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Die Erfindung betrifft ein Hörermodul mit einem Hörer zur Wandlung eines elektrischen Signals in ein akustisches Signal und mit einem den Hörer umgebenden Hörermodulgehäuse.
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In einem elektroakustischen Gerät, beispielsweise einem Hörhilfegerät, wandelt ein elektrisch-akustischer Miniaturwandler, ein sog. Hörer, das elektrische Ausgangssignal in ein akustisches Ausgangssignal (Schall).
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Um Rückkopplungen zu vermeiden, muss verhindert werden, dass der abgegebene Schall des Hörers von einem Mikrofon des elektroakustischen Gerätes aufgenommen wird. Das Maß der Dämpfung zwischen Hörer und Mikrofon bestimmt nämlich die maximal mögliche Verstärkung des Geräts. Gelangt beispielsweise bei einem Hörhilfegerät der Schalldruck des Hörers um 60 dB gedämpft in das Mikrofon, wird es bei einer Verstärkung um 60 dB zum Rückkopplungspfeifen kommen.
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Bei elektroakustischen Geräten existiert neben der direkten Schallübertragung vom Hörer zum Mikrofon noch ein zweiter, parasitärer Weg der Signalübertragung. So kann der Hörer außer direkt über die Luft auch durch Vibrationen des Hörergehäuses Schall übertragen. Umgekehrt nimmt auch das Mikrofon über sein Gehäuse Körperschall auf. Im Beispiel des Hörhilfegeräts verringert auch dieser parasitäre Weg der Schallübertragung zwischen Hörer und Mikrofon (”mechanisches Feedback”) die Dämpfung und begrenzt damit die maximal erreichbare Verstärkung.
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Zur Erhöhung der Dämpfung wird versucht, Hörer und Mikrofon räumlich möglichst voneinander zu separieren. Dies ist jedoch z. B. bei Hörhilfegeräten durch die angestrebte Miniaturisierung der Geräte nur begrenzt möglich. Zur Begrenzung der direkten Schallübertragung durch die Luft vom Hörer zum Mikrofon eines Hörhilfegerätes wird daher der Schall vom Hörer über einen Schallkanal in den Gehörgang des Hörgeräteträgers geleitet, wobei der Gehörgang nach außen durch das Hörgerätegehäuse oder eine Otoplastik abgedichtet ist.
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Ferner wird versucht, den Hörer möglichst ”weich”, d. h. schwingungsdämpfend in dem elektroakustischen Gerät zu lagern, um die Übertragung von Vibrationen und damit verbundenes ”mechanisches Feedback” zu vermeiden.
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Heute üblicherweise verwendete Hörer weisen einen Schallaustrittsstutzen (Spout) auf, an dem ein gummielastischer Schallschlauch befestigt wird, der den erzeugten Schall von dem Hörer zu einer Schallaustrittsöffnung des elektroakustischen Gerätes leitet. Häufig dient der Schallschlauch daneben auch zur Befestigung und Fixierung des Hörers in dem elektroakustischen Gerät. Das Material des Schallschlauches kann daher nicht zu weich gewählt werden, da sonst die Haltefunktion nicht mehr erfüllt werden kann. Es kann jedoch nur durch ein sehr weiches Material eine hohe Dämpfung für die Vibrationen des Hörers erreicht werden.
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Aus der Patentschrift
DE 102 14 187 C1 ist eine platzsparende, einfach zu montierende Lagerung eines elektroakustischen Miniaturwandlers bekannt, die zudem gute Dämpfungseigenschaften aufweist. Diese umfasst ein erstes sowie ein zweites elastisches Halteelement, wobei das erste elastische Halteelement lediglich in einem zentralen Bereich der Gehäusevorderseite und das zweite elastische Halteelement lediglich in einem zentralen Bereich der der Gehäusevorderseite gegenüberliegenden Gehäuserückseite an dem Gehäuse des elektroakustischen Miniaturwandlers befestigt ist.
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Nachteilig bei den bekannten Hörerlagerungen ist, dass diese entweder die Übertragung von Vibrationen nur unzureichend verhindern oder spezielle Hörergehäuse erfordern.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Hörerlagerung für heute übliche Hörer mit guten Dämpfungseigenschaften bezüglich Vibrationen zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Hörermodul mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Die Erfindung sieht als eigenständige Baueinheit ein Hörermodul vor, in dem ein Hörer zur Wandlung eines elektrischen Signals in ein akustisches Signal angeordnet ist. Der Hörer, der ein Hörergehäuse umfasst, ist weiterhin von einem Hörermodulgehäuse umgeben. Zwischen dem Hörer und dem Hörermodulgehäuse befindet sich ein elastisches Halteelement, welches den Hörer zumindest teilweise umschließt und das in dem Hörermodulgehäuse befestigt ist. Es besteht dabei keine direkte Verbindung zwischen dem Hörer und dem Hörermodulgehäuse.
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Durch den beschriebenen Aufbau lässt sich der Hörer gut von dem übrigen elektroakustischen Gerät, in das der Hörer eingesetzt ist, entkoppeln.
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Vorzugsweise ist das Hörermodul nach dem Baukastenprinzip aufgebaut, so dass zunächst der Hörer und das elastische Halteelement miteinander verbunden werden, indem der Hörer in das im Wesentlichen becherförmig ausgebildete Haltelement hineingeschoben wird. Anschließend wird das elastische Halteelement mit dem Hörer in das Hörermodulgehäuse eingesetzt. Beide Verbindungen sind vorzugsweise lösbar, so dass beispielsweise ein defekter Hörer in einfacher Weise gegen einen neuen ausgetauscht werden kann.
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Das Hörermodulgehäuse ist vorzugsweise zweiteilig aufgebaut, mit einem becherförmigen Teil und einem lösbar an diesem befestigbaren Deckel. Dies erleichtert die Montage bzw. Demontage.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird das elastische Halteelement beim Zusammenbau des Hörermoduls sowohl in einem Bodenbereich des becherförmigen Teils als auch im Deckel befestigt, wodurch zugleich der Deckel an dem becherförmigen Teil befestigt ist. Hierfür sind vorteilhaft Öffnungen in dem becherförmigen Teil und dem Deckel des Hörermodulgehäuses vorgesehen, durch die Anformungen des Halteelements durchgeführt werden können. Befestigungselemente, z. B. Verdickungen, Widerhaken etc, an den Anformungen verhindern, dass sich das Halteelement von selbst wieder von dem becherförmigen Teil oder dem Deckel löst. Der Zusammenbau des Hörermoduls gestaltet sich dadurch denkbar einfach.
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Das elastische Halteelement ist vorzugsweise aus Gummi oder einem gummi-ähnlichen Material, insbesondere einem Material mit gummielastischen Eigenschaften, gefertigt, so dass es Vibrationen besonders gut aufnehmen und absorbieren kann.
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Da kein Schallschlauch zwischen dem Hörer und dem Hörermodulgehäuse erforderlich ist, kann vorteilhaft ein Hörer ohne Schallaustrittsstutzen (”spoutless receiver”) verwendet werden.
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Weiterhin vorteilhaft ist das Hörermodulgehäuse aus einem elektromagnetische Wellen schirmenden Material gefertigt. Neben mechanischem Feedback können dadurch auch durch von dem Hörer ausgehende elektromagnetische Felder verursachte Störungen bei dem elektroakustischen Gerät wirksam unterbunden werden.
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Ein Hörermodul gemäß der Erfindung eignet sich besonders für den Einbau in Hörhilfegeräte, da diese aufgrund ihrer hohen Verstärkung und der angestrebten Miniaturisierung besonders anfällig für Feedback sind.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Dabei zeigt 1 ein Hörermodul gemäß der Erfindung im Schnittbild und 2 das Hörermodul gemäß 1 in einer Explosionszeichnung.
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1 zeigt ein Hörermodul 1 gemäß der Erfindung im Schnittbild. Das Hörermodul 1 umfasst einen Hörer 2 mit einem Hörergehäuse. Der Hörer 2 ist im zusammengebauten Zustand des Hörermoduls 1 von einem wenigstens im Bereich der Seitenflächen des Hörers 2 eng anliegenden, elastischen Halteelement 3 umschlossen. Das elastische Halteelement 3 mit dem Hörer 2 befindet sich wiederum in einem Hörermodulgehäuse 4. Das Hörermodulgehäuse setzt sich dabei aus einem becherförmigen Teil 4A und einem Deckel 4B zusammen.
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Die gesamte Anordnung wird allein durch das Halteelement 3 zusammengehalten. Bei der Montage wird zunächst der Hörer 2 in das Haltelement 3 hineingeschoben, wobei sich das Halteelement 3 elastisch verformt. Dadurch wird der Hörer 2 formschlüssig durch das Halteelement 3 gehalten und fixiert. Darauffolgend wird das Halteelement 3 mit dem darin befindlichen Hörer 2 in den becherförmigen Teil 4A des Hörermodulgehäuses 4 geschoben. Zur Befestigung befindet sich im Bodenbereich des becherförmigen Teils 4A eine Öffnung, durch die eine zapfenförmige Anformung 3A des elastischen Halteelements 3 hindurchgeführt wird. Durch eine Verdickung an der Anformung 3A nach Art eines Widerhakens ist das Halteelement 3 lösbar an dem Hörermodulgehäuse befestigt. In ähnlicher Weise erfolgt auch die Befestigung des Deckels 4B an dem Halteelement 3. Hierzu umfasst das Halteelement 3 die Anformungen 3B, die ebenfalls widerhakenartige Verdickungen aufweisen und durch Öffnungen in dem Deckel 4B hindurchgeführt werden. Dadurch ist der Deckel 4B zugleich mit dem becherförmigen Teil 4A lösbar verbunden. Der Deckel 4B umfasst eine zylinderförmige Anformung, über die ein Schallschlauch gestülpt werden kann, der den von dem Hörer 2 erzeugten Schall von dem Hörermodul 4 wegführt, z. B. zu einer Schallaustrittsöffnung in dem Gehäuse eines Hörhilfegerätes.
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Durch den gezeigten Aufbau ist der Hörer 2 in dem Hörermodul 1 fixiert und kann sich dennoch relativ frei in allen Richtungen darin bewegen, ohne dabei das Hörermodulgehäuse 4 zu berühren und dadurch direkt Vibrationen auf das Hörermodulgehäuse zu übertragen. Ein Großteil der von dem Hörer erzeugten Vibrationen kann dabei insbesondere durch Rotationsbewegungen des Hörers um seine Längsachse absorbiert werden. Weiterhin ist in dem Hörermodul 1 kein Schallschlauch zwischen dem Hörer 2 und dem Hörermodulgehäuse 4 vorhanden, über den Vibrationen auf das Hörermodulgehäuse 4, vor allem in Richtung der Längsachse des Hörers 2, übertragen werden könnten.
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Durch den erfindungsgemäßen Aufbau kann das Hörermodul 1 ferner zusammengebaut oder zerlegt werden, ohne dass hierfür Werkzeuge oder Befestigungsmittel wie Schrauben, Klebstoff etc. erforderlich wären.
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Vorteilhaft ist zumindest der becherförmige Teil 4A des Hörermodulgehäuses 4 aus einem elektromagnetische Wellen schirmenden Material, z. B. aus Eisen, gefertigt. Vorzugsweise trifft dies auch für den Deckel 4B zu.
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Durch den gezeigten erfindungsgemäßen Aufbau ist das Hörermodul 1 bestens für den Einbau in ein Hörhilfegerät geeignet.
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2 veranschaulicht den erfindungsgemäßen Aufbau des Hörermoduls 1 gemäß 1 nochmals in einer Explosionszeichnung. Es wird daher auf die Beschreibung zu 1 verwiesen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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