DEL0017368MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 9. Dezember 1953 Bekanntgemacht am 9. Mai 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
In der Hauptpatentanmeldung L 2207 VIII b/21 c wurde eine Einrichtung zur Umsteuerung eines
Umkehrantriebes über Stromrichter in Eingefäßschaltung mit selbsttätiger Ankerumschaltung unter
Verwendung eines Reglers, der den durch die 'Ankerspannung gegebenen Istwert der Drehzahl
mit einem von Hand einstellbaren Sollwert vergleicht und den Ankerstrom begrenzt, vorrgeschlagen,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Regelabweichung dieses Reglers zur stetigen elektrischen
Verstellung der Gittersteuerung des Stromrichters vom Gleichrichterbetrieb in Wechselrichterbetrieb
dient, wobei die Umschaltung des Polwenders im Ankerkreis' immer dann erfolgt,
wenn die die Gittersteuerung einstellende und von der Regelabweichung eingestellte Steuergröße einen
Grenzwert in Richtung auf die Wechselrichteraussteuerung über- bzw. unterschreitet.
Der Leistungsfaktor der Grundwelle bei gittergesteuerten Stromrichteranlagen steht in linearer
Abhängigkeit von der abgegebenen Gleichspannung. Es ist daher grundsätzlich anzustreben, derartige
Anlagen voll auszusteuern, was auch im Interesse der wirtschaftlichen Auslegung des Transformators
liegt. Bekanntlich ist es wegen der Kommutierung und Entionisierung nicht möglich, im -Wechselrichterbetrieb
die gleiche Leerlaufspannung zu erreichen wie im Gleichrichterbetrieb.
Es besteht das Problem, die mit voller Gleichrichterspannung laufende Maschine auf die möglicherweise
kleinere Wechselrichterspannung abzubremsen.
609 514/392
L 17368 YIIIb121 c
Teilweise kommt erschwerend hinzu, daß der Antrieb
mit Feldänderung ausgerüstet ist und mit dem Kommando zum Umsteuern gleichzeitig das
Kommando zur Feldverstärkung gegeben wird.
Soll daher die Anlage auch in diesem Punkt selbsttätig
arbeiten, so muß die daraus resultierende Ankerüberspannung erst.einen meßbaren Wert erreicht
haben, ehe eine Begrenzungseinrichtung ansprechen und das gegebene Kommando wieder rückgängig
machen kann.
Im allgemeinen sind die ohmschen und induktiven Spannungsabfälle im Gleichstromkreis so
groß, daß die Vollastspannung des Gleichrichters niedriger als die des Wechselrichters ist, da j a diese
Spannungsabfälle bei Umsteuerung des Stromrichters von Gleich- in Wechselrichterbetrieb ihr
Vorzeichen beibehalten, so daß bei ungestörtem Netz ein stabiler Betrieb möglich ist.
Die Größe der zulässigen Netzspannungsabsenkung, bei welcher der Wechselrichter noch
stabil arbeitet, ist von Fall zu Fall verschieden, mit Rücksicht auf einen annehmbaren Leistungsfaktor
jedoch immer kleiner, als selbst von ruhigen Netzen über größere Zeiträume erwartet werden
kann.
Zur Durchführung der im folgenden vorgeschlagenen Erfindung ist es weiter erforderlich,
daß die Anlage Einrichtungen zur Schnellentregung der Maschine erhält, was bei Großantrieben im allgemeinen
vorausgesetzt werden kann. Es muß also ein steuerbarer Feldeinsteller vorgesehen sein.
Die Erfindung schlägt nun eine Anordnung vor, die es gestattet, noch erhebliche Netzspannungsabsenkungen
zuzulassen. Danach soll mindestens in . Abhängigkeit vom einzuleitenden Bremsbetrieb eine
vorgesehene Ankerspannungsbegrenzung im Sinne einer Entregung der Maschine, vor der Ankerumschaltung, umgeschaltet werden. Selbstverständlich
kann man Netzspannungsschwankungen durch Zusatzspannungsquellen oder sonstige Hilfsmaßnahmen
im Hauptstromkreis stabilisieren. Das ist jedoch unwirtschaftlich, weil in diesem Falle die
ganze Stabilisation für die volle Leistung ausgelegt sein muß. Der Erfindung liegt der allgemeine Gedanke
zugrunde, diese.Stabilisierung des Wechselrichterbetriebes — nur für diesen bedeuten ja die
Netzspannungsabsenkungen eine Gefahr — in den den selbsttätigen Umkehrbetrieb durchführenden
Regelkreis zu legen.
Voraussetzung ist, daß die Rückarbeit des Umkehrmotors im Umkehrbetrieb nur im Stillsetzen
der bewegten Massen besteht. Der Hochlauf sowie die eigentliche Arbeitsabgabe der Maschine vollziehen
sich dann bei optimalem Leistungsfaktor, lediglich beim Bremsen beginnt die Leistungsfaktorkurve
mit einem bestimmten gegenüber 1 verkleinerten Wert, behält diesen bei, bis der Erregerstrom
seinen vollen Wert erreicht hat, und geht dann wie gewöhnlich stetig auf Null zurück.
Der Eingriff kann beispielsweise in der Weise . erfolgen, daß der Sollwert der Ankerspannungsbegrenzungseinrichtung
beim Bremsen um einen bestimmten konstanten Betrag verkleinert, oder daß der zugeführte Istwert in der Übertragungseinrichtung
für den Meßwert der Regelgröße in einem bestimmten Verhältnis vergrößert wird.
Noch zweckmäßiger, allerdings mit mehr Aufwand verbunden, ist es, den Sollwert, außer ihn zu
verkleinern, in eine lineare Abhängigkeit von der Netzspannung zu setzen. Man kommt dann mit
einer geringeren konstanten Verkleinerung aus und bekommt auch bei schweren Netzeinbrüchen
zwangläufig die richtige zusätzliche Verkleinerung.
Die Erfassung des Betriebszustandes »Bremsen« , zur Auslösung des Umschaltvorganges in der Spannungsbegrenzungseinrichtung
durch die Polarität des Stromrichters würde zu spät kommen, da diese sich erst nach der Umschaltung des Ankers umkehrt.
Ein rechtzeitiger Eingriff in die Begrenzungseinrichtung zur Einleitung der Entregung
kann jedoch erreicht werden, wenn an Stelle der äußeren Polarität des Stromrichters die Phasenlage
seiner Zündimpulse bzw. eine von dieser eindeutig abhängige Größe verwendet wird, da vor Be-' „.
ginn der Umschaltung der gesamte Steuerbereich . durchlaufen werden muß, um sich von Gleich- auf
Wechselrichterbetrieb umzustellen.
Das Gittersteuergerät für die Vorgabe der Zünd- V
impulse wird in der Anordnung gemäß dem Hauptpatent auf Wechselriehterbetrieb eingestellt, bevor
die Ankerumschaltung erfolgt. Damit ist die richtige Reihenfolge der Schaltvorgänge gewährleistet.
Die Einwirkung auf die Begrenzungseinrichtung der Ankerspannung bei dieser im Hauptpatent beschriebenen
Anlage geschieht zweckmäßig dadurch, daß bei Durchgang des Vormagnetisierungsstroms
des Gittersteuergerätes durch den der gezündeten Gleichspannung Null entsprechenden Wert die genannte
Umschaltung eingeleitet wird, die bis zum Schließen der Kontakte des Ankerumschalters verbleibende
Zeit reicht dann aus, um mit Hilfe der Schnellentregung die Maschinenspannung auf den
geforderten Wert herabsetzen.
Claims (3)
1. Anordnung zur Sicherung des Betriebes stromrichtergespeister Umkehrantriebe nach
Patentanmeldung L 2207 VIIIb/21 c, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens in Abhängigkeit
vom einzuleitenden Bremsbetrieb eine vorgesehene Ankerspannungsbegrenzung im Sinne
einer Entregung der Maschine, vor der Ankerumschaltung, umgeschaltet wird.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verkleinerung der Anker-, spannung um einen konstanten Betrag und/oder"
einen den jeweiligen augenblicklichen Netzververhältnissen entsprechenden Betrag erfolgt. :
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, da-durch gekennzeichnet, daß die rechtzeitige Erfassung
des generatorischen Betriebes mittels der Phasenlage der Zündimpulse des Stromrichters
oder einer in Abhängigkeit von dieser stehenden Größe erfolgt.
© 609 514/392 5. 56
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