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Autopolitur-Emulsion Bisher verwendete Autopolituren enthalten als
Glanzgeber Wachse. Diese Stoffe verleihen zwar den Oberflächen ein gutes Aussehen,
sind aber nur mühsam aufzubringen. Ferner haben sie den Nachteil, daß sie bei direkter
Sonnenbestrahlung hart werden. Dies macht solche Polituren für Autooberflächen ungeeignet.
In Küstengebieten, wo die Autos außerdem oft einem feinen Sprühregen aus Salzwasser
ausgesetzt sind, und in sehr heißem, sonnigem Klima haben Wachspolituren nicht lange
auf den Oberflächen Bestand.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Autopolitur, die sehr einfach aufzutragen
ist und die einen hervorragenden Schutz für den Lack darstellt. Die Politur schützt
die Autos gegen die zersetzende Wirkung von Salzwasser. Sie ist außerdem gegen starke
Sonnenbestrahlung und hohe Temperaturen fest. Die neue Autopolitur stellt eine Wachsemulsion
dar, die Organopolysiloxane enthält. Sie enthält 0,5 bis 8 Gewichtsprozent
eines kohlenwasserstofflöslichen Organopolysiloxans, das i bis 3 Aryl-Alkyl- oder
Aralkylreste pro Si-Atom aufweist, o,5 bis io Gewichtsprozent wasserunlösliches
Polierwachs, 2o bis 6o Gewichtsprozent eines Kohlenwasserstofflösungsmittels mit
einem Siedepunkt zwischen ioo und 3oo°, o bis 2o Gewichtsprozent feinverteilte Kieselsäure
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von weniger als io ,u im Durchmesser,
i bis 6 Gewichtsprozent eines Emulgators und 2o bis 7o Gewichtsprozent Wasser.
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Man kann Polituren dieser Art dadurch herstellen, daß man die Mischung
aus Kohlenwasserstoff, Siloxan, Wachs und Wasser emulgiert und ihr dann gegebenenfalls
die Kieselsäure einverleibt. Die Emulsion trennt
sich beim Stehen
nicht, und es scheidet sich auch keine nennenswerte Kieselsäuremenge ab.
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Vorzugsweise kann die Emulsion in der Weise hergestellt werden, daß
man eine Mischung aus dem Kohlenwasserstofflösungsmittel, dem organischen Wachs,
dem Organosiloxan und einem Emulgatoranteil auf eine Temperatur erhitzt, bei der
eine wesentliche Homogenität erreicht wird. Darauf wird unter außergewöhnlich schnellem
Schlagen heißes Wasser zugefügt, in dem der Rest des Emulgators gelöst oder dispergiert
ist. Soll die Politur ein Schleifmittel enthalten, so kann dieses während der Emulgierung
in Form einer Dispersion in heißem Wasser zugegeben werden oder es kann der fertigen
Emulsion zugeführt werden. Es ist im allgemeinen zweckmäßig, die fertige Emulsion
bis zu ihrer Abkühlung auf Zimmertemperatur zu rühren.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Polysiloxane enthalten durch Kohlenstoff-Silicium-Bindungen
an das Silicium. gebundene Kohlenwasserstoffreste. Sie haben i bis 3 organische
Reste auf i Siliciumatom, die entweder Alkyle, wie Methyl, Äthyl, Propyl und Octadecyl
oder Aryle, wie Phenyl, Tolyl, Chlorphenyl und Xenyl oder Aralkyle, wie Benzyl,
darstellen.
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Die Siloxane können in ihren Eigenschaften von niedrigviskosen Flüssigkeiten
bis zu festen Stoffen variieren. Voraussetzung für ihre Verwendbarkeit ist nur,
daß sie sich in den Kohlenwasserstofflösungsmitteln lösen. Als Lösungsmittel werden
vorzugsweise Petroleum- und Teerkohlenwasserstoffe mit einem Siedepunkt zwischen
ioo und 300° verwendet.
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Die verwendeten organischen Wachse sind die bekannten wasserunlöslichen
Politurwachse, die beim Polieren harte, glänzende Oberflächen ergeben. Zweckmäßig
sollen sie einen Schmelzpunkt über 65° und einen Penetrometerwert bei ioo g Belastung
von weniger als 2o, ausgedrückt in Zentimeter mal io 2 in 6o Sekunden bei 25°, nach
ASTM d-5-25, haben. Gut geeignete Wachse sind z. B. pflanzliche Wachse, wie Carnauba-
und Candellilawachs, Mineralwachse, wie Paraffin, mikrokristallines Paraffin, Ceresin
und Montanwachs, synthetische Wachse, wie handelsübliche sogenannte I. G.-Wachse
und deren Mischungen.
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Als Schleifmittel kann den Polituren feine Kieselsäure zugegeben werden.
Ihre durchschnittliche Durchmesser-Teilchengröße soll dabei weniger als io ,u betragen.
Dies trifft für die in der Natur vorkommenden Kieselsäuren, wie Diatomeenerde und
Tripel, zu. Die Schleifmittel können aber auch ohne Beeinträchtigung der Politureigenschaften
der Emulsion weggelassen werden.
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Als Emulgatoren werden solche handelsüblicher Art verwendet, die kationisch,
anionisch oder neutral sein können. Beispielsweise seien genannt: die Morpholinsalze
von Fettsäuren, die 12 bis 18 Kohlenstoffatome enthalten, wie Morpholinoleat und
Morpholinstearat, weiter Acetate von n-primären Aminen mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen
in der Aminokette, wie n-Dodecylaminacetat, n-Octadecadienylaminacetat und n-Octadecenylaminacetat;
ferner Monoester von Polyäthylenglykolen und Fettsäuren mit 12 bis i8 Kohlenstoffatomen,
wie Hexaäthylenglykolmonooleat, sowie alkylierte Arylpolyätheralkohole. Die erfindungsgemäßen
Polituren lassen sich auf Autooberflächen unter viel geringerer Kraftanstrengung
und Reiben aufbringen als Polituren, die nur organische Wachse enthalten. Sie zeigen
auch bei direkter Sonnenbestrahlung keine Neigung, hart zu werden. Außerdem sind
die polierten Autoflächen viel leichter zu reinigen. So kann man z. B. Regenspritzer
durch bloßes Abwischen mit einem trockenen Tuch von den polierten Oberflächen entfernen.
Von besonderer Bedeutung in Küstengebieten ist ferner, daß die Oberflächen hervorragend
wasserabstoßend sind und daß daher eine Korrosion der Flächen durch Salzlösungen
weitgehend verhindert wird.
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Beispiel i Eine Mischung aus 4 Gewichtsteilen einer Dimethylpolysiloxanflüssigkeit
mit einer Viskosität von ioo cSt, 4 Gewichtsteilen Carnaubawachs, 4 Gewichtsteilen
Stearinsäure und 53 Gewichtsteilen eines aus Petroleum gewonnenen Lösungsmittels
mit einem Siedepunkt zwischen 150 und 2oo° wird bis zur Homogenität erhitzt. Die
Lösung gibt man dann unter sehr schnellem Rühren zu einer Lösung von 28 Gewichtsteilen
heißem Wasser und 2 Gewichtsteilen Morpholin. Unter weiterem Rühren werden dann
der Emulsion 5 Gewichtsteile Diatomeenerde zugegeben. Die fertige Emulsion trennt
sich beim Stehen nicht, und auch die Diatomeenerde bleibt in Suspension.
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Beispiel e Aus den gleichen Stoffen des Beispiels i wird auf dieselbe
Weise eine Politur hergestellt, mit dem Unterschied jedoch, daß als Siloxan 4 Gewichtsteile
Octadecylsesquisiloxan verwendet werden.
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Beispiel 3 Wie in Beispiel i wird eine Politur hergestellt, die jedoch
als Siloxan 4 Gewichtsteile Butylmethylsiloxan mit einer Viskosität von 4oo cSt
enthält.
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Beispiel 4 Wie in Beispiel i wird eine Politur hergestellt, der als
Siloxan 4 Gewichtsteile einer copolymeren Flüssigkeit mit einer Viskosität von
300 cSt, die Trimethylsiloxan und Phenylmethylsiloxan enthält, zugesetzt
werden.
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Beispiel 5 Eine Mischung aus 4 Gewichtsteilen einer Dimethylpolysiloxanflüssigkeit
mit einer Viskosität von 350 cSt, 3 Gewichtsteilen Carnaubawachs (Nr. i,
hellgelb), ig Gewichtsteilen eines aus Petroleum gewonnenen Lösungsmittels mit einem
Siedepunkt zwischen i5o und 200°, 2 Gewichtsteilen Kerosin und 2,5 Gewichtsteilen
Oleinsäure wird bis zur Homogenität auf 8o bis 85° erhitzt. Zu dieser Mischung wird
eine Lösung aus 16 Gewichtsteilen heißem Wasser und 1,5 Gewichtsteilen Morpholin
unter starkem Rühren gegeben. Die so entstandene Emulsion wird weitergerührt und
mit 38 Gewichtsteilen heißem Wasser, in dem 14 Gewichtsteile Diatomeenerde suspendiert
sind, verdünnt.
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Zum Vergleich wird die gleiche -Emulsion, jedoch ohne Siloxan, hergestellt.
Es zeigt sich, daß sich die
siloxanhaltige Emulsion viel leichter
polieren läßt als die Emulsion ohne Siloxan.
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Beispiel 6 Entsprechend Beispiel s werden Emulsionen hergestellt,
wobei n-Octadecylaminacetat bzw. Hexaäthylenglykolmonostearat als Emulgatoren verwendet
werden. Es werden beständige Emulsionen erhalten, die sich als Autopolituren gut
eignen.
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Beispiel 7 Entsprechend Beispiel 5 wird eine Reihe von Emulsionen
hergestellt, in denen die Anteile an Dimethylsiloxanflüssigkeit und an Wachs, sowie
der Wachstypus variieren, wie aus Folgendem ersichtlich ist.
Gewichts- Gewichts- |
Wachsart teile teile |
Wachs Siloxan |
Carnauba (hellgelb) .......... 0,5 4,0 |
Carnauba (hellgelb) .......... 4,0 0,5 |
Carnauba (hellgelb) .......... 10,0 4,0 |
Candellila |
(Schmelzpunkt 65 bis 72°) ... 3,0 4,0 |
Ceresin (weiß) . . . . . . . . . . . . . . . . 3,0 4,0 |
Mikrokristallines Paraffin |
(Schmelzpunkt 82 bis 85°) .. 3,0 4,0 |
(Schmelzpunkt 9o bis 93°) . . 3,0 4,0 |
Gersthofen 0. P. |
(Schmelzpunkt 116 bis i2o°, |
modifiziertes Montanwachs) . . 3,0 4,0 |
Paraffin |
(Schmelzpunkt 76 bis 79°) ... 4,0 8,o |
Alle Emulsionen sind beständig und eignen sich gut als Autopolituren.