DE973316C

DE973316C - Vorrichtung zum Regenerieren, Reinigen und Desinfizieren von Filtertiefbrunnen

Info

Publication number: DE973316C
Application number: DEG12647A
Authority: DE
Inventors: August Geigenmueller; Kaethe Geigenmueller
Original assignee: KATHARINA GEIGENMUELLER
Current assignee: KATHARINA GEIGENMUELLER
Priority date: 1953-09-16
Filing date: 1953-09-16
Publication date: 1960-01-21

Description

AUSGEGEBEN AM 21. JANUAR 1960

KLASSE 85d GRUPPE INTERNAT. KLASSE E 03b

G 12647V /85d

sind als Erfinder genannt worden

Es ist allgemein bekannt, daß Tiefbrunnen im Laufe der Jahre in ihrer Ergiebigkeit nachlassen und schließlich ganz versiegen. Dies ist weitgehend darauf zurückzuführen, daß organische und anorganische feinste Partikeln, die Ausfällung von wassergelösten Stoffen usw. sich ablagern, vor allem in den verschiedenen Schichten des vorgelagerten Filterkieses.

Dadurch bildet sich eine Filterhaut, die sich in kurzer Zeit so verdichtet, daß ein Einströmen des Wassers nicht mehr möglich ist. Der Brunnen versiegt im Laufe der Zeit, und seine Benutzung ist nicht mehr rentabel.

Es ist bereits mehrfach versucht worden, diese Ubelstände zu beseitigen, z. B. durch das sogenannte Borsigsche Saugstück oder durch ein Druckwasserspritzrohr. Alle diese Versuche sind zum größten Teil fehlgeschlagen, da die Wirkung der angewendeten Mittel rein technisch ist und mechanisch zu gering ist. Sie kranken alle daran, daß die Einwirkungsfiäche nicht begrenzt ist und die mechanische Wirkung sich dadurch verliert.

Es ist zwar auch bekanntgeworden, die Einwirkungsfläche zu begrenzen, indem Druckwasser, Druckluft od. dgl. stoßweise über eine z. B. nach Art eines Doppelkolbens ausgebildete Vorrichtung einer Filterfläche zugeführt wird, die durch Abdichtung der Kolben gegenüber dem Filterrohr begrenzt ist. Die bekannten Vorrichtungen dieser Art bieten aber nicht die Möglichkeit, verschiedene

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Reinigungs- und/oder Desinfektionsmittel gleichzeitig anzuwenden und so die Wirkung der Vorrichtung zu erhöhen.'

Dies wird gemäß der Erfindung mit einfachsten Mitteln dadurch erreicht, daß die Vorrichtung in verschiedene voneinander getrennte und gegenseitig luft- und wasserdicht abgeschlossene Abschnitte unterteilt ist, in die Luft oder Wasser eingedrückt oder aus denen Luft oder Wasser abgesaugt oder

ίο in Wechselwirkung Luft eingedrückt und Schmutzwasser abgesaugt werden kann. Die Abdichtung gegenüber dem Filter kann dabei durch aufblasbare Gummischläuche oder -ringe erreicht werden, die sich in der Reinigungsstellung der Vorrichtung luftdicht an den Filterkörper anlegen.

In diese einzelne Zwischenräume kann nun gleichzeitig Preßluft oder Preßwasser oder in Wechselwirkung Preßluft und Preßwasser eingedrückt oder auch Luft und Wasser abgesaugt werden, oder umso gekehrt. Die Wirkung ist augenscheinlich. Die eingedrückte Preßluft oder das Preßwasser stößt durch die Zylinderschlitze in den Zylinderkies, reibt die einzelnen Kieskörner aneinander, so daß dieselben sich mit dem einströmenden Wasser, dem feste, flüssige oder gasförmige Reinigungs- oder Desinfektionsmittel beigefügt sein können, reinigen. Die anfallenden Schmutzpartikeln, wie Sand, Lehm, Ocker usw., werden nun durch die Unterwasserpumpe, die umschaltbar ist, nach außen befördert, ohne den Brunnen zu verschmutzen. Nach beendigter Reinigung wird der Reinigungszylinder um seine Länge nach unten gesenkt, um den Arbeitsvorgang zu wiederholen, bis der Brunnen restlos gereinigt ist. Auch die sonstigen Öffnungen und Schlitze von Felsspalten usw., die sich zugesetzt haben, werden gereinigt, so daß das Wasser in den Brunnen wieder einströmen kann.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.

Fig. ι stellt einen Längsschnitt durch einen Filter mit eingesenktem Reinigungskörper dar, und

Fig.~2 ist ein Schnitt nach der Linie A-B der Fig. i.

Der Reinigungskörper α ist oben und unten luftdicht abgeschlossen. Die Schläuche b 1 bis &4 sind beim Auf- und Abwärtsbewegen des Körpers leer, d. h. luft- oder wasserleer. Vor dem eigentlichen Arbeitsgang werden sie mit Preßluft oder Preßwasser gefüllt und pressen sich dann fest an die Filterwand.

Wird nun Preßluft durch die beliebig angeordneten Düsen c in die abgeschlossenen Räume dl, d eingedrückt und zugleich Preßwasser in den abgeschlossenen Raum d 2 eingedrückt, so müssen beide Fluiden zwangläufig den Weg durch den Filterkies nehmen, der dadurch gelockert und durch mechanische oder chemische Wirkung gereinigt und regeneriert wird. Wird nun die Unterwasserpumpe h auf Saugwirkung eingeschaltet, so saugt dieselbe durch die Schlitze f das Schmutzwasser ab und befördert es durch das Pumprohr nach außen.

Die Preßluft kann während dieses Arbeitsvorganges weiter wirken und auch abgestellt werden. g ist die Zuleitung zu den Gummischläuchen b 1 bis b 4, und g ι ist die Zuleitung zu den verschiedenen Düsen. Die Unterwasserpumpe h ist eine sogenannte Kanalradpumpe und ist mit dem Reinigungszylinder fest verbunden. Der abnehmbare Deckel i ermöglicht das Auswechseln der Pumpe, die naturgemäß auch als Injektions- oder sogenannte Mammutpumpe ausgebildet sein kann. In die Außengummiringe können Draht- oder sonstige Bügel, die mit Federn verbunden sind, einvulkanisiert sein, damit dieselben nach Beendigung des Arbeitsganges unter Wegnehmen des Druckes in ihre alte Ursprungsstellung zurückgehen, die Gummiringe zurückdrücken und dadurch ein Bewegen des Reinigungszylinders im Filterraum erleichtern. Die Düsen c können mit Gummistücken unterbrochen sein und bewegen sich während des Arbeitsvorganges von Filterschlitz zu Filterschlitz, bis sie den geringsten Widerstand erreicht haben.

Die Gummiringe & ι bis &4 sind einschließlich der Haltevorrichtung abnehmbar, so daß sie für verschiedene Filterdurchmesser verwendet werden können.

Claims

Patentansprüche:

1. In einem Filterrohr bewegbare Vorrichtung zum Regenerieren, Reinigen und Desinfizieren von Filtertiefbrunnen durch stoßweise Einwirkung von Luft, Wasser od. dgl. auf eine mittels Abdichtungen begrenzte Filterfläche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung in verschiedene, voneinander getrennte und gegenseitig luft- und wasserdicht abgeschlossene Abschnitte unterteilt ist, in die Luft oder Wasser eingedrückt oder aus denen Luft oder Wasser abgesaugt oder in Wechselwirkung Luft eingedrückt und Schmutzwasser abgesaugt werden kann.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer zum Eindrücken von Preßwasser oder zum Absaugen von Schmutzwasser dienenden Tauchpumpe fest verbunden ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 285 159, 360721; Bieske, »Rohrbrunnen«, 1953, S. 227, 228, 304

bis 308;

Groß,» Handbuch der Wasserversorgung«, 1928,

S. 229, 230.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen