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Hochspannungs-Freileitung
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Bei der Verlegung- von Hochspannungs-Freileitungen an Masten haben
sich verschiedene Mastkopfbilder herausgebildet. zur die Ausbildung des Mastkopfbildes
sind die Mindestabstände nach VDE der unter Einwirkung des Windes ausgeschwungenen
Leiterseile sowie die örtlichen Geländeverhältnisse maßgebend.
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Mitunter lassen diese Geländeverhältnisse eine Ab spannung eines Iteiterseiles
auf den Mast selbst notwendig erscheinen.
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In einem solchen Fall bereitet die elektrische Verbindung der an zwei
verscuiedenen Seiten des Mastes abgespannten Leiterseile Probleme hinsichtlich der
Einhaltung der Mindestabstande zu den (geerdeten) Mastteilen.
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Man hat bisher diese Probleme u.a. durch eine spezielle Mastkonstruktion
zu lösen versucht, die eine entsprechend aufgeweitete Durchtrittsöffnung für die
elektrische Verbindung, die sogenannte Seilschlaufe, vorsah.
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Abgesehen von dem Nachteil der Notwendigkeit einer Sondermastform
sind auch durch die quasi metallische Umschließung der Seilschlaufe Nachteile in
elektrischer Hinsicht vorhanden, die sich im Besonderen bei höherer Spannung bemerkbar
machen.
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Der Erfindung liest die Aufgabe zugrunde, bei einer Abspannung eines
Leiterseiles auf den Mast die elektrische Verbindung der Tailleiterseile so zu fuhren,
daß eine Sondermastkonstruktion vermieden werden kann und keine elektrischen Nachteile
der obengenannten Art vorhanden sind.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruches.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeit,en der Erfindung
ergeben sich anhand der Beschreibung von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen.
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Es zeigen: Figur 1 eine Nastabspannung mit zwei sich kreuzenden Systemen
und zwei sich kreuzenden Erdseilen, Figur 2 eine Nastabspannung mit mehreren übereinander
angeordneten Systemen mit gemeinsamen erd-und Blitzschutzseil, Figur 3 eine Abspannung,
bei der die drei Phasen eines Systems sowie das Erdseil übereinander angeordnet
sind, Figur 4 eine Ab spannung bei einem Endmast, Figur 5 eine Abspannung im Querschnitt,
wobei der Mast als End-oder Durchgangsmast für zwei Systeme dient, Figur 6 eine
Abspannung mit zwei sich kreuzenden Systemen.
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Die Figur 1 zeit einen Leitur.gsmast 1 mit sich kreuzenden Systemen
A und B, die jeweils ein Erdseil A' bzw. B' aufweisen, wobei diese Erdseile sich
ebenfalls am Mast kreuzen. Der Leitungsmast 1 weißt zwei um 90° versetzte Traversen
2,3 auf, wobei an den Enden dieser Traversen über Abspannisolatoren jeweils ein
Phasenseil abgespannt ist. Diese Abspannungen weisen in üblicher Weise blanke Stromschlaufen
4, 4' usw. auf. Dns mittlere Phasenseil ist jeweils auf den Mast abgespannt. Die
Verbindung der mittleren Phasenseile erfolgt über ein Rohrgaskabel 5 bzw. 5', das
an seinen Enden jeweils Durchführungen -6,6' usw. aufweist.
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Durch die Verwendung eines derartigen Rohrgaskabels anstelle einer
üblichen Stromschlaufe ist es möglich geworden, das mittlere Phasenseil am Mast
abzuspannen, ohne daß eine Mastsonderkonstruktion notwendig ist und ohne daß der
Mast sich hinsichtlich der Verbindung elektrisch negativ bemerkbar macht.
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In Figur 2 ist die neuartige Verbindung des mittleren Phasenseils
über Rohrgaskabel 5, 5' anhand von drei übereinander angeordneten Systemen A, B,
C, die an einem Mast 1 abgespannt sind, dargestellt, wobei die Systeme ein gemeinsames
Erdseil D' aufweisen. Die Anordnung nach Figur 2 läßt erkennen, daß sich mittels
der erfindungsgemäßen Anordnung eine verhältnismäßig geringe Trassenbreite erreichen
läßt.
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Besonders deutlich geht die Erzielung einer geringen Trassenbreite
aus der Anordnung nach Figur 3 hervor, bei der an einen Mast 1 die Phasen RST eines
Systems übereinander angeordnet sind, einschließlich des Erdseiles E. Das Naftkopfbild
nach Figur 3 weist keine Traversen auf und besitzt somit eine optimal geringe Trassenbreite,
die in Spezialfällen durchaus notwendig ist. Auch bei dem Mastkopfbild nach Figur
3 ist eine Kreuzung von Systemen analog zur Figur 1 möglich.
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Die Figur 4 zeigt einen Mast 1, der als Endmast ausgebildet ist. In
diesem Falle weist nicht nur die mittlere Phase ein Rohrgaskabel 5 mit einer Durchführung
6 auf, sondern auch in den beiden äußeren Phasenseilen befinden sich Rohrgaskabel
7 bzw. 8 mit Durchführungen 9 bzw. 10.
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Diese Rohrgaskabel werden nach unten als Kabelanschluß 12 weitergeführt.
Parallel zu den Durchführungen 9, 6 und 10 befinden sich Cberspannungsableiter 12,
11, 13. Diese Anordnung nach Figur 4 erlaubt einen elektrisch und mechanisch günstigen
tbergang von der Freileitung auf ein Rohrgaskabel bzw. auf Bausteine einer vollisolierten
Schaltanlage.
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Die Anordnung nach Figur 4 wird in der Figur 5 erweitert, die einen
lieitungsmast 1 im Querschnitt zeigt, der als End-oder Durchgangsmast für zwei Systeme
I und II vorgesehen
ist. Man erkennt analog zur Figur 4 die Rohrgaskabelstücke
5, 7, 8, die in den Mast hineingeführt sind. Diese Rohrgaskabelstücke weisen, wie
in Figur 4, zu den Phasenseilen hin Durchführungen 6, 9 bzw. 10 auf. Die vorgenannten
Elemente sind symmetrisch zur Mastmitte auf der rechten Seite der Figur 5 für das
System II vorhanden.
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Im Nast strichlierte Rohrgaskabel 14 deuten an, daß auch ein Anschluß
von Systemen 111/1v möglich ist, die die Systeme I und II kreuzen. Die Rohrgaskabel
6, 7, 8 bzw.
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7', 6', 8' könnrn nach unten als Kabelanschluß geführt sein, sie können
jedoch auch eine vollisolierte Schaltstation verbinden, die sich im Innern des Mastes
befinden kann. Die Figur 5 zeigt besonders deutlich ein vorteilhaftes Element der
Erfindung, daß nämlich ohne weiteres eine Anschlußmöglichkeit für Bausteine von
vollisolierten Schaltanlagen wie Trenner, Wandler, Erdungsschalter usw. gegeben
ist.
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Die Figur 6 zeigt zwei sich kreuzende Systeme A und B entsprechend
der Figur 1, wobei jedoch für das untere System B eine Traverse entfält, da dieses
System hinsichtlich seiner beiden äußeren Phasenseile unmittelbar an dem Rohrgaskabel
der mittleren Phase des Systemes A abgespannt ist. Aus Übersichtlichkeits@ründen
ist dabei die Traverse für das obere System A, an der die beiden äußeren Phasenseile
RT abgespannt sind, nicht dargestellt. Bei dem Mastkopfbild nach Figur 6 ist durch
eine entsprechende Verstärkung des Rohrgaskabels dafür zu sorgen, daß die Abspannkräfte
aufgenommen werden.
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Die Anordnung nach Figur 5 läßt erkennen, daß durch eine entsprechende
Verschaltung der Rohrgaskabelanschlüsse 5,7 und 8 eine Phanendrehung in einer Ebene
möglich ist. Durch eine entsprechende Anordnung ist auch eine Phasendrehung in vertikaler
Richtung, z.B. bei sich kreuzenden Systemen nach Figur 1 uMer die Systene hinweg
möglich.
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Selbstverständlich ist auch die Anwendung von dreiphasig gekapselten
Kabeln möglich.
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Der Leitunsmast 1 kann auch ein Winkelabspannmast sein.
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Die Ausfülirunsbeispiele sind auf Rohrgaskabel, d.h. auf SF6-Rohrkabel
abgestellt. Es können selbsverständlich auch auf andere Weise isolierte Kabel, beispielsweise
kurze gebogene Kabel mit Kabelendverschlüssen verwendet werden.
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Die Erfindung ist weiterhin nicht auf die. Anwendung bei Leitungsmasten
beschränkt, sondern kann inner dann Anwendung finden, wenn bei Stromschlaufen an
Stützpunkten von Hochspannungs-Freileitungen, z.B. auch bei Portalen oder dergleichen
die eingangs erläuterten Probleme auftreten.
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Zum Schutz der Kabelendverschlüsse können konventionelle Überspannungsableiter
parallel zu den Endverschlüssen angeordnet sein. Sie können aber auch als vollisoliertes
Betriebsmittel im Mast untergebracht werden.
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L e e r s e i t e