DEE0007801MA - - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

Tag der Anmeldung: 12. September 1953 Bekanntgemacht am 5. Juli 1956

DEUTSCHES PATENTAMT

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung chemischer Reaktionen durch Einbringen von Metallpulvern in wäßrige Gemenge oder Lösungen, welche mit den Pulvern chemisch reagieren.

Wasserlösliche Verpackungen zur Einführung von Stoffen, z. B. Aromastoffen, in wäßrige Lösungsflüssigkeiten sind an sich bekannt. Ferner ist bekannt, bei der Herstellung von Waschmitteln den mit Wasser aktiven Sauerstoff bildenden Stoff, z. B. Alkalisuperoxyd, in eine aus Stearin, Wachs, Harz od. dgl. bestehende Kapsel gefüllt, in das heiße Wasser zu verbringen, wobei die Kapsel schmilzt und ihr Inhalt sich unter Bildung von Sauerstoff mit dem Wasser verbindet.

Gemäß der Erfindung werden Metallpulver in Umhüllungen aus bekannten wasserlöslichen Stoffen in Beutel- oder Tütenform in wäßrige Gemenge oder Lösungen eingebracht, welche mit dem Metallpulver chemisch reagieren.

Durch die Erfindung wird erreicht, daß das Metallpulver auf einfachstem Wege vollkommen staubfrei in die Lösungsflüssigkek verbracht wird.

Die Erfindung kann beispielsweise folgendermaßen ausgeführt werden:

Bei der Herstellung von sogenanntem Gasbeton wird das als Treibmittel wirkende Aluminiumpulver, in einem aus Polyvinylalkohol oder einem anderen in Wasser schnell löslichen Kunststoff bestehenden Beutel eingeschlossen, in ein wäßriges G^emen'g^e

609 548/481

E 7801 IVa/12g

eingebracht, das aus Wasser, Kalk und einem feingepulverten Asdienprodukt, z. B. einem solchen aus Thomasschlacke oder Schiefermehl, besteht. Durch die Auflösung des Beutels wird das Aluminiumpulver frei und kann in beabsichtigter Weise mit dem Wasseranteil des Gemenges unter Wasserstoffentwicklung reagieren. Der aufgelöste Werkstoff des Beutels verhält sich bei diesem Vorgang neutral und nimmt an der Reaktion nicht teil. Außerdem besteht die Möglichkeit, die der Erfindung entsprechende Verpackungsart auch für andere Reaktionsvorgänge zu verwenden. So kann z. B. Metallpulver, welches in einem aus Polyvinylalkohol oder einem anderen in Wasser schnell löslichen Kunststoff bestehenden Beutel eingeschlosisen ist, in Metallsalzlösungen¹' eingebracht werden. Dort löst sich der. Beutel auf, das Metallpulver gelangt in die Flüssigkeit und reagiert mit dieser unter Entwicklung von Wasserstoff zum Zweck der Reduktion der Metallsalzlösung zu feinpulverigem Metall. Beispielsweise können aus Lösungen des Anodenschlammes aus der Kupferelektrolyse die darin enthaltenen Edelmetalle aus saurem oder alkalischem Medium durch Zugabe von Aluminiumpulver zur Abscheidung gebracht werden. Bei diesem Reaktionsvorgang kann die Zugabe des. Aluminiumpulvers in wasserlöslichen Beuteln erfolgen, welche sich in der Metallsalzlösung auflösen.

Ferner kann zur Erzeugung von Wasserstoff in statu nascendi Aluminiumpulver, gemäß der Erfindung in Beuteln verpackt, in saure oder alkalische Medien eingebracht werden. Der Werkstoff des Beutels wird in dem flüssigen Medium aufgelöst und verhält sich'während^der Reaktion.neutral und unbeteiligt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Verfahren zur Durchführung chemischer Reaktionen durch Einbringen von Metallpulvern in mit den Pulvern chemisch¹ reSgie·- rende wäßrige Gemenge oder. Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallpulver in Umhüllungen aus bekannten wasserlöslichen Stoffen in Beutel- oder in Tütenform einge-' bracht werden. *^; Γ

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   In Betracht gezogene Druckschriften: ; ' *

   Deutsche Patentschrift Nr. 556436;

   Lütt gen, »Organische und anorganische Wasch-, Bleich- und Reinigungsmittel«, Heidel- ' berg, 1952, S. 221,. , . .