DE967966C - Heissluftturbinenanlage mit geschlossenem Kreislauf zum gleichzeitigen Antrieb mehrerer verschiedenartiger Maschinen - Google Patents

Heissluftturbinenanlage mit geschlossenem Kreislauf zum gleichzeitigen Antrieb mehrerer verschiedenartiger Maschinen

Info

Publication number
DE967966C
DE967966C DEG11337A DEG0011337A DE967966C DE 967966 C DE967966 C DE 967966C DE G11337 A DEG11337 A DE G11337A DE G0011337 A DEG0011337 A DE G0011337A DE 967966 C DE967966 C DE 967966C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
turbine
pressure turbine
blast furnace
pressure
turbine system
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEG11337A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr-Ing Karl Bammert
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Gutehoffnungshutte Sterkrade AG
Original Assignee
Gutehoffnungshutte Sterkrade AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Gutehoffnungshutte Sterkrade AG filed Critical Gutehoffnungshutte Sterkrade AG
Priority to DEG11337A priority Critical patent/DE967966C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE967966C publication Critical patent/DE967966C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F02COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
    • F02CGAS-TURBINE PLANTS; AIR INTAKES FOR JET-PROPULSION PLANTS; CONTROLLING FUEL SUPPLY IN AIR-BREATHING JET-PROPULSION PLANTS
    • F02C1/00Gas-turbine plants characterised by the use of hot gases or unheated pressurised gases, as the working fluid
    • F02C1/04Gas-turbine plants characterised by the use of hot gases or unheated pressurised gases, as the working fluid the working fluid being heated indirectly
    • F02C1/10Closed cycles

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Control Of Turbines (AREA)

Description

  • Heißluftturbinenanlage mit geschlossenem Kreislauf zum gleichzeitigen Antrieb mehrerer verschiedenartiger Maschinen Die Erfindung geht von der Tatsache aus, daß die bereits mehrfach erfolgreich ausgeführte Heißluftturbine mit geschlossenem Kreislauf für eine Verwendung in Hüttenwerksbetrieben an sich sehr geeignet ist, weil die zugehörigen Lufterhitzer keine besonderen Ansprüche an die Reinheit des dort im allgemeinen reichlich anfallenden und bisher vielfach nur teilweise, zuweilen sogar überhaupt nicht verwerteten Gichtgase stellen. Jedenfalls ist die verfügbare Gichtgasmenge normalerweise so groß, daß eine diesen Treibstoff ausnutzende Kraftmaschine nicht nur zur Winderzeugung, sondern außerdem zum Antrieb eines auf das elektrische Netz arbeitenden Generators dienen kann.
  • Es ist ein dahingehender, noch nicht zum Stande der Technik gehörender Vorschlag gemacht worden, der sich auf eine Heißluftturbinenanlage mit geschlossenem oder offenem Kreislauf in Einwellenbauart bezieht, wobei ein Stromerzeuger und ein Hochofengebläse von der Turbine gemeinsam mit konstanter Drehzahl angetrieben werden. Bei dieser Anlage ist der Generator zwischen der Turbine und dem Gebläse angeordnet, so daß er zwar wahlweise nur mit der Turbine oder - als Motor geschaltet und dann selbst als Antriebsmaschine dienend - nur mit dem Gebläse gekuppelt sein kann. Die Ausnutzung der Antriebsleistung der Turbine für das Gebläse ist jedoch bei einer solchen Anordnung nur in der Weise möglich, daß der Generator dann als notwendiges Verbindungsglied leer mitläuft. Auch kann die Fördermenge des Gebläses wegen der konstanten Drehzahl dem jeweiligen Bedarf nur durch besondere Einrichtungen, wie Saugdrosselung oder verstellbare Schaufeln, angepaßt werden.
  • Man ist nun darüber hinaus bestrebt, für Heißluftturbinenanlagen, speziell- mit geschlossenem Kreislauf, zur gleichzeitigen Wind- und Stromerzeugung eine Schaltung zu schaffen, bei der sowohl das Hochofengebläse den jeweiligen Betriebsverhältnissen hinsichtlich Förderdruck und Fördermenge angepaßt, als auch das Gichtgas immer vollständig und wirtschaftlich in bestmöglicher Weise ausgenutzt werden kann. Dabei, soll die Nutzleistung der Turbinenanlage in erster Linie zur Winderzeugung dienen, während die Stromerzeugung nur als zusätzlich zu betrachten und nicht unbedingt erforderlich ist, falls die dargebotene Gichtgasmenge dafür nicht ausreicht.
  • In diesem Sinne bezieht sich die Erfindung auf eine Heißluftturbinenanlage mit geschlossenem Kreislauf in Zweiwellenbauart, wobei die Hochdruckturbine mit konstanter Drehzahl und die nachgeschaltete Niederdruckturbine mit veränderlicher Drehzahl betrieben wird. Eine solche Ausführung, bei der das gegenseitige Leistungsverhältnis der einen, zum Antrieb des oder der Kreislaufverdichter und der anderen, zum Antrieb eines Nutzleistungsempfängers, wie z. B. eines Hochofengebläses, dienenden Turbine immer gleich ist, eignet sich nur unter der Voraussetzung, daß das Gichtgas od. dgl. in beliebiger, also entsprechend dem jeweiligen Leistungsbedarf des Gebläses größerer oder geringerer Menge entnommen werden kann. Es ergeben sich dagegen gewisse Schwierigkeiten, wenn eine vorwiegend konstante Brennstoffmenge, z. B. in Form von Gichtgas, verbraucht werden muß, wie es praktisch vielfach vorkommt. Dann ist bei einer unveränderbaren Hintereinanderschaltung der Hochdruckturbine und der Niederdruckturbine eine vollständige Ausnutzung der Gasmenge ohne Abfackeln oder Abblasen nur bei Höchstlast des Gebläses möglich.
  • Die zuletzt erwähnten Verhältnisse stellen ein bisher nicht gelöstes Grundproblem dar, zu dessen Berücksichtigung dafür gesorgt werden muß, daß das gegenseitige Leistungsverhältnis der beiden auf getrennten Wellen angeordneten Turbinen verändert werden kann. Ein geeignetes Mittel zu diesem Zweck sind Umgehungsleitungen, die an sich bekannt und auch bei einer derartigen Turbinenanlage schon angewendet worden sind. Dabei hat man aber teils nur die bzw. jede Nutzleistungsturbine mit einer Umgehungsleitung versehen, teils die eine Turbine nur mit einem Kreislaufverdichter gekuppelt und nur die andere Turbine mit einem Nutzleistungsempfänger, z. B. einem Hochofengebläse, gekuppelt. Auch in diesen Fällen kann also trotz der Schaltungsmöglichkeiten zwischen den verschiedenen Turbinen eine bestimmte, normalerweise konstante Brennstoffmenge nicht immer vollständig und mixt bestem Wirkungsgrad in der Turbinenanlage verwertet werden, weil der erforderliche Leistungsanteil der mit dem Kreislaufverdichter gekuppelten Turbine von Verhältnissen innerhalb der Anlage abhängig ist, während der erforderliche Leistungsanteil der anderen Turbine von Verhältnissen außerhalb der Anlage abhängig ist.
  • Schließlich ist eine Gas-Dampf-Turbinenanlage bekannt, bei der sowohl die Hochdruckturbine als auch die Niederdruckturbine mit je einer Umgehungsleitung ausgerüstet ist. Jene Anlage unterscheidet sich jedoch ebenfalls wesentlich von den dieser Erfindung zugrunde liegenden Verhältnissen, und zwar nicht nur durch das offene System, also das Fehlen eines geschlossenen Kreislaufes für das Arbeitsmittel, sondern auch durch die antriebsmäßige Verteilung der beiden hintereinandergeschalteten Verdichter für die Verbrennungsluft auf die beiden Turbinen und das Vorhandensein nur eines Generators als einzigen Nutzleistungsempfänger.
  • Die Erfindung geht nun zur Lösung der gestellten Aufgabe in der Ausbildung einer Zweiwellen-Heißluftturbinenanlage mit geschlossenem Kreislauf und mit Umgehungsleitungen versehenen Turbinen, von denen die Hochdruckturbine mit gleichbleibender und die Niederdruckturbine mit veränderlicher Drehzahl betrieben werden, noch weiter. Sie besteht, ausgehend von und in Verbindung mit den vorgenannten Einzelheiten zur immer vollständigen Verwertung einer vorwiegend konstanten Brennstoffmenge, z. B. von Gichtgas in Hüttenwerksbetrieben, im gleichzeitigen Vorhandensein auch noch folgender Merkmale: a) -die Hochdruckturbine dient zum Antrieb des Kreislaufverdichters und zur Abgabe anderweitig nicht benötigter Nutzleistung an einen- abschaltbaren Generator; b) die Niederdruckturbine dient zum Antrieb des Hauptnutzleistungsempfängers in Form eines Hochofengebläses.
  • Die beiden vorgenannten Merkmale sind, wie bereits oben erwähnt, bei einer derartigen Heißluftturbinenanlage an sich bekannt, jedoch hatte man seinerzeit offenbar gerade dafür noch nicht die praktische Bedeutung der Bypaßregelung erkannt. Demgemäß werden diese Merkmale hiermit weder einzeln noch zusammen, sondern nur im Zusammenhang mit allen anderen Merkmalen des Hauptanspruches unter Schutz gestellt.
  • Weiterhin sind die Umgehungsleitungen der beiden Turbinen zweckmäßig so bemessen und werden in ihren Durchtrittsquerschnitten so geregelt, daß bei ausnahmsweise auch einmal vorkommendem Anfall einer verhältnismäßig geringen Gichtgasmenge mindestens die Winderzeugung möglich ist. Die Umgehungsleitung der Hochdruckturbine kann ferner zulaufseitig vor dem Lufterhitzer, nach demselben oder auch unmittelbar an denselben angeschlossen sein; das in ihr angeordnete Regelorgan ist gegebenenfalls in an sich bekannter Weise mit einem Kühlmantel oder einem vorgeschalteten Kühler zu versehen.
  • Nähere Einzelheiten der Erfindung und der mit dieser erzielten Vorteile ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung, in welcher mehrere Entwicklungsstufen an Hand entsprechender schematischer bzw. diagrammartiger Darstellungen in der Zeichnung als Ausführungsbeispiele baulich und wirkungsmäßig erläutert sind. Es zeigt Abb. i eine einzelne Heißluftturbine mit den üblichen Einrichtungen für den geschlossenen Kreislauf als Antriebsaggregat für ein Gebläse und einen Generator, Abb. a eine im Prinzip gleichartige Anlage mit zwei auf getrennten Wellen angeordneten, hintereinandergeschalteten Turbinen, Abb.3 eine der vorhergehenden entsprechende Anlage mit zusätzlichen Regeleinrichtungen gemäß der Erfindung, Abb. q. ein Schaubild für das Verhältnis der Leistungsabgabe der Hochdruckturbine zur Leistungsaufnahme der zugehörigen Kreislaufverdichter, bezogen auf eine bestimmte umlaufende Arbeitsmittelmenge in Abhängigkeit vom Gesamtdruckgefälle der Anlage, Abb. 5 den- Verlauf der Verdichterkennlinie bei konstanter Drehzahl, Abb. 6 den Einfluß von Änderungen des Gesamtdruckgefälles auf den Wirkungsgrad einer mit ihrem normalen Betriebspunkt für den maximalen Wirkungsgrad ausgelegten Anlage.
  • Bei der Anlage gemäß Abb. i ist eine Heißluftturbine T gleichachsig auf einer gemeinsamen Welle einerseits mit den beiden zur Wiederverdichtung des aus der Turbine austretenden, umlaufenden Arbeitsmittels dienenden Verdichter Nh und HV, andererseits mit einem Hochofengebläse H unmittelbar gekuppelt. Außerdem wird von der gleichen Turbine über ein hinter dem Gebläse angeordnetes Zahnradgetriebe Z noch ein elektrischer Generator G angetrieben. Zu der Turbinenanlage gehören ferner in der für eine solche Anlage üblichen Weise ein der Turbine vorgeschalteter Lufterhitzer LE, ein einerseits dem Lufterhitzer vorgeschalteter, andererseits der Turbine nachgeschalteter Wärmeaustauscher WA sowie zwei Kühler, von denen der eine als Vorkühler VK in der Zuleitung des Niederdruckv erdichters und der andere als Zwischenkühler ZK in der Übertrittsleitung vom Niederdruck- zum Hochdruckverdichter angeordnet ist.
  • Bei dieser Anlage laufen die Turbinenwelle und dementsprechend auch die Generatorwelle wegen der erforderlichen Gleichhaltung der Netzfrequenz mit konstanten Drehzahlen. Die Leistungsregelung erfolgt in der für einen solchen geschlossenen Kreislauf üblichen Weise durch Entnahme bzw. Zufuhr von Arbeitsmittel an einer beliebigen Stelle, vorzugsweise aber im Hochdruckbereich. Dadurch ändern sich die Absolutdrücke im Kreislauf, während das Verhältnis zwischen dem höchsten Druck P1 unmittelbar hinter dem Hochdruckverdichter HV und dem niedrigsten Druck P2 unmittelbar vor dem Nie.derdruckverdichter NTI konstant bleibt (sogenannteDruckpegelregelung). Bei gleichbleibender Gichtgasmenge, die im Lufterhitzer verbrannt wird und dadurch die als Kreislaufarbeitsmittel verwendete Luft nach vorhergehender Verdichtung und Vorwärmung weiter bis auf die zur Wiederverwendung in der Turbine erforderliche Temperatur bringt, bleibt auch die gesamte Nutzleistung der Turbine konstant, die teils vom Gebläse und teils vom Generator aufgenommen wird. Wenn also die* Leistungsaufnahme des Gebläses infolge der jeweils vorliegenden Betriebsverhältnisse schwankt, so ändert sich entsprechend in umgekehrten Sinne auch die Leistungsaufnahme des Generators.
  • Der Betrieb des Hochofengebläses mit konstanter, für die Höchstlast zu bemessender Drehzahl ist nun aber unwirtschaftlich, wenn, wie es in der Praxis der Fall ist, Winddruck oder/und Windmengg geändert werden müssen. Sowohl für den Normalpunkt als auch für alle noch mehr unterhalb der Höchstlast liegenden Teillastpunkte muß dann nämlich das Gebläse entweder mit saugseitiger Drosselung oder mit druckseitiger Abblasung arbeiten; beides stellt einen Verlust dar. Außerdem ist nur eine sehr geringe Reserve für ausnahmsweise, z. B. beim sogenannten Hängen eines Hochofens, aufzubringende weitere Drucksteigerungen vorhanden, da man, um die Verluste in Grenzen zu halten, bestrebt sein wird, den Höchstlastpunkt nicht viel vom Normalpunkt wegzulegen.
  • Die vorerwähnten Mängel werden unter gewissen Voraussetzungen mit der aus Abb. a ersichtlichen Anlage vermieden. In diesem Fall besteht die Antriebsmaschinenanlage aus zwei hintereinandergeschalteten, aber auf getrennten Wellen angeordneten Heißluftturbinen, von denen die Hochdruckturbine HT auf der einen Seite wieder die beiden Kreislaufverdichter Nh und HV, auf der anderen Seite aber nur den Generator G antreibt, während das Hochofengeblixse H an die Niederdruckturbine NT gekuppelt ist. Lufterhitzer LE, Wärmeaustauscher WA sowie die beiden Kühler VK und ZK sind entsprechend angeordnet wie bei der ersten Ausführung.
  • Im übrigen ist bezüglich der Ausführung nach Abb. a noch folgendes zu sagen: Der Druckpegel des geschlossenen Kreislaufes wird nach dem Leistungsbedarf des Hochofengebläses reguliert. Proportional diesem Leistungsbedarf wird das einen geschlossenen Kreislauf ausführende Arbeitsmittelgewicht verändert. Da die Kreislaufverdichtergruppe mit konstanter Drehzahl umläuft und die Volumen am Verdichtereintritt konstant sind (es werden keine Querschnittsveränderungen im Kreislauf vorgenommen), arbeitet die Anlage mit praktisch konstantem Gesamtdruckverhältnis. Die Gefälle - von Hochdruck- und Niederdruckturbine werden aufgeteilt nach der Auslegungsleistung des Hochofenge#bläses und einer bestimmten Generator- Leistung. Dieses Leistungsverhältnis bleibt auch bestehen, wenn der Druckpegel bzw. das umlaufende Arbeitsmittelgewicht im Zuge der Regelung des Hochofengebläses, verändert wird. Die zu verbrennende Gichtgasmenge ist also unmittelbar eine Funktion der geforderten Hochofenleistung.
  • Kann das Gichtgas in beliebiger Menge einem Rohrnetz entnommen werden, dann arbeitet diese Art der Zweiwellenanordnung ohne die Drossel-bzw. Abblasverluste der oben beschriebenen Einwellenanordnung. Ist die abzunehmende Gichtgasmenge aber konstant, dann kann sie nur bei Höchstlast des Hochofengebläses voll ausgenutzt werden. Bei allen Teillasten und auch bei Normallast des Gebläses besteht ein mehr oder weniger großer, nicht verwertbarer Gasüberschuß, der z. B. abgefackelt werden muß. Das beider Einwellenanordnung geschilderte Wechszlspiel zwischen Gebläse-und Generatorleistung, das eine konstante Gichtgasmenge zu verarbeiten gestattet, besteht hier nämlich nicht. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß infolge der festen Koppelung der Antriebsleistungen für den Generator und das Gebläse eine gering anfallende Gichtgasmenge nicht ausschließlich zur Winderzeugung verwendet werden kann.
  • Wenn die Generatorleistung niedriger als die Gebläseleistung ist, was jedoch nur selten zutrifft, kann man sich allerdings dadurch helfen, daß man den Generator unter Verzicht auf seine Leistung von der Hochdruckturbine abschaltet. Die letztere stellt sich dann auf eine entsprechend höhere Drehzahl ein, bei der die Leistungsaufnahme der Kreislaufverdichter gleich der gesamtenLeistungsabgabe der -Hochdruckturbine ist. Dabei ergibt sich ein neues, aber wieder festes Druckverhältnis, das nicht weit vom Ausiegungsdruckverhältnis liegen wird, da die Verdichterleistung verhältnismäßig schnell ansteigt. Diese Zusammenhänge sind in Abb. q. veranschaulickt. Auf der Ordinate ist die Leistung je Gewichtseinheit umlaufendes Arbeitsmittel N/G für Hochdruckturbine und Verdichter aufgetragen. Man sieht, daß mit sich änderndem Gesamtdruckverhältnis P1/P2 der Anlage die Verdichterleistung V stärker anwächst bzw. fällt als die Leistung HT der Hochdruckturbine und unterhalb eines bestimmten Druckverhältnisses die Hochdruckturbine mehr Leistung abgibt, als die- Verdichter in Anspruch nehmen. Im einen Falle wird die Hochdruckturbine verzögert, im anderen Falle wird sie beschleunigt. Bei allen Belastungsverhältnissen der Niederdruckturbine stellt sich demnach das gleiche feste Gesarntdruckverhältnis und eine bestimmte Drehzahl der Hochdruckturbine ein.
  • Da nach vorstehendem auch die Ausführutig gemäß Abb. a trotz verschiedener Vorteile gegenüber der zuerst behandelten Einwellenbauart noch nicht in jeder Hinsicht zufriedenstellt, geht die Erfindung mit der Ausführung gemäß Abb. 3 noch einen Schritt weiter. Hier sind im Vergleich zu der sonst übereinstimmenden anderen Anlage in Zweiwellenbauart zusätzlich noch für beide Turbinen Um-. gehungsleitungen d bzw. b vorgesehen; die ein in Abhängigkeit von dem jeweiligen Druckzustand in der Förderleitung des Hochofengebläses z. B. mittels öldrucksteuerung betätigtes Ventil od. dgl. enthalten und damit eine sogenannte, in anderem Zusammenhang an sich bekannte Bypaßregelung ermöglichen. Für die Hochdruckturbine HT können an Stelle oder gemeinsam mit der Leitung ca die oder eine der entsprechenden Leitungen a' bzw. a" vorgesehen sein, so daß die regelbare Anzapfung der Zuleitung dieser Turbine, gegebenenfalls wahlweise, hinter, in oder vor dem Lufterhitzer LE erfolgt.
  • Bei Normalbelastung des Hochofengebläses arbeitet die Anlage nach Abb.3 ohne Inanspruchnahme eines Bypasses; sie läuft dann mit dem bestmöglichen Wirkungsgrad, was bei der Einwellenanordnung nach Abb. i in diesem am häufigsten vorkommenden Betriebspunkt nicht der Fall ist. Da -die aufzumehrnenden Leistungen eines Hochofengebläses einerseits bei Höchstlast und andererseit. bei Tiefstlast nicht stark vom Normalpunkt abweichen, können diese Zustände ohne nennenswerten Wirkungsgradabfall im Bypaßbetrieb bewältigt werden. Fällt die Leistung des Hochofengebläses unter die Normalleistung, dann öffnet der Bypaß b; steigt die Leistung des Hochofengebläses über die Normalleistung, dann öffnet der Bypaß a. Da eine Veränderung der Querschnitte andere Drosselkurven der Turbinen bedingt, die Drehzahl der Hochdruckturbine aber infolge der Netzfrequenz konstant bleibt, so ändert sich das Gesamtdruckverhältnis in der Anlage geringfügig. Diese Zusammenhänge sind in dem Diagramm nach Abb. 5 veranschaulicht, in welchem als Ordinate das jeweilige Gesamtdruckverhältnis Pl/P2 der Anlage und als Abszisse das umlaufende Arbeitsmittelvolumen V aufgetragen ist. Für den Normalpunkt einerseits und die Bypaßregelung der Hochdruck-bzw. der Niederdruckturbine andererseits ergeben sich verschiedene Drosselkurven des Kreislaufs, welche die Kennlinie der Kreislaufverdichter für die an die Netzfrequenz gebundene konstante Drehzahl in den Punkten N, d und b schneiden. Legt man nun nach Abb. 6 den Normalpunkt N in den Bestpunkt der vom Druckverhältnis abhängigen Wirkungsgradlinie, dann ändert sich der Wirkungsgrad auch bei Bypaßbetrieb nur ganz unwesentlich, wie dort die entsprechenden Regelpunkte a bzw. b erkennen lassen.
  • Die zuletzt vorgeschlagene Art der Regulierung erlaubt also, eine konstant dargebotene Gichtgasmenge bei veränderlicher Windmenge und veränderlichem Winddruck in wirtschaftlich bestmöglicher Weise auszunutzen, indem. die Summe von Gebläseleistung und Generatorleistung praktisch konstant ist. Außerdem bewirkt der Bypaßbetrieb das sofortige Anpassen an die Leistungsschwankungen des Hochöfengebläses und eine beliebige Aufteilung von Generator- und Gebläseleistung. Bei einer im Hüttenbetrieb durch anderweitige Gasbedarfsspitzen zeitweilig verursachten verringerten Gichtgasanfall für die Heißluftturbinenanlage kann der Bypaßbetrieb so eingestellt werden, daß die verfügbare Gichtgasmenge dann ganz oder nahezu ausschließlich zur Winderzeugung herangezogen wird.
  • Der Erfindungsgedanke läßt sich unter ähnlichen Voraussetzungen grundsätzlich auch dann anwenden, wenn die betreffende Heißluftturbinenanlage mit einem anderen Brennstoff als Gichtgas betrieben wird und die Nutzleistung der Hochdruck- bzw. der Niederdruckturbine an andersartige Maschinen als einen Generator und eir Hochofengeblä e abgegeben wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Heißluftturbinenanlage mit geschlossenem Kreislauf, bestehend aus zwei auf getrennten Wellen angeordneten, hintereinandergeschalteten und mit Umgehungsleitungen versehenen Turbinen, von denen die Hochdruckturbine mit gleichbleibender und die Niederdruckturbine mit veränderlicher Drehzahl betrieben werden, dadurch gekennzeichnet, daß zur immer vollständigen Verwertung einer vorwiegend konstanten Brennstoffmenge, z. B. von Gichtgas in Hüttenwerksbetrieben, folgende zum Teil für sich bekannte Merkmale miteinander vereinigt sind: a) die Hochdruckturbine (HT) dient zum Antrieb des Kreislaufverdichters (1VV, HV) und zur Abgabe anderweitig nicht benötigter Nutzleistung an einen abschaltbaren Generator (G) ; b) die Niederdruckturbine (NT) dient zum Antrieb des Hauptnutzleistungsempfängers in Form.eines Hochofengebläses (H). a: Turbinenanlage nach Anspruch a, dadurch gekennzeichnet, daß die Umgehungsleitungen der beiden Turbinen so bemessen sind und in ihren. Durchtrittsquerschnitten so geregelt werden, daß bei Anfall einer verhältnismäßig geringen Gichtgasmenge mindestens die Winderzeugung möglich ist. 3. Turbinenanlage nach Anspruch i, dadurchgekennzeichnet, daß die Umgehungsleitung der Hochdruckturbine zulaufseitig vor dem Lufterhitzer (LE), nach demselben oder an denselben angeschlossen ist. q.. Turbinenanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein in der Umgehungsleitung der Hochdruckturbine angeordnetes, selbsttätig gesteuertes Regelorgan in an sich bekannter Weise mit einem Kühlmantel oder einem vorgeschalteten Kühler versehen ist.
DEG11337A 1953-03-27 1953-03-27 Heissluftturbinenanlage mit geschlossenem Kreislauf zum gleichzeitigen Antrieb mehrerer verschiedenartiger Maschinen Expired DE967966C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEG11337A DE967966C (de) 1953-03-27 1953-03-27 Heissluftturbinenanlage mit geschlossenem Kreislauf zum gleichzeitigen Antrieb mehrerer verschiedenartiger Maschinen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEG11337A DE967966C (de) 1953-03-27 1953-03-27 Heissluftturbinenanlage mit geschlossenem Kreislauf zum gleichzeitigen Antrieb mehrerer verschiedenartiger Maschinen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE967966C true DE967966C (de) 1958-01-02

Family

ID=7119545

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEG11337A Expired DE967966C (de) 1953-03-27 1953-03-27 Heissluftturbinenanlage mit geschlossenem Kreislauf zum gleichzeitigen Antrieb mehrerer verschiedenartiger Maschinen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE967966C (de)

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE632316C (de) * 1934-02-25 1936-07-10 Milo Ab Gasturbinenanlage mit Gleichdruckverbrennung
DE676920C (de) * 1937-01-25 1939-06-15 Tech Studien Ag Einrichtung zur raschen Regelung und Inbetriebsetzung von Waermekraftanlagen
DE717195C (de) * 1937-05-14 1942-02-07 Milo Ab Gasturbinenanlage mit Gleichdruckverbrennung des Treibmittels
DE803501C (de) * 1948-12-13 1951-04-02 Bbc Brown Boveri & Cie Gas-Dampf-Turbinenanlage mit Dampferzeuger sowie mit Nutzleistungs-und Verdichterantriebs-Gasturbinen
DE846186C (de) * 1942-06-26 1952-08-11 Tech Studien Ag Verfahren zur Regelung von Waermekraftanlagen, in denen mindestens der groessere Teil eines gasfoermigen Arbeitsmittels einen Kreislauf be-schreibt, und Einrichtung zur Ausfuehrung dieses Verfahrens

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE632316C (de) * 1934-02-25 1936-07-10 Milo Ab Gasturbinenanlage mit Gleichdruckverbrennung
DE676920C (de) * 1937-01-25 1939-06-15 Tech Studien Ag Einrichtung zur raschen Regelung und Inbetriebsetzung von Waermekraftanlagen
DE717195C (de) * 1937-05-14 1942-02-07 Milo Ab Gasturbinenanlage mit Gleichdruckverbrennung des Treibmittels
DE846186C (de) * 1942-06-26 1952-08-11 Tech Studien Ag Verfahren zur Regelung von Waermekraftanlagen, in denen mindestens der groessere Teil eines gasfoermigen Arbeitsmittels einen Kreislauf be-schreibt, und Einrichtung zur Ausfuehrung dieses Verfahrens
DE803501C (de) * 1948-12-13 1951-04-02 Bbc Brown Boveri & Cie Gas-Dampf-Turbinenanlage mit Dampferzeuger sowie mit Nutzleistungs-und Verdichterantriebs-Gasturbinen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1828549B1 (de) Kraftwerksanlage
DE1964758B2 (de) Regelverfahren fuer eine metallurgische ofenanlage
CH622317A5 (de)
DE1451910A1 (de) Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschine mit Abgasturboaufladung und Einrichtung zur Durchfuehrung dieses Verfahrens
DE102017107601B4 (de) Verfahren zur Steuerung eines Schraubenverdichters
DE967966C (de) Heissluftturbinenanlage mit geschlossenem Kreislauf zum gleichzeitigen Antrieb mehrerer verschiedenartiger Maschinen
DE1476914A1 (de) Drehzahlreduziervorrichtung fuer Gasturbinen
CH244431A (de) Einrichtung zur Regelung von Verbrennungsturbinenanlagen.
DE102004034657A1 (de) Kraftwerksanlage
DEG0011337MA (de)
DE760842C (de) Brennkraftturbinenanlage mit Gleichdruckverbrennung
CH231559A (de) Gasturbinenanlage.
EP3810910A1 (de) Gasturbine und ein verfahren zum betreiben einer gasturbine
DE767590C (de) Gasturbinenanlage mit Schnellreglung
DE916246C (de) Einrichtung zur Regelung von Gasturbinenanlagen
DE1576222C3 (de) Mehrzyhndrige Zweitaktdiesel brennkraftmaschine mit Abgasturboauf ladung
DE852783C (de) Turbinenanlage mit mindestens zwei hintereinandergeschalteten Turbinen
DE915517C (de) Gasturbinenanlage
DE2250582C2 (de) Lastregel vorrichtung für eine geschlossene Gasturbinenanlage
DE202022101276U1 (de) Druckluftsystem
DE1964758C (de) Regelverfahren für eine metallurgische Ofenanlage
CH213322A (de) Verfahren und Einrichtung zur Regelung von Gasturbinenanlagen, bei welchen sich der Arbeitsprozess unter Überdruck abspielt.
CH240293A (de) Gasturbinenanlage, in welcher mindestens ein Teil des Arbeitsmittels einen Kreislauf ausführt.
CH414265A (de) Verfahren zur Nutzung thermischer Energie in einer Zweitakt-Kolbenbrennkraft-maschinenanlage sowie Brennkraftmaschinenanlage zur Ausübung des Verfahrens
DE714849C (de) Einrichtung zum Inbetriebsetzen von Waermekraftanlagen, in welchen ein gasfoermiges Arbeitsmittel dauernd einen geschlossenen Kreislauf unter UEberdruck beschreibt