DE97845C - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE97845C DE97845C DE189697845D DE97845DD DE97845C DE 97845 C DE97845 C DE 97845C DE 189697845 D DE189697845 D DE 189697845D DE 97845D D DE97845D D DE 97845DD DE 97845 C DE97845 C DE 97845C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- openings
- vapors
- return
- mash
- over
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D3/00—Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
- B01D3/14—Fractional distillation or use of a fractionation or rectification column
- B01D3/26—Fractionating columns in which vapour and liquid flow past each other, or in which the fluid is sprayed into the vapour, or in which a two-phase mixture is passed in one direction
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 6: Bier, Branntwein.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. Februar 1896 ab.
Vorliegende Neuerung an Destillir- und Rectificirapparaten bezweckt, direct aus der
Maische bei Destillirapparaten oder aus dem Alkohol-Wassergemisch bei Rectificirapparaten
ein Destillat zu erzeugen, welches von unter dem Namen »Fuselöle« bekannten und bei
höherer Temperatur als Aethylalkohol siedenden Nachlaufproducten möglichst frei ist.
Dies wird dadurch erreicht, dafs die Alkoholwasserdämpfe, welche die Maisch^ und Spirituscolonne
bei Destillirapparaten oder die Rectificationscolonne bei Rectificirapparaten von unten
nach oben durchstreichen, in keine innige Berührung mit dem in entgegengesetzter Richtung
sich bewegenden Rücklauf gelangen oder gar ihren Weg durch denselben zu nehmen gezwungen werden, wie dies bei den bisherigen
Kapsel-, Glocken- und Siebboden geschieht. Bei jenen Böden nämlich werden die aufsteigenden
Alkohol-Wasserdämpfe direct durch den auf den einzelnen Böden befindlichen
Rücklauf geführt, infolge dessen die Alkohoi-Wasserdämpfe nicht allein einen Theil der im
Rücklauf befindlichen Verunreinigungen aufnehmen, sondern auch infolge directer Wärmeübertragung
auf den Rücklauf eine derartig lebhafte Dampfentwickelung aus demselben bedingen,
dafs ein grofser Theil der im Rücklauf befindlichen Nachlaufproducte mit verdampft
und sich den durch den Rücklauf dringenden Alkohol-Wasserdämpfen anschliefst.
Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, dafs in. der Maisch- und
Spirituscolonne Böden zur Verwendung gelangen, welche wohl den sich nach aufwärts
bewegenden Alkohol-Wasserdämpfen gestatten, durch in ihnen vorgesehene Oeffnungen hindurchzutreten,
jedoch nicht den auf den Böden befindlichen Rücklauf zu durchströmen, so dafs
jede innige Berührung des Rücklaufes mit den aufsteigenden Dämpfen vermieden wird. Hierdurch
wird einmal erreicht, dafs die emporsteigenden Dämpfe infolge Wärmeabgabe an
den auf jedem Boden befindlichen Rücklauf dephlegmirt werden und das meist aus Nachlaufproducten
bestehende Phlegma in den Rücklauf übertritt, dann aber auch, dafs infolge der langsamen indirecten Wärmeübertragung von
Seiten der unten die Böden bestreichenden Dämpfe auf den die Böden bedeckenden Rücklauf
eine langsamere und gleichmä'fsigere Dampfentwickelung aus dem sich mit Nachlaufproducten
anreichernden Rücklauf erzielt wird, denn es ist eine bekannte Thatsache, dafs der
direct in die zu verdampfende Flüssigkeit tretende Dampf eine weit lebhaftere Dampfentwickelung
aus derselben veranlafst als der indirect, nämlich durch eine Heizwandung
hindurch wirkende Dampf. Infolge dieser indirecten Wärmeübertragung werden daher die
aus dem Rücklauf langsam und gleichmäfsig sich entwickelnden Dämpfe nur äufserst geringe
Mengen von Fuselölen mitreifsen, so dafs die Dämpfe, je weiter sie die C'olonne nach oben
durchströmen, an Nachlaufproducten ärmer werden, der Rücklauf dagegen, je weiter er
nach unten gelangt, an Nachlaufproducten reicher wird.
In beiliegender Zeichnung ist in Fig. 1 ein
Destiilirapparät im Schnitt dargestellt, bei welchem sowohl in der Spirituscolonne, als auch
mit einigen Modificationen in der Maisch-
colonne die neuen Böden eingebaut sind,
während in Fig. 2 -zwei zu der Maischcolonne gehörige Böden, ferner in Fig. 3 zwei Böden
der Spirituscolonne im Grundrifs und in den Fig. 4 und 5 die in diesen Böden für die
Dämpfe vorgesehenen Durchgangsöffnungen im gröfseren Mafsstabe veranschaulicht sind. Die
Oeffnungen U1 bis n13 sind derart in den Böden
bx bis bls durchgesetzt, dafs der in äufserst dünner
Schicht über die Böden geführte Rücklauf nicht über die Oeffnungen hinwegfliefsen kann,
sondern über besondere zwischen den Oeffnungen vorgesehene Stege (vergl. z. B. die
Stege Z9 des Bodens b9 und die StegeJ^10 des
Bodens bl0 in Fig. 3) nach dem Ablaufstutzen
hin gelangen.
Bei den Böden B1 bis Bg der Maischcolonne
wird die Maische durch besonders angeordnete Ueberlaufnasen im bogenförmigen Flüssigkeitsstrahle über die in den einzelnen Böden vorgesehenen
Oeffnungen nach den Ablaufstutzen hinweggeführt und auf diese Weise ebenfalls verhindert,, die für den Durchgang der Dämpfe
bestimmten Oeffnungen zu bedecken.
Bemerkt sei ferner, dafs sowohl die Oeffnungen U1 bis K13, als auch die Oeffnungen
O] bis O8 mit Zacken \ (Fig. 4) versehen
sind, an welchen etwaige aus dem Rücklauf mitgerissene flüssige Vorlaufproducte infolge
, ihres gröfseren specifischen Gewichtes aufgehalten und in den Rücklauf zurückgeworfen
werden, während die specifisch leichteren Dämpfe an den Zacken vorbei durch die Oeff-v
nungen der Böden hindurchtreten.
Die Wirkungsweise des in Fig. 1 dargestellten und mit den soeben erläuterten Böden versehenen
Maisch-Destillirapparates ist folgende:
i. Lauf der Maische:
" Die Maische tritt durch Stutzen M in den Vorwärmer V, woselbst ihre Temperatur durch
Erwärmung an den Aufsenwandungen der Rohre f entsprechend erhöht wird, dann durch
Rohr R in die Maischcolonne, und zwar zunächst durch Stutzen F in den ringförmigen
Raum K1. Dieser Raum' füllt sich so lange
mit Maische, bis sie gleichmäfsig über die Wandung W1 überzulaufen beginnt, so dais
die Fläche B1, welche auf ihrer unteren Seite durch Dämpfe erhitzt ist, gleichmäfsig auf ihrer
oberen Fläche durch dieselbe bedeckt wird. Die Maische fliefst auf die Fläche B1 zur Wandung
A1 hin und schliefslich über die Nasen N1,
ohne sich auf die Oeffnungen O1 zu ergiefsen, zu dem Stutzen S1 , durch letzteren in die
Kapsel K2, füllt letztere an und ergiefst sich dann
gleichförmig über die schräge Fläche B2. deren untere Seite ebenfalls durch die emporsteigenden
Dämpfe erhitzt wird und die empfangene Wärme auf die Maische überträgt.. Durch die
Wandung A2 wird die Maische gehindert, sich
durch die Oeffnungen O2, welche zum Durchtritt
für die Dämpfe bestimmt sind, zu ergiefsen, läuft vielmehr über die Nasen N2 und Stutzen S2 in
den ringförmigen Raum K3 und füllt diesen an, bis sie sich gleichmäfsig über Wandung W2 auf
die Fläche B3 ergiefst; sie fliefst sodann über
die Wandung A3 und über die Nasen 2V3 und
die Stutzen -S3 in die Kapsel K^ In der angedeuteten
Weise geht der Lauf der Maische weiter, bis dieselbe fast vollständig entgeistet
in die Räume K9 gelangt.
2. Gang des Dampfes:
Heizdampf von geringer Ueberdruckspannung tritt durch den Stutzen Tm das perforirte Rohr D
ein, durch dessen Perforirungen derselbe gegen die untere Fläche B8 und, nachdem er den
letzten Theil des Alkohols der Maische in K9
verflüchtigt hat, durch die Oeffnungen O8 in den Raum C8 gelangt. Von hier entweichen
die alkoholhaltigen Dämpfe durch Oeffnungen L7
gegen die untere Fläche der Wandung B7 und dann durch die zackigen Oeffnungen O7 unter
die Kapsel K6. An letzterer strömen die Dämpfe vorbei und gelangen durch Oeffnungen L6 und
durch die zackigen Oeffnungen O6 des Bodens B6 in den Raum C6, ferner durch Oeffnungen
L5, die untere Fläche der Wandung B5
entlang, durch die Oeffnungen O5 gegen die Kapsel i£4 u. s. w., bis die Dämpfe schliefslich
durch die Oeffnungen O1 gegen die untere Fläche des Bodens O1 strömen. Nachdem sie
dann ihre Wärme an den auf dem Boden bx befindlichen
Rücklauf abgegeben haben und durch Oeffnungen U1 über denselben getreten sind,
gelangen die Dämpfe, die untere Fläche des Bodens bx entlang streichend, durch die Oeffnungen
Z2 der Zarge und die zackigen Oeffnungen K2 über den Boden b2, ferner durch die
Oeffnungen /3 der Zarge und.die Oeffnungen K3
über den Boden b3 u. s. w., bis sie schliefslich
durch die Oeffnungen n7 des Bodens b7 und
durch die Rohre f des Vorwärmers V strömen, woselbst sie das Vorwärmen der Maische bewirken.
Aus den Rohren f gelangen die Dämpfe durch die Löcher Z8 der mit Boden bs
verbundenen Zarge, ferner durch die Oeffnungen n8 des Bodens bs hindurch und treten
durch die Löcher I9 der Zarge zu den1 Oeffnungen
W9 des Bodens b9 u. s. w., bis sie
schliefslich durch die zackigen Oeffnungen M13
des Bodens ^13, nunmehr vollständig von: Nachlaufproducten
befreit, in den Raum c gelangen, aus welchem sie durch Rohr H in den Dephlegmator
entweichen.
Gang des Rücklaufes:
Nachdem im Dephlegmator ein Theil der Dämpfe, und zwar der alkoholärmeren, niedergeschlagen
ist, gelangt das Condensat als Rücklauf durch Stutzen E und Rohr G in die Kapsel
A13 und, nachdem sich letztere gefüllt hat,
über die obere Fläche des Bodens Zj13, über
welcher der Rücklauf sich in äufserst dünner
Schicht ausbreitet und woselbst er theilweise entgeistet wird. Vom Boden bis fliefsen die
nicht verflüchtigten Bestandteile des Rücklaufes über Stege (vergl. Fig. 3, woselbst die
Stege Z9 des Bodens £9 dargestellt sind) und
durch Abflufsöffnungen X1 3 auf den Boden b12,
ohne mit den aufsteigenden Dämpfen in engere Fühlung zu kommen. Auf dem Boden bv2
breitet sich der Rücklauf wieder in äufserst dünner Schicht aus, wird theilweise entgeistet
und gelangt durch Oeffnungen pia der Zarge
über Stege (vergl. Fig. 3, woselbst die Steg
d Bd b dll id) d d
d Bd b dll id) d d
g (g J10
des Bodens b10 dargestellt sind) und durch
Stutzen S12 in die Kapsel Ar11 u. s. w., bis der
Rücklauf nach Füllung der Kapsel Zc7 sich
gleichmäfsig über die obere Begrenzungsfläche des Vorwärmers ergiefst und durch Rohre r in
den Raum zwischen Colonnenzarge und Wandung d gelangt. Ueber letztere fliefst der Rücklauf
hinweg und ergiefst sich gleichmäfsig auf den Boden b7, tritt über die Stege zum Abiaufstutzen
S1 und fliefst in die Kapsel Ar6 u. s. w.,
bis der Rücklauf in die Kapsel k2 gelangt, auf den Boden b2 übertritt, über die Stege zu den
Ausflufsöffnungen X2 und durch letztere auf
den untersten Boden b\ fliefst. Vom Boden bx
gelangt der Rücklauf schliefslich durch Rohr q in die Maischcolonne und macht hier genau
denselben Weg durch die Colonne wie die Maische.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Neuerung an Destillir- und Rectificirapparaten, gekennzeichnet durch eine Anzahl Ueberlaufböden, welche von unten durch die aus der Maische, dem Lutter oder den Phlegmen aufsteigenden Dämpfe bestrichen werden, wobei eine Dephlegmation eintritt, worauf die Dämpfe durch in den einzelnen Böden vorgesehene Oeffnungen nach oben strömen und über die Oberfläche der auf den Böden befindlichen Flüssigkeit hinwegziehen, ohne dafs sie gezwungen sind, durch die auf den Böden befindliche Flüssigkeit hindurchzuströmen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE97845T | 1896-02-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE97845C true DE97845C (de) | 1898-07-27 |
Family
ID=34484340
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE189697845D Expired DE97845C (de) | 1896-02-09 | 1896-02-09 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE97845C (de) |
-
1896
- 1896-02-09 DE DE189697845D patent/DE97845C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1544027A1 (de) | Gitter fuer Einrichtungen,in denen Daempfe und Fluessigkeiten miteinander in Beruehrung gebracht werden | |
DE2222269C2 (de) | Rieselkolonne zum Rektifizieren von Flüssigkeiten | |
DE97845C (de) | ||
DE112016003131T5 (de) | Stoffaustauschkolonne mit Kreuzstrom für Flüssig- und Gas-Phasen | |
DE193216C (de) | ||
DE2030062C3 (de) | Rohrförmiger Autoklav zur thermischen Konditionierung von Schlamm | |
DE387524C (de) | Vorrichtung zum Trennen fluessiger Gemische durch Destillation | |
DE242735C (de) | ||
DE32558C (de) | Neuerung an Apparaten zur Rektifikation und Destillation von Spiritus und anderen Flüssigkeiten | |
EP3551308A1 (de) | Kaskadenboden, rektifikationskolonne enthaltend den kaskadenboden, verfahren zum betreiben einer solchen rektifikationskolonne und ihre verwendung | |
DE39557C (de) | Neuerung an Condensatoren für die Rectification von Sprit, Aether, Essig und dergl., sowie für die Fractionirung von Benzol und dergl | |
DE748618C (de) | Destillationsverfahren | |
DE100699C (de) | ||
DE642121C (de) | Vorrichtung zum Destillieren von Kohlenwasserstoffoelen | |
DE190784C (de) | ||
DE174167C (de) | ||
DE204845C (de) | ||
DE2046423A1 (en) | Continuous falling film distillation - with liquid film exceeding material exchange capacity | |
DE39238C (de) | Neuerung an dem unter Nr. 33300 patentirten Apparat zur ununterbrochenen Destillation und Rektifikation alkoholischer Flüssigkeiten | |
DE709759C (de) | ||
DE619979C (de) | Boden fuer Destillier- und Rektifizierapparate | |
DE47010C (de) | Vacuum-Destillations-Apparat | |
DE19527C (de) | Läuterungsapparat für alkoholische und andere Flüssigkeiten | |
DE389282C (de) | Verfahren und Einrichtung zum ununterbrochenen Destillieren von Teer u. dgl. | |
DE1658006A1 (de) | Verdampfer |