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Vorrichtung zum. Kühlen von Zementklinker Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Kühlen von Zementklinker mit einem aus festen und beweglichen Stufen
bestehenden, von unten mit Luft beaufschlagten Treppenrost.
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Vorrichtungen dieser Art sind bekannt. Die bei ihnen übliche bekannte
Ausführung der oberen Flächen der Stufen des Rostes als ebene Platten ist insofern
mangelhaft, als der Rost, damit der mit über r6oo° C oben auf ihn gelangende Klinker
am Ende.des Rostes genügend abgekühlt ausgetragen wird, eine große Baulänge haben
muß. Damit ergibt sich natürlich auch für die Kammer, in welcher er untergebracht
Ist, .ein großes und wegen der für ihre Mauerung notwendigen Schamottesteine auch
teures Bauwerk.
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Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, eine Kühlvorrichtung der beschriebenen
Art zu schaffen, welche diese Mängel der bekannten Vorrichtung nicht aufweist und
bei einer vergleichsweise kurzen Bauweise des Treppenrostes und einer Kühlkammer
von entsprechend gedrängter Bauart eine für das Vermahlen anstandslose Abkühlung
der aus dem Zementofen kommenden, heißen Klinker gewährleistet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung zum Kühlen von Zementklinker
mit einem au.
festen und beweglichen Stufen bestehenden, von unten
mit Luft beaufschlagten Treppenrost vorgeschlagen, welche sich der Erfindung gemäß
dadurch kennzeichnet, daß die festen Stufen des Rostes auf ihrer oberen Fläche mit
Öffnungen zum Durchlaß von Kühlluft versehene Eihebungen aufweisen, die in der Bewegungsrichtung
der beweglichen Stufen des Rostes verlaufen, und die beweglichen Stufen des Rostes
entsprechende über diese Erhebungen passende Aussparungen haben.
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Die Erfindung kennzeichnet sich ferner darin, daß die Erhebungen nach
Art von Linealen ausgebildet sind mit einer zur oberen Fläche der festen-Stufen
parallelen oberen Fläche und je einer schrägen Seitenwand.
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Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß jede Stufe
des Rostes aus mehreren, mit entsprechenden Erhebungen bzw. Aussparungen versehenen
Teilen zu einer Einheit zusammengesetzt ist.
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Die Erfindung sieht fernerhin vor, daß die Erhebungen der aufeinanderfolgenden
festen Stufen und entsprechend die Aussparungen der beweglichen Stufen auf Lücke
angeordnet sind.
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Ein weiteres Kennzeichen besteht darin, daß die obere Fläche, die
Seitenwände und die vordere Fläche der festen Stufen mit Luftdurchlaßöffnungen und
die obere Fläche und vordere Fläche der beweglichen Stufen mit Luftdurchlaßöffnungen
versehen sind.
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Die Erfindung kennzeichnet sich ferner darin, daß die Luftdurchlaßöffnungen
der .beweglichen Stufen nur in den zwischen zwei benachbarten Erhebungen der festen
Stufen vorhandenen Raum Luft blasen.
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Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß die Luftdu.rchlaßöffnungen
in den `Seitenwänden der festen Stufen schräg nach oben blasende Mündungen haben.
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Die Erfindung sieht weiter vor, daß durch die Spalten zwischen den
Einzelteilen, aus denen. die Stufen zusammengesetzt sind, Kühlluft. durch das Gut
geblasen wird.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise
schematisch dargestellt.
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Fig. i ist ein senkrechter Schnitt durch eine Zementklinker-Kühlkamrner
mit eingebautem Tre-ppen,rost; Fig. z zeigt schaubildlich einen Ausschnitt aus dem
in Fig. i dargestellten Treppenrost; Fig. 3 bis 5 zeigen als Einzelheit in verschiedeiien
Ansichten ein selbständiges Teilstück, aus denen die beweglichen Stufen des Treppenrostes
zusammengesetztsind und Fi:g.6 und 7 als Einzelheit ein Teilstück, aus denen die
festen Stufen des Treppenrostes zusammengesetzt sind.
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Eine in bekannter Weise aus Schamottesteinen aufgebaute Kühlkammer
i wird über einen Schüttkanal 2 von einem Zementdrehrohrofen 3 mit Klinker beschickt.
In der Kühlkammer i isst ein Treppenrost untergebracht, der in an sich bekannter
Weise aus festen Stufen 4 und hin und her beweglichen Stufen 5 zusammengesetzt ist.
Die festen Saufeil sind auf einem nicht weiter dargestellten Träger angebracht,
der sich quer durch die Kühlkammer erstreckt und an deren -Seitenwänden befestigt
ist. Die beweglichen Stufen sind in ebenfalls bekannter Weise auf einem Rahmen 6
angebracht. Der Rahmen hat Rollen 7, mit denen er auf Schienen 8, die ebenfalls
an den Seitenwänden der Kühlkammer befestigt sind, hin und her bewegbar ist, so
daß sich die Gesamtheit der Stufen 5 in den Zwischenräumen .der festen Stufen 4
vor und zurück bewegen kann. Zum Antrieb des Rahmens dient eine nicht weiter gezeigte
Vorrichtung bekannter Art, z. B. ein Elektromotor mit Kurbelantrieb, eine an die
Kurbel angelenkte Stange 9, zwei doppelarmige Hebel io, die bei ii schwingbar gelagert
sind und mit ihrem einen Ende bei 12 an die Zugstange 9 angelenkt sind; ihr anderes
freies Ende 13 liegt gegen eine am Rahmen 6 angebrachte Platte 14. Zieht die Stange
9 nach links, iso tritt der rechte Doppelhebel io in Tätigkeit und drückt den Rahinen
nach rechts; drückt die Zugstange 9 nach rechts, so tritt der linke Doppelhebel
io in Tätigkeit und drückt den Rahmen nach links.
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Der Treppenrost 4, 5 wird in an sich bekannter Weise von unten her
mit Kühlluft beaufschlagt, die bei 15 in die Kühlkammer eintritt.
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Wie aus dem Schaubild der Fig. 2 zu sehen ist, bestehen die festen
Stufen 4 aus vier Einzelteilen, zwischen denen Luftspalten 16 freigelassen sind.
Durch diese Spalten dringt ebenfalls Kühlluft, mit welche'- der Rost von unten her
beaufschlagt wird. Die Einzelteile der festen Stufen haben eine horizontal liegende
ebene Fläche 17, aus welcher eine nach Art eines Lineals oder eines vierseitigen
Prismas mit schrägen Seitenwänden ausgebildete Erhebung herauswächst. Die Erhebungen
bestehen aus einer zur Fläche 17 parallelen Fläche 18, zwei schrägen Seitenwänden
ig, einer Vorderfläche 2o und einer Hinterfläche 2.1. Die .obere Fläche 18, die
Seitenwände ig und die Vorderfläche 2o haben Öffnungen, durch welche die Kühlluft
hindurchdringt. In den Seitenwänden und in der Vorderfläche sind diese Luftdurchlässe
als Schlitze 34 ausgebildet, in der oberen Fläche 18 sind es runde kleinere Löcher
35.
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In den Fig. 6 und 7 ist ein -sölches Einzelteil, aus denen die festen
Stufen zusammengesetzt sind, vergrößert gezeigt. An der Unterseite haben die-Stufen
4. ein Befestigungsauge 22, das in ähnlicher Weise ausgebildet ist wie das Befestigungsauge
22 des in Fig. 4 gezeigten Einzelteiles, aus denen die beweglichen Stufen zusammengesetzt
'sind. Durch die Bohrungen 23 der Augen 22 wird ein Bolzen gesteckt, und die einzelnen
Einzelteile werden durch eine Mutter zu einer Einheit zusammengezogen.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind die beweglichen Stufen 5 ebenfalls
aus Einzelteilen zusammen gesetzt, und zwar besteht die iTn oberen Teile der Fig.
2 gezeigte Stufe 5 aus vier und die untere, zwischen den beiden Stufen 4 liegende
Stuie aus fünf solcher Einzelteile. Die Einzelteile der Stufen 5
haben,
wie im rechten oberen Einzelstück der Fig. 2 zu sehen ist, Aussparungen 24, die
über die Erhebungen 18 bis 2i der festen Stufenteile passen. Zwischen den Einzelteilen
der beweglichen Stufen sind ebenfalls Luftspalten 16 frei gehalten, so daß auch
durch sie Luft von unten her durchdringt.
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Die obere Fläche der beweglichen Stufen setzt sich aus einem horizontalen
Teil 25 und einem schräg r)ach vorn ansteigenden Teil 26 zusammen. Unterhalb dieser
Teile 25, 26 ist eine Luftkammer angeordnet, die vorn durch eine Fläche 2.7 und
seitlich durch Wände 28 begrenzt und hinten bei 29 offen ist. Die ansteigende Fläche
des Teils 26 und auch ein Stück des horizontalen Teils z5 hat Luft-. tu,
und die Vorderfläche 27 Luftslaßöffnungen 30,
schlitZe 31, die ähnlich
sind wie die Luftschlitze 34 der festen Stufen. Die Einzelteile der beweglichen
Stufen werden, wie vorher bei den Einzelteilen der festen Stufen beschrieben, durch
Schraubenbolzen miteinander zu einer Einheit verbunden. Eine solche Stufeneinheit
ist,dann, wie vorher beschrieben, auf dem Rahmen 6 in an sich bekannter Weise befestigt.
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Die Schlitze in den Vorderflächen der Stufen 4 und 5 und in den Seitenwänden
der festen Stufen 4 können entweder so gerichtet sein, daß die Luft waagerecht oder
schräg nach oben ausbläst; die öffnungen in den oberen Flächen 18 der festen Stufen
und den oberen Teilen 26, 25 der beweglichen Stufen sind so angeordnet, daß die
Luft senkrecht nach oben bläst, aber auch hier ist, was die Ausblasrichtung anbetrifft,
keine Beschränkung auferlegt. -Es empfiehlt sich, wie aus dem Schaubild der Fig.2
ersichtlich, die Erhebungen 18 bis 21 der festen Stufen und entsprechend die Aussparungen
der beweglichen Stufen, was ihre Aufeinanderfolge anlangt, auf Lücke anzuordnen.
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Die Anordnung der Schlitze in der Vorderwand 27 der beweglichen Stufen
kann auch so getroffen sein, daß ihre Luftströme nur in den zwischen zwei benachbarten
festenStufenteilen vorhandenenRaum blasen.
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Wie sich 'aus der Zeichnung und der Beschreibung ergibt, ist durch
die Anordnung von Erhebungen auf den festen Stufen und die entsprechende Gestaltung
der beweglichen Stufen und des weiteren durch die Anordnung von Luftdurchlässen,
wo es nur immer bei den festen und beweglichen Stufen möglich ist, eine sehr viel
größere Kühlfläche und eine sehr viel ergiebigere Luftkühlung der Zementklinker
erreicht. Die Baulänge des Treppenrostes und damit auch die Kühlkammer selbst, kann
sehr viel kürzer sein als bei den bisher bekannten Zementklinker-Kühlvorrichtungen.
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Wirkungsweise der beschriebenen Kühlvorrichtung: Die Klinker fallen
auf die Schurre 32, gelangen über den Treppenrost 4, 5 und wandern über diesen in
einer regelbaren Schichthöhe über den Rüst hinweg zum Austragsende 33. wobei sie
in äußerst intensiver Weise durch die durch die Schlitze in den Stuten hindurchtretenden
Luftströme gekühlt werden. Die Anordnung und Durchbildung der festen und beweglichen
Stufen hat bei dieser Abwärtsbewegung der Kl-inkerschicht noch eine besondere durch
die Erfindung hervorgerufene Wirkung, indem nämlich der »Klinkerstrom« sich nicht
nur wellenförmig in Richtung der Bewegung der beweglichen Stufen, sondern. auch
quer zu dieser Richtung wellenförmig von oben nach unten bewegt. Beim Vorwärtsgehen
der beweglichen Stufen stürzen die Klinker über die Kanten der Vorderflächen 27
hinweg, überschlagen sich dabei, und stürzen auf die Oberflächen 18 der Erhebungen
und von dort in die von den Erhebungen der festen Stufenteile gebildeten Wellentäler.
Bei diesem Stürzen, das sich von Stufe zu Stufe wiederholt, werden die Klinker vielmals
umgewälzt, und. ihre Oberflächen kommen dabei in intensiver Weise mit den aus den
Stufen und Spalten herausblasenden Kühlluftströmen in Berührung.
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Die Kühlvorrichtung gemäß der Erfindung beschränkt sich nicht auf
das Kühlen von Zementklinker, sondern sie ist auch für jegliche anderen Stoffe verwendbar,
d.ie mit sehr hoher Temperatur anfallen und in kurzer Zeit auf eine vergleichsweise
sehr niedrige Temperatur abgekühlt werden sollen.