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Polieremulsionen Es sind ernulgierte Autopoliermittel bekannt, die
Polysiloxane mit etwa zwei Alkyl-, Aryl- oder Alkarylgruppen auf ein Siliciumatom,
organische Lösungsmittel, Wasser und einen Zusatz anorganischer Poliermittel enthalten.
Als Emulgatoren werden hierbei Morpholinsalze von Fettsäuren mit 12 bis 18
Kohlenstoffatomen, Acetate von primären aliphatischen Aminen mit II bis 12 Kohlenstoffatomen
sowie Monoglyceride von Fettsäuren und deren Umsetzungsprodukte mit Äthylenoxyd
verwendet.
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Derartige Emulsionen liefern zwar bei einfachem Verreiben auf der
zu polierenden Fläche sehr dünne, .glänzende Polysiloxanfilme, jedoch halten diese
Filme einer längeren Benetzung mit Wasser, z. B. während eines Regens, nicht stand.
Der mit ihnen erzeugte Polysiloxanfilm ist ferner sehr dünn, so daB ein befriedigender
Glanz sich nur auf sehr glatten Flächen hervorrufen läBt.
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Es wurde nun gefunden, daB Polieremulsionen, die Polysiloxane, organische
Lösungsmittel, Wasser und gegebenenfalls auch anorganische Poliermittel enthalten,
die geschilderten Nachteile nicht zeigen, wenn man als Emulgiermittel salzartige
Umsetzungsprodukte - aus Ammoniak oder flüchtigen organischen Basen urid hochmolekularen
Carbon-
Säuren mit 2o Kohlenstoffatomen oder mehr oder Hartwachsen
oder diese enthaltenden Gemischen, die die erwähnten hochmolekularen Carbonsäuren
enthalten und eine Säurezahl von mindestens 4o aufweisen, verwendet.
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Als Hartwachse kommen für die Gewinnung des Emulgators z. B. mit Bichromat
und Schwefelsäure gebleichte Montanwachse in Betracht. Auch partielle Veresterungsprodukte
dieser mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen, wie Stearylalkohol, Äthylenglykol,
Thrimethylolpropan, Pentaery thrit, die noch eine Säurezahl von mindestens 4o aufweisen,
sind gut geeignet. Sehr günstig .ist insbesondere auch die Verwendung von gemischten
Veresterungsprodukten des Glykols oder anderer mehrwertiger Alkohole zum Teil mit
Harzsäuren, -zum Teil mit hochmolekularen Fett- oder Wachssäuren, die noch eineSäurezahl
von mindestens 4o aufweisen. Ferner kommen in Betracht die Behensäure oder Cerotinsäure
und die hochmolekularen Carbonsäuren aus der Paraffinoxydation und deren partielle
Veresterungsprodukte. Auch natürliche Hartwachse, wie Carnauba-, Candelilla- oder
Zuckerrohrwachs, lassen sich verwenden, wenn man sie zuvor bis zu einer Säurezahl
von mindestens 40 verseift. Man kann auch Mischungen dieser Hartwachse mit hochmolekularen
Carbonsäuren verwenden, die -eine Säurezahl von 40 oder darüber aufweisen.
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Als geeignete Basen für die Umsetzung mit den hochmolekularen Carbonsäuren
können Ammoniak, Methylamin, Dimethylamin, Äthylamin, Propylamin, Äthylendiamin,
Morpholin u. dgl. Verwendung finden. Die Salze der langkettigen Carbonsäuren mit
diesen leicht flüchtigen Basen sind in wäßriger Lösung stark hydrolysiert.
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Als Polysiloxane für die beschriebenen Polieremulsionen sind z. B.
Dialkylpolysiloxane, wie Dimethyl-, Diäthyl-, Dipropyl- und Methyl-äthylpolysiloxan,
ferner auch Alkyl-aryl-polysiloxane, wie Methyl-phenyl-polysiloxan, geeignet.
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Als organische Lösungsmittel seien vor allem solche genannt, deren
Siedepunkt zwischen iio und 200° liegt, z. B. Schwerbenzin, oder aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Toluol und Xylol, ebenso deren Substitutionsprodukte, wie Chlorbenzol, ferner
Terpentinöl und andere Terpene. Es können auch Mischungen der genannten Lösungsmittel
Verwendung finden.
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Die gefundenen -Produkte eignen sich zum Polieren aller Gegenstände
mit glatten Oberflächen aus beliebigem Material, z. B. aus Lack, Metall, Glas, Kunststoff,
Leder oder Holz. Mit geeigneten anorganischen, sehr feinkörnigen Poliermitteln versehen,
sind sie gleichzeitig ausgezeichnete Reinigungs- und Poliermittel, insbesondere
für Metalle, vor allem Silber. Der dabei aufgetragene Polysiloxan-Wachsfilm schützt
z. B. Silber vor dem Schwarzwerden. Sie liefern besonders wasserfeste Polituren
von - schleierfreiem Hochglanz und schützen den damit überzogenen Gegenstand äußerst
nachhaltig vor den Einflüssen der Witterung. Schmutz und Staub haften auf ihrer
Oberfläche nur sehr schwer und lassen sich naß oder trocken abwischen, ohne daß
der Glanz darunter leidet.
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Die Vorzüge der gefundenen Poliermittel zeigen sich deutlich, wenn
man eine lackierte Metallplatte einen Monat dem Regen aussetzt, nachdem sie in folgender
Weise behandelt worden ist: Ein Teil der Lackierung wird mit einer nach dem folgenden
Beispiel i hergestellten Emulsion poliert. Ein anderer Teil wird mit einer bekannten
Emulsion behandelt, die aus einer Emulsion von 4 Gewichtsteilen eines flüssigen
Dimethylpolysiloxans, ig Gewichtsteilen Petroleum vom Siedebereich i5o bis 1g3°,
2 Gewichtsteilen Benzin sowie 4 Gewichtsteilen Morpholinoleat in 16 Gewichtsteilen
Wasser besteht und der eine Suspension von 14 Gewichtsteilen Diatomeenerde in 41
Teilen Wasser zugegeben worden ist.
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Die mit der erfindungsgemäßen Polieremulsion behandelte und dann beregnete
Fläche ist gegenüber einer nicht beregneten Vergleichsprobe praktisch unverändert.
Die mit .der nach bekannter Vorschrift bereiteten Emulsion hergestellte Politur
weist nach der Beregnung einen deutlichen Schleier auf und beginnt sogar, sich von
der Unterlage abzulösen.
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Die in den folgenden Beispielen angeführten Teile sind Gewichtsteile.
Beispiel 1 ioo Teile Montanwachssäure-i, 3-butylenglykolester mit der Säurezahl
50 werden zusammen mit 5 Teilen fein gemahlenem Bimsstein und 4oo Teilen
Wasser erhitzt, bis das Wachs geschmolzen ist. Man gibt pun unter gutem Rühren io
Teile einer 2oo/oigen Ammoniaklösung hinzu, wobei sich eine dicke Emulsion bildet.
Die Emulsion läßt man zusammen mit 8o Teilen Dimethylpolysiloxan und 3oo Teilen
Schwerbenzin mehrmals durch eine Homogenisiermaschine- laufen. Man erhält eine dicke,
weiße Emulsion, die auch bei langem Stehen nicht aufrahmt und ein vorzügliches Autopflegemittel
ist. Beispiel 2 ioo Teile mit Luft geblasenes Hartparaffin aus der CO-Hydrierung
mit dem Fließpunkt 9o° und der Säurezahl 40 werden mit 45o Teilen Wasser zum Schmelzen
gebracht, worauf man unter Rühren 6 Teile Äthylendiamin in 3oo/oiger wäßriger Lösung
einträgt. Es entsteht eine dicke Emulsion, die man zusammen mit 3oo Teilen Terpentinöl
und 5o Teilen Methyl-äthylpolysiloxan durch eine Emulgiermaschine führt. Die erhaltene
weiße Emulsion setzt nicht ab und ist ein vorzügliches Pflege- und Poliermittel
für Möbel. Beispiel 3 8o Teile oxydierend gebleichtes Montanwachs mit der Säurezahl
i5o werden mit ioo Teilen feinstgemahlenem Polierschiefer und 40o Teilen Wasser
bis zum Schmelzen des Wachses erwärmt und durch Zugabe von 6,5 Teilen Morpholin
emulgiert. Diese Emulsion wird mit einer Lösung von 8o Teilen Methyl-phenylpolysiloxan
in 3oo Teilen Schwer-
Benzin durch eine Emulgiermaschine geführt.
Die entstandene Paste eignet sich besonders zum Reinigen und Polieren von Metallgegenständen.