DEH0015665MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 11. März 1953 Bekanntgemacht am 2. August 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung bezieht sich auf Dämme, die aus Erde oder Steingeröll bestehen und die als Deich
oder insbesondere als Staudamm für Talsperren u. dgl. dienen, also einseitigen sehr erheblichen
Wasserdrücken ausgesetzt sind. Solche Erddämme sind nur dann standsicher, wenn sie nicht von dem
Wasser überströmt werden können. Die Krone derartiger Dämme wird zur Verhinderung eines Überströmens
stets mehrere Meter über den höchsten ίο normalen Wasserstau gelegt. Diese Bauweise gibt
aber keine genügende Sicherheit gegen eine Zerstörung der Dammkrone durch Sprengung, durch
Luftbomben oder Steilfeuerbeschuß. Die durch derartige Maßnahmen hervorgerufenen Trichter in
der Dammkrone bieten dem gestauten Wasser eine wenn auch zunächst nur schmale Abflußmöglichkeit.
Durch die Spülwirkung des Ausströmens des über die Trichter ausfließenden Wassers wird,aber
der Erdböden und das Geröllmateriäl stark ausgeschwemmt,
so daß sich eine solche Einbruchstelle sehr schnell· erweitert und in kurzer Zeit zu einem
Einbruch des ganzen Dammbauwerkes führen muß. Bei der zunehmenden Bedeutung derartiger Stauanlagen
liegt demnach ein dringendes Bedürfnis
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dafür vor, daß die Dammkronen ohne untragbare Kosten so widerstandsfähig ausgebildet werden,
daß es bei örtlichen Beschädigungen nicht zu einem
/vollständigen Dammbruch kommen kann. Es muß gleichzeitig die Möglichkeit geschaffen werden, daß
örtliche Beschädigungen in möglichst kurzer Zeit .mit einfachen Mitteln beseitigt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst. Die Erfindung betrifft einen Erd- oder Gerölldamm,
ίο insbesondere für Stauwerke oder Deiche, mit eingebetteter
und in Dammlängsrichtung verlaufender sowie durch lotrechte Fugen unterteilter aufrechter
Schutzwand, vorzugsweise aus Stahlbeton, und besteht darin, die einzelnen Teile der Schutzwand in
den Fugen durch Gelenke miteinander zu verbinden, welche begrenzte Bewegungen der Wandteile
zueinander zulassen, und die Wandteiie mit lot-'
recht verlaufenden Querrippen zu versehen, die im Damm mehrseitig verankerte und einseitig offene
Zellen bilden. Die Schutzwand braucht nur in dem durch Sprengwirkung gefährdeten Bereich, vorzugsweise
im oberen Dammteil, angeordnet zu werden. Auch können die Querrippen beiderseits
der Wand und gegeneinander versetzt angebracht werden.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß die Energie von Explosionen
in wenig Schäden anrichtende Bewegungsenergie durch elastische, aber haltbare Gelenkverbindungen
umgewandelt und auf den Bereich von Einzelstellen beschränkt wird, wodurch die Ausbildung
. ~ größerer, die Breite der Dammkrone beeiηträchtigernder
Sprengtriehter verhindert wird,. Durch
den Anbau einer gelenkigen, .möglichst stark im umgebenden Erdbereich verankerten Wand wird
erfahrungsgemäß erreicht, daß sich ein Sprengtrichter immer nur auf der getroffenen Dammseite
bildet und die andere auf der Gegenseite der gelenkigen Wand befindliche Dammseite im wesentliehen
unberührt und durch die Schutzwand gegen Einsturz bewahrt bleibt. Die nach einer Sprengung
stehengebliebenen Teile der Schutzwand und ihre Seitenrippen bilden dann den festen Halt, von dem
aus man durch Einschieben von Dichtungsgut die Einbruchstelle schnell wieder beseitigen kann.
Zum Stand der Technik ist darauf hinzuweisen, daß es bekannt ist, zur Dichtung von Staudämmen-
oder Deichen innerhalb der letzteren Dichtungsmauern oder Dichtungswände anzuordnen, die den
Erddamm von der Felssohle aus bis zur oberen Kante durchsetzen und auf dem unteren Fels gegründet
werden. Sie haben die Aufgabe, das Durchsickern von Wasser durch den Damm zu verhindern.
Sie sollen ferner bei den unvermeidlich auftretenden vertikalen und horizontalen Setizungsbewegunigen
mithelfen, Dichtungsschäden zu vermeiden. Zur Aufnahme von Sprengwirkungen sind
solche Wände infolge ihrer massiven. Ausbildung und unelastischen Anordnung in keiner Weise geeignet.
Kriegserfahrungen haben bewiesen, daß gerade solche Mauern schon durch verhältnismäßig
kleine Sprengkörper an der Krone zerstört und die zertrümmerten Mauerstücke zusammen mit dem
Erdreich aus ·, den Sprenglöchern;: d;üTO;h>; JV^asseiv"V
herausgesp.ült werden sowie die Veranlassung zu größeren Zerstörungen geben; ;S-",
Nach der Erfindung werden in -,,den einzelnen
Fugen zweckmäßig mehrere. Nut-1 und Federgelenke
übereinander angeordnet, von denen die einen mit angestoßener Feder" Und die anderen mit
eingeschobener, an,,beiden Enden ,im ,Querschnitt
verstärkter Feder, die in entsprechende Nuten mit Spiel eingreifen, ausgebildet sein können. Außerdem
können die mit dem Schüttgut in Berührung stehenden Flächen der Schutzwand, insbesondere
ihre Seitenflächen, zur Erzielung einer großen Wandreibung, z. B. durch Verwendung von wellblechartigen
Schalungen, wellig gestaltet werden.
In der. Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Verwendung von Stahlbeton
veranschaulicht. Es zeigt Fig. 1 eine Draufsicht und Fig. 2 einen senkrechten Schnitt einer Stahlbetonwand
mit beiderseits angeordneten, gegeneinander versetzten Seitenrippen, die als Versteifung
der aufrechten Wand ,dienen. An. den Enden eines Einzelteiles der Wand ist unter a-a ein horizontaler
Schnitt durch die Wand in Höhe a-a und unter b-b ein solcher in Höhe des Schnittes b-b
'dargestellt. Die Fig. 3 zeigt eine Abwandlung der ' Konstruktion mit stärkerer Neigung der aufrechten
Wand. Die Fig. 4 zeigt im Querschnitt die Gründung der Schutzwand auf einem an der
Dammsohle vorhandenen Kontrollgang. Bei diesen Ausführungsbeispielen liegt in dem oben angegebenen
Bereich der Dammkrone eine-zu ihrem Schutz
dienende aufrechte, vorzugsweise aus Stahlbeton hergestellte Schutzwand 1. Diese enthält beiderseits
versetzt zueinander angeordnete Querrippen 2, die in ganzer Höhe der Wand durch kräftige
Vouten 3 in die Wand eingespannt sind. Die Länge der Rippen wird in diesem Beispiel, wie Fig. 2
zeigt, mit zunehmender Tiefe kleiner. Diese Rippen können aber je nach den örtlichen Verhältnissen
eine beliebig andere Form erhalten, wobei die Neigung der aufrechten Wand auch beliebig stark
von der Senkrechten zur Wasser- oder Luftseite abweichen darf. Sie bilden zusammen mit den zwischen
ihnen liegenden Teilen der Wand 1 senkrechte, nach außen offene Zellen 4.
Die derartig mit Querrippen ausgesteifte Wand ist in Längsrichtung der Dammachse 5 in Teilstücke unterteilt, deren Einzellänge sich nach der
Beschaffenheit des Stoffes richtet und bei Stahlbeton zweckmäßig zwischen 20 und 25 m liegt. Die
gegenüberliegenden Kopfenden.5 benachbarter Teilstücke der Wand 1 sind so miteinander verbunden^
daß unter Aufrechterhaltung einer geringen Bewegungsmögliehkeit der Einzelteile gegeneinander
eine Kraftübertragung sowohl in Richtung der :,
Wand als auch senkrecht dazu möglich bleibt. In dem dargestellten Beispiel wird dies so erreicht,
daß die Wandenden in ganzer Höhe der aufrechten Wand in Zonen aufgeteilt sind, die abwechselnd
der Kraftübertragung senkrecht zur Wand und der .,, Kraftübertragung in Längsrichtung der Wand dienen.
Zur senkrechten Übertragung greifen die.
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Wandenden mit Nut 6 und angestoßener Feder 7 ineinander, wobei für genügend Spielraum für
eine geringe Drehung der Wandteile gegeneinander durch Abschrägung der Wandenden gesorgt ist.
Die Zonen für Kraftübertragung in Längsrichtung der Wand haben an beiden Wandenden
Nuten 8, in die im Querschnitt doppel-T-förmig verstärkte, eingeschobene Federn 9 mit Spiel eingreifen.
Die einzelnen Federn 9 können in schon \o fertig betoniertem Zustand in die Schalung beim
Aufbau der Wand nacheinander eingelegt werden,. Das Gewicht der ganzen Konstruktion wird durch
die Fundamentplatte 10 auf den darunter liegenden Dammboden übertragen. Zwischen dieser Fundamentplatte
und der aufgehenden Wand ist die Fuge 11 vorgesehen, die eine geringe Bewegung dieser
beiden Bauteile gegeneinander ermöglicht.
In dem Beispiel der Fig. 3 ist die Wand stark zur Luftseite des Dammes hin geneigt angeordnet.
Dadurch ergibt sich eine unsymmetrische Ausbildung der Querrippen, die aber zusammen mit der
Wand derselben Aufgabe dienen wie im Beispiel der Fig. 1 und 2. Bei dieser Anordnung ist eine
Druckverteilungsplatte unter der Wand im alias gemeinen nicht nötig. Das Gewicht der Gesamtkonstruktion
wird von der erforderlichenfalls durch die Voute 12 verbreiterten Unterkante der
luftseitigen Querrippen schon weitgehend auf den Untergrund verteilt.
In dem Beispiel der Fig. 4 wird gezeigt, wie bei niedrigeren Dämmen die Schutzwand 1 mit gelenkiger
Verbindung 12 unmittelbar auf dem Kontrollgang 13 gegründet wird.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Erd- oder Gerölldamm, insbesondere für Stauwerke oder Deiche, mit eingebetteter, in Dammlängsrichtung verlaufender, durch lotrechte Fugen unterteilter aufrechter Schutzwand, vorzugsweise aus Stahlbeton, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Teile der Schutzwand (1) in den Fugen durch Gelenke miteinander verbunden sind, die begrenzte Bewegungen der Wandteile zueinander zulassen, und daß die Wandteile lotrecht verlaufende Querrippen (2) aufweisen, die im Damm mehrseitig verankerte, einseitig offene Zellen (4) bilden.
- 2. Erd- oder Gerölldamm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzwand(1) nur in dem durch Sprengwirkung gefährdeten Bereich, vorzugsweise im oberen Teil des Dammes, angeordnet ist.
- 3. Erd- oder Gerölldamm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querrippen (2) beiderseits der Wand (1) und gegeneinander versetzt angeordnet sind.
- 4. Erd- oder Gerölldamm nach einem der Ansprüche ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den einzelnen Fugen mehrere Nut- und Federgelenke übereinander angeordnet sind, von denen die einen mit angestoßener Feder (7) und die anderen mit eingeschobener, an beiden Enden im Querschnitt verstärkter Feder (9), die in entsprechende Nuten (6 bzw. 8) mit Spiel eingreifen, ausgebildet sind.
- 5. Erd- oder Gerölldamm nach einem der Ansprüche ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Schüttmaterial in Berührung stehenden Flächen der Schutzwand (1), insbesondere die Seitenflächen, zur Erzielung großer Wandreibung, z. B. durch Verwendung wellblechartiger Schalungen, wellig gestaltet werden.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 627737, 681966; »Planen und Bauen«, Jahrg. 1950, Nov., S. 368,369; »Die Bautechnik«, Jahrg. 1953, Febr., S. 43,BiId3.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 577/98 T. 56
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