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Einrichtung zur Stabilisierung einer Plattform gegenüber einer beweglichen
Basis Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum mehrachsigen Stabilisieren einer
auf einer beweglichen Basis befindlichen Plattform. Hierzu dienen Horizont-Lagenmeßglieder
und Richtungs-Meßglieder, die die zur Lagenveränderung der Plattform dienenden Stellantriebe
steuern. _ Als Meßglieder werden dabei meistens Kreisel verwendet. So ist es bekannt,
auf einer zu stabilisierenden Plattform einen Horizont-Kreisel anzuordnen, durch
dessen Ausgangssignal die Stellantriebe der Plattform so gesteuert oder geregelt
werden, daß diese unabhängig von der Lagenveränderung der beweglichen Basis immer
in der Horizontalen liegt. In vielen Fällen wird außerdem ein Richtungs-Meßglied,
z. B. ebenfalls ein Kreisel, aufgestellt, dessen Ausgangssignal dazu dient, eine
Drehung der beweglichen Plattform in der Horizontebene zu erwirken. Diese beschriebene
Anordnung findet z. B. praktischeAnwendung bei Feuerleitanlagen auf Schiffen und
bei Panzertürmen.
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Oft werden jedoch vor allem Richtungssignale auch für andere Zwecke
benötigt, beispielsweise dann, wenn eine Kursregistrierung mit Hilfe eines Fahrtenschreibers
vorgenommen werden soll. Es ergibt sich dann die Notwendigkeit, ein besonderes Richtungs-Meßglied
hierfür vorzusehen. Bei Panzern würde dieses Richtungs-Meßglied auf einer horizontierten
Hilfsplattform in der Panzerwanne untergebracht werden. Es wurde bereits für andere
Anwendungsfälle vorgeschlagen, das Richtungs-
Meßglied auf der stabilisierten
Plattform, d. h. in diesem Fall ebenfalls auf dem- Turm, anzuordnen, wenn dieser
Turm stabilisiert ist. Die Stabilisierung des Turmes wird jedoch zeitweise abgeschaltet,
z. B. dann, wenn sich der Panzer auf Marschfahrt befindet. Das Richtungs-Meßglied
würde dann aber den Kurswert nur zusammen mit einem Kardanfehler abgeben, der durch
die Neigung des Turmes und damit des Lagenmeßgliedes selbst gegenüber dem Horizont
bestimmt ist.
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Deshalb wird für eine solche Stabilisierungseinrichtung erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß die beschriebenen Meßglieder auf einer in ihrer Lage gegenüber
der Plattform veränderbaren Hilfsplattform angeordnet sind und daß entweder bei
gegenüber der Plattform arretierter Hilfsplattform die Plattform oder bei gegenüber
der Basis arretierter Plattform nur die Hilfsplattform stabilisierbar ist.
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Die Erfindung schafft einen weiteren Vorteil dann, wenn bei gegenüber
der Plattform arretierter Hilfsplattform diese um einen bestimmten Neigungswinkel
gegenüber der Plattform arretiert ist. Mit Hilfe dieser Neigung kann dann nämlich
die erforderliche Erhöhung des Rohres eingestellt werden, ohne daß ein zusätzlicher
Stellantrieb für die Einstellung der Rohrerhöhung vorgesehen werden muß. Wenn auch
jetzt der Turm durch die an ihm angreifenden Stellantriebe in eine der gewünschten
Erhöhung entsprechende Schrägstellung gebracht worden ist, so ist diese Schrägstellung
durch die vorgegebene Neigung so, daß das Richtungs-Meßglied auf der gegenüber dem
Turm arretierten Hilfsplattform horizontiert ist und sein Ausgangssignal kardanfehlerfrei
abgibt.
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Es ist also jetzt jederzeit möglich, aus einem weiteren Ausgang des
Richtungs-Meßgliedes ein kardanfehlerfreies Richtungssignal abzugeben, das zur Beaufschlagung
einer Registriereinrichtung, z. B. eines Fahrtenschreibers, dient.
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Es wird demnach durch die Erfindung eine vollständige Stabilisierung
für das Richtungs-Meßglied eingespart, wobei an Mehraufwand ein einziger Stellantrieb
erforderlich ist. Zur Einstellung der der Erhöhung entsprechenden Neigung der Hilfsplattform
gegenüber der Plattform ist bereits ein an diese Hilfsplattform angreifender Stellantrieb
vorhanden. Es muß also außerdem zu diesem bereits zu dieser Neigungseinstellung
vorhandenen, auf die Hilfsplattform wirkenden Stellantrieb nur noch ein zusätzlicher
Stellantrieb vorgesehen werden, der in der Querachse eine Lageveränderung der Hilfsplattform
bewirkt. Dann ist also die Hilfsplattform auch bei ausgeschalteter Turmstabilisierung
horizontierbar.
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Fig. i zeigt die Anordnung einer Stabilisierung, wie sie in ähnlicher
Ausführung bereits vorgeschlagen wurde. Auf einer beweglichen Basis io befindet
sich eine in ihrer Lage veränderbare Plattform i i, wobei zur Lageveränderung die
Stellantriebe 12 und 13 dienen. Auf der beweglichen Plattform i i ist ein durch
das Rohr 14 angedeutetes Geschütz vorgesehen, das stabilisiert werden soll und das
in seiner Richtung durch einen auf dem Zahnkranz 15 wirkenden Stellantrieb 16 veränderbar
ist. Auf der beweglichen Plattform i i befindet sich außerdem ein Horizontal-Kreisel
17, der einmal über den Verstärker 18 den Stellantrieb 13 und andererseits über
den Verstärker i9 den Stellantrieb 12 so steuert, daß die bewegliche Plattform i
i immer horizontal ist.
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Ferner ist auf der beweglichen Plattform ii ein Richtungskreisel 2o
vorgesehen, der über einen Verstärker 21 die Drehrichtung des Rohres 14 mit Hilfe
des Stellantriebes 16 verstellt.
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Fig.2 zeigt eine Stabilisierungseinrichtung gemäß der Erfindung. Auch
hier wird die bewegliche Plattform i i mit Hilfe der Stellantriebe 12 und 13 gegenüber
der Basis io stabilisiert, wobei zur Einstellung der Rohrrichtung der auf dem Zahnkranz
15 arbeitende Stellantrieb 16 dient.
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Auf der beweglichen Plattform i i befindet sich eine gegenüber dieser
ebenfalls bewegliche Hilfsplattform 22, die durch die Stellantriebe 23 und 24 steuerbar
ist.
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Auf der Hilfsplattform 22 sind der Horizont-Kreisel 17 und der Richtungs-Kreisel
2o angeordnet. In der hier gezeichneten Stellung ist der Stellantrieb 23 arretiert,
während die Erhöhung in der beschriebenen Art und Weise durch den Stellantrieb 24
eingestellt wird, der die Hilfsplattform 22 in die erforderliche Neigung gegenüber
der beweglichen Plattform i i bringt. Die hierzu notwendigen Umschaltungen werden
durch die Schalter 25 und 26 vorgenommen, die in der für diesen Betriebsfall der
Stabilisierung erforderlichen Schalterstellung gezeichnet sind.
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Der Antrieb 23 ist also abgeschaltet, während die jeweilige Erhöhung
über den Erhöhungsgeber 27 und den Verstärker 28 mit Hilfe des Stellantriebes 24
eingestellt wird. An einem weiteren Ausgang des Horizont-Kreisels 2o ist hier ein
Fahrtenschreiber 29 angeschlossen.
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In Fig. 3 ist die Einstellung der Stabilisierungseinrichtung dargestellt,
beispielsweise für den Fall, daß sich ein Panzer, der durch die bewegliche Basis
io symbolisiert ist, auf Marschfahrt befindet und daß dabei die Turmstabilisierung
gemäß Fig. 2 ausgeschaltet ist. Es sind dann die Stellantriebe 12 und 13 arretiert,
und außerdem werden über die in der gezeichneten Stellung stehenden Umschalter 25
und 26 die Stehantriebe 23 und 24 beaufschlagt, so daß die Hilfsplattform 22 stabilisiert
ist. Der Richtungs-Kreisel2o gibt also ein kardanfreies Signal auf den angeschlossenen
Fahrtenschreiber 29. Der Erhöhungsgeber 27 kann hierbei durch einen Schalter 3o
abgeschaltet sein.