DE976128C - Freiluftschaltanlage fuer hohe und hoechste Betriebsspannungen - Google Patents

Description

• Freiluftschaltanlage für hohe und höchste Betriebsspannungen Die Entwicklung der Freiluftschaltanlagen für hohe Betriebsspannungen, beispielsweise für i io kV, war in Deutschland volkswirtschaftlicher Zwangslagen wegen zuletzt hauptsächlich auf baustoffarme und arbeitssparende Bauweisen gerichtet. Eine dieser Bauweisen wurde unter der Bezeichnung »Portallose Reihenbauweise für i io kV« bekannt und eine Zeitlang für die Ausführung aller neu zu errichtenden i io-kV-Freiluftanlagen vorgeschrieben. Kennzeichnend für sie ist die Ausführbarkeit ohne alle sonst beim Bau von Freiluftschaltanlagen benötigten portalartigen Gerüste. Dabei müssen aber besonders den Sammelschienentrennschaltern ungewöhnlich hohe mechanische Belastungen zugemutet werden, die trotz entsprechender Verstärkung unter praktisch vorkommenden Einflüssen (Orkan, Rauhreifbehang) die zulässige Beanspruchungsgrenze erreichen oder überschreiten. Weiter ist es dabei erforderlich, für die an den Mündungsstellen der Freileitungen üblichen Hochspannungsgeräte der Nachrichtentechnik (Drosselspulen und Kondensatoren für leitungsgerichtete Hochfrequenztelephonie) zusätzliche Aufwendungen zu machen, die bei Anlagen der früher üblichen Bauarten mit portalartigen Gerüsten (Abspanngerüsten der Freileitungen) sich erübrigen.
• Aufgabe der Erfindung ist eine Freiluftschaltanlage, welche die erwähnten Nachteile nicht aufweist und auf verhältnismäßig kleiner Grundfläche errichtet werden kann. Die Erfindung bedient sich der an sich bekannten Geräteart des sogenannten Einpunkt-Trennschalters, unter welchem ein Trennschalter zu verstehen ist, dessen Stromweg in Richtung der verlängerten Achse des Stützisolators verläuft.
• Die erfindungsgemäße Freiluftschaltanlage für hohe und höchste Betriebsspannungen mit Einpunkt-Sammelschienentrennschaltern, deren Gegenkontakte an den Stationsleitungen befestigt sind, ist dadurch gekennzeichnet, daß für jede Phase der die Gegenkontakte unmittelbar oder mittelbar tragenden anstarren, unverkleideten Stationsleitung zwei in der Horizontalebene mit Abstand nebeneinander angeordnete, mit eigenen Abspannisolatoren versehene und elektrisch verbundene Stationsleiter dienen, die in Form zweier ihre konvexe Seite einander zuwendender Kettenlinien verlaufen und miteinander verspannt und querversteift sind, wobei die sich durch die Verspannung und den Durchhang der Stationsleiter ergebenden Scheitelpunkte der Kettenlinien übereinstimmen.
• Die Verwendung von anstarren Stationsleitungen, die ihrerseits von versteifenden Verschalungen umgeben sind, für die Gegenkontakte von Einpunkt-Sammelschienentrennschaltern ist an sich bekannt, jedoch bedeuten die versteifenden Verschalungen einen erheblichen Aufwand. Durch die Anordnung von zwei anstarren Stationsleitungen je Phase gemäß der Erfindung wird auch bei langen Strecken das Schwingen der Stationsleitungen weitgehend vermieden, ohne daß eine schwerfällige Verschalung notwendig wäre. Somit bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die spezielle Ausbildung der anstarren Stationsleiter in Form zweier gegeneinander querversteifter, gegeneinanderlaufender Kettenlinien.
• Zur näheren Erläuterung wird auf die Zeichnung verwiesen.
• Fig. i zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, Fig.2 hierzu in vergrößerter Darstellung für einen Abzweig der Anlage eine Draufsicht.
• A, B, C sind die Bereiche dreier Sammelschienen, deren Phasenleiter a von Stützern b der etwa auf Pfählen c montierten Einpunkt-Trennschalter getragen werden. Es sind Einpunkt-Trennschalter für reaktionsarmen Kontaktschluß zugrunde gelegt. Die Sammelschienentrennschalter der Systeme A und C sind in eingeschalteter, jene des Systems B in ausgeschalteter Stellung gezeichnet. Die Gegenkontakte d werden durch die stromführenden Stationsleiter e getragen. Hierzu können sie an an den Stationsleitern aufgehängten starren Nebenleitern befestigt werden, die aus Rohren bestehen können. Auf diese Weise werden sie untereinander in gleicher Höhe und Lage gehalten.
• Die Stationsleiter e sind mit den Gerätesätzen D der Abzweige elektrisch verbunden; sie sind mit üblichen Freileitungsisolatoren g an den Querträgern h der Stützmaste i aufgehängt. An den Querträgern h sind außerdem die Freileitungen k abgespannt.
• Die Befestigungspunkte der Ketten jeder Phase sind etwas auseinandergerückt und die von ihnen getragenen Stationsleiter in gegenläufiger Bogenlinie untereinander mechanisch verbunden unter gleichzeitiger Einbeziehung der Zwischenstücke L für die Gegenkontakte d.
• Die Zwischenstücke L zwischen Nebenleiter und Stationsleiter sind hier nur aus Gründen einer deutlichen Darstellung nicht in der gleichen Achse wie die Sammelschienen liegend gezeichnet.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Freiluftschaltanlage für hohe und höchste Betriebsspannungen mit Einpunkt-Sammelschienentrennschaltern, deren Gegenkontakte an Stationsleitungen befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Phase der die Gegenkontakte unmittelbar oder mittelbar tragenden anstarren, unverkleideten Stationsleitung zwei in der Horizontalebene mit Abstand nebeneinander angeordnete, mit eigenen Abspannisolatoren versehene und elektrisch verbundene Stationsleiter dienen, die in Form zweier ihre konvexe Seite einander zuwendender Kettenlinien verlaufen und miteinander verspannt und querversteift sind, wobei die sich durch die Verspannung und den Durchhang der Stationsleiter ergebenden Scheitelpunkte der Kettenlinien übereinstimmen.
2. 2. Freiluftschaltanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die von anstarren Stationsleitungen getragenen Gegenkontakte der Einpunkttrennschalter durch starre Zusatzglieder - vorzugsweise durch rohrförmige Nebenleiter - in untereinander gleicher Höhe und Lage gehalten werden.
3. 3. Freiluftschaltanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die starren Nebenleiter nur über den Bereich der Sammelschienen erstreckt sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 468 162, 474 374, 73918o; schweizerische Patentschriften Nr. 66 390, 2581i4; britische Patentschrift Nr. 372 109; USA.-Patentschrift Nr. 1696 573. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 967 q.82.