DEM0019022MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 20. Juni 1953 Bekanntgemacht am 12. Januar 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung betrifft einen Verstärker mit Verstärkungsgradregelung
und bezieht sich insbesondere auf einstufige Verstärker, wie sie z. B. in der Trägerfrequenztechnik
Verwendung finden.
Bei solchen Verstärkern liegen bekanntlich im wesentlichen drei Regelaufgaben vor. Die erste Aufgabe
besteht darin, die Ausgangsspannung des Verstärkers weitgehend konstant zu halten, wenn sich
der Eingangspegel in weiten Grenzen ändert. Es soll also ein möglichst weiter Regelbereich realisiert werden.
Damit die Regelung bereits bei geringen Änderungen des Eingangspegels wirksam wird, muß weiterhin
verlangt werden, daß die Regelung genügend empfindlich ist. Dies führt zu der Aufgabe, eine steile Regelcharakteristik
zu erzielen.
Beiden Aufgaben gemeinsam ist die Forderung, die Regelung jeweils so vorzunehmen, daß das Auftreten
von nichtlinearen Verzerrungen möglichst vollkommen vermieden wird. Es ist also dafür zu sorgen, daß der
Klirrgrad ein bestimmtes, vorgegebenes Maß nicht überschreitet.
Während diese dritte Aufgabe praktisch in allen Fällen vorliegt, können die Forderungen an den Unifang
des Regelbereiches und die Regelempfindlichkeit je nach dem Anwendungsgebiet des Verstärkers mehr
oder weniger stärk betont sein.
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M 19022VIIIal21a*
Für die Verstärkungsregelung wird im allgemeinen eine von der Ausgangsspannung abgeleitete Größe
verwendet, die entweder direkt oder indirekt den Verstärkungsgrad einer oder mehrerer Stufen des Verstärkers
beeinflußt.
Aus der Rundfunktechnik ist beispielsweise die Verwendung von Regelröhren bekannt, deren Gittervorspannung
und damit die für die Verstärkung maßgebende Steilheit durch eine aus der Ausgangsspannung,
ίο meist dem Demodulator oder einer besonderen Regelspannungsstufe,
abgeleitete Gleichspannung geändert wird. Um eine wirksame Regelung mit großem Regelbereich
zu erzielen, ist es bei dieser Art der Regelung meist erforderlich, die Regelung auf mehr als eine
Stufe des Verstärkers zu erstrecken. Derartige Regelschaltungen eignen sich praktisch nur für Vorstufen,
da die entnehmbare Ausgangsleistung durch den kleinsten Wert des Anodenstfomes begrenzt wird und
der Regelbereich etwa reziprok zur Aussteuergrenze ist.
Große Regelbereiche lassen sich bekanntlich durch nichtlineare Widerstände, insbesondere durch Heißleiter
oder Kaltleiter, erreichen. Die Beeinflussung des Verstärkungsgrades im Sinne einer Konstanthaltung
der Ausgangsspannung kann damit in verschiedenster Weise erfolgen. Als Beispiel sei die Anordnung
in einem Spannungsteiler nach der deutschen Patentschrift 845 059 erwähnt, nach der im Eingangskreis
einer Verstärkerröhre ein Spannungsteiler aus zwei Heißleitern vorgesehen ist, von denen einer durch
eine dem Ausgang des Verstärkers entnommene Spannung fremdgeheizt wird.
Für die Heizung des Heißleiters kann auch wie bei Trägerfrequenzanlagen mit Übertragung einer Pilotfrequenz
eine besondere Spannung verwendet werden, die in gleicher Weise wie die Nutzspannung verstärkt
wird. Von dieser Möglichkeit wird z. B. Gebrauch gemacht bei Anordnungen nach den deutschen
Patentschriften 873 709 und 613 855. In diesen Fällen ist jedoch für die Fremdheizung des Heißleiters eine
zusätzliche Verstärkung erforderlich, um die notwendige Heizenergie aufzubringen, die besonders bei
Trägerfrequenzgeräten mit ihrer geringen Ausgangsleistung oft größer sein muß als- die am Ausgang des
Verstärkers zur Verfügung stehende Nutzenergie. Eine direkte Heizung des Heißleiters kommt also praktisch
nur dort in Frage, wo der Energiebedarf im Vergleich zur Nutzenergie keine wesentliche Rolle spielt. In allen
anderen Fällen verlangt die Fremdheizung eines Heißleiters einen zusätzlichen Aufwand, z. B. in
Form eines besonderen Verstärkers, für die Heizenergie.
Die Heißleiter eignen sich zwar dazu, einen weiten Regelbereich zu erzielen. Ihre - Regelempfindlichkeit
ist jedoch aus physikalischen Gründen recht gering.
Um ihre günstigen Eigenschaften trotzdem anwenden zu können, werden sie bekanntlich in Brückenanordnungen
eingebaut. Kleine Änderungen des Heißleiterwiderstandes äußern sich dann in großen Verschiebungen
des Brückengleichgewichts, so daß sich damit eine hohe Regelempfindlichkeit erzielen läßt.
Auf diese Weise wird ,z. B. nach der deutschen Patentschrift 613 855 ein empfindliches variables Dämpfungsglied
realisiert. Dieses Dämpfungsglied liegt als Brücke, durch die der Grad der Signalübertragung an das
Gitter der folgenden Röhre mit Hilfe eines durch die zusätzlich verstärkte Pilotfrequenz geheizten Heißleiters
geregelt wird, im Eingangskreis des Verstärkers.
Als weiteres Beispiel seien Verstärker erwähnt, bei denen ein Heißleiter über einen amplitudengesteuerten
Oszillator geheizt wird (deutsche Patentschrift 743 025). Derartige Schaltungen werden bei
der Hintereinanderschaltung mehrerer geregelter Verstärker verwendet, da sie geeignet sind, das Überschwingen
der Verstärker infolge Addition der Einzelyorgänge gering zu halten. Der Aufwand ist jedoch
bereits für die zusätzliche Regeleinrichtung recht beträchtlich und in vielen Fällen nicht tragbar.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, einen einstufigen
Verstärker mit Regelung des Verstärkungsgrades zu schaffen, der sowohl einen weiten Regel-
umfang als auch eine hohe Regelempfindlichkeit bis zu sehr' kleinen Eingangsspannungen besitzt, wobei
gleichzeitig der Klirrgrad in engen Grenzen bleibt. Für die Regelung soll dabei kein zusätzlicher Energiebedarf
erforderlich sein. Außerdem soll die besonders ,bei sehr kleinen Eingangsspannungen ungünstige
Spannungsteilung vermieden werden, wie sie bei zahlreichen Verstärkeranordnungen, z. B. zum Zwecke
der Volumeneinstellung, verwendet wird.
Die Verbesserung gegenüber bekannten Schaltungen.
ist dadurch erreicht, daß in Reihe zum Steuergitter die Primärwicklung eines Differentialübertragers liegt,
dessen S ekundärwicklungshälften zusammen mit einem Festwiderstand und einem Heißleiter eine derart im
Kathodenkreis der Röhre angeordnete Brückenschaltung bilden, daß der Widerstandswert des Heißleiters
einerseits eine Stromgegenkopplungskomponente im Kathodenzweig des Kathoden-Gitter-Kreises
beeinflußt und daß er andererseits Größe und Vorzeichen einer dem Kathodenwechselstrom proportionalen
Spannung bestimmt, die infolge mangelnden Brückengleichgewichts über den Übertrager in die
Gitterzuleitung der Röhre derart eingekoppelt wird, daß der Verstärkungsgrad zusätzlich im gleichen
Sinne geändert wird wie durch die Gegenkopplungskomponente im Kathodenzweig. .
Für die Regelung wird also zusätzlich eine Brückenanordnung verwendet, deren Gleichgewicht durch
den Widerstand eines Heißleiters bestimmt ist, der durch den Kathodenstrom der Verstärkerröhre fremdgeheizt
wird. Die Brücke ist dabei nach der Erfindung so angeordnet, daß eine dem Kathodenwechselstrom
proportionale Spannung je· nach der Gleichgewichtslage als positive oder- negative Rückkopplungsspannung
in den Gitterkreis der Röhre gekoppelt wird. Erfindungsgemäß sind die Brücken widerstände gleichzeitig
im Kathodenzweig angeordnet und ergeben damit eine von der Größe des Eingangssignals abhängige
Gegenkopplung im Kathodenkreis.
Mit dieser Anordnung, die im folgenden näher beschrieben wird, läßt sich bei relativ geringem Aufwand
nicht nur wegen der positiven Rückkopplungen bei kleinen Spannungen ein großer Regelbereich erzielen,
sondern auch eine steile Regelcharäkteristik infolge'
der hohen Brückendämpfung. Da der 'Klirrfaktor durch eine von der Ausgangswechselspannung ab-
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hängige Gegenkopplung bekanntlich herabgesetzt wird, bleibt bei der erfindungsgemäßen Anordnung
auch der Klirrgrad unterhalb des gegebenen Höchstwertes.
Die Wirkungsweise und die Vorteile des erfindungsgemäßen Verstärkers werden im folgenden an Hand
eines Ausführungsbeispieles erläutert.
Fig. ί zeigt das Prinzipschaltbild eines Verstärkers gemäß der Erfindung, während
ίο Fig. 2 eine vereinfachte Darstellung zur Erläuterung
der Funktion des Verstärkers wiedergibt.
. Bei dem Ausführungsbeispiel ist an einen Verstärker für ein Trägerfrequenzsystem für kurze Entfernungen (Netzgruppensystem) gedacht, bei dem der Träger und beide Seitenbänder übertragen werden.
. Bei dem Ausführungsbeispiel ist an einen Verstärker für ein Trägerfrequenzsystem für kurze Entfernungen (Netzgruppensystem) gedacht, bei dem der Träger und beide Seitenbänder übertragen werden.
Das Eingangssignal U1 wird über den Kopplungskondensator C1 dem Gitter der Röhre V zugeführt
und an der Sekundärwicklung des Übertragers Tr1 als
verstärkte Spannung U2 abgenommen.
ao Von einer dritten Wicklung des Ausgangsübertragers Tr1 wird eine Regelspannung abgenommen,
gleichgerichtet und zur Steuerung des Gitterpotentials verwendet. Insoweit entspricht die Schaltung dem
Prinzip nach Bekanntem. Die Steuerung des Gitterpotentials erfolgt wie üblich so, daß die Gittervorspannung
herabgesetzt wird, wenn die Ausgangsspannung ihren Sollwert übersteigt. Damit sinkt auch der
Anodengleichstrom.
Mit dem Anodengleichstrom wird nun der Heißleiter-R1
mittels seines Heizers H fremdgeheizt. Der Heißleiter ist so angeordnet, daß sein Widerstand
sowohl die Stromrückkopplung eines Zweiges des Kathodenkreises als auch die in den Gitterkreis zusätzlich
eingekoppelte Stromrückkopplung beeinflußt.
Es liegen also zwei Stromrückkopplungskomponenten vor, von denen die erstgenannte immer negativ ist,
während die zweite sowohl positiv als auch negativ sein kann.
Zu diesem'Zweck ist der Heißleiter R1 Bestandteil
einer Brückenschaltung, die von ihm, einem festen Widerstand A2 und von beiden sekundären Wicklungshälften w ι und w 2 des Differentialübertragers Tr2
, gebildet wird. Die Primärwicklung w^ des Differentialübertragers
liegt in Reihe zwischen Kondensator C1 und dem Steuergitter. Der in Reihe mit R1 liegende
Blockkondensator C2 verhindert, daß der Heißleiter R1
gleichstrommäßig belastet wird. Der Brückenwiderstand R2 wird zweckmäßig aus der Reihenschaltung
eines Widerstandes mit dem Heizer H des Heißleiters gebildet.
Man erkennt, daß die beiden zwischen Punkt ι und
Erde befindlichen Brückenzweige zwischen Kathode und Erde liegen und somit die negative Stromrückkopplungskomponente im Kathodenkreis bestimmen.
Im Ruhezustand, d.h. wenn kein Eingangssignal vorhanden ist, wird der Heißleiter voll geheizt und
hat damit seinen niedrigsten Widerstandswert. Der dabei fließende Kathodenstrom ist unter anderem
durch die negative Gittervorspannung bestimmt.
Diese ist durch die Potentialdifferenz zwischen Kathode (identisch mit Punkt i) und Punkt 2 gegeben.
Die Bemessung des Spannungsteilers R3 und R4
zwischen dem positiven Pol der Speisespannungsquelle und Erde erfolgt so, daß Punkt 2 ein etwas niedrigeres
positives Potential besitzt als Punkt 1, also Kathode.
Die in den Gitterkreis transformierte Stromrückkopplungskomponente
(U4) ist so gepolt, daß sie im geschilderten Ruhezustand (R1 klein) positiv ist, und
ist so bemessen, daß sie größer ist als die geringe negative Komponente, die vom Kathodenzweig stammt.
Trifft nun ein Eingangssignal ein, so ändert sich vermöge der vom Ausgangsübertrager abgegriffenen
und dem Gitter zugeführten Regelspannung der Anodenstrom. Damit ändert sich die Heizung und
der Widerstandswert des Heißleiters R1. Mit Zu- und
Abnehmen seines Widerstandswertes steigt und sinkt die im Kathodenzweig erzeugte Stromgegenkopplungskomponente.
Gleichzeitig bewirkt die Änderung der Verstimmung der Brücke eine Änderung der in den Gitterkreis
transformierten Rückkopplungskomponente U4 nach Größe und Vorzeichen. Bei kleinem Eingangs- und
damit Ausgangssignal ist U1 positiv und übersteigt die
vom' Kathodenzweig stammende negative Komponente. Mit wachsender Eingangsspannung wird U4
kleiner, verschwindet bei Brückengleichgewicht ganz, um schließlich als negative Rückkopplung wieder
anzuwachsen, die sich nun zu der ebenfalls wachsenden negativen Komponente des Kathodenzweiges addiert.
Es sei nun noch auf weitere Einzelheiten der Schaltung eingegangen. Die von der dritten Wicklung
des Übertragers Tr1 abgenommene Regelspannung wird vom Richtleiter Gl1 gleichgerichtet und erzeugt
über der Widerstands-Kondensator-Kombination R5 C3
eine Gleichspannung Ur, die der Ausgangsspannung U2
etwa proportional ist. Die Zeitkonstante von R6C3 ist
so klein bemessen, daß die dem Träger anhaftende Modulation keinen Gleichspannungsbeitrag liefert.
Die über A6C3 stehende Spannung ist daher wellig.
Durch das Siebglied -R6C4 wird diese Welligkeit linear
ausgemittelt.
Zwischen dem positiven Pol der Speisespannungsquelle und Kathode liegt ein Spannungsteiler R1, Rs.
Über Rs steht daher eine Spannung Ug, die, wie die
Zeichnung zeigt, in bezug auf die Regelspannung Us
entgegengesetzte Polarität hat. Diese beiden Spannungen liegen in Reihe zwischen Kathode und Punkt 3
und ergeben, einander überlagert, eine Differenzspannung UgK für die Gitter-Kathoden-Strecke, die
dem Gitter über den Widerstand R9 zugeführt wird
und den Anoden- bzw. Kathodenstrom steuert. (Statt des punktiert eingezeichneten Gleichrichters GZ3 ist
vorerst ein Kurzschluß zu denken, und der ebenfalls punktiert gezeichnete Kondensator ist samt seiner
Verbindung wegzudenken.)
Diese Spannung Ug κ bestimmt das Potential des
Gitters, sofern sie die normale negative Gittervorspannung übersteigt. Nimmt nun der Punkt 3 positives
Potential an (z. B. bei fehlendem Eingangssignal), so würde dem Gitter ein positives Potential aufgedrückt
werden, was Gitterstrom zur Folge hätte. Um dies zu vermeiden, ist der . Gleichrichter Gl2 vorgesehen.
Über ihn kann der von der Gegenspannung Uq über die Widerstände R6 und R5 getriebene Strom nach dem
Punkt 2, der positives Potential hat, abfließen. Der Gleichrichter Gl2 ist von dem relativ hohen Wider-
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stand i?10 überbrückt, damit die negative Vorspannung
ans Gitter gelangen kann.
Die Rohre besitzt keine gleitende, sondern eine feste Schirmgitterspannung, die am Spannungsteiler
R11, R12 abgenommen wird. Hierdurch ist in bekannter
Weise erreicht, daß die Gleichstromsteilheit erhalten bleibt. R12 ist zur Siebung durch Kondensator
C5 überbrückt.
Zur Stabilisierung des Arbeitspunktes bei fehlendem
ίο Eingangssignal ist in an sich bekannter Weise eine
Gleichstromgegenkopplung (Widerstände; R2, R3, i?4)
vorgesehen.
Es soll nun noch die Funktion der bis jetzt unbeachtet gebliebenen Schaltelemente Gl3 und C6 (punktiert
eingezeichnet) beschrieben werden. Wenn das Eingangssignal plötzlich wegfällt (was durch kurzzeitige
Störungen eintreten kann oder auch dann, wenn Signale durch Trägeraustastung gegeben werden),
so würde der Verstärker sehr schnell seine höchste Verstärkung annehmen. Es kann wünschenswert sein,
diese Erscheinung zu beseitigen. Zu diesem Zweck kann der Gleichrichter Gl3 und ein großer Kondensator
C6 vorgesehen sein. Gl3 bildet entsprechend
seiner Polung praktisch einen Kurzschluß, wenn die Kondensatoren C4 und C6 von einem negativen, bei
Punkt 3 stehenden Potential aufgeladen werden. Fällt nun das Eingangssignal und damit Ur plötzlich
weg, so bleibt die Differenzspannung Uqk trotzdem
noch eine Zeitlang erhalten, da sich der Kondensator C6 nur über den hohen Widerstand A10 entladen
kann. Die Entladerichtung über die Widerstände R5, R6 ist durch den Gleichrichter Gl3 gesperrt.
Maßgebend für die Dauer des Entladungsvorganges ist also im wesentlichen die Zeitkonstante des Gliedes
C6, R10. . Obwohl nunmehr der Gleichrichter Gl3
als Nebenwirkung bereits weitgehend verhindert, daß dem Gitter der Röhre bei Fehlen von Ur ein positives
Potential aufgedrückt wird, kann es dennoch zweckmäßig sein, den Gleichrichter Gl2 beizubehalten, da ja
der Gleichrichter Gl3 nicht ideal sperrt.
Als Vorteil des erfindungsgemäßen Verstärkers ist neben dem geringen Aufwand vor allem zu erwähnen,
daß keine Teilung der Eingangsspannung vorgenommen wird. Wichtig ist weiter, daß Mit- und
Gegenkopplung möglich ist. Dadurch wird der Klirrfaktor weitgehend unabhängig vom Arbeitspunkt der
Röhre, die damit auch — im üblichen Sinne — ungünstig ausgesteuert werden kann. Ist nämlich die
Ausgangswechselspannung zu groß, so wird die Ver-Stärkung nach kleinen Werten hin geregelt, und es
fließt ein kleiner Anodenstrom. Dies ist bekanntlich mit einem Anwachsen des Klirrfaktors verbunden.
Da indessen die Herunterregelung durch Erhöhung der Gegenkopplung erfolgt, wird der Klirrfaktor
dadurch wieder herabgesetzt. Große Verstärkung dagegen wird durch Mitkopplung erzielt. Es liegt also
nicht nur überhaupt ein großer Regelbereich vor, sondern er wird, wie erwünscht, mit annähernd
konstantem Klirrfaktor 'durchfahren. Wie aus der Beschreibung des Ausführungsbeispiels ferner hervorgeht,
werden nur Gleichrichter ohne Vorspannung verwendet. Vorteilhafterweise entfällt damit die sonst
auftretende Rückstromempfindlichkeit.
An Hand der Fig. 2, die schematisch den Rückkopplungskreis der Schaltung nach Fig. 1 allein
darstellt, sei nun noch die durch Rückkopplung hervorgerufene
Verstärkungsänderung als Funktion des Heißleiterwiderstandes R1 berechnet. Die Bezugszeichen' der Fig. 1 sind in Fig. 2 übernommen.
I3 ist der gesamte Kathodenwechselstrom, I1 und /a
sind die durch die beiden Brückenzweige fließenden Teilströme. Als bezuggebende Größe für die Verstärkung
μ' mit Rückkopplung I μ' = —Μ möge die
V U\J
Verstärkung μ ohne Rückkopplung ι μ = --^-1 dienen.
V U3j
Die Verstärkungsänderung infolge der Rückkopplung ist dann gegeben durch
μ'
U3
Die Summe, der Teilwechselspannungen im Gitter-Kathoden-Kreis
ist
U1 = U^-]- U 3 -\- U 4 12 ' l\2 ,
I1=SU3
W0
W1 + W2
J. η "' tj ' LJ ti
[W1 + W2 W1
w3 W1R2 — w2 R1
W1 + w2
Legt man der weiteren Betrachtung einen idealen go Differentialübertrager zugrunde (unendlich große Querinduktivität),
dessen Wicklung w3 unbelastet ist, so gilt wegen des unendlich kleinen Magnetisierungsstromes
I1-W1=I2-W2. (2)
Die Spannungssumme im Brückenkreis ist
J1 ■ R1 + CZ4 · -I2-R2=O. (3)
Ferner gilt (S = Kathodenstromsteilheit)
I3 = S-U3, , (4)
Z,=71 + 7a. (5)
Aus diesen fünf Gleichungen soll -~- als Funktion
von R1 ausgedrückt werden. Weitere Unbekannte
sind U4, J1, J2, J3. Die Gleichungen (2), (4) und (5)
enthalten drei Unbekannte, nämlich J1, J2 und J3. Die
Lösungen für J1 und J2 lauten:
W1 + W2
(6)
Setzt man die Lösungen (6) in Gleichungen (1) und (3)
ein und eliminiert CZ4, so erhält man
Gleichung (7) ist die gesuchte Funktion-— = /"(A1).
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Wählt man W1
w%
so vereinfacht sich die
Gleichung (7) mit der Abkürzung
η =
W1
in
U1
2 2
ίο Durch Umformung erhält man
Die Gleichung (8) zeigt, wie sich die Verstärkung in diesem Falle mit R1 ändert.
Die Erfindung wurde an Hand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es ist klar, daß hierin keine Begrenzung
ihres Wesens und ihrer Anwendungsmöglichkeit liegt.
Claims (9)
- PATENTANSPRÜCHE:.i. Einstufiger Verstärker mit Regelung des Verstärkungsgrades, bei dem eine aus der Ausgangswechselspannung abgeleitete Gleichspannung das Potential des Steuergitters im Sinne einer Konstanthaltung der Ausgangsspannung beeinflußt, dadurch gekennzeichnet, daß in Reihe zum Steuergitter die Primärwicklung eines Differentialübertragers (Tr2) liegt, dessen Sekundärwicklungshälften zusammen mit einem Festwiderstand (R2) und einem Heißleiter (R1), der vom Kathodenstrom der Röhre fremdgeheizt wird, eine derart im Kathodenkreis der Röhre angeordnete Brückenschaltung bilden, daß der Widerstandswert des Heißleiters einerseits eine Stromgegenkopplungskomponente im Kathodenzweig des Gitter-Kathoden-Kreises beeinflußt und daß er andererseits Größe und Vorzeichen einer dem Kathodenwechselstrom proportionalen Spannung (Lr 4) bestimmt, die infolge mangelnden Brückengleichgewichts über den Übertrager in die Gitterzuleitung derart eingekoppelt wird, daß der Verstärkungsgrad zusätzlich im gleichen Sinne geändert wird, wie durch die Gegenkupplungskomponente im Kathodenzweig.
- 2.. Verstärker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein indirekt geheizter Heißleiter (R1) verwendet ist, dessen Heizer (H) in Reihe mit dem Festwiderstand liegt und mit ihm zusammen den einen Brückenwiderstand (R2) bildet.
- 3. Verstärker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der Beeinflussung des Gitterpotentials dienende Gleichspannung als Differenzspannung (UQκ) aus der Gegeneinanderschaltung einer aus der Ausgangswechselspannung gewonnenen Regelgleichspannung (U R) und einer Gegenspannung (Ua) resultiert.
- 4. Verstärker nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelspannung (U R) einer Wicklung des Ausgangsübertragers entnommen wird und nach Gleichrichtung über der Parallelschaltung eines Widerstandes (R6) und eines Kon- ' densators (C3) auftritt, deren Zeitkonstante so klein ist, daß der Ausgangswechselspannung überlagerte Modulationsspannungen keinen nennenswerten Gleichspannungsbeitrag liefern.
- 5. Verstärker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Siebglied (R9, C4) vorgesehen ist, durch das die durch Modulation der Ausgangswechselspannung entstandene Welligkeit der gleichgerichteten Regelspannung linear gemittelt wird.
- 6. Verstärker nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenspannung an einem Widerstand (R8) eines zwischen dem positiven Pol der Speisespannungsquelle und der Kathode der Röhre liegenden Spannungsteilers (A7, A8) liegt.
- 7. Verstärker nach Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Steuergitter eine negative Ruhevorspannung liegt, daß die Differenzspannung (Uza) dem Gitter über einen Gitterableitwiderstand (Rg) zugeführt wird und daß durch einen mit einem Punkt (2) positiven Potentials verbundenen Gleichrichter (Gl2) gewährleistet ist, daß eine Differenzspannung, die mit positivem Potential ans Gitter der Röhre gelangen würde, zum genannten Punkt positiven Potentials hin kurzgeschlossen wird.
- 8. Verstärker nach Anspruch 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Differenzspannung (U α κ) ein Kondensator (C6) aufgeladen wird und daß durch einen Gleichrichter (Gl3) Sorge getragen ist, daß sich der Kondensator nur über einen hohen Widerstand (R10) entladen kann mit einer Zeitkonstanten, die durch Bemessung des Kondensators und des Widerstandes in gewünschter Weise wählbar ist.
- 9. Verstärker nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise eine Gleichstromgegenkopplung vorgesehen ist.Angezogene Druckschriften:Deutsche Patentschriften Nr. 743025, 613352; schweizerische Patentschrift Nr. 158 395.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen1 509 628/81 1. 56
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