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Einrichtung zum abstandsweisen Aufhängen von Werkstücken, insbesondere
für galvanische Behandlungsanlagen
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Aufhängen
von ferromagnetischen Werkstücken, die beispielsweise einer galvanisdhen oder sonstigen
Oberflächenbehandlung unterworfen und welche zur einwandfreien Durchführung der
Bearbeitung in einem gewissen Abstand untereinander aufgereiht werden sollen.
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Zum Aufhängen von ferromagnetischen Gegenständen, beispielsweise
Werkzeugen wie Bohrer od. dgl., sind sohon verschiedene Vorrichtungen bekanntgeworden.
Ein Vorschlag geht dahin, an einer magnetisierbaren kreisförmigen Platte die Werkzeuge
am Umfang dieser Platte aufzuhängen, um sie aufzubewahren oder irgendeiner-Bearbeitung
zu unterwerfen. Bei der bekannten Vorrichtung hängen jedodh die Werkzeuge nicht
in einem gewissen Abstand voneinander, so daß eine allseitige Bearbeitung, beispielsweise
wie sie beim Galvanisieren oder Oberflächenlackieren erforderlich wird, mit der
bekannten Vorrichtung nicht möglich ist.
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Durch die Erfindung soll eine Einrichtung geschaffen werden, bei
welcher die Trennung der magnetisch' angehängten Werkstücke untereinander in besonders
einfacher und zweckmäßiger Weise ermöglicht wird. Die Grundelemente der erfindungsgemäßen
Einrichtung sind n.ichtferromagne-
tisch verkapselte Haftleisten,
die aus einer Reihe nebeneinander angeordneter, mit gleichen Polen an einer vorzugsweise
nichtferromagnetischen Schiene hängend befestigter Dauermagnete bestehen und an
welchen die Werkstücke aufgehängt werden.
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Gemäß der Erfindung wird unter der zum Aufhängen der Werkstücke dienenden
Haftleiste ein Magnetsystem mit entgegengesetzter Polung in einem die Werkstücklänge
geringfügig überschreitenden Abstand angebracht. Dabei werden die durch das Anhängen
an die obere Haftleiste in den Werkstüclçen entstehende gleichnamige Polung und
die somit vorhandenen magnetischen Abstoßkräfte der Werkstücke dazu verwendet, daß
diese sich mit gegenseitigem Abstand an der Haftleiste aufreihen.
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Die Werkstücke hängen somit zwischen diesen beiden Systemen von der
Haftleiste herab. Besonders zweckmäßig ist es, das Gegenmagnetsystem aus einer artgleichen
dauermagnetischen Haftleiste entgegengesetzter Polung herzustellen. Es ist aber
auch möglich, als Gegenmagnet einen stabförmigen Magnet entgegengesetzter Polung
zu verwenden, der über einen Eisenrückschluß mit der Haftleiste verbunden ist.
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Ferner wurde eine Anordnung zum Ablösen ferromagnetisch erregter
Bleche von einem Stapel bekannt, bei welcher durch Wirkungen magnetischer Felder
die obersten Bleche schwebend angehoben werden, um sie auf diese Weise leidhter
vom Stapel anheben zu können. Die erfindungsgemäße Einrichtung ist demgegenüber
für das Aufhängen von Werkstücken bestimmt, die zur Bearbeitung einen gegenseitigen
Abstand voneinander aufweisen sollen. Wenn der Einrichtung gemäß der Erfindung melir
oder minder langgestrecktle Wefk stücke einzeln oder in Bündeln zugeffilhrt werden,
so springen die Werkstücke unter dem Einfluß des magnetischen Feldes, an der nichtferromagnetischen
Verkapselung hängend, selbsttätig auf Abstand. Dabei spreizen sidh die Werkstücke
an ihren unteren Enden auseinander. Erfindungsgemäß kann diese Erscheinung verhindert
werden, indem ein Magnetsystem mit entgegengesetzter Polung unter denWerkstücken
vorgesehen wird. DieWerkstücke hängen dann parallel zueinander von der tragenden
Leiste herab, und an diesem Zustand wird nichts geändert, wenn die Leiste und das
Gegensystem in einem Winkel zur Waagerechten im Raume stehen.
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Eine derartige Einrichtung kann wie vorerwähnt dazu dienen, in einfacher
Weise Werkstücke aufzuhängen, die beispielsweise galvanisiert werden sollen, wobei
die Stromzuführung über die beispielsweise aus Messing od. dgl. gefertigte nichtferromagnetische
Kapselung zugeführt wird. Die Werkstücke hängen, magnetisch auf Abstand gehalten
und zur Erzeugung des elektrischen Kontaktes an die Leiste angedrückt, in dem Bad,
in das die Vorrichtung nach dem Anhängen der Werkstücke eingesenkt wird. Die Anwendungsmöglichr
keit ist selbstverständlich aber nicht auf das Galvanisieren beschränkt, sondern
kann auch für das Eintauchen von Gegenständen benutzt werden, wenn diese mit irgendwelchen
Stoffen od. dgl. überzogen werden sollen. Ferner läßt sich die Einrichtung, wie
nachfolgend noch näher erläutert wird, auch für Transportzwecke ausnutzen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungsformen des Erfindungsgedankens
als Beispiele dargestellt sind.
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Abb. I zeigt die an sich bekannte magnetische Haftleiste mit aufgeschnittener
Kapselung; Abb. 2 und 3 sind schematische Darstellungen, die der Erläuterung des
magnetischen Effektes dienen; Abb. 4 zeigt in Ansicht und perspektivisch eine Ausführungsform
gemäß der Erfindung, Abb. 5 eine weitere Ausführungsform, Abb. 6 eine besondere
Art der Stromzuführung und Abb. 7 eine reinen Transportzwecken dienende Ausführungsform.
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In Abb. I ist eine Haftleiste dargestellt, die in bekannter Weise
aus einzelnen Dauermagneten I besteht, die alle gleichpolig an einer Schiene 2 befestigt
sind, die aus nichtferromagnetischem Werkstoff hergestellt sein kann. Die freien
gleichnamigen Pole werden zweckmäßigerweise durch eine Weicheisenschiene 3 verbunden,
die indes auch entfallen kann. Die tragende Schiene 2 ist mit Ansätzen 4 versehen,
mittels deren die Leiste durch Verschrauben od. dgl. mit irgendeiner Vorrichtung
verbunden werden kann. Der dauermagnetische Teil der Leiste ist durch eine nichtmagnetische
Umhüllung 5 gekapselt, die in der Abbildung aufgeschnitten ist, um das Innere der
Leiste zu zeigen.
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Die Verkapselung wird vollendet durch Enddeckel 6.
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Die Ansätze 4 und die Verkapselung 5, 6 können vorteilhafterweise
aus einem elektrisch gut leitenden Werkstoff, wie beispielsweise Messing oder Aluminium,
gefertigt sein.
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Wird, wie dies in Abb. 2 schematisch dargestellt ist, an eine derartige
Leiste 10 ein Werkstück 7 angehängt, so haftet es bei 8 unter einem beträchtlichen
Anpreßdruck senkrecht nach unten hängend.
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Wird - wie in Abb. 3 gezeigt - ein weiteres Werkstück g ähnlicher
langgestreckter bzw. magnetisch gleichwertiger Gestalt angehängt, so springen beide
selbsttätig auf Abstand. Diese Erscheinung tritt auch dann ein, wenn mehr als zwei
solcher Werkstücke 7 und 9 an die Leiste angehängt werden. Allerdings spreizen sie
sich an ihren unteren Enden auseinander, wie dies in Abb. 3 gezeigt ist. Diese Erscheinung
läßt sich gemäß der Erfindung vermeiden, wenn gemäß Abb. 4 eine zweite, artgleiche
Leiste mit jedoch entgegengesetzter Polung der tragenden Leiste gegenübergestellt
wird. Die tragende Leiste Io weist an der Verkapselung Nord-, die Gegenleiste I
I Südmagnetismus auf. Die Werkstücke 7 hängen völlig gerade und parallel zueinander
zwischen den beiden Leisten. Diese Parallelität, die eine Berührung der Werkstücke
ausschaltet, bleibt auch dann erhalten, wenn die Werkstücke mit Ansätzen od. dgl.
versehen
sind oder beispielsweise Stifte I2 tragen, wie dies bei den Werkstücken I3 angedeutet
ist.
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Die Werkstücke selbst brauchen nicht einzeln an die Vorrichtung angehängt
zu werden, sondern es ist in vorteilhafter Weise möglich, ein Bündel in Berührung
mit der tragenden Leiste 10 zu bringen, worauf die einzelnen Werkstücke 7 selbsttätig
auf Abstand springen und diesen beibehalten. Es ist ferner möglich, die Werkstücke
von einem Ende einzeln an die Leiste zu bringen, worauf sie ebenfalls selbsttätig
auf Abstand gehen, wobei sie sich ohne mechanisches Zutun in Längsrichtung der Leiste
bewegen.
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Die Ausführungsform gemäß Abb. 4 kann abgewandelt werden, wie dies
in Abb. 5 angedeutet ist.
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Die Leiste 10 ist über einen ferromagnetischen Rückschlußbügel 14
mit einem Dauermagnet I5 stabförmiger Art verbunden. Auch hier reihen sich die Werkstücke
7 zwischen den beiden Magneten auf.
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Sowohl bei der Ausführungsform nach Abb. 4 als auch 5 muß der Abstand
zwischen der oberen und unteren Leiste bzw. zwischen der oberen Leiste und den unteren
Magneten um einen gewissen Betrag größer sein als der Länge der Werkstücke entspricht.
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Wird eine Vorrichtung gemäß Abb. 4 (das gleiche gilt für eine Vorrichtung
gemäß Abb. 5), in geeigneter Weise zu einem Gestell zusammengebaut, mit den aufgereihten
Werkstücken 7 in ein Galvanisierungsbad gesenkt, so läßt sich die Galvanisierung
störungsfrei durchführen, wobei der Strom über die Verkapselung 5 der tragenden
Leiste Io zugeführt wird. Durch einen flüssigkeitsfesten bzw. säurefesten Anstrich
der Verkapselung 5, der nur die Kontaktbrhn frei läßt, kann verhindert werden, daß
sich ein galvanischer Überzug auf der Verkapselung bildet. Es ist aber auch möglich,
eine gesonderte Stromzuführung vorzusehen, wie dies in Abb. 6 angedeutet ist. Die
tragende Leiste Io ist mit einem Bügel I5, beispielsweise aus Kupfer, versehen,
der, bei I6 isoliert, an der Leiste 10 befestigt ist. Der Strom wird über diesen
Bügel 15 zugeführt, wobei die Werkstücke selbst an dem Bügel magnetisch gehalten
werden. Die Verkapselung der Leiste 10 kann in diesem Fall aus elektrisch nicht
leitendem Werkstoff bestehen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, eine derartige
Haftleisteneinrichtung dazu auszunutzen, Werkstücke während der Galvanisierung oder
auch anderer Behandlungsarten, wie Spritzen, Tauchen od. dgl., mechanisch zu bewegen
oder sie reinen Transportzwecken nutzbar zu machen. Zu diesem Zweck wird die tragende
Haftleiste mit einem Förderband versehen. In Abb. 7 ist eine derartige Anordnung
gezeigt. Die Haftleiste I7 ist von einem Förderband I8 umgeben, das über die an
den Enden der Leiste vorgesehenen Rollen 19 herumgelegt ist. Werden an eine derartige
Leiste Werkstücke 20 angehängt, so gehen sie selbsttätig auf Abstand und werden
unter Aufrechterhaltung dieses Abstandes von dem sich in Richtung des Pfeiles 21
bewegenden Transportband mitgenommen. Die Gegenleiste II sorgt entsprechend der
Ausführungsform nach Abb. 4 dafür, daß die Werkstücke ihre Parallelstellung anch
während der Bewegung aufrechterhalten. Das Transportband I8 kann aus beliebigem
Werkstoff hergestellt sein, vorzugsweise jedoch aus dünnem, ferromagnetischem Werkstoff.
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In der Ausführungsform nach Abb. 7 ist die Anordnung außerdem noch
so gewählt, daß der Tragleiste I7 bzw. der Gegenleiste II eine Tragleiste 22 und
eine Gegenleiste 1 1' axial vorgesetzt sind. Die Tragleiste 22 ist hierbei mit einem
Transporthand nicht versehen. Wenn dieser Vorsatzeinrichtung, wie bei 23 angedeutet,
Werkstücke gebündelt zugeführt werden, so springen die einzelnen Werkstücke auf
Abstand, und wenn die Leiste 22 gefüllt ist, tritt bei 24 schließlich das erste
Werkstück auf das Transportband der Leiste I8 und wird dort mechanisch mitgenommen.
Das Nachrücken längs der Leiste 22 erfolgt selbsttätig. Die Aufgabe der Werkstücke
bei 23 geschieht entweder von Hand oder mittels eines an sich für derartige Zwecke
bekannten Magazins.
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Da die Parallelität der aufgehängten Werkstücke infolge der Wirkung
der Gegenleisten auch dann noch gewahrt bleibt, wenn die Haftleisten von der Waagerechten
abweichend angeordnet sind, so ergibt sich die Möglichkeit, besondere Transportaufgaben
zu lösen, indem die Haftleisten in beliebiger Richtung in den Raum gestellt werden
können und so eine Förderung, beispielsweise schräg auf- und abwärts, gestatten.
Es ist ferner möglich, die Leisten in ihrer Längserstreckung zu krümmen, so daß
auch bogenförmige Wege durchfahren werden können. Selbstverständlich sind derartig
gekrümmte Leisten auch dort anwendbar, wo es sich lediglich darum handelt, die Werkstücke
in einem Bad aufzuhängen, wodurch es möglich wird, kreisrunde Behälter für die B
ehandlungsflüssigkeit zu benutzen, was vielfach von Vorteil sein kann.
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Wie ohne weiteres verständlich, lassen sich durch snentsprechende
Vereinigung von magnetischen Haftleisten gemäß der Erfindung, die nicht mit Transportbändern
ausgerüstet sind, und solchen die unter Benutzung eines Transporthandes eine mechanische
Bewegung der magnetisch haftenden Werkstücke bewirken, mannigfaltige Aufgaben lösen.
Beispielsweise können Werkstücke zunächst galvanisch oder durch sonstige Methoden
mit irgendwelchen Überzügen versehen werden, um alsdann weiterer Verarbeitung zugeführt
zu werden, wobei auf dem Wege von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz beispielsweise eine
Trocknung stattfinden kann, weil auch während des Transportes in beliebiger Richtung
durch den Raum der Abstand der Werkstücke gewahrt bleibt, so daß sie sich nicht
berühren. Besonders einfach gestaltet sich die Einführung der Werkstücke in die
jeweiligen Aufhängen oder Transporteinrichtungen, weil jegliches mechanisches Befestigen
mittels Verschraubungen, durch Bohrungen hindurchgezogene Drähte, Befestigung an
Haken od. dgl. entfällt und
noch nicht einmal für eine Distanzierung
der einzelnen Werkstücke gesorgt werden muß, weil diese sich, gleichgültig, wie
die Zufuhr von außen erfolgt, durch die magnetischen Felder selbsttätig einstellt.
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Es steht selbstverständlich nichts im Wege, die Aufhänge- und Transporteinrichtung
gemäß der Erfindung mit anders gearteten Transporteinrichtungen zusammenwirken zu
lassen, wobei die Übergabe von der einen Art zur anderen selbsttätig' erfolgen kann.
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PATENTANSPROCHE I. Einrichtung zum abstandsweisen Aufhängen von Werkstücken,
insbesondere für galvanische Behandlungsanlagen, wobei über einer nichtferromagneti
sch verkap selten Haftleiste eine Reihe nebeneinander angeordneter, mit gleichen
Polen an einer vorzugsweise nichtferromagnetischen Schiene hängend befestigter Magnete
angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß unter der zum Aufhängen der Werkstücke
dienenden Haftleiste (10) ein Magnetsystem (11) mit entgegengesetzter Polung (ein
Gegenmagnetsystem) in einem die Werkstücklänge geringfügig überschreitenden Abstand
angebracht ist, wobei die durch das Anhängen an diese Haftleiste (Io) in den Werkstücken
entstandene gleichnamige Polung und die somit vorhandenen magnetischen Abstoßkräfte
der Werkstücke dazu verwendet werden, daß die Werkstücke sich mit gegenseitigem
Abstand an der Haftleiste aufreihen.
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2. Einrichtung nach Ansprudh I, dadurdh gekennzeichnet, daß das Gegenmagnetsystem
(II) aus einer artgleichen dauermagnetischen Haftleiste entgegengesetzter Polung
besteht.
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3. Einrichtung nach den Ansprüchen I und 2. gekennzeichnet durch
einen über einen Eisenrückschluß (I4) mit der Haftleiste verbundenen stabförmigen
Magnet (I5) entgegengesetzter Polung als Gegenmagnet.
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4. Einrichtung nach den Ansprüchen I bis 3, dadurdh gekennzeichnet,
daß die nichtferromagnetische Verkapselung, beispielsweise aus Messing, stromführend
ist.
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5. Einrichtung nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein besonderer, der Stromzuführung zu den Werkstücken dienender Bügel vorgesehen
ist.
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6. Einrichtung nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die tragende Haftleiste mit einem Förderband derart versehen ist, daß die Werkstücke
magnetisch hängend längs der Haftleiste mechanisch bewegt werden.