DE969733C - Ohrpassstueck mit elastischem Passteil, insbesondere Abhoerbuegel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Ohrpaßstück mit einem harten Grundkörper und einem elastischen Paßteil, insbesondere für Abhörbügel.

Beim ein- oder beidohrigen Abhören einer kleinen Schallquelle geringer Leistung, z. B. eines Kleinhörers, wird die Wiedergabe wesentlich verbessert, wenn diese Schallquelle über eine geschlossene Schallführung an den Gehörgang des Ohres angeschlossen wird. Insbesondere ist dabei entscheidend, ob dieser Anschluß, der durch Einführen eines Ohrpaßstückes in den Gehöfgang hergestellt wird, dicht ist oder einen Schalldurchlaß nach außen besitzt. Bei den bekanten starren·, d. h. aus hartem Werkstoff gefertigten Ohrpaßstücken, wie sie z. B. bei den üblichen Abhörbügeln verwendet sind, wird ein luftdichter Abschluß nicht erreicht, vielmehr besteht durch die individuell verschiedene Form des Gehörganges praktisch immer ein Schalldurchlaß nach außen, dessen Abmessungen unbestimmbar und von Fall zu Fall verschieden sind. Diese harten Ohrpaßstücke erzeugen zudem ein lästiges und schmerzendes Druckgefühl im Ohr.

Eine Ausnahme können starre Ohrpaßstücke bilden, die für eine bestimmte Person sehr sorgfältig nach einem Wachsabdruck hergestellt werden. Solche individuell geformten Ohrpaßstücke sollen hier jedoch nicht in Betracht gezogen werden, da sie für Abhörbügel, Leichtkopfhörer usw. praktisch nicht in Frage kommen.

Andere bekannte Ohrpaßstücke haben einen harten Grundkörper mit einem weichen Paßteil. Der Grundkörper ist dabei mit einer ringförmigen Rippe versehen, welche sich in eine entsprechende Ringnut des darübergeschobenen Paßteils legt und somit dieses festhält, oder der Grundkörper besitzt außen eine ringförmige Einschnürung vermittels welcher eine weiche zylindrische Gummihülse als Paßstück formschlüssig Halt findet. Man begnügt sich auf Grund der Verformbarkeit eines weichen Gummis für das Paßteil beispielsweise mit der Herstellung von vier verschiedenen Ohrpaßstücken, die für fast alle Gehörgänge passen, bis auf die ungewöhnlich großen oder kleinen. Gegenüber den individuell geformten Paßstücken ist hier schon ein Vorteil erreicht, der aber noch keine Ideallösung darstellt. Diese Form der Ohrpaßstücke hat nämlich den Nachteil, daß· bei Benutzung doch immer ein Anpassen an den Gehörgang vorgenommen werden muß, wenn auch in stark verringertem Maße. Es kann erforderlich sein, ein Ohrpaßstück herzustellen, welches nur für eine bestimmte Person gebraucht werden kann und durch seine Einzelanfertigung verhältnismäßig teuer wird. Damit sich das Ohrpaßstück hält, muß es etwa io bis 12 mm in den Gehörgang eingeführt werden und erzeugt hier, obwohl es sehr weich ist, doch noch ein unangenehmes Druckgefühl.

Weitere bekannte Ohrpaßstücke sind als Formteile aus Gummi gefertigt und in ihrer Form kornpliziert. Zu ihrer Herstellung müssen hohe Werkzeugkosten aufgewandt werden, die den Preis erheblich verteuern.

Ein Ohrpaßstück mit hartem und einer ringförmigen Einschnürung versehenem Grundkörper und einem elastischen hohlzylindrischen Paßteil betreffend, vermeidet die Erfindung die vorstehend beschriebenen Nachteile dadurch, daß das Paßteil zwecks dichtem Abschluß am Anfang des Gehörganges durch Aufschieben über einen kragenartigen Ansatz des Grundkörpers eine ballige Form erhält. In Schaumkunststoffen, Schaumgummi und volumenelastischen Kunststoffen stehen für das Paßteil Materialien zur Verfügung, deren außerordentlich leichte und weitgehende Zusammendrückbarkeit sowie Verformbarkeit es ermöglicht, das Ohrpaßteil als zylindrischen Körper mit einem engen koaxialen Loch durch Stanzen billig herzustellen.

Zur Erläuterung zeigen die Abbildungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Bild 1 zeigt ein derartiges Paßteil in seiner ursprünglichen Form und in Bild 2 ist es im eingefederten Zustand dargestellt.

Auf Grund der Elastizität des Schaumgummis oder Schaumkunststoffes passen sich die Ohrpaßstücke jedem Gehörgang an. Die Ohrpaßstücke sind so zu.bemessen, daß sie den Gehörgang· nach außen luftdicht abschließen und nicht in den Gehörgang eindringenkönnen. Hierdurch fällt der unangenehme Druck in dem Gehörgang fort. Weiter ist bei der Bemessung des Durchmessers der balligen Außenform darauf zu achten, daß nach dem Einführen des Paßstückes in das Ohr der Schallführungskanal in den Grundkörper nicht durch das Zusammendrücken des Paßteils geschlossen wird.

Der Vorteil des erfindungsgemäßen Ohrpaßstückes liegt darin, daß an Stelle eines teueren oder schwierig herzustellenden Formteiles ein einfaches Stanzteil als Polster dienen kann.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Ohrpaßstück mit hartem und einer ringförmigen Einschnürung versehenem Grundkörper und einem elastischen hohlzylindrischen Paßteil, insbesondere für Abhörbügel, dadurch gekennzeichnet, daß das Paßteil zwecks dichtem Abschlusses am Anfang des Gehörganges durch Aufschieben über einen kragenartigen Ansatz no des Grundkörpers eine ballige Form erhält.