DEC0006240MA - - Google Patents
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Description
Tag der Anmeldung: 7. August 1952 Bekanntgemacht am 13. September 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Es ist bekannt, Filme im Gieß- und Tauchverfahren
auf Bändern oder Trommeln, in der Zentrifuge und durch Ausfällen herzustellen. Das
bevorzugte Verfahren richtet sich im allgemeinen S nach der Art der angewandten filmbildenden
Lösung, da nicht alle Verfahren für alle filmbildenden Stoffe gleichmäßig gut verwendbar sind.
Filme aus Polyvinylalkohol sind durch eine Reihe von Vorzügen ausgezeichnet, so daß sie ein
ίο großes Interesse finden.
Bei ihrer Herstellung ergeben sich unter anderem dadurch Schwierigkeiten, daß die Filme außerordentlich
fest an der Unterlage haften, so daß sie oft nicht ohne starke Beschädigungen abgezogen
werden können, und daß ferner die Benetzbarkeit der als Untergrund benutzten Unterlagen durch
die Polyvinylalkohollösungen im allgemeinen sehr schlecht ist, so daß bei der Beschichtung dadurch
Löcher im Film auftreten.
Um das starke Haften an der Unterlage zu beheben, ist eine Behandlung der Oberfläche der
Unterlage vorgeschlagen, doch wird dadurch im allgemeinen die Benetzbarkeit noch verschlechtert.
Außerdem verliert die Unterlage leicht die erforderliche Glätte.
Durch diese Mängel war bisher auch das an sich bekannte vorteilhafte Filmherstellungsverfahren
mittels senkrechter Führung des Förderbandes nach Verlassen des Tauchbades für die Herstellung
von Polyvinylalkoholfilmen nicht verwendbar.
609 618/455
C6240X139 a
Es wurde nun gefunden, daß eine vollständige Benetzung und damit die Ausbildung einer homogenen
Schicht erfolgt, wenn die Polyvinylalkohol-
: lösung nicht nur in eine-relativ leichte Berührung
mit dem Band gebracht, sondern durch Walzen angedrückt wird. Die- Haftung der Polyvinylalkohollösung
an dem Band wird dadurch völlig ausreichend, um auch das Verfahren mit senkrechter
Bandführung mit gutem Erfolg einsetzen
ίο zu können. Der Erfolg ist um so größer, je langer
die Polyvinylalkohollösung unter Druck gegen die Bandoberfläche gepreßt wird. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß das Band im Tauchbad beim Beginn der senkrechten Führung nicht
nur unter Druck .--zwischen gegeneinander ablaufende
Walzen geführt wird, sondern daß die Walzen in verschiedenen Höhen und außerdem gegeneinander
versetzt angebracht sind, so daß die Walzen das Band nicht nur tangential berühren,
sondern auf eine möglichst lange Strecke vom Förderband umschlungen werden. Dabei laufen die
Walzen im Innern des Tauchbades und sind ganz von Lösung bedeckt.
Nach Verlassen des Tauchbades wird auf einer kurzen Strecke der Lösung Gelegenheit gegeben,
zu einer glatten Oberfläche zu verlaufen: Sollte dies nicht von selbst erfolgen, so läßt es sich durch Aufsprühen
von Wasser oder dünner Polyvinylalkohollösung oder durch Behandeln mit feuchten Wischwalzen
u. dgl..erreichen.
Das beschichtete Band läuft dann in eine Zone
ein, in der·es einer Trocknung unterworfen wird. Die Trocknung kann durch strahlende Wärme,
warme Gase, Infrarotstrahlung oder durch eine andere geeignete Maßnahme bewirkt werden. Die
Dauer der Trocknung richtet sich nach der Lösung, der Bandgeschwindigkeit, dem Material des Bandes, der Intensität der Trocknung, dem angestrebten
Endzustand usw. Es kann nach der Trocknung eine Abkühlstrecke eingeschaltet werden, um den
Film ausgekühlt und spannungsfrei vom Band abziehen zu können. Werden stärkere Filme angestrebt,
als man durch einmaliges Tauchen erhält, so kann man durch wiederholtes Tauchen bzw. durch
Verwendung mehrerer Tauchbäder Filme beliebiger Stärke herstellen.
Der entstandene trockene Film wird auf beiden Seiten kontinuierlich abgezogen. Dabei kann es von
Vorteil sein, das Band so zu führen, daß im Moment des Abziehens des Films vom Band dies
über eine Rolle so abgebogen wird, daß der Film an der abzuziehenden Seite auf dem Band gespannt
wird und sich dadurch leichter ablöst. Auch kann die Geschwindigkeit der den abgezogenen Film aufwickelnden
Vorrichtung so eingestellt sein, daß gleichzeitig eine Streckung erfolgt.
Das Abziehen des Films kann durch Präparieren des Bandes mit geeigneten, an sich bekannten Mitteln
vor dem Beschichten erleichtert werden, doch läßt sich die Trocknung so durchführen, daß der Film
auch ohne Hilfsmittel vom Band sich glatt ablösen läßt. Dies \vird.durch entsprechende Einstellung von
Trockenart und -zeit, Filmstärke und -endfeuchtigkeit, Bandgeschwindigkeit und -material, Abkühl-,v ■
strecke usw. und vor allem durch die Qualität des
verwendeten .Polyvinylalkohole beeinflußt. Als Polyvinylalkohol kommen nicht nur seine wasserlöslichen
Derivate in Betracht, sondern auch solche, deren Lösungen sich mit Wasser mischen lassen.
- Als Bandmaterial eignen sich sowohl Kunststoffe, z. B. Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, -als
auch Metallbänder, wie Stahl, Stahl vernickelt öder verchromt, Chromnickelstahl und andere Legierungen,
Messing, Kupfer usw.
Will man glatte Oberflächen erzielen, so muß
man glatte, z. B. polierte Bänder nehmen, doch kann man die Bänder auch mit Profilen, Reliefs, Narben,
Ornamenten, Mustern, Schriften usw. versehen und dadurch Filme mit entsprechenden Oberflächen erhalten;
Ebenso ist es möglich, durch vorheriges Präparieren,
der Bandoberfläche mit einem Farbstoff nur an der Oberfläche gefärbte Filme herzustellen.
Färbt man bei Profilen oder Mustern usw. nur ent-■ weder die tiefer liegendem oder höher stehenden Teile
des Bandes — wie es z. B. beim Drucken bekannterweise getan wird —, so erhält man Filme mit farbigen
Zeichnungen, Schriften usw. Bei Verwendung gefärbter Polyvinylalkohöllösungen werden durch- <
gefärbte Filme erhalten. Mit Vorteil kann man solche Farbstoffe verwenden, die, z. B. bei Infrarottrocknung,
Infrarotstrahlen besonders absorbieren und daher eine bessere Ausnutzung der Trocknung,
so z. B. kürzere Trockenzeit, höhere Bandgeschwindigkeit usw., ermöglichen.
Auch zur Herstellung von Filmüberzügen aus Polyvinylalkohol auf Bahnen von fertigen und vorbehandelten
Folien jeder Art, von Geweben, Sieben, Papier u. dgl., läßt sich das Verfahren mit Vorteil
adaptieren. Beispielsweise lassen sich in einfacher Weise beschichtete Papiere in der Weise herstellen,
daß man an das Förderband kurz nach der Beschichtung mit Polyvinylalkohollösung ein geeignetes
Papier mit solchem Druck gegen das Band laufen läßt, daß die Lösung sich an dem Papier
festsaugt. Die Trocknung, z. B. mit Infrarot, erfolgt dann durch das Papier hindurch, und der Abzug
des beschichteten Papieres geschieht wie vorher beschrieben, so daß die dem Band vorher angelegene
Filmoberfläche nun die Oberfläche des beschichteten z. B. Papiers ist. Diese mit Polyvinylalkohol imprägnierten
Papiere sind gegen Öle, Fette, Wachse, praktisch auch gegen alle Lösungsmittel, außer
Wasser, beständig und vielseitig verwendbar. Nimmt man an Stelle von reiner wäßriger Polyvinylalkohollösung
eine in bekannter Weise durch Zusatz von Bichromaten, Diazofarbstoffen usw.
lichtempfindlich gemachte Lösung, so erhält man lichtempfindliche Papiere.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der Abbildung dargestellt:
Der Antrieb des Förderbandes B erfolgt durch das Rad R in Pfeilrichtung im Uhrzeigersinne.
W1 und W2 sind Umlenkwalzen, die das Förderband
an das Tauchbad T heranführen. Die WaI-
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zen W3 und
PF4 laufen im Tauchbad in der Be-
schichtungslösung und pressen die Lösung an das Band. Wi ist gegen W3 etwas versetzt und in verschiedener
Höhe angeordnet, um eine größere Berührungsfläche zwischen Band: und W1 zu erzielen.
Der Anpreßdruck entsteht durch den Druck des Bandes gegen die Walzen, der Zug durch die Bewegung
des Bandes. W5 und W6 sind Umlenkwalzen,
um das Abziehen der Filme F1 und F2 zu
ίο erleichtern.
Das Verfahren sei an einigen Beispielen aufgezeigt.
Beispiel ι
Ein endloses Band aus Polyvinylchlorid wurde mit 5%iger Nekallösung eingestrichen, getrocknet
und durch eine 700 heiße, i2%ige Lösung eineis hochviskosein Polyvinylalkohols so geführt,
daß die Lösung auf beiden Seiten durch gegeneinander versetzte Walzen auf das Band gepreßt
wurde. Die Geschwindigkeit des Bandes betrug etwa 4 bis 5 m/Std. Nach 20 cm — von der Oberfläche
des Bades gerechnet — wurde das Band auf beiden Seiten einer Infrarottrocknung ausgesetzt
und die Infrarotstrahlung über etwa 1 m aufrechterhalten. Nach einer gesamten senkrechten Strecke
von etwa 2 m wurde der trockene Film abgezogen und das Band hierbei so geführt, daß es immer
nach der Gegenseite abgebogen wurde. Es wurde beidseitig ein klarer endloser Film in einer Stärke
von etwa 30 μ erhalten.
Ein poliertes Kupferband wurde, wie im Beispiel ι beschrieben, bei etwa 80 bis 900 durch eine
i5°/oige Lösung eines hochviskosen Polyvinylalkohol
geführt und anschließend, wie beschrieben, getrocknet. Es wurde beidseitig ein klarer endloser
Film in einer Stärke von etwa 50 μ erhalten.
Ein Chromnickelstahlband von etwa 0,2 mm Stärke wurde, wie im Beispiel 1 beschrieben, bei
etwa 80 bis 900 durch eine i5°/»ige Lösung eines
mittelviskosen Polyvinylalkohols gezogen. 10 cm oberhalb der Badobernäche wurde eine endlose
Papierbahn mit leichtem Druck dagegengeführt und dadurch mit der Polyvinylalkoholschicht verklebt.
Nach der beschriebenen Trocknung wurde ein Papier abgezogen, das mit einer Polyvinylalkoholschicht
von etwa 30 μ beschichtet war.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkoholfilmen
durch gegebenenfalls beidseitige Beschichtung eines Bandes im Tauchverfahren mit senkrechter Bandführung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polyvinylalkohollösung durch Walzen gegen das Band gepreßt wird, wobei gegebenenfalls zur Gewinnung von kaschierten
Filmen auf das mit der Polyvinylalkohollösung versehene Förderband eine endlose Bahn eines
beliebigen Stoffes mit leichtem Druck aufgebracht wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzen in verschiedenen Höhen und gegeneinander versetzt angeordnet sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 581 232;
französische Patentschrift Nr. 582 556.
Deutsche Patentschrift Nr. 581 232;
französische Patentschrift Nr. 582 556.
Hierzu τ Blatt Zeichnungen
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