DE974458C - Verfahren zum Herstellen einer Stollen- oder Tunnelroehre durch Vortrieb eines im Erdreich verbleibenden, mit Schildschneide versehenen Vortriebsrohres - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer Stollen- oder Tunnelroehre durch Vortrieb eines im Erdreich verbleibenden, mit Schildschneide versehenen VortriebsrohresInfo
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Description
- Verfahren zum Herstellen einer Stollen- oder Tunnelröhre durch Vortrieb eines im Erdreich verbleibenden, mit Schildschneide versehenen Vortriebsrohres Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Stollen- oder Tunnelröhre durch Vortrieb eines im Erdreich verbleibenden, mit Schildschneide versehenen Vortriebsrohres, das entsprechend dem Vortrieb durch Anfügen weiterer Rohrabschnitte verlängert wird, mittels eines am Beginn des Stollens oder Tunnels -ortsfest angeordneten, auf das rückwärtige Ende des Vortriebsrohres einwirkenden Preßgerätes. Es ist bereits vorgeschlagen worden, bei einem derartigen Verfahren während des Rohrvortriebes in einen durch einen Absatz hinter der Schildschneide entstehenden Hohlraum zwischen Rohr und umgebenden Erdreich laufend eine reibungsmindernde, z. B. thixotrope Masse mit Druck einzubringen. Um ein Auslaufen dieser thixotropen Masse am rückwärtigen Rohrende zu vermeiden, ist es nach diesem Verfahren erforderlich, das Rohr zunächst ein Stück weit ohne Einpressen der thixotropen Masse in das zu durchfahrende Erdreich vorzutreiben und sich den Spalt zwischen Rohr und Erdreich an der Eindringstelle durch Setzung des zu durchfahrenden Erdreiches schließen zu lassen. Erst danach kann die thixotrope Masse eingepreßt werden.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das vorstehend geschilderte Verfahren so abzuwandeln, daß sofort mit Beginn des Vortriebes eine thixotrope Masse eingepreBt werden kann.
- 'Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das hinter der Schildschneide nach innen zu abgesetzte Vortriebsrohr in der Ausgangsstellung von einer an das zu durchdringende Erdreich anschließenden, nach Art einer Stopfbüchse wirkenden Erdschüttung, vorzugsweise aus Sand oder mittlerem Kies, umgeben wird.
- Der Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung besteht darin, daß dadurch, daß sofort bei Beginn des Rohrvortriebs eine reibungsmindernde Masse eingepreßt werden kann, im allgemeinen mit einer Verringerung der Reibung beim Vortrieb zu rechnen ist und Setzungen des Erdreiches im Eintrittsbereich des Rohres vermieden werden.
- Vorzugsweise wird die Erdschüttung zwischen einer quer zum Vortriebsrohr angeordneten Hilfswand und der Startwand am zu durchfahrenden Erdreich eingebracht.
- Im folgenden wird an Hand der Zeichnung das Bauverfahren gemäß der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es zeigt Fig. i den Rohrkopf, das ist das Berste Vortriebsrohr mit der Schildschneide, - im Vertikalschnitt, und zwar in der Ausgangsstellung gemäß der Linie A-A der Fig. 1-, Fig. a einen Horizontalschnitt durch denselben gemäß der Linie B-B der Fig. i, Fig. 3 die gleiche Darstellung wie Fig. i, jedoch in einem fortgeschrittenen Baustadium.
- Fig. i stellt einen Fall dar, wo der Beginn des Stollens unterhalb des Geländes liegt und deshalb für seinen Vortrieb eine Baugrube ausgehoben werden muß. Sie muß den Erfordernissen entsprechend ausgesteift sein, wobei auf die beabsichtigten Arbeitsvorgänge Rücksicht zu nehmen ist. Deshalb muß die Startwand i (Stirnw=and), die beim Rohrvortrieb durchfahren werden muß, so verzimmert werden, daß alle Teile der Zimmerung bim Auffüllen der Grube entfernt werden können, zumindest in dem Bereich den das Rohr durchstoßen soll. Danach werden . die Auflager z für das Vortriebs.-rohr 3 hergestellt, und dieses wird, falls es vorgefertigt ist, in Stellung gebracht oder der größeren Abmessungen wegen an Ort gefertigt. Am Kopf des Rohres 3 erkennt man die Schildschneide ¢ und den Absatz 5. Danach kann die Hilfswand 6 hergestellt werden, die - notwendig ist, falls nicht so viel Platz zur Verfügung steht, um die in Fig. i angedeutete Schrägböschung 6Q bis zur 'Sohle der Baugrube durchzuführen. Die Hilfswand umschließt den Schaft des Vortriebsrohres und muß so gegen die Rückwand 7 der Baugrube abgestützt und so bemessen sein, daß sie dem Druck der Erdschüttung 8 standhalten kann. Daraufhin kann der Raum zwischen Startwand i und Hilfswand 6 bis über die Rohroberkante mit schwach kohärentem Sand oder Kies; weiter oben mit beliebigen Bodenarten angefüllt werden. Dabei entsteht im Innern des Rohres 3 eine natürliche stabile Erdböschung 9, deren oberer Schnittpunkt mit der Rohrinnenwand zweckmäßig etwas weiter in das Rohrinnere verlegt wird. Mit dem Einbringen der Erdschüttung 8 muß auch die Ziminerung an der Startwand i zumindest vor dem Vortriebsrohr entfernt werden.
- Soll der Start auf der Geländeoberfläche erfolgen, dann ist die Startwand entweder eine Stützmauer oder eine Böschung. Eine Mauer muß etwas größer als der äußere Rohrquerschnitt ausgebrochen werden; die Hilfswand 6 steht dann frei über Gelände und muß .ebenso wie die Vortriebsrichtung in geeigneter Weise gegen die Geländeoberfläche abgestützt werden. Statt der Hilfswand kann auch eine natürliche Böschung geschüttet werden. Gerade in solchen Fällen ist es sehr von Vorteil, wenn die Einpreßkraft bei dem Verfahren gemäß der Erfindung klein gehalten werden kann. Für die Erdschüttung 8 sind entweder provisorische Seitenwande nötig, oder es werden Böschungen angeordnet. Sonst besteht kein Unterschied gegenüber dem Verfahren in der Baugrube.
- Damit sind alle Vorbereitungen getroffen, um mit dem Vortreiben des Rohres gemäß der Erfindung beginnen zu können. Mit Hilfe von Pressen oder Spindeln, die zwischen der Rückseite des Vortriebsrohres 3 und der Rückwand 7 der Baugrube wirken -- diese mechanischen Hilfsmittel sind in den Zeichnungen nicht dargestellt -, kann das Rohr in den Boden gedrückt werden. In dem Maße, wie dies geschieht, ist auch die reibungsvermindernde Flüssigkeit einzudrücken. Dies geschieht mit Hilfe der Pumpe io, vorzugsweise vom Rohrinnern aus unmittelbar hinter dem Absatz 5, um den Boden gut zu benetzen und, wenn nötig, auch an der inneren Seite der Stopfbüchse, um den trocken eintretenden Rohrschaft zu benetzen. Bei längeren Vortrieben kann auch an anderen Stellen des Schaftes reibungsvermindernde Flüssigkeit eingepreßt werden. Fig. 3 zeigt die Schicht i i, die durch die reibungsvermindernde Flüssigkeit gebildet wird.
- Noch bevor die Rückseite des Vortriebsrohres 3, oder am Anfang des Vorganges die Rückseite des Vortriebskopfes, die luftseitige Fläche der Hilfswand 6 erreicht hat, muß der Vorgang des Vortriebes unterbrochen werden, um das Rohr 3 durch Ansetzen eines weiteren Schusses 3Q verlängern zu können. Dann wiederholt sich das gleiche Spiel, wie bereits beschrieben. Fig.3 zeigt im Längsschnitt das bereits um zwei Rohrschüsse 3Q verlängerte und vorgetriebene Rohr 3, das mit der Schildschneide q. bereits in den ungestörten Boden eingedrungen ist. Es ist auch die allseits zwischen Boden und Rohrschaft und zwischen Absatz 5 und Stopfbüchse eingeschlossene Schicht ii der reibungsvermindernden Flüssigkeit zu erkennen.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen einer Stollen-oder Tunnelröhre durch Vortrieb eines im Erdreich verbleibenden, mit Schildschneide versehenen Vortriebsrohres, das entsprechend dem Vortrieb durch Änfügen weiterer Rohrabschnitte verlängert wird, mittels eines ain Beginn des Stollens oder Tunnels ortsfest angeordneten, auf das rückwärtige Ende des Vortriebsrohres einwirkenden Preßgerätes, wobei beim Vortrieb des Rohres in einen durch einen Absatz hinter der Schildschneide entstehenden Hohlraum laufend eine reibungsmindernde. z. B. thixotrope Masse mit Druck eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß das hinter der Schildschneide (4) nach innen zu abgesetzte Vortriebsrohr (3) in der Ausgangsstellung von einer an das zu durchdringende Erdreich anschließenden, nach Art einer Stopfbüchse wirkenden Erdschüttung (8), vorzugsweise aus Sand oder mittlerem Kies, umgeben wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Erdschüttung (8) zwischen einer quer zum Vortriebsrohr (3) angeordneten Hilfswand (6) und einer Startwand (i) eingebracht wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 837 245, 858 967; schweizerische Patentschrift Nr. 299 641; französische Patentschrift Nr. i o4i 661; Zeitschrift »Die Bauwirtschaft«, 1951, Heft 46, S. 18; Zeitschrift »Die Bautechnik«,i953, Heft8, S.232 bis 234.
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1955
- 1955-03-15 DE DEV8619A patent/DE974458C/de not_active Expired
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