringe Abweichungen in den vorgeschriebenen dünnen Wandstärken auf, und diese würden, wenn
der von den Stempeln abzustreifende Becher keine .verstärkten Wände oder .Wandteile L besäße, Be- go
schädigungein z. B. durch' Reißen der Wände beim Abstreifen des Bechers zur Folge haben.
·, jDievErfindung ist an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
·, jDievErfindung ist an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
Fig. ι a zeigt schaubildlich einen nach dem Kaltspritzverfahren
hergestellten becherförmigen Gegenstand, mit einer einzigen Zwischenwand;
Fig. ι b zeigt den Becher in einer Draufsicht und
Fig. ι c einen Teil der Fig. 1 b in vergrößertem
Maßstab; . . ■ ^ ■ ·.· :
Fig. 2 a und 2 b zeigen in zwei verschiedenen Seitenansichten den Stempel, die Matrize und die
Abstreif vorrichtung, mit denen der Becher nach Fig. ι a; und 1 b hergestellt wird;
Fig. 3 ist ein· Grundriß der Matrize nach den Fig.'2-a und 2b;
.Fig. 4 ist ein Grundriß der Abstreifvorrichtung
nach den Fig. 2a und 2b;
Fig. 5 und 6 zeigen den Becher nach dem Spritzen und heim Abstreifen; "
Fig. 7 stellt eine andere Ausführungsform der Abstreif vorrichtung dar;
Fig. 8a, 8b und 9 sind Draufsichten weiterer Ausfüihirungsbeiispiele von Becherformen gemäß der
Erfindung.
Der Becher 1 nach Fig. 1 hat einen Boden, an
den die sich in der Spritznichtung erstreckenden aufrecht stehenden Mantelwände2 anschließen. Die
Mantelwände 2 sind miteinander durch eine Zwischenwand 3 verbunden. Nach Fig. 1 c ist die
Stärke der Mäntelwände 2 gleich d, und die Stärke der Zwischenwand 3 gleich 2 d. Der Wert d kann
z.B. 0,7 mm sein, so daß die Stärke der Wand 3 gleich 1,4 mm ist. Der Zwischenwand 3 kann in
diesem Fall ein Kreis mit einem Durchmesser von melhr als i.S-'d einbeschrieben werden.
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Die zur Herstellung verwendete Vorrichtung besteht aus den in einem Halter untergebrachten
Stempeln4a und 4b und der Matrizes. Letztere
enthält eine Höhlung 6, in die eine Platine 7 recht-S eckiger Form hineingelegt ist. Wie es bei Spritzwerkzeugen
üblich ist, besitzen die Stempel 4a
und 4(, einen Stempel'rand'8 und einen sich an
diesen anschließenden hinterschliffenen Teil 9, damit das beim Kaltspritzen emporsteigende Matenial
möglichst wenig Reibung erfährt.
In geeigneter Höhe oberhalb der Matrize ist die Abstreifvorrichtung 10 angeordnet. Sie besteht aus
einer kreisförmigen Platte mit einer Öffnung 11. Das Abstreifen erfolgt mittels der nasenförmigen1
Anisätze 12 und 13; die an den Verbindungsstellen
der Zwischenwand3 und Mantelwände 2 angreifen.
Werden die Stempel 4a und 46 aus der Matrize 5
zurückgezogen, so wird der Becher 1 mitgenommen, bis die genannten Verbindungsstellen gegen die
so Ansätze 12 und 13 der Abstreifvorrichtung 10
stoßen. Werden die. Stempelteile 4a und 4b weiter
aufwärts bewegt, so bleibt der Becher 1 zurück
und löst sich vom Stempel.
Beim Abstreifen haben die nasenförmigen Anas sätze 12 und 13 mittels- der verstärkten Zwischenwand
3 die Abst reif kraft auf den Boden übertragen, so daß eine Beschädigung des Gegenstandes praktisch
ausgeschlossen ist.
Aus Fiig. ib erhellt insbesondere, daß, wenn die
kurze Abmessung p einer Kammer klein ist gegenüber der langen Abmessung q dieser Kammer und
wenn die Höhe des Bechers groß ist gegenüber der
kleinen Abmessung p der erwähnten Kammer, der die Kammer bildende Stempelteil in einer Richtung
ein verhältnismäßig kleines Widerstandsmoment bat. Gerade in solchen Fällen bieten die verstärkten
Wände bzw. Wandteile eine Lösung, um Beschädigungen beim Abstreifen zu verhüten.
Fig. 7 zeigt eine andere· Ausführungsform einer
Abstreifvorrichtung mit einem hochkant stehenden Streifen 14, der sich zwischen den beiden Stempelteiilen
4a und 4b hindurch erstreckt.
Bei dem in Fig. 8 a in Drauf sieht gezeigten Becher sind alle Außenwände 15 und die Zwiischenwände
16, wie besonders aus der Einzeldarstellung nach Fig. 8b ersichtlich, gleich stark und haben
z. B. eine Wandstärke von 0,6 mm. Wenn die Abrundungsradien χ an den Übergängen der Zwischenwände
an die Außenwände groß gewählt werden, entsteht an diiesen Übergangsstellen ein verstärkter
Wand/teil, dem ein Kreis mit einem Durchmesser von i,8 d einbesclbrieiben werden kann. Auf diese
Weise entsteht die zum Abstreifen erforderliche Verstärkung des Querprofils.
Fig. 9 ist eine Draufsicht eines sechseckigen Bechers, der durch Zwischenwände 17 in sechs
Kammern mit dreieckigem Querprofil geteilt ist. Alle Außenwände 18 und die Zwischenwände· 17 a,
l7b> l7d unid 17e 'haben die gleiche Wandstärke d,
z. B. von 0,6 mm. Hingegen haben die in Flucht liegendien Zwischenwände \"jc und 17, eine Wandstärke
2 d von ι ,2 mm. Für diesen Becher eignet sich eine Abstreifvorrichtung nach Fig. 7.
Claims (2)
1. Durch Kaltspritzen aus duktilen Metallen, z. B. Aluminium, hergestellter Becher, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Becherformen mit mindestens einer zwei gegenüberliegende Seiten
des Bechermantels in ganzer Länge des Bechers verbindenden Querwand, die den Becher in
eckige Kammern unterteilt, und bei Mantelwandistär-ken
unter 1 mm wenigstens eine der Querwände durchgehend mindestens i,8mal so
stark als der Bechermantel ist oder daß wenigstens zwei sich gegenüberliegende Übergänge
einer Querwand in den Mantel oder die Kreuzung zweier Querwände so stark ausgebildet
sind, daß ein dem Querschnitt der Übergänge einbesehriebener Kreis einen Durchmesser von
mindestens dem i,8faehen der Mantelstärke hat.
2. Becher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß seine Höhe mindestens das 2,5 fache
dar kleinsten Kammerqueraibmessung beträgt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 593 849, 705 042;
schweizerische Patentschrift Nr. 247052;
französische Patentschrift Nr. 718957;
USA.-Patentschrift Nr. 2230840;
Zeitschrift »Werkstatt und Betrieb«, 83. Jahrgang, Heft 3, März 1950, S. 81 bis 88;
Zeitschilift »Maschinenbau/Der Betrieb«, 14. Jahrgang
(1935), Heft 5/6, S. 151/152;
Zeitschrift »Aluminium«, Oktober 1940, S. 516.'
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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