DEI0009734MA - - Google Patents

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DEI0009734MA
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 1. Februar 1955 Bekanntgemacht am 5. Januar 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung betrifft eine neue und verbesserte Knallzündschnur, welche beim Abbrennen in, zündbaren Gasmischungen keine Zündung derselben herbeiführt.
Es sind Textilknallzündschnüre der verschiedensten Art allgemein bekannt, welche aus einer Seele aus Pentaerithrittetranitrat und einer Hülle aus Textilmaterial bestehen, und diese wurden für die verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten benutzt. Es ist weiterhin bekannt, solche Knallzündschnüre mit einem äußeren Belag eines thermoplastischen Werkstoffes, wie beispielsweise Polyvinylchlorid oder Polyäthylen, zu versehen. Es wurde jedoch bisher nicht für möglich angesehen, Knallzündschnüre in entflammbaren Gasgemischen zu verwenden in Anbetracht der Gefahr der Zündung derselben durch die Flamme des die Seele der Knallzündschnur bildenden Sprengstoffes.
Sprengstoffzusammensetzungen, welche für übliche Sprengpatronen in Schlagwetter enthaltenden Bergwerken verwendet werden, besitzen eine geringe Kraftwirkung und weisen eine geringe Detonations-
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geschwindigkeit auf, d. h. eine solche von weniger als 3000 m pro Sekunde, und diese wurden dadurch sicherer gemacht, daß ein die Flammenbildung unterdrückendes Hüllenmaterial angewandt würde, und zwar in einer Gewichtsmenge der Größenordnung
:;' von 50% derjenigen des Sprengstoffes, wobei dieses Material die Sprengladung umgab. So kann beispielsweise ein Sprengstoff, der mit keiner Umhüllung versehen ist, in Mengen von etwa 113 g in entflammbaren Methan-Luft-Gemischen abgeschossen werden,
■ und wenn er mit einer Hülle versehen ist, können von diesem Sprengstoff Mengen von etwa 567 g verwendet werden, ohne daß eine Zündung des Gasgemisches stattfindet. Die Verwendung von eine höhere Kraftwirkung aufweisenden ,Sprengstoff en mit hoher Detonationsgeschwindigkeit . in entflammbaren Gasgemischen wird jedoch nicht dadurch sicher, daß solche Sprengpatronen mit einem die Flammenbildung unterdrückenden Material umhüllt werden,
Obwohl schon beispielsweise in der britischen Patentschrift 428 184 angegeben ist, daß Zündschnüre, welche mit einem nicht entflammbaren Belag aus. Polyvinylchlorid oder gewissen ähnlichen, Stoffen versehen sind, für Schlagwetter enthaltende Kohlenbergwerke besonders brauchbar sind, können Knallzündschnüre mit einer Seele aus Pentaerithrittetranitrat und einem Außenbelag von Polyvinylchlorid nicht in Gegenwart . entflammbarer Gasgemische abgeschossen werden, ohne daß eine Zündung dieser Gasgemische erfolgt.
Durch die Erfindung wird nun eine biegsame, wasserdichte Knallzündschnur vorgeschlagen, welche eine Seele von Pentaerithrittetranitrat enthält und in entflammbaren Gasgemischen abgeschossen werden kann, ohne daß eine Zündung derselben stattfindet, wobei die hohe Zündkraft und die hohe Detönationsgeschwindigkeit der Seele beibehalten werden.
Erfindungsgemäß besteht die Textil-Knallzündschnur aus einem Kern von Pentaerithrittetranitrat und einer Hülle aus einer biegsamen, wasserfesten thermoplastischen Masse, die sich bei Temperaturen zwischen 60 und 2000 auspressen läßt, und ist dadurch gekennzeichnet, daß die thermoplastische Masse zum größeren Teil aus einem feinverteilten, die Flammen-
bildung unterdrückenden Stoff und zum kleineren Teil
aus einem thermoplastischen Bindemittel besteht.
Der flammenlöschende Stoff ist so fein verteilt, daß
er eine Teilchengröße von weniger als 0,02 mm besitzt.
Hierfür kommt jeder in dieser Weise wirkende Stoff in Betracht, der für Sicherheitsumhüllungen für eine geringe Kraft aufweisende Sprengstoffe geeignet ist, wie sie in Kohlenbergwerken verwendet werden.
Geeignete Stoffe sind beispielsweise Flußspat, Kalium-
bicarbonat, Kaliumchlorid, Natriumsulfit, Barium-
■ hydroxyd, Ammoniumchlorid, Ammoniumbicarbonat
und Natriumsilicofluorid. Es werden jedoch Kryolith, Natriumbicarbonat und Natriumchlorid wegen ihrer Wirksamkeit, geringen Kosten und leichten Erhältlich-
keit bevorzugt. Es wird weiterhin vorgezogen, daß der flammenlöschende Stoff in Mischung mit dem thermoplastischen Bindemittel . in der maximalen Menge voiliegt, die es ermöglicht, eine Masse der gewünschten Plastizität und Auspreßbarkeit zwischen 60 und 200° zu erhalten. .. , g5
Das thermoplastische Bindemittel kann selbst nichtentflammbar oder entflammbar sein, wofern nur bei Einverleibung der erforderlichen Menge des flammenlöschenden Mittels die Masse die notwendige Plastizität besitzt. Geeignete Bindemittel sind beispielsweise Polyvinylchlorid, Polyäthylen, Kautschuk, synthetischer Kautschuk, Balata, Guttapercha und Bitumen.
Das flammenlöschende Mittel und das thermoplastische Bindemittel können nach beliebigen Verfahren miteinander gemischt werden, beispielsweise auf beheizten Walzen oder in einem'beheizten Teig-, mischer. Bei gewissen thermoplastischen Bindemitteln kann es erforderlich oder vorteilhaft sein, auch noch andere Bestandteile, wie Weichmacher und Oxydätionsverzögerer, zuzusetzen. ·
Die Sicherheits-Knallzündschnur nach der Erfindung kann dazu verwendet werden, ein gezündetes entflammbares Gas auszulöschen und auch dazu, flammenauslöschende Medien zu dispergieren, die in der Hülle der biegsamen wasserfesten thermoplastischen Masse enthalten sind.
Die Erfindung ist in den Beispielen 1 bis 9 der folgenden Tabelle erläutert.
Es wird eine Anzahl von Längen von Textil-Knallzündschnüren mit einem Kern aus Pentaerithrittetranitrat hergestellt. Eine Länge besteht aus einer mit Pentaerithrittetranitrat gefüllten detonierenden Textilzündschnur, und die anderen unterscheiden sich von dieser lediglich insofern, als sie an Stelle des üblichen äußeren thermoplastischen Belages mit einer Hülle von einer Stärke und Zusammensetzung versehen sind, wie sich aus der folgenden Tabelle ergibt.
Diese verschiedenen Knallzündschnüre werden dann frei hängend in einem Methan-Luft-Gemisch gezündet, welches 9% Methan enthält, und zwar in einer aus einem Eisenzylinder bestehenden Kammer, die 6 m lang ist und einen Durchmesser von 1,5 m besitzt, um die maximale Länge der Zündschnur zu bestimmen, welche keine Zündung der Gasmischung hervorruft. Die Gewichtsmenge an Pentaerithrittetranitrat pro 30 cm Länge beträgt in sämtlichen Fällen 3 g, und die Gewichtsmenge an flammenlöschendem Mittel beträgt größenordnungsmäßig etwa 9 g pro 30 cm Länge. n0
Die Zusammensetzung A besteht aus 69,4 Gewichtsteilen weichem Balata, 16,3 Gewichtsteilen Polychloropren, 5,1 Gewichtsteilen Montanwachs und 9,2 Teilen eines neutralen organischen festen Oxydationsverzögerers, der durch Kondensation eines aliphatischen Aldehyds und . einer aromatischen Base hergestellt wurde.
In sämtlichen Beispielen, auch in dem Beispiel nach dem Stande der Technik, betrug die Detonationsgeschwindigkeit der Textilzündschnur 7600 m pro Sekunde, und das Pulver bestand aus 93°/, Sprenggelatine. !
Die in den Beispielen 7 bis 9 angegebenen Mengen sind die oberen Grenzen, welche zur Zündung in der angegebenen Kammer ohne Beschädigung derselben als zulässig angesehen werden.
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Zusammensetzung
der Hülle
Stärke
der Hülle
Äußerer Gezündete Länge Zündung
Beispiel mm Durchmesser
der Knall
zündschnur
m
Zündschnur des Standes der mm
_ Technik ia
Kryolith zu Balata 6:1 ... 0,86 0,76 j
nein
I desgl. 6:1 ... 1,17 5,3 12,3 nein
2 desgl. 6:1 ... 1.37 5,9 12,3 nein
3 . desgl. 8:1... 0,86 6,3 0,76 nein
4 desgl. 8:1 ... 1,24 5,3 12,3 nein
5. Natriumbicarbonat 6,1
6 zu Zusammensetzung A 4:1 1,24 12,3 nein
Natriumbicarbonat 6,i
7 ■ zu Zusammensetzung A 6:1 i,35 46,0 nein
desgl. 1,35 6,2 46 m + 10 Abzweigungen nein
8 6,2 von 30 cm Länge
desgl. 1,35 zwei Stücke 23 m nein
9 6,2 umeinandergewickelt

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Sicherheits-Knallzündschnur mit einem Kern aus Pentaerithrittetranitrat und einer Hülle aus einer biegsamen, wasserfesten thermoplastischen Masse, welche sich· bei einer Temperatur zwischen 60 und 200° auspressen läßt, dadurch gekennzeichnet, daß die thermoplastische Masse zum größeren Teil aus einem feinverteilten flammenlöschenden Mittel und zum kleineren Teil aus einem thermoplastischen Bindemittel besteht.
2. Sicherheits-Knallzündschnur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das flammenlöschende Mittel eine Teilchengröße von weniger als 0,02 mm besitzt.
3. Sicherheits-Knallzündschnur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das flammenlöschende Mittel eines der üblichen Mittel ist, welche für die Sicherheitsumhüllung von eine geringe Kraftwirkung aufweisenden, im Kohlenbergbau benutzten Sprengstoffen verwendet wird.
4. Sicherheits-Knallzündschnur nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das flammenlöschende Mittel in Mischung mit dem thermoplastischen Bindemittel in der Menge vorliegt, daß die Mischung noch eine Plastizität besitzt, die ein Verpressen innerhalb eines Temperaturbereiches von 60 und 2000 gestattet.
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