DE973421C - Leichtbaustoffteil, insbesondere fuer den Flugzeugbau - Google Patents

Leichtbaustoffteil, insbesondere fuer den Flugzeugbau

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DE973421C
DE973421C DESCH3019D DESC003019D DE973421C DE 973421 C DE973421 C DE 973421C DE SCH3019 D DESCH3019 D DE SCH3019D DE SC003019 D DESC003019 D DE SC003019D DE 973421 C DE973421 C DE 973421C
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Alfred Dr Schmid
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29CSHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
    • B29C70/00Shaping composites, i.e. plastics material comprising reinforcements, fillers or preformed parts, e.g. inserts
    • B29C70/04Shaping composites, i.e. plastics material comprising reinforcements, fillers or preformed parts, e.g. inserts comprising reinforcements only, e.g. self-reinforcing plastics
    • B29C70/06Fibrous reinforcements only
    • B29C70/10Fibrous reinforcements only characterised by the structure of fibrous reinforcements, e.g. hollow fibres
    • B29C70/16Fibrous reinforcements only characterised by the structure of fibrous reinforcements, e.g. hollow fibres using fibres of substantial or continuous length
    • B29C70/20Fibrous reinforcements only characterised by the structure of fibrous reinforcements, e.g. hollow fibres using fibres of substantial or continuous length oriented in a single direction, e.g. roofing or other parallel fibres

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Description

  • Leichtbaustoffteil, insbesondere für den Flugzeugbau Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Eigenschaften des Glases zur Schaffung von Leichtbaustoffteilen, insbesondere für den Flugzeugbau, nutzbar zu machen.
  • Glas würde für solche Zwecke an sich außerordentlich günstige physikalische und chemische Eigenschaften, wie z. B. Leichtigkeit, Temperaturbeständigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen fast alle Chemikalien sowie Feuchtigkeits- und Witterungseinflüsse usw., besitzen, wenn das Glas nicht eine so geringe Elastizität und einen derartigen Mangel an Dehnungsvermögen hätte, daß die Glaskörper eine sehr geringe Biegefestigkeit und vor allem eine völlig ungenügende Schlagebiegefestigkeit aufweisen. Diese dem Glas eigene Sprödigkeit und mangelnde Schlagebiegefestigkeit wird nur dann ausgeschaltet, wenn das Glas in Gestalt außerordentlich feiner Fäden vorliegt, wie sie in Form feinster Glasgespinstfäden hoher Zugfestigkeit, der sogenannten Glasseide gegeben sind, bei welchen durch die Streckung des Materials beim Spinnprozeß neue Molekularstrukturen entstehen, die ungewöhnliche Festigkeitssteigerungen ergeben.
  • Die hohe Zugfestigkeit solcher monofiler Gebilde wird jedoch wiederum durch den Nachteil erkauft, daß diese nunmehr keine innere Steifigkeit mehr aufweisen und deshalb als solche für die Verwendung als Bauelemente ebenfalls unbrauchbar sind.
  • Gemäß der Erfindung gelingt es nun, diese an sich so vorteilhaften Eigenschaften solcher feinster Glasgespinstfäden unter Ausschaltung der er- wähnten Nachteile nutzbar zu machen und so zu einem neuartigen Leichtbaustoff zu gelangen, der sich durch hervorragende Eigenschaften auszeichnet und insbesondere auch für den Flugzeugbau geeignet ist, mit anderen Worten gesagt, also die unerwartete Möglichkeit zu verwirklichen, Glas als Bauelement vor allem auch für den Flugzeugbau zu verwerten. Es wird davon ansgegangen, daß man eine Mehrzahl von solchen feinsten Glasgespinstfäden hoher Zugfestigkeit, die in zwei räumlichen Dimensionen so gering sind, daß die Sprödigkeitseigenschaften des Glases und die damit verbundene mangelnde Schlagebiegefestigkeit praktisch aufgehoben sind und nur noch die hohe Zugfestigkeit vorhanden ist bzw. zur Wirkung kommt, d. b. sogenannte Glasseide oder daraus hergestellte, vorzugsweise flächige oder röhrenartige Formgebilde, wie Fadenlagen, Gewebe, Gewirke, Geflechte od. dgl. mit für die Glasgespinstfäden als Bindemittel dienenden wasserfesten oder wasserfest gemachten, an sich starren organischen Kunststoffen hoher Druckfestigkeit, wie Kunstharzen, Kasein, Harnstoff- und anderen Kondensationsprndukten, Zellulosederivaten od. dgl., zu einem formhaltenden Bauelement vereinigt. Erfindungsgemäß ist hierbei der Anteil der Kunststoffe am Gesamtgebilde derart gering, daß durch sie die einzelnen in Richtung der Kräftebeanspruchung des Baustoffteils verlaufenden Glasgespinstfäden zu ihrer gegenseitigen Abstützung unter Erhaltung einer gewissen Porosität des Gesamtgebildes lediglich skelettartig miteinander verbunden und derart dünn überzogen sind, daß die durch die Skelettstruktur gegebene Dehnung der diese Glasgespinstfäden umhüllenden Kunststoffe in Richtung der Kräftebeanspruchung des Baustoffteils größer ist als diejenige dieser Glasgespinstfäden und somit die Zugfestigkeit der letzteren voll zur Auswirkung kommen kann. In so hergestellten, vorzugsweise flächigen oder röhrenartigen Formgebilden werden die einzelnen Glasgespinstfäden also voll auf Zugfestigkeit beansprucht, bilden aber durch ihre gegenseitige Verbindung und die abstützende Wirkung des Bindemittels einen genügend steifen Körper, um zu besagten Anwendungen geeignet zu sein.
  • Der für die praktische Ausübung der Erfindung zu wählende Anteil des betreffenden Kunststoffes am Gesamtgebilde läßt sich bei Kenntnis des Erfindungsgedankens ohne weiteres in einer kurzen Versuchsreihe ermitteln, in der das Verhältnis von Kunststoff zu den Glasgespinstfäden verändert wird, und zwar derart, daß der Kunststoffanteil zweckmäßig durch Minderung der Konzentration einer entsprechenden Kunststofflösung allmählich herabgesetzt wird, wodurch - unter der Voraussetzung der drucklosen Verformung - die innere Porosität des Gesamtgebildes und die durch die Skelettstruktur gegebene und erfindungsgemäß angestrebte Dehnung des die Glasgespinstfäden umhüllenden Kunststoffes ansteigt, bis zu dem Mengenverhältnis Kunststoff zu Glasseide, bei dem ersichtlich die Glasgespinstfäden von den Zugkräften praktisch allein beansprucht werden, welin nämlich die Dehnung des Kunststoffskeletts diejenige der Glasgespinstfäden übertrifft und somit bei Zugheanspruchung der Kunststoff in seiner Struktur im wesentlichen unverändert, d. h. ein steifes Gesamtgebilde, also ein nutzharer Baukörper, erhalten bleibt.
  • Man hat nach einem bekannten Vorschlag bereits versucht, die Reißlänge solcher feinster Glasgespinste in einem Leichtbaustoffteil zur Wirkung gelangen zu lassen, und zwar dadurch, daß man sie in Bindemittel eingebettet hat, deren Elastizitätsmodul demjenigen der Glasseide angepaßt ist. Auf diese Weise, z. B. mit Kautschuk als entsprechendem Bindemittel, lassen sich aber keine brauchbarenErgebnisse erzielen, da solche Kombinationen nicht nur zu einem steifen Bauelement führen, sondern auch den auf Zug beanspruchten Fäden eine Möglichkeit zum Ausweichen geben.
  • Man hat ferner auch schon den Vorschlag gemacht, Schlacken- oder Glaswolle, also sehr viel gröbere Gebilde nur mit derart geringen Mengen an Bindemitteln zu kombinieren, daß die einzelnen Glaswolleteilchen nur dünn mit dem Bindemittel überzogen werden und ein poröses Produkt entsteht. Auch derartige Gebilde sind mit den erfindungsgemäßen Erzeugnissen nicht vergleichbar, zumal es bei den letzteren keineswegs nur auf die Porosität ankommt, sondern diese hierbei nur eine äußerliche Begleiterscheinung darstellt, und ferner Glasseide, also feinste Glasgespinste hoher Zugfestigkeit, sich von Glaswolle nicht nur graduell, sondern prinzipiell unterscheidet, und zwar insofern, als die erstere im Gegensatz zu der letzteren eine derart gesteigerte Festigkeit bei derart geringem Durchmesser aufweist, daß die Sprödigkeitseigenschaften des Glases und die damit verbundene mangelnde Schlagebiegefestigkeit praktisch aufgehoben sind und nur noch die hohe Zugfestigkeit vorhanden ist bzw. zur Wirkung kommt.
  • Glasseide, die sich durch außerordentlich große Spinnfeinheit auszeichnet, erweist sich für den Zweck der Erfindung besonders geeignet, was durch die Ausrichtung der Makromoleküle in den monofilen Fäden beim Spinnprozeß sowohl durch die Ionenverkettung, Feldwirkung der Ionen, gerichtete Silikatskelette und sonstige Ausrichtung der festigkeitsbildenden Strukturkräfte zu erklären ist.
  • Werden solche feinsten Glasgespinstfäden hoher Zugfestigkeit, nämlich Glasseide, z. B. als Fadenlagen, Gewebe, Gewirke, Geflechte u. dgl. mehr im Sinne der Erfindung zu einem formhaltenden Bauelement vereinigt, so wird dabei wieder eine ausreichende Formhaltung bzw. Steifigkeit erzielt, eine solche aber nicht durch Sprödigkeit erkauft, da ja das Ganze kein starres System bildet, sondern das Bindemittel skelett genügend Elastizität aufweist, daß zwar die einzelnen Glasseidefäden als solche ortsbestimmt bleiben bzw. durch das Bindemittel im Sinne der Abstützung in ihrer Lage gehalten werden, aber bei Beanspruchung des Bauelementes ihre Zugkräfte betätigen können.
  • Zur Erzielung des erfindungsgemäß vorgesehenen, unter Erhaltung einer gewissen Porosität des Gesamtgebildes vorzunehmenden skelettartigen Überziehens und Verbindens verwendet man mit besonderem Vorteil nicht reine Bindemittel, z. B.
  • Harze, sondern Lösungen solcher von z. B. 60 bis go O/o in Azeton od. dgl. und imprägniert mit diesen die Glasseidegespinste bzw. aus solchen bestehende Gebilde. Nach Abtreiben des Lösungsmittels erhält man dann Verbundkörper eines überraschend niedrigen spezifischen Gewichtes von z. B. nur etwa I,2.
  • Als Bindemittel können für die Zwecke der Erfindung im Prinzip alle zur Verfügung stehenden wasserfesten oder wasserfest gemachten Kunststoffe genügend hoher Druckfestigkeit verwendet werden. Vorzugsweise kommen organische Kunststoffe solcher Art, wie Kunstharze, Kasein, Harnstoff- und andere Kondensationsprodukte, Zellulosederivate u. dgl. mehr sowie Kaseinleim und ähnliche Klebstoffe in Betracht. Solche Bindemittel können auf die verschiedenste Weise zugefügt bzw. mit den Glasseidegespinsten bzw. den aus solchen bestehenden Gebilden vereinigt werden, beispielsweise in flüssiger Form, wobei durch ein nachträgliches Erhitzen ihre Verfestigung und Verwachsung mit den Glasseidegespinsten bzw. den aus solchen bestehenden Gebilden herbeigeführt werden kann. Sie können aber auch, wie oben bereits erwähnt, mit Lösungsmitteln, z. B. Azeton od. dgl., verdünnt zugeführt werden. Ebenso können die Bindemittel mit Vorteil auch in Form von Emulsionen angewendet werden.
  • Als besonders geeignet haben sich unter den vorerwähnten Kunststoffen vor allem Kunstharze der Phenolgruppe und ihre Homologen erwiesen, unter welchen wiederum basische Kondensationsprodukte, wie Resole, eine Sonderstellung einnehmen, da sie gegenüber Glas ein besonders hohes Klebevermögen aufweisen, insbesondere dann, wenn sie noch etwas freie Lauge enthalten und/ oder beim Eintrocknen starke Kontraktion zeigen.
  • Es können aber auch nichtfertig kondensierte Phenolharze oder säurehärtende Resole als Bindemittel verwendet werden.
  • Der Leichtbaustoffteil gemäß der Erfindung kann auch als Flächen- oder Hohlgebilde mit artgleichen oder artfremden, vorzugsweise röhrenförmigen, vor allem winklig dazu angeordneten, auf Druck zu beanspruchenden Abstützungen versehen werden. Besonders vorteilhaft ist es in dieser Hinsicht, die Abstützungen als Auskleidung aus spezifisch leichtem Baustoff hoher Druckfestigkeit, vorzugsweise porösem, aus Faserstoffen und härtbaren Bindemitteln hergestelltem Kunstharz auszubilden. So kann beispielsweise ein Bauelement von ausgezeichneter 5 cblagebiegefestigkeit dadurch hergestellt werden, daß man einen Hohlkörper aus Kunstholz bzw. Schaumholz mit einem Glasseidegespinstschlauch der erwähnten Feinheit überzieht und diesen dann z. B. durch Aufbringen einer Bindemittel lösung und deren Erhärtung auf eine der vorerwähnten Weisen in sich verbindet, verkittet oder verklebt und damit in sich abstützt und versteift. In gleicher Weise können auch mehrere solcher Glasseidegespinstschläuche aufgebracht oder entsprechende Bahnen oder Teilstücke solcher um die abstützende Einlage gegebenenfalls wechselseitig übereinandergewickelt und in sich verbunden werden und in gleicher Weise auch entsprechende Ausbesserungen an beschädigten Stellen vorgenomnien werden.
  • Bei allen diesen verschiedenen Ausführungsformen kann es von Vorteil sein, die Glasseidegespinstfäden vor ihrer Verklebung an ihrer Oberfläche z. B. mittels Fluß säure anzuätzen, denn wenn sich die Bindemittel und insbesondere die als solche zu verwendenden Kunststoffe auf Grund ihrer großen physikalischen Affinität gegenüber Glas auch an diesem sehr leicht anschmiegen, so wird durch eine solche Anätzung eine besonders innige Vereinigung beider Stoffe gefördert.
  • Wenn auch die erfindungsgemäßen Leichtbaustoffteile auch unter Verwendung von Harzen hergestellt werden können, die unter hohem Druck und Hitze abbinden bzw. die Verbindung der Glasseidegespinste unter derartigen Bedingungen durchgeführt werden kann, so besteht hierzu, wie oben bereits angedeutet, durchaus keine Notwendigkeit. Es ist vielmehr einer der Hauptvorteile der Erfindung, auf die Anwendung solcher hohen Preßdrucke, wie sie in der Preßstoff-Technik zum Zwecke der Replastifizierung und Aushärtung Anwendung finden, und damit auf umständliche und zumal bei größeren Dimensionen und hohen Präzisionsforderungen außerordentlich kostspielige Formmethoden verzichten zu können und trotzdem zu einwandfreien Bauelementen gelangen zu können.
  • So kann man z. B. in der Weise vorgehen, daß man Glasseidegespinstfäden zunächst in die gewünschte flächige Gestaltungsform bringt und sie alsdann im Sinne der Erfindung mit einem flüssigen oder verdünnten Bindemittel imprägniert, welches durch bloße Erwärmung erhärtet, oder in der Weise, daß man die Glasseidegespinstfäden zunächst, also vor ihrer endgültigen Verbindung zu einer Form, vorimprägniert und erst dann in die gewünschte Gestaltungsform bringt, um dann in dieser die Erhärtung des Bindemittels herbeizuführen.
  • Damit das zu bildende Bauelement die für dasselbe gewünschte Gestaltungsform erhält, hat die t'berführung des mit den Glasseidegespinstfäden zusammengebrachten Bindemittels in den Endzustand unter Formkonstanz zu erfolgen. Dies kann mit Verformungswerkzeugen beliebiger Art, wie z. B. Blechschalen, Glasschalen oder anderen Formkörpern und Formungsunterlagen, Gußformen usw., durchgeführt werden, die aber im Sinne des Obengesagten keine Druckwerkzeuge zu sein brauchen, sondern lediglich die Aufgabe haben, dem Gesamtgebilde während der Ausbeizperiode Formkonstanz zu verleihen. Werden Formwerkzeuge verwendet, an welchen das Bindemittel starke Haftung zeigt, z. B. solche aus Glas, so werden diese mit einer Trenn- oder Ablösungs- schicht aus hochschmelzendem Material, Fett od. dgl. überzogen. Wenn diese Verformungswerkzeuge auch die Möglichkeit enthalten können, gewisse Druckkräfte zu betätigen, so hat dies nur den Zweck, die einzelnen Glasseidegespinstfäden mehr oder weniger nahe aneinanderzudrängen.
  • Dabei sind die dazu notwendigen Drücke erhält nismäßig gering, da das flüssige Bindemittel leicht ausgequetscht werden kann. Auch ist hierbei eine viel geringere Aufmerksamkeit auf die Toleranz zu legen, da die Anzahl der Glasseidegespinstfäden in sich bereits die räumliche Ausdehnung des Endproduktes bestimmen. In gleichem Sinne können auch mehrere vorgeformte Zilde mit genügender Festigkeit aufeinander- oder aneinandergebunden, -geklebt oder -gekittet werden, da die genannten Bindemittel, wie z. B. Resole, eine außergewöhnlich große Haftfähigkeit besitzen. Insbesondere ist dabei auch die Möglichkeit gegeben, eine Verbindung in wechselseitiger Überlagerung der zu vereinigenden Bahnen herbeizuführen.
  • Ferner kann man zu I,eichtbaustoffteilen auch dadurch gelangen, daß man offene oder mehrteilige Hohl formen mit Glasseidegespinstfäden und dem Bindemittel auslegt und dann entsprechend gestaltete, aufblasbare Hohlkörper, z. B. eine Kautschuk lunge, oder einen verbrennbaren Innenformling, z. B. aus Nitrozellulose, einführt und schließlich nach Verbindung der so gegen die Außenform angeschmiegten Glasseide die Einlagekörper aus diesen wieder entfernt.
  • Durch entsprechende Ausbildung der Formwerkzeuge hat man es bei alledem auch ohne weiteres in der Hand, den Oberflächen der Baustoffteile jeweils die gewünschte Beschaffenheit, insbesondere Spiegelglanz zu verleihen und diese so, vor allem für den Flugzeugbau, besonders vorteilhaft zu gestalten, indem man so unter anderem auch die Möglichkeit besitzt, ohne Anwendung hoher Drücke spezifisch leichte Bauelemente mit glänzender Oberfläche herzustellen.
  • Dies kann z. B. in der Weise geschehen, daß man die Gebilde gegen ein Form und Glanz verleihendes Werkzeug anschmiegt oder zwischen solchen Werkzeugen lagert. Dabei wird, wie oben bereits angedeutet, die Anwendung verdünnter Bindemittellösungen ein spezifisch leichteres Gewicht erzielen lassen, ohne daß dadurch der Glanz der Oberfläche beeinträchtigt würde. Auch sonst sind -- wie oben bereits angedeutetdie erfindungsgemäß ausgebildeten Leichtbaustoffteile gerade für den Flugzeugbau besonders geeignet und bieten für denselben eine Reihe neuer Konstruktionsmöglichkeiten, wozu über das Obengesagte hinaus noch folgendes erwähnt sei.
  • Es hat sich gezeigt, daß bei wachsender Geschwindigkeit der Luftfahrzeuge nicht nur die Starre und die Festigkeit des Flugzeuges als solches, sondern vor allem die Beulsteifigkeit der Oberfläche und deren exakte Formung nach mathematisch errechneten Profilen von entscheidenster Bedeutung ist. Die exakte Formgebung und Beulsteifigkeit der erfindungsgemäßen Bauelemente ist nun hervorragend und ergibt zusammen mit deren hoher Zugfestigkeit die Möglichkeit, eine Nurhautbauweise einzuschlagen, derart, daß die Flügelhaut gleichzeitig ein Tragelement von genügender Formkonstanz bildet. Da jedoch geringere Dichten der Flügelhaut zur Aufnahme der Zugkräfte ausreichend sein dürften, kann diese auch durch innere Verbindung mit Versteifungselementen, wie Auflagen, Röhren, Rippen, Schachteln, Wellprofilen oder anderen Abstützungselementen versehen werden. Hierbei spielt die Möglichkeit der unmittelbaren Verbindung, Verkittung oder Verklebung ohne Anwendung von Druck eine entscheidende Rolle und ergibt die Möglichkeit einer schnellen Massenfabrikation. Dabei können die Auflagen, Rippen oder anderen Abstützungselemente aus artgleichen oder artfremden Werkstoffen bestehen.
  • Zur Erzielung der nötigen Starre und Beulfestigkeit einer ausreichend zugkräftigen Flügelhaut kann diese aber auch durch leichtere Stützstoffe aller Art abgestützt werden. Diese können aus imprägnierter Glaswolle, imprägniertem Papier oder Pappekörpern, Schaumkörpern oder Kunsthölzern aller Art bestehen. Hierbei kann beispielsweise so vorgegangen werden, daß zunächst die Stützkörper hergestellt und mit dem Glasseidegespinst überkleidet werden und dieses dann überklebt oder mit ganzen Glasseidegespinststrümpfen iiberzogen wird, wobei es freisteht, die Imprägnierung an einem beliebigen Punkt des Herstellungsvorganges vorzunehmen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Leichtbaustoffteil, insbesondere für den Flugzeugbau, bestehend aus feinsten, im wesentlichen in Richtung der Kräftebeanspruchung desselben verlaufenden Glasgespinstfäden hoher Zugfestigkeit (Glasseide) oder daraus hergestellten, vorzugsweise flächigen oder röhrenförmigen Formgebilden und aus für die Glasgespinstfäden als Bindemittel dienenden wasserfesten oder wasserfest gemachten, an sich starren organischen Kunststoffen hoher Druckfestigkeit, wie Kunstharzen, Kasein, Harnstoff- und anderen Kondensationsprodukten, Zellulosederivaten od. dgl., dadurch gekennzeidi net, daß der Anteil der Kunststoffe am Gesamtgebilde so weit herabgesetzt ist, daß durch sie die einzelnen in Richtung der Kräftebeanspruchung des Baustoffteils verlaufenden Glasgespinstfäden zu ihrer gegenseitigen Abstützung unter Erhaltung einer gewissen Porosität des Gesamtgebildes lediglich skelettartig miteinander verbunden und derart dünn überzogen sind, daß die durch die Skelettstruktur gegebene Dehnung der diese Glasgespinstfäden umhüllenden Kunststoffe in Richtung der Kräftebeanspruchung des Baustoffteils größer ist als diejenige dieser Glasgespinstfäden und somit die Zugfestigkeit der letzteren voll zur Auswirkung kommen kann.
  2. 2. Leichtbaustoffteil nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasseidegespinste vor ihrer Verklebung an ihrer Oberfläche z. B. mittels Flußsäure angeätzt sind.
  3. 3. Leichtbaustoffteil nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel auf Glas festhaftende Resole dienen, die zweckmäßig ohne Anwendung hoher Drücke mit den Glasseidegespinsten vereinigt, z. B. in flüssiger oder gelöster Form mit diesen zusammengebracht und in deren Gegenwart verfestigt sind. ~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 855 73I; USA.-Patentschrift Nr. 2 055 446; Ullmann, »Enzyklopädie der technischen Chemie«, 2. Auflage, 1930, Bd. 5, S. 760.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2711014A1 (de) * 1976-03-16 1977-09-29 Lars Edgar Martin Ehrnford Versteifungs- und verstaerkungselement und/oder haftelement

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2055446A (en) * 1933-10-10 1936-09-22 Johns Manville Treated fibrous material
FR855731A (fr) * 1939-02-02 1940-05-18 Comp Generale Electricite Matière moulée à haute résistance mécanique et objets fabriqués avec cette matière

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