DE98235C - - Google Patents

Description

Pa ten τ -Anspruch:

Ein Verfahren zur Hervorbringung von Farbmustern auf Geweben, dadurch gekennzeichnet, dafs man Gewebe mit dauernden oder nur vorübergehend erscheinenden erhabenen Mustern mit geeigneter Spannung und unter sehr mäfsigem Druck an einer oder mehreren Auftragswalzen für Beize, Farbe oder dergl. vorbeiführt und diese so nur die erhabenen bezw. die zu musternden Theile des Gewebes mit Farben oder Beizen versehen.

EEHLIN, GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREL

Claims (1)

1. KAISERLICHES

   PATENTAMT.

   PATENTSCHRIFT

   Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. April i8g7 ab.

   Führt man erhaben gemusterte Gewebe aller Art in entsprechend gespanntem Zustande an einer Walze vorbei, welche durch bekannte Vorrichtungen mit irgend einer Reserve, Aetze oder Farbe gleichmäfsig ganz oder zum Theil überzogen wird, so erzielt.man bei einer Berührung unter ganz schwachem Druck und bei Unabhängigkeit der Bewegung der Auftragwalze von der Bewegung des Stoffes eine partielle Uebertragung, wodurch nur die erhabenen Partien des Gewebes bedruckt erscheinen.

   Dieser neue Effect mit bekannten Einrichtungen der Druckerei giebt dem Gewebe, weil nur ein Theil der oberflächlichen Fäden einen Färb- oder Beizeffect empfängt, ein gesticktes Aussehen.

   Zweckmäfsig hierfür eignen sich gravirte Druckwalzen, die unter Einwirkung einer Rackel auf die Gewebeoberfläche eine genügende Menge Farbe oder Beize (Reserve oder Aetze, gefärbt oder ungefärbt) je nach Schnelligkeit der Rotation auftragen.

   Es können indessen auch mit Stoff oder dergl. überzogene Walzen die Uebertragung vermitteln, wenn nur dafür gesorgt wird, dafs die Berührung der Walzen und Gewebebildfläche keine Ungleichheiten nach sich zieht.

   Je nach Concentration oder Verdickung der aufgetragenen Beizen oder Farben und je nach Art der Gewebe kann man durch gleiche oder verschieden schnelle Bewegung der sich berührenden Flächen den Effect des Auftragens verändern.

   Läfst man die Waare entgegen der Rotationsrichtung der Walze hinüberschleifen, so erzielt man auch hierdurch rieue Effecte, besonders bei grobfädiger Waare.

   Die mechanischen Mittel, um eine präcise, nur theilweise Berührung von der gemusterten Gewebeoberfläche mit Agentien für den Beiz- und Farbeffect hervorzubringen, sind die vielfältigen Constructioneri rotirender Druckmaschinen und die Flüssigkeit auf Gewebe einseitig auftragende Appreturmaschinen.

   Das erhabene Muster der Gewebeoberfläche kann nun nicht allein durch Weben, sondern auch durch Gauffriren, Mercerisiren herbeigeführt werden, oder man läfst auch mit einem glatten Gewebe eine Unterlage mitlaufen, welche die Oberfläche zwingt, verschiedene Berührungspunkte hervortreten zu lassen.

   Durch Verwendung mehrerer Walzen hinter einander können vielfach Färb- und Mustereffecte erreicht werden.