DE968813C - Verfahren zum Beschichten von Lagen von Textilien - Google Patents

Description

• Verfahren zum Beschichten von Lagen von Textilien Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten von Lagen von Textilien, wie z. B. Fäden, Drähten, Geweben od. dgl. mit Polyurethanen zu einem Schichtkörper.
• Es erwies sich als möglich, Textilien mit Polyurethanen ohne Anwendung besonderer Haftmittel, also unmittelbar, zu beschichten. Sollen aber zwei oder mehrere übereinanderliegende Lagen von Textilien mit Polyur ethanzwischenschichten verbunden werden, so ergeben sich überraschenderweise Schwierigkeiten, weil die Polyurethane nur kurze Zeit ihren erweichten Zustand beibehalten und nicht ohne weiteres wieder in diesen Zustand zurückgeführt werden können. Angesichts dieser Schwierigkeiten könnte man daran denken, die Gewebelagen, wie es bisher üblich war, mit Kautschukschichten zu versehen und zusammenzufügen. Das ist jedoch nicht möglich, weil .die nach dem Anhaften der Textilien an die Polyurethane erfolgende Temperaturbehandlung der Polyurethane bei IIo' C die Kautschukzwischenschichteri schädlich beeinflussen würde.
• Es ist zwar ein Verfahren bekannt, bei welchem eine Schicht aus Polyamiden oder Polyurethanen als Zwischenschicht zwischen zwei anderen Überzugsschichten, von denen die eine Weichmacher enthält, angeordnet wird, doch hat hierbei d-ie Zwischenschicht , nur die Bedeutung, die Weichmacherwanderung von der unteren in die obere Überzugsschicht zu verhindern. Nach einer anderen Veröffentlichung werden Polyurethandecl"schichten als Lacküberzug " auf einen Polyvinyilch:lorid- oder Nitrocelluloseüberzug aufgebracht. Über die Aufgabe des Beschichtens von Textilien mit Po,lyurethan und, über die Lösung dieser Aufgabe ist dort jedoch nichts ausgesagt.
• Es wurde nun gefunden, daß sich die eingangs erwähnten Schwierigkeiten beim Beschichten von Textilien mit Po@lyurethanen vermeiden lassen, wenn zunächst die Textilienlagen mit VinyIpolymeren, z..B. einer Polyvinylchloridpaste, präpariert und durch Erhitzen geliert werden und wenn anschließend die äußere Lage des Schichtkörpers mit der Polyurethanschich.t abgedeckt oder der Schichtkörper auf die Polyureth:an.schicht ,gebracht und der ganze Körper einer Temperaturbehandlung unterworfen wird. Die Präparierung mit Vinylpolymeren kann durch Streichen, aber auch durch Tauchen in eine Lösung oder Dispersion erfollgen. Die Temperaturbehandlung, bei welcher die Gelierung der VinylPolymeren erreicht wird, kann zweckmäßigerweise unter Druck erfolgen. Die Gelierungstemperatur kann 16o° betragen, wobei diese Temperaturangabe nur als Beispiel, aber nicht als Einschränkung dienen soll. :il Verwendung von Vinylpolymeren zum Beschichten von Textilien mit Polyurethanen zu einem Schichtkörper ermöglicht es, daß die bisher gebräuchlichen Verfahrensarten des Beschichtens der Textilien mit Hilfe von Kautschuk im wesentlichen beibehalten werden können. Dadurch und durch die Tatsache, daß ausschließlich die Deckschicht aus Polyurethan besteht, die mit der äußeren Lage des Schichtkörpers verbunden ist, werden zu hohe Herstellungskosten vermieden.
• Das erfindungsgemäße Verfahren sieht weiter vor, daß die Beschichtung mit Podyurethanen bei erhöhter Temperatur und gegebenenfalls unter Druck vorgenommen wird. Unter dem Begriff »Beschichtung« wird das Auftragen der Polyurethanschicht auf die Textilienlagen, z. B! durch Aufgießen, Aufspachteln oder Aufsprühen sowie die anschließende Nachtbehandlung des Polyurethans zu dessen endgültiger Verhetzung verstanden. Selbstverständlich ist unter dem Begriff »Beschichtung« umgekehrt auch das Aufbringen des Schichtkörpers auf die Polyurethanschicht zu verstehen.
• Es besteht ferner die Möglichkeit, daß als äußere Lagen der Textilien dichtere Stoffe im, Vergleich zu: den. inneren Lagen verwendet werden, die nur auf der von- den Polyurethanen abgekehrten. Seite präpariert sind. Die Anordnung von dichteren Stoffen als äußere Textilienlagen dient dazu, ein Durchschlagen der Vinylpolymeren nach der Außenseite zu verhindern, weil, nämlich gerade die raube Oberfläche der von Vinylpodymeren freien Textilienseiten eine gute Haftung der Polyurethane bewirkt. Das erfindungsgemäße Verfahren findet ein vieffälti@ges Anwendungsgebiet zur Herstellung von textilhaltigen Körpern mit Polyurethanschichten. Sie finden vor allem dort Verwendung, wo von der großen mechanischen Widerstandsfähigkeit der Polyurethandeckschichten. Gebrauch gemacht werden kann.
• Ausführungsbeispiel Eine Gewebebahn wird mit einer polyvinylchloridhaltigen Paste auf einer Seite bestrichen, getrocknet und, in mehreren Schichten wbereinandergelegt. Darauf wird auf die Außenseite noch je eine einseitig bestrichene Gewebeschicht aus dichterem Stoff mit der bestrichenen Seite -nach innen aufgelegt und der Schichtkörper in der Presse einer Temperatur von etwa 16o9 ausgesetzt. Da die äußersten Textillagen aus dichterem Stoff bestehen, kann. .der polyvinylchloridbaltige Aufstrich infolgedessen nicht durch das Gewebe hindurchdringen. Die unbestrichene äußere Gewebeseite besitzt deshalb noch eine raube Oberfläche und ermöglicht daher eine besonders gute Haftung der aufzubringenden Polyurethanschicht. Anschließend wird auf die äußersten Textillagen eine Polyureth.anschicht aufgegossen und der. so gebildete, aus mehreren Textillagen und Polyurethandeckschichten bestehende Schichtkörper einer mehrstündigen Temperaturbehandlung von 11o° C zur vollständigen Vernetzung des Polyurethans unterzogen.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Beschichten von Lagen von Textilien, wie z. B. Fäden, Drähten, Geweben od. dgl. mit Polyurethanen zu einem Schichtkörper, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die Textilienlagen mit Vinylpolymeren, z. B. einer Polyvinylchloridpas.te, präpariert und durch Erhitzen geliert werden und daß anschließend die äußere Lage des Schichtkörpers mit .der Polyu.rethanschicht abgedeckt oder der Schichtkörper auf die Polyurethanschicht gebracht und der ganze Körper einer Temperaturbehandlung unterworfen wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gar kennzeichnet, daß die Beschichtung mit Polyurethanen bei erhöhter Temperatur vorgenommen wird.
3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2,, dadurch gekennzeichnet, daß als äußere Lagen ,der Textilien dichtere Stoffe im Vergleich zu, den, inneren Lagen verwendet werden, die nur auf der von den Polyurethanenr abgekehrten Seite präpariert sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Kunststoffe, 1953, S. 1o7 bis 1o9, 1952, S. 310; M ü n z i n g e r , Kunstlederhandbuch, 1939/40, S. 2o8 ff., 195o, S. 263; französische Patentschrift Nr: 882 3g5.