DE972595C - Verfahren zum Herstellen von nahtlosen, gewalzten Rohren aus Automatenstaehlen - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von nahtlosen, gewalzten Rohren aus Automatenstaehlen

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DE972595C
DE972595C DEN7931A DEN0007931A DE972595C DE 972595 C DE972595 C DE 972595C DE N7931 A DEN7931 A DE N7931A DE N0007931 A DEN0007931 A DE N0007931A DE 972595 C DE972595 C DE 972595C
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DE
Germany
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free
steel
iron
cutting steel
cutting
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Expired
Application number
DEN7931A
Other languages
English (en)
Inventor
Ladislaus Dipl-Ing Gretzmacher
Richard Dipl-Ing Krauss
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Neunkircher Eisenwerk A G
Original Assignee
Neunkircher Eisenwerk A G
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D8/00Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment
    • C21D8/10Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment during manufacturing of tubular bodies

Description

  • Verfahren zum Herstellen von nahtlosen, gewalzten Rohren aus Automatenstählen Gegenstand der Erfindung ist ein neues Verfahren zum Herstellen von nahtlosen, gewalzten Rohren aus Automatenstählen mit hoher Zerspanbarkeit.
  • Gute Zerspanurngseigenschaften bei unlegierten Stählen werden bekanntlich meist durch Zulegierung von Schwefel erzielt. Der Schwefelgehalt liegt dabei im allgemeinen über o,io bis etwa o,i5°/a, jedoch werden auch Schwefelgehalte von 0,3 bis 0,4 °/o und mehr gewählt. Es handelt sich dabei um unberuhigte Stähle, die vorzugsweise durch Windfrischen erzeugt ,sind.
  • Auch bei legierten Stählen erreicht man bekanntlich durch Zusatz von Schwefel eine Verbesserung der Zerspanbarkeit. Ferner ist schon vorgeschlagen worden, die Zerspanbarkeit legierter Stähle durch Zusatz von Blei zu verbessern. Hochlegierten Stählen wurde zu diesem Zweck auch schon Zirkon oder Selen zugesetzt. Auf die Zerspanbarke.it austenitischer Stähle hat sich das letztere Element besonders günstig ausgewirkt.
  • Das Walzen der Automatenstähle, insbesondere der unlegierten Stähle mit erhöhtem Schwefelgehalt, ist schwierig. Bei der Erstarrung und beim Wiederaufwärmen ebenso wie beim Auswalzen der Blöcke müssen bestimmte Temperaturen eingehalten und muß eine bestimmte Querschnittsabnahme von Stich zu Stich sorgfältig eingehalten werden.
  • Nahtlose Rohre aus Automatenstahl durch Walzen herzustellen, war aber bisher infolge der außerordentlich hohen Brüchigkeit dieser Stähle nicht möglich.
  • Hier setzt die Erfindung ein, die vorschlägt, daß als Werkstoff beruhigter Automatenstahl mit äußerst feiner und gleichmäßiger Verteilung des Mangan- und Eisensulfids. sowie der sonstigen metallischen und nichtmetallischen Einschlüsse verwendet wird und daß während des Walzens, besonders während der ersten Stiche, eine Temperaturspanne von i 26o bis 1150' C genau eingehalten wird, wobei die mittlere Walztemperatur innerhalb der Spanne von der Höhe des Kohlenstoffgehaltes und anderer Legierungsbestandteile bestimmt wird.
  • Es bestand bisher ein gewisses Vorurteil gegen das Walzen von nahtlosen Rohren aus Automatenstahl, doch ist auch schon früher erkannt worden, unter welchen Voraussetzungen bei Stählen mit höherem Schwefelgehalt (o,2o bis 0,30 0/0) eine Warmverformung solcher Stähle sich doch errnögiichen läßt. Danach können einmal die Blöcke vorher einer Hochtemperaturglühung vor der Verformung -unterworfen werden, wodurch die sonst schädlichen filmartigen Korngrmzenausscheidungen zum Koagulieren gebracht werden. Schließlich liegen noch Ergebnisse eingehender Gefügeunter-Buchungen vor, wonach nicht der Gehalt allein, sondern auch der Verteilungszustand der manganreichen Mischkristalle von Eisen- und Mangansul@fid von entscheidender Bedeutung für eine gute Warmverformbarkeit ist.
  • Auf ganz ähnlichen Erkenntnissen beruht auch das erfindungsgemäße Verfahren, das ein einwandfreies Warmverformen ermöglicht, und zwar unter Vermeidung der Rotbruchanfälligkeit des Automatenstahles trotz seines erhöhten Sch.wefel-ehaltes.
  • Es muß darauf hir@gewiesenwerden, daß die mit etwa 126o bis 1150' C angegebene Temperaturspanne bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eigentlich nur für die ersten beiden Arbeitsgänge beim Rohrwalzen Gültigkeit hat; beim Stiefelverfahren wäre dies das Lochen (im Scheibenwalzwerk) sowie das Strecken (im Duowalzwerk). Für das Mannesmann-Verfahren bezieht sich die obere Grenze (126o°) auf die Wiedererhitzungstemperatur der vorgelochten Blöcke, während die unte e Grenze (115o°) bei der Warmverformung erst nach Beendigung des Pilgervorganges unterschritten werden kann, was bedingt, daß nach diesem Verfahren infolge des geringen Temperaturintervalls im allgemeinen nur verhältnismäßig kurze Rohre hergestellt werden können. Für das Stoßbankverfahren, bei welchem bekanntlich die Arbeitsgeschwindigkeit erheblich höher als bei dem eigentlichen Rohrwalzverfahren liegt, hat hingegen die erwähnte Temperaturspanne iültigkeit.
  • Die betriebsmäßige Durchführung der Temperaturkontrolle beim Walzgut kann sowohl im Ofen als auch außerhalb desselben auf den Rollgängen sowie während des Walzens mittels eineE optischen Pyrometers vorgenommen werden.
  • Im .praktischen Betrieb wird man also darauf achten müssen, daß die mittlere Walztemperatur innerhalb der erwähnten Spanne von der Höhe des Kohlenstoffgehaltes undandererLegierungsbes.tandteile bestimmt wird.
  • Wird nämlich das Rohr zu kalt, z. B. bei echleppendem Arbeitsgang, so zeigen sich sofort die bekannten Rotbrucherscheinungen, die ein schlechtes Ausbringen zur Folge haben. Der Walzvorgaiag muß also rasch und fließend vonstatten gehen. Eine Erhitzung des Walzgutes von außen während des Walzvorganges kommt nicht in Frage. Die übliche Walzgeschwindigkeit ist daher nicht ohne weiteres ausreichend. Auch die Querschnittsabna&me beim Lochen soll keine allzu große sein, d. h., di'e Abmessung des zu lochenden Rundknüppels soll gegenüber dem äußeren Durchmesser der Rohrluppen keine allzu großen Unterschiede aufweisen. Die Weiterverarbeitung auf kleinere Abmessungen erfolgt entweder nach Wiedererhitzer durch Warmreduzieren (Streckreduzieren) oder/und durch Kaltverformung (Blankziehen), wobei die Einschaltung von Zwischenglühungen erforderlich werden kann. Spannungsrisse werden beim Kaltziehen mit Sicherheit vermieden, wenn die Ouerschnittsverminderung bei den einzelnen Zügen um etwa 1o % geringer gehalten wird als bei Nichtautomatenstählen.
  • Die Erzielung einer für die vorgesehene Wei-terverarbeitungerforderlichen möglichst feinen Ausbildung und gleichmäßigen Verteilung der Mangan-und Eisensulfid- sowie der sonstigen metallischen und nichtmetallischen Einschlüsse setzt eine über die normale Beruhigung bzw. Desoxydation des Stahlbades (mit Silizium oder Mangan und. Silizium) hinausgehende Feinstverteilung und teilweise Zerstörung der Einschlüsse bei einwandfreier Schmelzführung voraus. Für diesen Zweck, d. h. zur Erreichung des hierfür notwendigen Beruhigungsgrades ist es üblich, Kalziumsi.lizium- oder Kalziumalu@miniumlegnerungen oder Kalziurnsiliziumaluminium (Alsical) neben ähnlichen handelsüblichen Beruhigungs- bzw. Desoxydat.ionsmitteln teils in die Pfanne, den Gießstrahl, in die Kokiäle oder aber erst - nach teilweiser Erstarrung des Blockes - in den Gießtrichter zu geben, und zwar entweder in feinkörniger oder flüssiger Form.
  • Als geeignet für das erfindungsgemäße Verfahren haben sich außer bekannten urlegierten Automatenstählen mit etwa o,12 % C, 0,80% Mn, 0,25 % Si, 0,030 % P und o,i8o 0/a S und Rest Eisen höhergekohlte Vergütungsautomatenstähle, z. B. 22 S:20, 30 S 20, 35 S 20, 45 S 2o, 6o S 2o nach DIN 17 290 E, oder legierte Automatenstähle, wie sie z. B. in der Stahl- und Eisenliste des VDEH unter laufender N r. B 202 : 16 Mn Cr S 5 oder unter Nr. 250 : 12 Cr S 52 aufgeführt sind, oder Autoinatenstähle mit Bleizusatz erwiesen.
  • Das Verfahren- nach der Erfindung ermöglicht die Herstellung von zahlreichen von der Industrie dringend benötigten Gegenständen aus Rohrabschnitten, die eine hohe Zerspanbarkeit besitzen müssen, z. B. Hohlkörpern, Muffen, Buchsen, Hohlwellen, einfachen Lagern, Lagerschalen, Überwurfmuttern und ähnlichen Masseneinzelteilen für Kleinmaschinengeräte- und Apparatebau sowie für die Autemobilindustrie.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen von nahtlosen, gewalzten Rohren aus Automatenstählen mit hoher Zerspanbarkeit, dadurch gekennzeichnet, daß als Werkstoff beruhigter Automatenstahl mit äußerst feiner und gleichmäßiger Verteilung des Mangan- und Eisensulfids sowie der sonstigen metallischen und nichtmetallischen Einschlüsse verwendet wird und daß während des Walzens, besonders während der ersten Stiche, eine Temperaturspanne von ia6o bis 1150°C genau eingehalten wird, wobei die mittlere Walztemperatur innerhalb der Spanne von der Höhe des Kohlenstoffgehaltes und anderer Legierungsbestandteile bestimmt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Werkstoff beruhigter, kohlenstoffarmer, unlegierter Automatenstahl oder höhergekohlter Vergütungsawtomaten@st@ahl oder legierter Automatenstahl, z. B. Nr. B 2o2 oder Nr. 25o der Stahl- und Eisenliste des Vereins deutscher Eisenhüttenleute, oder Automatenstahl mit Bleizusatz verwendet wird.
  3. 3. Weiterverarbeitung -der nach Anspruch 1 oder 2 hergestellten Rohre durch Ziehen zu kleineren Rohrabmessungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre nach Wiedererhitzung warmreduziert (streckreduziert) werden oder/ und einer Kaltverformung (Blankziehen) unterworfen werden, wobei zur Vermeidung von Spannungsrissen die Querschnittsverminderung bei dien einzelnen Zügen um etwa 1o % geringer gehalten werden muß als bei Nichtautomatenstählen und wobei ferner bei Bedarf Zwischenglü@hungen eingelegt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Küntscher, Techn. Baustähle, 1952, S. 376; E. H o u d r e m o n t , »Einführung in die Schmelzstahlkunde«, 1935, S. 531, 532 und 528; J. Puppe, »Versuche zur Ermittlung des Kraftbedarfs an.Walzwerkenl«;Düsseldorf 19o9, S.9:2,97; J. Puppe, »Handbuch des Eisenhüttenwesens, Walzwerkswesen«, 1939, Ergänzungsband, S.307; DIN 17 175, Blatt 2 (Oktober 1951) ; Handbuch »MW-Werkstoffe« der Westdeutschen Mannesmannröhren Aktiengesellschaft, 2. Aufl., April 1952, Bd. III, S. o 1o bis 7; »Stahl und Eisen«, 1936, S.999, 1000; 1929, S. 96,5; 19q-1, S. 430; »Werkstoffhandbuch Stahl und Eisen«, 2. Aufl., 1944, Blatt Qu 61, S. 1 und 2.
DEN7931A 1953-10-27 1953-10-27 Verfahren zum Herstellen von nahtlosen, gewalzten Rohren aus Automatenstaehlen Expired DE972595C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1998001589A1 (de) * 1996-07-08 1998-01-15 Mannesmann Ag Verfahren zur herstellung von nahtlosen stahlrohren

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WO1998001589A1 (de) * 1996-07-08 1998-01-15 Mannesmann Ag Verfahren zur herstellung von nahtlosen stahlrohren

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