Detonationszünder, der bei der Detonation in brennbaren Gasgemischen diese nicht entzündet Vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Detonationszünder, der bei der Deto nation in brennbaren Gasgemischen diese nicht entzündet. Detonationszünder verschiedenster Art, die einen Kern aus Tetranitropentaerythrit und eine Hülle aus Textilmaterial enthalten, sind bekannt und werden für die verschie densten Zwecke verwendet. Es ist ferner bekannt, solche Zünder mit einer äussern Umhüllung aus thermoplasti schem Material, wie Polyvinylchlorid oder Polyäthylen, zu versehen.
Es schien jedoch bisher nicht möglich, detonierende Zünder in brennbaren Gasgemischen zu verwenden, da die Gefahr bestand, dass die Flamme des detonierenden Kerns dieses Gas zünden würde. Sprengstoffmischungen, die zum Sprengen in vergasten Minen verwendet werden, sind schwach, haben eine kleine Detonationsge schwindigkeit, d. h. weniger als 3000 m/Sek., und werden für diesen Zweck noch sicherer gemacht, indem man auf der Aussenseite der Sprengpatrone ein die Flamme unterdrücken des Abschirmmaterial in einer Menge von etwa 50 Gew. ,ö des Explosivstoffes anbringt. So kann z.
B. ein solcher Sprengstoff, der un- abgeschirmt in Mengen von etwa 113,4 g in einem brennbaren Methan-Luft-Gemisch ent zündet werden kann, nach der Abschirmung in einer Menge von etwa 567 g benutzt wer den, ohne eine Entzündung zu verursachen. Die Verwendung hochbrisanter Sprengstoffe mit hoher Detonationsgeschwindigkeit in brennbaren Gasmischungen ist jedoch durch Abschirmung mit solchen, die Flamme unter drückenden Materialien nicht sicher. Obschon z.
B. im britischen Patent Num mer 428187 angegeben ist, dass Zündschnüre mit einer nicht brennbaren Umhüllung aus Polyvinylchlorid oder gewissen verwandten Stoffen in brennbare Gase enthaltenden Gru ben besonders gut verwendbar sind, kann man Zünder mit einem Kern aus Tetranitro- pentaerythrit mit Polyvinylchloridhülle in Gegenwart von brennbaren Gasmischungen nicht abfeuern, ohne diese zu entzünden.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun die Schaffung eines Detonationszünders mit einem Tetranitropentaerythrit enthal tenden Kern, der in zündbaren Gasmischun gen abgefeuert werden kann, ohne diese zu entzünden und trotzdem die hohe Zündkraft und Detonationsgeschwindigkeit dieses Kerns beibehält.
Gemäss vorliegender Erfindung besteht der Zünder aus einem einen Tetranitropent- aerythrit enthaltenden Kern und einer bieg samen Hülle aus einer Mischung, die zwischen 60 C und 200 C eine solche Konsistenz auf weist, dass sie sich auspressen lässt, und mehr als 50% eines feinzerkleinerten Flammen unterdrückers und weniger als 50% eines thermoplastischen Bindemittels enthält.
Die Teilchengrösse des Flammenunter drückers ist vorzugsweise geringer als 20 Mi kros. Man kann jeden bekannten Flammen unterdrücker verwenden, der sich für die Sicherheitsabschirmung von schwachen Ex plosivstoffen, wie sie in Kohlenminen benutzt werden, eignet. Geeignete Stoffe sind z. B.
Flussspat, Kaliumbikarbonat, Kaliumchlorid, Natriumsulfit, Bariumhydroxyd, Ammo- niumchlorid und Ammoniumbikarbonat. Na- triumsilikofluorid, Kryolit, Natriumbikarbo- nat und Natriumchlorid werden jedoch wegen ihrer Wirksamkeit, Billigkeit und leichten Zugänglichkeit bevorzugt.
Es wird auch bevorzugt, dass die Hülle die maximale Menge des Flammenunterdrückers enthält, die die gewünschte Plastizität und Auspressbarkeit zwischen 60 C und ?00' C noch zulässt.
Das thermoplastische Bindemittel kann entweder brennbar oder unbrennbar sein, solange man ihm die gewünschte Menge Flammenunterdrücker einverleiben kann, um eine Mischung mit den nötigen plastischen Eigenschaften zu erhalten. Geeignete Binde mittel sind z. B. Polyvinylchlorid, Poly äthylen, Kautschuk, synthetischer Kau tschuk, Balata, Guttapercha und Bitumen. Der Flammenunterdrücker und das Binde mittel können in beliebiger Weise miteinan der vermischt werden, z.
B. auf heissen Wal zen oder einem geheizten Teigkneter. Bei ge- vwissen thermoplastischen Bindemitteln kann es erforderlich oder erwünscht sein, noch weitere Zusätze, wie Weichmacher und Anti- oxydantien zuzusetzen.
Die Erfindung wird durch die Beispiele 1-9, die in der folgenden Tabelle zusammen gestellt sind, erläutert.
Man stellt eine Anzahl Zünder her, deren Kern aus Tetranitropentaerythrit besteht. Einer dieser Zünder ist ein normaler Cord- tex (registrierte Marke) -Zünder und die andern unterscheiden sich von diesem darin, dass sie an Stelle der gewöhnlichen äussern Hülle aus thermoplastischem Material eine Umhüllung besitzen, deren Dicke und Zu sammensetzung in der Tabelle angegeben ist.
Diese Zünder werden dann freihängend in einer 9 ,ö Methan enthaltenden Methan-Luft- Mischung gezündet, und zwar in einer zylin drischen Eisenkammer von 6,096 m Länge und 1,5e4 m Weite, um die grösste Länge zu bestimmen, welche noch keine Zündung des Gases bewirkt. Das Gewicht des Tetranitro- pentaerythrits beträgt in jedem Beispiel 3 g pro 30,48 cm Zünderlänge und das Gewicht des Flammenunterdrückers etwa 9 g pro 30,48 cm.
Die Mischung A besteht aus 69,4 Ge wichtsteilen weichem Balata, 16,3 Gewichts teilen Neopren, 5,1 Gewichtsteilen Montan wachs und 9,-) Gewichtsteilen eines neutralen, festen, organischen Antioxy dationsmittels, erhalten durch Kondensation eines Aldehyds mit einer aromatischen Base.
EMI0003.0001
Zusammensetzung <SEP> Dicke <SEP> der <SEP> Aussendurchmesser <SEP> Abgebrannte
<tb> Probe <SEP> Zündung
<tb> der <SEP> Abschirmung <SEP> Abschirmung <SEP> des <SEP> Zünders <SEP> Länge
<tb> mm <SEP> m
<tb> - <SEP> Normal <SEP> Cordtex <SEP> 5,334 <SEP> 0,15 <SEP> Ja
<tb> 1 <SEP> Kryolit/Balata <SEP> 6:1 <SEP> 0,8636 <SEP> 5,334 <SEP> 0,76 <SEP> Nein
<tb> 2 <SEP> Kryolit/Balata <SEP> 6:1 <SEP> 1,1684 <SEP> 5,969 <SEP> 12,19 <SEP> Nein
<tb> 3 <SEP> Kryolit/Balata <SEP> 6:1 <SEP> 1,3716 <SEP> 6,350 <SEP> 12,19 <SEP> Nein
<tb> 4 <SEP> Kryolit/Balata <SEP> 8:1 <SEP> 0,8636 <SEP> 5,334 <SEP> <B>0,76</B> <SEP> Nein
<tb> 5 <SEP> Kryolit/Balata <SEP> 8:1 <SEP> 1,2446 <SEP> 6,096 <SEP> 12,19 <SEP> Nein
<tb> 6 <SEP> NaHC03/Mischung <SEP> A <SEP> 4:1 <SEP> 1,2446 <SEP> 6,096 <SEP> 12,19 <SEP> Nein
<tb> 7 <SEP> NaHC03/Mischung <SEP> A <SEP> 6:
1 <SEP> 1,3462 <SEP> 6,299 <SEP> 45,75 <SEP> Nein
<tb> 8 <SEP> NaHC03/Mischung <SEP> A <SEP> 6:1 <SEP> 1,3462 <SEP> 6,299 <SEP> 45,75 <SEP> + <SEP> 10 <SEP> Nein
<tb> Abzweigungen <SEP> zu
<tb> je <SEP> 0,305
<tb> 9 <SEP> NaHC03/Mischung <SEP> A <SEP> 6:1 <SEP> 1,3462 <SEP> 6,299 <SEP> 2 <SEP> X <SEP> 22,875 <SEP> Nein
<tb> zusammengedreht In allen oben erwähnten Beispielen ein schliesslich des Cordtexzünders ist die De tonationsgeschwindigkeit 6700 m/Sek. und das Pulver 93 %ige Sprenggelatine.
Die in den Beispielen 7-9 angegebenen Längen sind die obern als zulässig angesehe nen, die in dieser Kammer, ohne sie zu beschädigen, abgefeuert werden können.